Schöttler / Febvre | Der Rhein und seine Geschichte | Buch | 978-3-593-38002-5 | sack.de

Buch, Deutsch, 265 Seiten, Format (B × H): 142 mm x 215 mm, Gewicht: 339 g

Reihe: Campus Bibliothek

Schöttler / Febvre

Der Rhein und seine Geschichte


2. Auflage 2006
ISBN: 978-3-593-38002-5
Verlag: Campus

Buch, Deutsch, 265 Seiten, Format (B × H): 142 mm x 215 mm, Gewicht: 339 g

Reihe: Campus Bibliothek

ISBN: 978-3-593-38002-5
Verlag: Campus


Lucien Febvre zeichnet ein farbiges Bild der rheinischen Geschichte über einen Zeitraum von nahezu 2000 Jahren. Er interessiert sich vor allem für die Menschen, die sich den Fluss auf unterschiedliche Weise angeeignet haben. Er zeigt uns zunächst die Synthese von germanischer und römischer Kultur, in den folgenden Epochen die Rolle der Kirche, der Städte und der Herrscher, die auf beiden Seiten des Rheins ihre Interessen verfolgten – ohne Rücksicht auf die dort lebende Bevölkerung. 1931 erstmals erschienen, ist Febvres brillanter historischer Essay ein exemplarischer Text der Annales- Schule. Febvre überschreitet die Grenzen der nationalen Geschichtsschreibung, indem er zum ersten Mal die Geschichte des Rheins in den Zusammenhang der europäischen Kulturund Sozialgeschichte stellt.

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Weitere Infos & Material


Editorische Notiz
Vorwort

KAPITEL 1
DER RHEIN UND SEINE THEMEN
Der Rhein als Straße: Wie ein Strom entsteht
Der Rhein als natürliche Grenze
Der Rhein zwischen zwei Rassen

KAPITEL 2
DREI BILDER, DREI FERMENTE
Die Romania
Die Barbaren
Die Kirche

KAPITEL 3
VON STÄDTEN ZU NATIONEN
Städte am Rhein
Von Städten zu Fürsten
Der Rhein zwischen zwei Nationen

KAPITEL 4
WIE EINE GRENZE ENTSTEHT UND VERGEHT
Vom Rhein als Grenze Frankreichs zum Rhein als Strom
des französischen Kaiserreichs
Vom Rhein als Grenze Deutschlands zum Rhein
als deutschen Strom

Schlußbemerkungen
Literaturhinweise
Schlußbemerkungen zur 1. Ausgabe (1931)
Einige Überlegungen zur Wirtschaftsgeschichte
des Rheins (1953).
Nachwort von Peter Schöttler: Lucien Febvres Beitrag zur
Entmythologisierung der rheinischen Geschichte


KAPITEL 2
DREI BILDER, DREI FERMENTE

Die Romania
Wir befinden uns im Jahr 58 vor unserer Zeitrechnung. Ariovist, ein Germane und suebischer König, wird als Söldner nach Gallien gerufen. Sein Heer wird immer größer und sein Einfluß wächst. Ein paar Erfolge, und schon ist er ein großer Führer. Barbaren strömen herbei, um an seinem Glück teilzuhaben. Ein Wettlauf, eine Erschütterung beginnt, die nach und nach alle erfaßt, die ein neues, besseres Land suchen. Schon wollen Usipeter und Tenkterer am Zusammenfluß von Rhein und Maas - oder handelt es sich statt dessen um die "kleine Maas", das heißt: die Mosel? - über den Fluß setzen. Weiter südlich, zwischen Sieg und Main, sammeln sich die Sueben. Und noch weiter südlich, in der Schweizer Ebene, verbrennen bereits die Helvetier, die sich gerade erst von einer Zwangsmigration erholt haben, ihre kürzlich errichteten Häuser, setzen Greise, Frauen und Kinder auf Wagen und marschieren durch ganz Gallien bis zum Ozean der Santoner. Ein Exodus, eine Masseninvasion beginnt.
Da taucht Caesar auf - und innerhalb weniger Monate ist die Bedrohung gebannt. Die Überreste der Helvetier kehren in ihr leichten Herzens aufgegebenes Land zurück. Und vernichtet überquert Ariovist den Rhein. Caesar dagegen bleibt. Denn nicht der Gallier wegen hat er Gallien gerettet. Sieben Jahre Krieg, sechs Feldzüge. In einem Schwung und wie im Fieberrausch sind die Römer an die Grenzen
Galliens vorgestoßen - vom Ozean der Veneter bis zur Sambre der Nervier, von den Pyrenäen, die die Völker Aquitaniens umsäumen, bis zur Nordsee, die die Menapier abhält. Mehr noch: Im Jahr 55 überqueren die Legionen auf einer in nur zehn Tagen errichteten Holzbrücke den Rhein und wagen sich vorsichtig auf das rechte Ufer vor. Zur gleichen Zeit überschreiten sie den Pas-de-Calais, und zwei Legionen kampieren auf den Felsen von Dover. Daraufhin kommt Vercingetorix, zwei Drittel des Landes erheben sich, und Caesar ist einmal fast geschlagen. Schließlich aber triumphiert er: Gallien wird zu einer römischen Provinz. Wieviele Jahrhunderte lang? Das ist nicht die Frage. Ungleich schwerer wiegt, daß jetzt eine neue Zivilisation dauerhaft am Rhein verankert ist: die römische.


Lucien Febvre (1878–1956) war Professor für Neuere Geschichte am Collège de France in Paris und Mitherausgeber der weltberühmten Zeitschrift Annales.



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