E-Book, Deutsch, 266 Seiten
Schulz Projektmanagement
3. überarbeitete und erweiterte Auflage 2024
ISBN: 978-3-7398-0612-9
Verlag: UVK Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Zielgerichtet. Effizient. Klar.
E-Book, Deutsch, 266 Seiten
ISBN: 978-3-7398-0612-9
Verlag: UVK Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Marcus Schulz ist zertifizierter Senior Projektmanager, Scrum Master, geprüfter Business-Trainer und seit 2009 zertifizierter und akkreditierter Trainer für Projektmanagement der Deutschen Gesellschaft für Projektmanagement e.V. (GPM) und wurde mehrfach als Benchmark-Trainer ausgezeichnet. Neben seiner Tätigkeit als Trainer und Berater engagiert er sich als Lehrbeauftragter für Projektmanagement an verschiedenen Hochschulen.
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1Grundlagen des Projektmanagements
Abbildung 1 – ICB-Elemente in den Grundlagen des PM
Die im Folgenden erläuterten Begriffe – Projekt, Projektmanagement, Prozess, Aufgabe, Projektportfolio, Projektmanagement-Office und Projektarten sind Inhalte der ICB-Elemente GOVERNANCE, STRUKTUREN UND PROZESSE und PROJEKTDESIGN.
Governance, Strukturen und Prozesse (4.3.2)
„Die Kompetenz GOVERNANCE, STRUKTUREN UND PROZESSE definiert das Verständnis für und die Abstimmung mit den gewachsenen Strukturen, Systemen und Prozessen der Organisation, welche Unterstützung für Projekte bieten und Einfluss auf ihre Organisation, ihre Einführung und ihr Management haben.“ [GPM17a, Seite 47]
Projektdesign (4.5.1)
„Die Kompetenz PROJEKTDESIGN definiert, wie die Bedürfnisse, Wünsche und Einflüsse der Organisation(en) von Einzelnen interpretiert und gewichtet werden und auf das höchste Level des Projektdesigns übertragen werden, um die höchste Erfolgswahrscheinlichkeit sicherzustellen.“ [GPM17a, Seite 106]
1.1Begriffsklärung
| Begriff | Erklärung |
| Projekt | Die DIN 69901 nennt ein Projekt ein „Vorhaben, das im Wesentlichen durch die Einmaligkeit seiner Bedingungen gekennzeichnet ist“ [DIN20a]. Gemäß der ICB 4.0 ist ein Projekt „ein einmaliges, zeitlich befristetes, interdisziplinäres, organisiertes Vorhaben, um festgelegte Arbeitsergebnisse im Rahmen vorab definierter Anforderungen und Rahmenbedingungen zu erzielen.“ [GPM17a] Die daraus abgeleiteten Merkmale eines Projekts sind definierter Anfang und definiertes Ende mindestens ein Ziel fachlich (interdisziplinär) und sozial komplex projektspezifische Organisation begrenzte Ressourcen einmalig, neu |
| Projektmanagement | In der DIN 69901 wird Projektmanagement als „Gesamtheit von Führungsaufgaben, -organisation, -techniken und –mitteln für die Initialisierung, Definition, Planung, Steuerung und den Abschluss von Projekten“ definiert [DIN20a]. Die ICB 4.0 ergänzt dazu „Projektmanagement befasst sich mit der Anwendung von Methoden, Tools, Techniken und Kompetenzen für ein Projekt, um Ziele zu erreichen.“ [GPM17a] Projektmanagement ist eine temporäre Aufgabe während der Laufzeit eines Projekts. |
| Programm | Zeitlich begrenztes Vorhaben, das mehrere zusammenhängende Projekte beinhaltet, die alle ein übergreifendes (strategisches) Ziel anstreben |
| Programm-Management | Gesamtheit von Führungsaufgaben, -organisation, -techniken und –mitteln für die zur Auswahl, Definition, Initialisierung, Definition (integrierter) Planung und Steuerung von Projekten, die ein übergreifendes (strategisches) Ziele haben und in einem Programm zusammengefasst sind. Programmmanagement ist eine temporäre Aufgabe während der Laufzeit eines Programms. |
| Multiprojektmanagement (MPM) | Anwendung von Methoden und Verfahren des Projektmanagements in Mehrprojektsituationen z.B. durch Abstimmung von Terminen, Ressourceneinsatz, Lieferobjekten etc. zwischen mehreren Projekten zwecks Erschließung von Synergieeffekten und Vermeidung gegenseitiger Störungen. MPM stellt einen organisatorischen und prozessualen Rahmen für das Management mehrerer einzelner Projekte dar. Es kann je nach Art und Umfang der Projektsituation in die Bereiche Programmmanagement und Projektportfoliomanagement unterteilt werden [SEID19] [MOTZ17]. |
| Projektportfolio | Ein Projektportfolio bündelt Projekte in einem abgegrenzten Verantwortungsbereich zum Zweck der übergeordneten Planung und Steuerung. Es orientiert sich an der übergeordneten Zielsetzung (z.B. aus der Strategie) des Unternehmens, wählt unter Berücksichtigung knapper Ressourcen Projekte aus und initiiert diese zu deren Umsetzung [DIN20d, PATZ17]. |
| Projektportfoliomanagement | Projektportfoliomanagement ist im Gegensatz zum Projekt- und Programmmanagement eine permanente Aufgabe. Wie das Projektmanagement umfasst auch das Projektportfoliomanagement die Gesamtheit von Führungsaufgaben, -organisation, -techniken und -mitteln hier aber für die übergreifende Planung und Steuerung von Projektportfolios einer Organisation [DIN20d, MOTZ17]. |
| Prozess | Allgemein stellt ein Prozess eine Reihe von Aktivitäten dar, die aus einem definierten Input ein definiertes Ergebnis (Output) erzeugen präzisiert diese einfache Definition [MOTZ17]. Er bezeichnet einen Prozess als „Abfolge von zusammengehörigen und/oder zusammenbetrachteten, in Beziehung und/oder Wechselwirkung stehenden Prozessschritten, die einen zeitlichen Beginn und ein Ende haben und durch die Eingaben in Ergebnisse umgewandelt werden.“ Projektmanagementprozesse finden sich in der DIN 69901, die einen Mindeststandard für Projektmanagement definiert [DIN20a]. |
| Aufgabe | Im Projektkontext sind Aufgaben „aus Ziele abgeleitete Aufforderungen an einzelne Personen, Personengruppen oder Organisationen, eine bestimmte Arbeit … unter gegebenen Bedingungen und Nutzung bestimmter Mittel zu erledigen und dabei die vorgegebenen Ziele zu erreichen.“ [MOTZ17] |
Tabelle 2 – Begriffsklärung
1.2Projektmanagement-Office
Ein Projektmanagement-Office (PMO) ist eine projektübergreifende meist permanente Unterstützungsfunktion, die zum einen den Projekten den methodischen Rahmen und PM-Standards vorgibt, zum anderen die Einführung und Optimierung des Projektmanagementsystems des Unternehmens begleitet. Ein weiterer Aufgabenschwerpunkt ist die operative Unterstützung der Projektleiter und weiteren Projektbeteiligten.
Die folgende Tabelle zeigt beispielhaft die Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortung (AKV – siehe auch Kapitel 3.5.2) des PMO (in Anlehnung an [PFET20] und [PATZ17])
| Aufgabe | Projektanträge klassifizieren und prüfen Sitzungen des Lenkungsausschusses vorbereiten Pflegen des Projektportfolios Beraten und Schulen der Projektbeteiligten in der Handhabung des PM-Handbuchs / Vorgehensmodells Pflegen und Weiterentwickeln des PM-Handbuchs / Vorgehensmodells Organisieren des Erfahrungsaustauschs von Projektleitern |
| Kompetenz (Befugnisse) | Einhalten der vorgegebenen Richtlinien für Projektmanagement (PM-Handbuchs / Vorgehensmodells) einfordern Einfordern der Projektstatusberichte |
| Verantwortung | … für das Informieren des Antragstellers über den Stand seines Projektantrags … für die Transparenz über kritische Entwicklungen im Projektportfolio oder bei Ressourcenüberlastung |
Tabelle 3 – AKV eines Projektmanagement-Office (Beispiel)
1.3Projektarten
Projekte werden in der Praxis in verschiedene Dimensionen eingruppiert. Häufig werden Projektarten nach dem Objekt (Projektinhalt) klassifiziert [GPM17b]
Investitionsprojekt
Forschungs- und Entwicklungsprojekt
Organisationsprojekt
| Projektart | Beschreibung |
| Investitionsprojekt | erfordern hohen Planungsgrad sowie... |




