Sebastian | EMBER QUEEN | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 3, 544 Seiten

Reihe: Die ASH PRINCESS-Reihe

Sebastian EMBER QUEEN

Das Finale der epischen Fantasy-Trilogie
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-641-21413-5
Verlag: cbj
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Das Finale der epischen Fantasy-Trilogie

E-Book, Deutsch, Band 3, 544 Seiten

Reihe: Die ASH PRINCESS-Reihe

ISBN: 978-3-641-21413-5
Verlag: cbj
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die Ash Princess ist tot. Lang lebe die Fire Queen! Das große Finale der romantischen Fantasy-Trilogie von Laura Sebastian.

Theodosia steht kurz davor, als Königin ihr Volk aus der Sklaverei zu befreien. Doch sie muss sich einer traurigen Wahrheit stellen: Ihre einst engste Freundin Cress ist zur neuen Kaiserin von Astrea aufgestiegen. Um ihren Herrschaftsanspruch zu legitimieren, ist die Kaiserin bereit, alle Konkurrenten zu vernichten, auch Prinz Søren, den sie in ihre Gewalt gebracht hat. Die beiden Rivalinnen ziehen gegeneinander in die Schlacht, und sie kämpfen nicht nur um denselben Thron, sondern auch um denselben Mann. Nur wenn Theo lernt, ihre Feuermagie zu beherrschen, wird sie als Königin über Astrea herrschen …

Die »ASH PRINCESS«-Saga bei Blanvalet:
1. ASH PRINCESS
2. LADY SMOKE
3. EMBER QUEEN

Laura Sebastian, geboren im südlichen Florida, hat schon immer gern Geschichten erzählt. Nach ihrem Schauspiel-Abschluss am Savannah College of Art and Design hat sie sich in New York niedergelassen. Wenn sie nicht schreibt, liest sie, probiert neue Cookie- oder Cupcake-Rezepte aus, kauft Klamotten, obwohl ihr Schrank aus allen Nähten platzt, oder überredet ihren faulen und sehr wuscheligen Hund Neville, mit ihr spazieren zu gehen. Ihr Debüt »Ash Princess« wurde ein New York Times-Bestseller.

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Überlegungen


Die Sonne ist gleißend hell, als ich auf schwachen Beinen aus dem Höhleneingang trete. Ich hebe den Arm, um meine Augen abzuschirmen, aber schon diese kleine Bewegung fällt mir unsagbar schwer und schmerzt so heftig, dass mir schwindelig wird. Meine Knie geben nach, und der Boden kommt mir entgegen, hart und felsig. Es tut weh, aber es fühlt sich unendlich gut an zu liegen, frische Luft einzusaugen, zu haben, auch wenn es alles zu viel auf einmal ist.

Mein Hals ist so trocken, dass mir sogar das Atmen Schmerzen verursacht. An meinen Fingern klebt verkrustetes Blut, ebenso auf meinen Armen, in meinen Haaren. Vage ist mir bewusst, dass es mein Blut ist, aber ich kann nicht sagen, woher es kommt. Meine Erinnerung ist eine Wüste – ich weiß noch, dass ich in die Höhle getreten bin, erinnere mich, die Stimmen meiner Freunde gehört zu haben, die mich anflehten zurückzukommen. Und dann … Nichts.

»Theo«, ruft jemand.

Die Stimme ist mir vertraut, aber sehr weit weg. Tausend Schritte hämmern auf den Boden, jeder einzelne bringt meinen Kopf zum Pochen. Ich versuche, mich vor dem Lärm zu schu¨tzen, und rolle mich zusammen. Hände berühren meine Haut, meine Handgelenke, ertasten den Puls hinter meinem Ohr. Die Hände sind so kalt, dass ich Gänsehaut bekomme.

»Ist sie …«, fragt die Stimme.

Es ist Blaise. Ich versuche, seinen Namen auszusprechen, aber es kommt nichts heraus.

»Sie lebt, aber ihr Puls ist schwach, und sie fühlt sich glühend heiß an«, sagt eine andere Stimme. Heron. »Wir müssen sie hineinbringen.«

Arme heben mich hoch und tragen mich. Es sind Herons Arme, glaube ich. Wieder versuche ich zu sprechen, bringe aber keinen Ton hervor.

»Nimm deinen Umhang und bedecke ihren Kopf damit, Art.« Herons Brustkorb an meiner Wange brummt bei jedem Wort. »Ihre Augen sind äußerst lichtempfindlich.«

»Ja, ich erinnere mich noch gut, wie es war«, sagt Art. Stoff raschelt. Ihr Umhang legt sich über meine Augen und hüllt meine Welt wieder in Dunkelheit. Ich lasse mich in die Schwärze hineinfallen. Meine Freunde halten mich, ich bin in Sicherheit.

Als ich das nächste Mal die Augen öffne, liege ich auf einer Pritsche in einem Zelt, das Gleißen der Sonne wird durch das dichte weiße Leinen des Zeltstoffes gedämpft, sodass es einigermaßen erträglich ist. Das Hämmern in meinem Kopf ist zwar noch da, aber es ist nun dumpfer und weiter weg. Mein Hals ist nicht mehr so trocken und rau, und wenn ich mich konzentriere, habe ich eine verschwommene Erinnerung daran, dass Artemisia Wasser in meinen geöffneten Mund fließen lässt. Wo sie ihn verfehlt hat, ist das Kissen unter meinem Kopf noch feucht.

Jetzt bin ich allerdings allein.

Ich zwinge mich dazu, mich aufzusetzen, auch wenn es die Schmerzen verschlimmert, die ich in jeder Faser meines Körpers spüre. Die Kalovaxianer werden früher oder später zuru¨ckkehren, und wer weiß, wie lange Cress Søren am Leben lassen wird. Es ist so viel zu tun und nicht annährend genug Zeit dafür.

Ich stelle die nackten Füße auf den Erdboden und schiebe mich in den Stand hoch. Während ich noch im Begriff bin aufzustehen, wird die Zeltklappe zuru¨ckgeschlagen, und Heron tritt ein, er muss sich ducken, damit seine hochgewachsene Gestalt durch die niedrige Öffnung passt. Als er sieht, dass ich wach bin und auf den Beinen, stutzt er und blinzelt ein paarmal, um sich zu vergewissern, dass er nicht träumt.

»Theo.« Er sagt es so langsam, als wolle er sich den Klang meines Namens auf der Zunge zergehen lassen.

»Wie lange ist es her, seit ich in die Mine gegangen bin?«, frage ich leise.

Heron mustert mich einen Moment. »Zwei Wochen.«

Das haut mich so um, dass ich mich wieder auf die Pritsche setzen muss. »Zwei Wochen«, echoe ich. »Es kam mir vor wie Stunden, Tage höchstens.«

Das scheint Heron nicht zu wundern. Wie sollte es auch? Er hat schließlich das Gleiche durchgemacht.

»Erinnerst du dich daran, ob du geschlafen hast?«, erkundigt er sich. »Oder etwas gegessen oder getrunken? Das müsstest du eigentlich irgendwann, sonst wärst du jetzt in weitaus schlimmerer Verfassung.«

Ich schüttele den Kopf und versuche zusammenzubringen, woran ich mich erinnere, aber nur sehr wenig davon verdichtet sich zu etwas Greifbarem, das sich festhalten lässt. Einzelne Fragmente, Gespenstergestalten, die unmöglich echt gewesen sein können, Feuer, das durch meine Adern strömt. Aber mehr auch nicht.

»Ihr hättet mich dort zurücklassen sollen«, sage ich. »Zwei Wochen … Cress’ Armee könnte jeden Tag wieder hier sein und Søren …«

»… lebt, nach allem, was man hört«, fällt mir Heron ins Wort. »Und die Kalovaxianer haben keinen Befehl, hierher zurückzukehren.«

Ich starre ihn an. »Woher willst du das wissen?«

Er zieht seine Schulter zu einem schiefen Achselzucken hoch. »Spione«, sagt er, als läge die Antwort auf der Hand.

»Wir haben keine Spione«, erwidere ich gedehnt.

»Wir keine. Aber dann erreichte uns die Nachricht, dass sich der neue Theyn in seinem Landhaus aufhält, zwei Tagesritte von hier. Wir konnten mehrere seiner Sklaven überreden, ihn für uns zu bespitzeln, bevor sie wieder alle in die Kapitale zurückkehren. Vorhin haben wir unser erstes Schreiben erhalten. Demnach hat der Theyn bisher keine Truppen zurückbeordert. Außerdem ist die Mehrheit unserer Streitkräfte bereits abgezogen. Es sind nur noch Blaise, Artemisia, Erik, Drachenfluch und ich übrig, außerdem eine Gruppe Verletzter, die sich noch von der Schlacht erholen. Aber selbst die werden in ein oder zwei Tagen von Drachenfluchs Flotte in Sicherheit gebracht.«

Ich höre kaum hin, weil ich noch versuche, die Sache mit den Spionen zu verarbeiten. Ich kann an nichts anderes denken als an Elpis und daran, was das letzte Mal geschehen ist, als ich jemanden zum Spitzel gemacht habe.

»Dem Einsatz von Spionen habe ich nicht zugestimmt.«

»Du bist in die Mine gegangen, einen Tag bevor der Plan ausgeheckt wurde«, hält mir Heron in gleichmütigem Tonfall entgegen. »Du warst nicht da, um deine Zustimmung zu geben, und wir hatten keine Zeit abzuwarten, bis du zurückkehrst. Wir wussten ja nicht einmal, ob du überhaupt zurückkehren würdest.«

Mir erstirbt eine scharfe Erwiderung auf der Zunge und ich schlucke sie herunter. »Aber wenn sie dabei ums Leben kommen …«

»… wird es ein unvermeidliches Risiko gewesen sein«, führt Heron den Satz zu Ende. »Das wussten sie, als sie sich dazu bereit erklärt haben. Außerdem heißt es, die Kaiserin würde nicht so stark unter Verfolgungswahn leiden wie der Kaiser. Sie hält dich für tot, in uns sieht sie keine Bedrohung mehr, und sie hat Søren in ihrer Gewalt. Sie denkt, sie hätte gesiegt, und wird nachlässig.«

Ob jemals der Tag kommen wird, an dem ich zuerst an Cress denke und nicht an Kaiserin Anke, wenn ich diesen Titel höre?

»Du hast gesagt, unsere Streitkräfte seien abgezogen«, hake ich nach. »Wohin?«

Heron atmet tief durch. »Dir ist einiges an Gezänk erspart geblieben, während du weg warst. Beinahe beneide ich dich darum. Der Häuptling von Vecturia hat uns seine Tochter Maile mit seinen Truppen zu Hilfe geschickt. Ohne Søren sind Erik und sie diejenigen mit der meisten Kampferfahrung, aber die beiden können sich über nichts einig werden. Erik möchte auf direktem Weg zur Kapitale marschieren, um die Stadt einzunehmen und Søren zu befreien.«

»Das ist töricht.« Ich schüttele den Kopf. »Genau damit werden sie rechnen, und selbst wenn nicht, haben wir nicht genug Leute für diese Art von Belagerung«

»Genau das hat Maile auch gesagt«, erwidert Heron gleichfalls kopfschüttelnd. »Sie meinte, wir sollten uns zur Erd-Mine aufmachen.«

»Aber das können wir nicht, ohne an den am dichtesten besiedelten Ortschaften vorbeizumarschieren, und das ohne jegliche Deckung durch Wälder oder Gebirge«, sage ich. »Wir würden unweigerlich entdeckt werden, und dann wartet Cress mit einer Armee auf, die uns an der Erd-Mine empfängt.«

»Das hat Erik auch gesagt«, erwidert Heron. »Du siehst, die Lage ist verzwickt.«

»Und wer hat sich durchgesetzt?«, frage ich.

»Niemand«, antwortet Heron. »Es wurde beschlossen, dass wir unsere Streitkräfte in die Dörfer entlang des Flusses schicken. Keine von den Ortschaften am Savria ist besonders dicht besiedelt, daher werden wir imstande sein, die dort wohnenden Kalovaxianer zu überwältigen, ihre Sklaven zu befreien und sie unseren Streitkräften hinzuzufügen sowie Waffen und Essensvorräte in Beschlag zu nehmen. Und das Wichtigste ist, unsere Leute sitzen nicht länger untätig und wie auf dem Präsentierteller herum.«

»So wie wir, meinst du.« Ich reibe mir die Schläfen. Die aufblühenden Kopfschmerzen haben diesmal nichts mit der Mine zu tun. »Und ich soll die verzwickte Lage jetzt wohl retten.«

»Später«, sagt er. »Erst wenn du wieder richtig gehen kannst.«

»Ich bin wohlauf«, verkünde ich mit mehr Nachdruck als nötig.

Heron mustert mich skeptisch. Er öffnet den Mund, um etwas zu sagen, schließt ihn aber rasch wieder und schüttelt den Kopf.

»Wenn es etwas gibt, das du mich wegen der Mine fragen möchtest, ich kann mich an nichts erinnern«, erkläre ich. »Das Letzte, woran ich mich erinnere, ist, dass ich hineingegangen bin – alles, was danach kam, ist verschwommen.«

»Du wirst dich mit der Zeit schon erinnern, ob es dir nun behagt oder nicht. Aber weil...


Sebastian, Laura
Laura Sebastian, geboren im südlichen Florida, hat schon immer gern Geschichten erzählt. Nach ihrem Schauspiel-Abschluss am Savannah College of Art and Design hat sie sich in New York niedergelassen. Wenn sie nicht schreibt, liest sie, probiert neue Cookie- oder Cupcake-Rezepte aus, kauft Klamotten, obwohl ihr Schrank aus allen Nähten platzt, oder überredet ihren faulen und sehr wuscheligen Hund Neville, mit ihr spazieren zu gehen. Ihr Debüt »Ash Princess« wurde ein New York Times-Bestseller.

Schmitz, Dagmar
Dagmar Schmitz lebt und arbeitet nicht weit von Köln in einem kleinen Haus am Wald, durch den sie täglich spaziert, bevor sie sich an die Bücher setzt, die sie aus dem Englischen überträgt, sich ans Sätzetüfteln macht und sich zwischendurch von ihrer Katze auf der Nase herumtanzen lässt.



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