E-Book, Deutsch, Band 122024, 144 Seiten
Reihe: Julia
Singh Heiß wie die Sonne über der Savanne
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-7515-2479-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 122024, 144 Seiten
Reihe: Julia
            ISBN: 978-3-7515-2479-7 
            Verlag: CORA Verlag
            
 Format: EPUB
    Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Eine Safari? Überrascht nimmt Modedesignerin Sierra die Einladung nach Afrika von ihrem Jugendfreund Prinz Dante an. Natürlich nur, um an seiner Seite für den Schutz der Natur zu werben. Doch schon bald brennt ungeahnte Leidenschaft zwischen ihnen - so sengend heiß wie die Sonne über der Savanne. Aber auch, wenn Sierra sich immer mehr nach Dantes sinnlichen Zärtlichkeiten verzehrt, fürchtet sie: Ihre Liebe hat keine Zukunft! Als Thronfolger braucht er eine standesgemäße Ehefrau, die ihm einen Erben schenkt. Trotzdem kann sie ihm nicht widerstehen ...
Nina Singh lebt mit ihrem Mann, ihren Kindern und einem sehr temperamentvollen Yorkshire am Rande Bostons, Massachusetts. Nach Jahren in der Unternehmenswelt hat sie sich schließlich entschieden, dem Rat von Freunden und Familie zu folgen, und 'dieses Schreiben doch mal zu probieren'. Es war die beste Entscheidung ihres Lebens. Wenn sie gerade nicht an der Tastatur sitzt, spielt sie Tennis oder Golf, oder versinkt in einem guten Buch.
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2. KAPITEL
Drei Wochen später
Sierra schloss ihren Koffer und verstaute ihn in dem riesigen Wandschrank ihres noch riesigeren Zimmers. Es fühlte sich seltsam an, wieder auf Schloss Angilera zu sein. Zahllose Tage hatte sie als Kind hier verbracht, hatte mit Dante in den königlichen Gärten Verstecken gespielt. Dieses Schloss war so etwas wie ihr zweites Zuhause gewesen. Aber warum fühlte sie sich hier jetzt wie eine Fremde?
Ein dreimaliges Klopfen an der Tür riss sie aus ihren Gedanken.
Sie musste nicht lange raten, um zu wissen, dass es Dante war. Er klopfte immer dreimal, mit einer leichten Verzögerung vor dem dritten Mal. Komisch, wie solche Kleinigkeiten einem im Gedächtnis blieben. Andererseits besaß sie etliche Erinnerungen an Dante, von denen einige dazu neigten, zu den unpassendsten Zeiten in ihr aufzusteigen. Sierra seufzte. Angesichts der gemeinsamen Reise sah es so aus, als würde sie ihrer Sammlung noch einige Erinnerungen hinzufügen.
„Herein.“
Er trat ein. Bei seinem Anblick bekam Sierra fast weiche Knie. Wie es schien, kam er gerade von irgendeinem festlichen Event. Er trug eine taillierte Jacke mit dem Wappen des Hauses Angilera. Unterhalb des Wappens glänzten eine Menge Orden.
„Ich bin froh, dass du es hierher geschafft hast. Tut mir leid, dass ich nicht da war, um dich zu begrüßen. Ich musste zu der Vereidigung eines neuen Ministers.“
„Wie geht es deinem Vater?“, fragte sie.
„Keine Veränderung.“
„Du hättest mich gleich am ersten Tag über seinen Zustand informieren sollen.“
Er trat einen weiteren Schritt ins Zimmer und sah sie mit seinen stahlgrauen Augen unverwandt an. Augen, in denen eine Frau sich verlieren konnte. „Ich wollte dich nicht beeinflussen. Ich hoffte, ich könnte dich auch so überzeugen.“
„Dass ich meine Meinung geändert habe, hat mehr mit meiner Sorge um meinen Paten zu tun.“
Er nickte. „Wie auch immer, ich hätte wissen müssen, dass du die ganze Wahrheit herausfinden würdest.“
„Wir brechen also in zwei Tagen auf?“
„Richtig. Am Donnerstagnachmittag sollten wir Valhali erreichen. Es ist ein kleines unabhängiges Land im Süden Afrikas, an der Grenze zu Botswana. Der Premierminister und seine Frau werden uns dort empfangen und zur Melekhanna Lodge bringen.“
„Von wo aus wir am nächsten Tag zu einer Safari aufbrechen werden.“
„Wieder richtig.“
Eine Safari in Afrika, das klang so abenteuerlich und exotisch. Tatsächlich hatte Sierra nie daran gedacht, je diesen Teil der Welt zu besuchen. Jetzt, wo sie kurz davor war, es zu tun, konnte sie eine gewisse Aufgeregtheit nicht leugnen. Trotz des eventuell drohenden Desasters hinsichtlich der Begleitung, mit der sie sich auf diese Reise begab.
Am besten war es wohl, wenn sie für eine sichere Distanz zwischen ihr und Dante sorgte. Bestimmt würden sie auch die meiste Zeit von anderen Menschen umgeben sein. Es war ja nicht so, als marschierten sie auf eigene Faust durch die afrikanische Savanne.
„Zwei örtliche Journalisten werden uns von Anfang an begleiten“, teilte Dante ihr mit. „Ein paar Tage später wird sich eine Schar Journalisten aus der ganzen Welt anschließen, um über die Pressekonferenz und das Treffen mit den lokalen Umweltschützern zu berichten.“
Im Blitzlichtgewitter vor einer Gruppe Journalisten zu stehen … bei dem Gedanken drehte sich Sierra der Magen um. Sicher, die eigentliche Attraktion war Dante, aber sie würde zumindest ein paar Fragen beantworten müssen. Besäße sie doch nur ein wenig von Rulas Know-how. Selbst wenn Rula etwas Falsches gesagt hatte, hatte sie sich immer mit Charme aus der Affäre gezogen. Plötzlich wurde Sierra von Traurigkeit übermannt. Diese Räume enthielten so viele glückliche Erinnerungen an ihre Jugend. Wie gerne hätte sie die Zeit zurückgedreht, wäre zurückgekehrt zu den sorglosen Tagen, die sie mit Dante und Rula in diesem Schloss verbracht hatte.
„An was denkst du?“ Dantes Frage unterbrach ihr Grübeln.
Sierra suchte nach einer Antwort. „Ich dachte nur daran, wie sehr ich mich darauf freue, deine Mutter und deinen Vater wiederzusehen“, flunkerte sie. „Das letzte Mal, als ich in Nocera war …“
Sie musste den Satz nicht beenden. Das letzte Mal war zu Rulas Beerdigung gewesen.
„Sie freuen sich auch darauf, dich wiederzusehen. Maman hat die letzten Tage über nichts anderes als deinen Besuch gesprochen. Auch wenn es schade ist, dass deine eigenen Eltern nicht im Lande sind.“
„Ich sehe sie, wenn sie zu meinem Geburtstag nach New York kommen.“
„Im nächsten Monat. Am siebten“, sagte Dante.
„Du erinnerst dich daran?“
Er tippte ihr spielerisch auf die Nase. „Ich erinnere mich an alles, Sierra.“ Die Heiterkeit in seinen Augen erlosch, und er presste die Lippen zusammen. „An alles, bevor alles anders wurde.“
Oh ja, alles hatte sich verändert, als Dante von einem lieben Freund aus Kindertagen zu so etwas wie einem Schwager wurde. Aber Sierra konnte nicht leugnen, dass es, schon bevor Dante um Rula warb, eine leichte Veränderung in ihrer Beziehung gegeben hatte. Als sie älter und erwachsener wurden. Die Art, wie Dante sie betrachtete, als er sie zum ersten Mal im Abendkleid sah. Wie er sie ein wenig länger als üblich im Arm gehalten hatte, als sie zum ersten Mal miteinander tanzten.
„Ich lasse dich weiter auspacken“, meinte Dante, nachdem sich eine lastende Stille ausgebreitet hatte. Sierra fragte sich, ob seine Gedanken ebenfalls den Pfad der Erinnerung gewandert waren.
„Ich sehe dich beim Dinner.“
Sie sah schweigend zu, wie er sich umdrehte, aus dem Zimmer ging und leise die Tür schloss.
Der Flug nach Botswana drei Tage später hatte etwas über neun Stunden gedauert. Jetzt saßen sie in einem Geländewagen und waren auf dem Weg nach Valhali.
In einem zweiten SUV hinter ihnen befanden sich zwei Bodyguards und eine Hilfskraft aus dem Palast.
Sierra betrachtete Dante, der neben ihr saß. Seine Haut hatte einen natürlichen goldbraunen Ton. Trotz der leichten Staubschicht, die ihn bedeckte und die von der holprigen Straße herrührte, sah er aus wie ein Kronprinz und Erbe eines Königreichs, doch auf eine raue, kantige Art.
Sie sollte wirklich aufhören, sich mit seinem Aussehen zu beschäftigen. Oder überhaupt diesem Mann ihre Aufmerksamkeit zu widmen. Schließlich war sie in Afrika, und es gab eine Menge zu sehen!
Ihr Fahrer war ein fröhlicher junger Mann, der sich während des Fahrens ab und zu zu ihnen umwandte und sie anlächelte. Am Flughafen hatte er sich ihnen als Banti vorgestellt.
„Wir werden im Nu dort sein“, sagte er mit einem charmanten Akzent.
Rula hatte drei Sprachen fließend gesprochen. Ihre beste Freundin glaubte, eine Königin, die etwas tauge, müsse mindestens zweisprachig sein. Von Kindesbeinen an war sie – unter dem Einfluss ihrer ehrgeizigen Eltern – entschlossen gewesen, in die königliche Familie einzuheiraten und hatte entschieden darauf hingearbeitet.
Es war alles so entsetzlich schiefgelaufen.
Mehr als einmal hatte Sierra sich in all den Jahren gefragt, ob Rula nicht einen anderen Weg gegangen wäre, hätten ihre Eltern sie nicht so gedrängt, Königin zu werden. Vielleicht hätte ihr Leben dann ganz anders ausgesehen?
„Was ist los?“, übertönte Dantes Stimme das laute Rumpeln der Reifen auf der ausgefahrenen Straße. Er hatte schon immer ein feines Gespür für ihre Stimmungen gehabt. „Ist die Fahrt zu holperig? Ich kann dem Fahrer bitten, kurz an die Seite zu fahren.“
Sie schüttelte den Kopf. „Nein. Mir geht es gut. Wirklich.“
Er schien nicht überzeugt zu sein.
„Mach dir keine Sorgen wegen …“ Aber sie konnte nicht weitersprechen, weil ein besonders heftiger Ruck sie zuerst gegen die Tür und dann in Dantes Richtung schleuderte. Das Nächste, was sie wahrnahm, war, dass sie praktisch auf seinem Schoß lag und er sofort die Arme um sie legte.
Wie betäubt konnte sie nichts anderes tun, als ihn anzustarren. Die Sonnenbrille verbarg seine Augen, aber zweifellos waren seine Züge angespannt. Sierra brauchte einen Moment, bis sie wieder Atem schöpfen konnte.
„Es tut mir leid.“ Aber als sie sich von ihm lösen wollte, hielt er sie fest.
Er schwieg. Dann sagte er: „Das muss es nicht.“
Trotz des Rumpelns des Wagens und der Staubwolken um sie herum war es, als würde die Erde stillstehen. Sierra wusste nur zu gut, dass sie längst hätte von seinem Schoß aufstehen sollen. Aber alles in ihr sehnte sich danach, zu bleiben, wo sie war, und die Situation zu genießen. Seine Arme, die sie trotz der holprigen Fahrt fest und sicher umschlungen hielten. Dante nahe zu sein, seine Wärme zu spüren, fühlte sich so richtig an.
Sierra kniff die Augen zusammen und schüttelte den Kopf, um diese abwegigen Gedanken zu vertreiben. Und schließlich siegte der gesunde Menschenverstand. Sie schenkte Dante ein etwas gezwungenes Lächeln und rutschte von seinem Schoß.
„Grenzübergang“, verkündete der Fahrer. „Sollte nicht lange dauern. Kein Grund, nervös zu werden“, fügte er hinzu.
Es wäre ihr nicht eingefallen, nervös zu werden, wenn er das jetzt nicht gesagt hätte. Als ihr Wagen langsamer fuhr und etliche Soldaten sich ihnen näherten, wuchs ihre Beunruhigung. Dante ergriff ihre Hand und drückte sie, und Sierra beruhigte sich etwas. Ihr Fahrer wechselte einige Worte mit dem Mann,...





