Slade | Jack Slade 1042 | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1042, 64 Seiten

Reihe: Jack Slade

Slade Jack Slade 1042

Chenoa - Tochter zweier Welten
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7517-8195-4
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Chenoa - Tochter zweier Welten

E-Book, Deutsch, Band 1042, 64 Seiten

Reihe: Jack Slade

ISBN: 978-3-7517-8195-4
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die von den Apachen entführte Frau trägt nun seit Jahren den Namen Chenoa. Grenzreiter McIntosh lernt sie als eine Frau kennen, die in der Folge ihres Lebensschicksals undurchschaubar geworden ist, ein Rätsel. Verfolgt von einem jungen Häuptling, der von Chenoa besessen ist, machen sich diese und McIntosh auf den Weg nach Santa Fé. Es wird zu einem mörderischen Ritt durch die Wüste, begleitet von einem Kampf auf Leben und Tod.

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Chenoa –
Tochter
zweier Welten


New Mexico, staubheiß und gnadenlos. Grenzreiter McIntosh durchquert die Wüste – als Händler getarnt, doch mit einem geheimen Ziel: Er soll die vor fünf Jahren von den Acoma-Apachen entführte Ehefrau eines erfolgreichen Geschäftsmanns aufspüren und auslösen.

Schon bei der ersten Begegnung wird McIntosh klar, dass die Frau, die inzwischen Chenoa heißt, in der Folge ihres Lebensschicksals undurchschaubar geworden ist – ein Rätsel.

Doch ehe er sie zurück nach Santa Fé bringen kann, nimmt das Unheil Gestalt an: Ein junger Häuptling, besessen von Chenoa, folgt ihnen auf Schritt und Tritt. Der Weg zurück wird zur blutigen Hetzjagd durch sengenden Sand, durch Felsen, Dornen und Verrat ...

Da dies vielleicht seine letzte Zigarette sein würde, war er großzügig mit dem Tabak. Der große Mann rollte das Papier zwischen den Lippen und genoss den kräftigen Geschmack. Er hielt die Zigarette in der offenen Hand und verbarg den Rauch nicht.

McIntosh wusste, dass der Eingang des Canyons bewacht sein würde, doch er gab sich keine Mühe mehr, sich zu verstecken. Direkt vor ihm lag die Felsenschlucht, in der die Acoma-Apachen seit Ewigkeiten hausten. Das rote Gebirge sah aus, als wäre mit einem Kuchenmesser ein Stück herausgeschnitten worden. Ein ausgezeichneter Schlupfwinkel, nur wenigen Weißen bekannt, und nur wenige Weiße hatten ihn lebend wieder verlassen.

Ein alter Mexikaner, der seit Jahren in dieser Gegend lebte und von den Indianern geduldet wurde, hatte ihm den Weg zum Apachenlager verraten.

Während McIntosh im Sattel rauchte, legte er entspannt sein rechtes Bein über das Sattelhorn und setzte das Armeefernglas an die Augen. Er blinzelte gegen die grelle Sonne, als er nochmals die beiden Wände der Schlucht absuchte, bis er auf menschliche Umrisse stieß.

Ohne Fernglas hätte der normale Betrachter die bewegungslose Figur für einen Felsbrocken halten können, denn der Wachtposten hatte eine rote Decke in der Farbe des Felsens bis über seinen Kopf gezogen. Dieser Umhang ließ nur sein Gesicht frei, in dem ein wachsames Augenpaar die weite Ebene absuchte.

McIntosh konnte sich vorstellen, wie warm es unter der Wolldecke sein musste, und er nahm an, dass ein junger Indianer, begierig auf Anerkennung, mit der mühseligen Verantwortung des Wachehaltens betraut worden war.

Nachdem der Grenzreiter die Zigarettenglut am Sattelhorn ausgedrückt hatte, gab er seinem Falben mit einem leichten Schenkeldruck zu verstehen, dass er antraben sollte, und als Pferd und Reiter aus der Senke auftauchten, da konnte er sicher sein, dass der Wachtposten ihn spätestens jetzt erspäht haben musste.

Seine Kavalleriehose, früher von einem tiefen Dunkelblau, hatte längst eine neutrale Farbe angenommen, die entfernt an die Farbe des frühen Morgens erinnerte. An den gelben Streifen hätte man sie immer noch als Uniform erkennen können. Darum hatte er vor Beginn seiner Reise die Nähte der Streifen geöffnet und die Stoffbänder entfernt.

Die Wache machte gebückt ein paar Schritte zum Canyonrand, wohl um ein Signal an einen weiteren Posten zu geben, der unten am Mund des Canyons postiert war. In Kürze würde das ganze Pueblo alarmiert sein, dass ein unbekannter Reiter sich dem einzigen Zugang näherte. McIntosh spürte, wie ihm Schweiß aus den Achseln die Seiten hinunterlief.

Unterdessen musste der zweite Wachtposten unten ebenfalls die Staubfahne gesehen haben, die McIntosh mit seinem Packpferd aufwirbelte. Er hoffte, dass die Augen der Späher gut genug waren, um zu erkennen, wie schwer das Lasttier beladen war, damit sie ihn als Händler passieren ließen.

Er hielt vor sich über den Sattel gelegt die langläufige Waffe eines Scharfschützen. Wenn die Wilden ihn nicht schon für den Armee-Feldstecher umbrachten, sie würden nicht zögern, sich dieses begehrte Gewehr anzueignen. Die Sharps, der einschüssige Hinterlader, war auf weite Distanzen treffsicher, was seinem Besitzer einen tödlichen Vorteil verschaffte.

Der Grenzreiter schätzte die Distanz zum Indianer auf dem Felsen auf tausend Yards. Das hieß, dass er ihn mit einem gezielten Schuss des 45?–?70er Kalibers erwischen konnte. Falls er den Wind richtig einschätzte und seine Hand so ruhig war wie die eines Priesters bei der Weihe.

Er hatte vorhin noch sorgfältig Staubkörner aus dem Lauf und dem Abzugsmechanismus entfernt und die Sharps in ein Futteral aus dem geschabten Fell einer Antilope gesteckt, auf das kunstvolle Verzierungen gestickt waren. Das Futteral ließ eine Stelle offen, so dass er hineingreifen und das Gewehr an der schmalen Stelle des Kolbens greifen konnte.

Es gab indessen keinen Grund, den Wachtposten aufs Korn zu nehmen. Tatsächlich hätte er wohl mit jeder feindseligen Haltung sein eigenes Todesurteil gesprochen. Und die Sharps war sein wertvollstes Gut als Händler, als der er sich ausgab. Das Weitschussgewehr war das Tauschobjekt für die Frau, die er auslösen sollte.

Sein Falbe setzte jeden Huf so vorsichtig, als spürte er, dass das Leben seines Reiters in der Schwebe hing. Würden die Acoma ihm als Händler freies Geleit zusichern? Und alles für ein Weib, dachte McIntosh. Er spuckte aus, als ihm Sand zwischen den Zähnen knirschte.

?

Als er durch den Mund der Schlucht ritt, war ihm, als ritte er direkt in den Schlund eines riesigen Ungeheuers. Zwischen den steilen Felswänden wurde er vom Schatten verschluckt. Kein Sonnenstrahl gelangte je bis hier hinunter. Die Kluft, die ihn aus der Ferne an einen aufgeschnittenen Kuchen erinnert hatte, war gerade breit genug, um zwei Reiter nebeneinander passieren zu lassen.

McIntosh führte sein graues Packpferd hinter sich. Der rote Sand im Canyon war tief, und die Hufe des schwer beladenen Tiers sanken darin ein.

Die Wachtposten zeigten sich nicht. Der Mann, der unten den Eingang bewachte, hatte ihn passieren lassen und sich wohl in eine der mannshohen Einbuchtungen geduckt, um den Weißen an sich vorbeiziehen zu lassen.

McIntosh konnte den Blick dieses Wächters in seinem Rücken spüren. Er widerstand der Versuchung, die Hand auf den Walnussgriff des Armee-Revolvers zu legen. Die Schwere des Patronengurts, den er über sein Hirschlederhemd geschlungen hatte, gab ihm ein trügerisches Gefühl von Sicherheit. Auch wenn er den Model-P-Revolver, der von Colt für die Regierung hergestellt wurde, für eine zuverlässige Waffe im Nahkampf hielt, wusste er, dass er ihm gegen einen ganzen Stamm aufgebrachter Acoma kaum etwas genutzt hätte.

Nach einer kurzen Weile, in deren Verlauf die Kühle der Felsen den Schweiß auf seinem Rücken trocknete, wurde die Schlucht breiter und gab schließlich den Blick frei auf ein Bild der Idylle: Das Lager der Acoma lag in einem Kessel, in dem eine Süßwasserquelle verborgen lag. Eine grüne Oase mitten in der Wüste. Im roten Gestein der steil aufragenden Rückwand des Sackgassen-Canyons war ein Pueblo errichtet worden. Eine architektonische Meisterleistung, die Jahre Arbeit in Anspruch genommen hatte. Die Steinhäuser, auf mehreren Etagen in den Fels gebaut, waren nur durch Leitern zu erreichen, die eingezogen werden konnten.

Selbst eine ganze Schwadron mit Artillerie hätte die weiße Frau nicht heraushauen können, die hier seit fünf Jahren gefangen gehalten wurde. Aber vielleicht konnte es ja ein einzelner Mann.

?

Für eine Weile würde er seinen Skalp noch behalten. Die Informationen des alten Mexikaners waren korrekt gewesen. Die Indianer feierten ihr Jahresfest. Eine mehrtägige Feier mit Wettkämpfen, Tänzen und Festgelagen. An diesem Datum war Händlern das Betreten des Lagers erlaubt. Auf einem kleinen Marktplatz, wo auch Öfen zum Backen von Maisbrot geheizt wurden, waren Decken mit Handelsobjekten ausgebreitet.

Der weißhaarige Stammesführer wurde Yiiltse genannt. Soweit McIntosh verstanden hatte, verdankte er diesen Namen seiner weisen Voraussicht. Tatsächlich hatte Yiiltse es seit Jahren verstanden, mit den Weißen Frieden zu halten.

Yiiltse hatte das Zeichen des Friedens gemacht, als McIntosh sein Pferd vor ihm zügelte, und der Weiße hatte mit demselben Handzeichen geantwortet. McIntosh deutete friedvoll auf das schwer beladene Pferd hinter ihm und sagte eines der wenigen Worte, die ihm in Acoma geläufig waren, das Wort für Handeln.

Der Häuptling wiederholte das Wort »Handeln«. Dabei deutete er auf eine Stelle weiter hinten im Canyon, wo die Reittiere der Apachen in einem Gehege untergebracht waren.

Darauf lenkte McIntosh seine Pferde unbehelligt zu einer Tränke, die in den Stein gehauen worden war und von einer scheinbar unerschöpflichen Quelle gespeist wurde. Die Indianermustangs tänzelten nervös, als sie die Witterung des Falben aufnahmen. Der Hengst wieherte erwartungsfroh.

Der Weiße ließ sich aus dem Sattel gleiten, wobei er den Lauf seines langen Gewehrs nach oben zeigen ließ. Er nickte den Umstehenden freundlich zu und machte eine Geste des Grußes. Manche der Einwohner erwiderten das Zeichen der Freundschaft, andere versagten ihm die Willkommensgeste.

Seine Pferde soffen schlürfend. Er löste die Stricke des Packpferds, worauf die...



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