E-Book, Deutsch, Band 0062, 448 Seiten
Reihe: Bianca Extra
Smith / Paige / Thompson Bianca Extra Band 62
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7337-3362-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 0062, 448 Seiten
Reihe: Bianca Extra
ISBN: 978-3-7337-3362-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
DER ORT, AN DEM DIE LIEBE WOHNT von PAIGE, LAURIE
War ich hier schon mal? Als Mary auf die traumhaft gelegene Ranch von Jonah Lanigan kommt, hat sie ein starkes Déjà-vu. Oder liegt das an den Blicken aus Jonahs rauchblauen Augen? Zum ersten Mal in ihrem Leben hat Mary das Gefühl, endlich dort zu sein, wo sie hingehört ...
SÜßE NACHT MIT EINEM FREMDEN von THOMPSON, NANCY ROBARDS
Becca ist verzweifelt: Sie gibt sich die Schuld an dem tödlichen Unfall ihres Neffen. Zwischen all den Tränen erlaubt sie sich eine zärtliche Ablenkung in den Armen eines attraktiven Fremden. Schließlich wird sie ihn nie wiedersehen! Doch da täuscht sie sich gründlich ...
NEUANFANG AUF DER SCHMETTERLINGSFARM von HARLEN, BRENDA
Wenn er mit seiner kleinen Tochter den Raum betritt, sieht die junge Bibliothekarin Cassie in Braden Garrett einen Vollblut-Daddy. Aber wenn sie mit ihm allein ist, bringt Braden die kostbare Mauer, die Cassies verletztes Herz schützt, gefährlich zum Wanken ...
BELLAS DUNKLES GEHEIMNIS von SMITH, KAREN ROSE
Die hübsche Erzieherin Bella Stockton kann kaum glauben, was gerade passiert: Ihr gutaussehender Boss Hudson Jones flirtet mit ihr! Wie gern würde sie darauf eingehen. Aber was, wenn der umschwärmte Millionär ihr dunkelstes, schmerzlichstes Geheimnis herausfindet?
Karen Rose Smith wurde in Pennsylvania, USA geboren. Sie war ein Einzelkind und lebte mit ihren Eltern, dem Großvater und einer Tante zusammen, bis sie fünf Jahre alt war. Mit fünf zog sie mit ihren Eltern in das selbstgebaute Haus 'nebenan'. Da ihr Vater aus einer zehnköpfigen und ihre Mutter einer siebenköpfigen Familie kam, waren immer Tanten, Onkels, Cousins oder Cousinen zu Besuch. Nicht ohne Grund ist ein starkes Thema in ihren Büchern die Familie und die Erinnerungen aus der Kindheit geben ihr oft einen Grund zu schreiben. Als Karen das Teenageralter erreichte, wurde Musik für sie genauso bedeutend, wie das Lesen. Ihre Lieblingsband waren die Beatles. Aber durch einen ihrer Cousins hörte sie von den Monkees und war von nun an gefesselt. Sie schrieben zusammen ein Skript über die Band und sandten es zu jedem Konzert bei dem die Gruppe in diesem Sommer auftrat. Am College begann sie Gedichte zu schreiben und lernte dort auch ihren zukünftigen Ehemann kennen. Nach der Hochzeit, beide waren Lehrer geworden und hatten einen Sohn bekommen, entschied Karen Rose Smith als Innenausstatterin zu arbeiten. Nach einer Weile kehrte sie dazu zurück zu lehren, aber Veränderungen in ihrem Leben hatten sie dazu gebracht Liebesromane zu schreiben. Mittlerweile schreibt sie ihre Bücher nur noch in Vollzeit. Seit 1991 hat sie 82 Romane an Verlage verkauft. Zweimal hat sie 'New Jersey's Golden Leaf Award' und einmal den 'Colorado Romance Writers Award' wie den 'Phoenix Desert Rose Chapters Golden Quill' gewonnen. Ihre Romane sind immer wieder auf verschiedenen Bestsellerlisten zu finden. Gegenwärtig arbeitet sie hart an einer Buchserie in drei Teilen als Harlequin Special Edition, sowie auch einer Mystery Serie für Kensington um ihre Leser zu begeistern. Seit 1971 ist sie verheiratet und glaubt an die Kraft der Liebe. Sie schreibt Beziehungsgeschichten, sowohl im Romantik - als auch im Mystery - Genre. Ebenso schreibt sie Detective-Romane und hat dem Special Agent Daniel Vartanian zum Leben erweckt. Sie können ihr bei Twitter und Facebook folgen.
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2. KAPITEL
Jonah fand das ausgefüllte Formular am nächsten Morgen am Empfangstresen. Seine neue Helferin musste es in aller Frühe schon hingelegt haben. Rasch überflog er die Angaben.
Mary McHale war sechsundzwanzig Jahre alt und hatte im März Geburtstag. Als Anschrift hatte sie postlagernd Wyoming angegeben. Aufgewachsen war sie auf einer Ranch und hatte nach der Schule sechs Jahre lang bei Rodeoveranstaltungen Pferde betreut. Während dieser Zeit war sie immer wieder umgezogen. Zuletzt hatte sie zwei Jahre auf einer Pferderennbahn in Kalifornien gearbeitet, aber vor einiger Zeit gekündigt, um ihr Pferd für das nächste große Springreitturnier zu trainieren.
Ganz schön mutig, fand er.
In der Spalte nächste Angehörige hatte sie keine angegeben.
Die Adresse der Ranch, auf der sie aufgewachsen war, kam ihm irgendwie vertraut vor, aber woher? Ah ja, von dort bekam er immer wieder einmal Spendenaufforderungen, denn es handelte sich um ein Waisenhaus. Das erklärte, warum Mary keine Angehörigen angegeben hatte.
Unerwartet überkam ihn Mitleid. Wie einsam und verlassen musste ein Kind sich fühlen, das keine Familie hatte. Er selbst konnte sich das schlecht vorstellen, wenn er an all seine Tanten, Onkel, Cousinen und Cousins dachte! Sowohl seine Mutter als auch sein Vater hatten einen ganzen Clan hinter sich, mütterlicherseits gab es indianische, väterlicherseits temperamentvolle irische Wurzeln.
Aber eigentlich gingen ihn die Familienverhältnisse seiner neuen Mitarbeiterin gar nichts an. Ihn hatten nur ihre Zeugnisse und ihre beruflichen Fähigkeiten zu interessieren, und bis jetzt arbeitete sie ausgesprochen gut. Bei seinem Rundgang gestern Abend hatte er nichts zu bemängeln gehabt. Er hatte auch ihr Pferd gesehen, dessen Bein bandagiert war. Mit dem Training für das Springreitturnier dürfte es vorerst nichts werden.
Er fragte sich, ob sie womöglich all ihre Hoffnungen auf den Hengst gesetzt hatte – so wie Keith und er Geld und Energien in die alte Ranch investiert hatten, die Keith von seinem Großvater geerbt hatte. Dafür hatte Jonah seinen gut bezahlten Job als Marketingmanager in New York aufgegeben und war nach Idaho zurückgekehrt.
Zehn Jahre lang hatte er in New York gelebt und neben seinem anstrengenden Job sogar noch einen Bestseller über Marketingstrategien veröffentlicht. Doch irgendwann fing ihn seine Arbeit zu langweilen an. Er nahm sich eine Auszeit und zog in die Gegend zurück, wo er aufgewachsen war. Als sein Cousin Keith ihm angeboten hatte, gemeinsam die alte Ranch seines Großvaters wieder auf Vordermann zu bringen, da hatte Jonah spontan zugesagt und seine Stelle in New York gekündigt.
Er gab Marys Daten in den Computer ein, legte ein Gehaltskonto an und füllte die Anmeldung für die Sozialversicherung aus.
Der Duft von Kaffee und frischgebackenen Muffins lockte ihn in die Küche. Er schenkte sich eine große Tasse Kaffee ein, nahm sich einen Muffin und ging nach draußen auf die Veranda. Er sah, dass die Arbeitspferde und die Packesel bereits auf der Koppel standen. Auch der Hengst war dabei.
In diesem Moment kam Mary um die Ecke.
„Guten Morgen“, sagte er, und sie zuckte zusammen.
„Hallo, ich habe Sie gar nicht bemerkt.“
Genau wie bei ihrer Ankunft am Tag zuvor trug sie eine Brille, die sich je nach Sonneneinstrahlung verdunkelte, und ihr Haar war unter dem Hut versteckt.
„Ihre Muffins schmecken köstlich. Wie lange sind Sie denn schon auf?“
Sie zuckte mit den Achseln. „Ich war früh wach.“ Unschlüssig blickte sie auf ihre Stiefel.
„Übrigens sind die beiden Esel gern in einer Box zusammen“, sagte Jonah. „Sie können Ihren Hengst also in der freien Box unterbringen.“
„Danke.“ Sie stieg die Stufen zur Veranda hoch. „Ich frühstücke jetzt erst einmal.“
Er folgte ihr in die Küche. „Haben Sie was dagegen, wenn ich mir ein paar Eier brate?“, fragte sie, während sie sich Kaffee eingoss.
„Nein, fühlen Sie sich wie zu Hause.“
„Möchten Sie vielleicht etwas von meinem Omelett abhaben?“
„Hm, gern“, erwiderte er erfreut.
Sie holte Eier aus dem Kühlschrank, außerdem Butter und Käse. Dann entdeckte sie noch einen halben Räucherschinken und schnitt ein Stück ab. Kurz danach brutzelte ein duftendes Omelett in der Pfanne.
„Sie sind sehr geschickt in der Küche“, sagte er anerkennend und goss sich neuen Kaffee ein.
Es dauerte eine Weile, bevor sie antwortete. „Im letzten Schuljahr habe ich ein Berufspraktikum in einem Restaurant absolviert.“
„Das Waisenhaus wollte wohl sichergehen, dass Sie etwas lernen, bevor Sie auf eigenen Füßen stehen, oder?“
Sie zuckte heftig zusammen. „Woher wissen Sie …“
„Ich kenne die Adresse, die Sie angegeben haben“, erwiderte er bewusst beiläufig. „Von dort bekomme ich öfters Broschüren zugeschickt, worin um Spenden gebeten wird. Mir ist schleierhaft, woher die meine Adresse haben.“
„Sie kaufen Adresslisten“, erwiderte Mary knapp.
Sie legte gebutterten Toast auf zwei Teller und verteilte das Omelett darauf.
„Lassen Sie uns ins Esszimmer gehen, solange es noch frei ist“, schlug er vor und nahm die beiden Teller. „Unsere Gäste kommen sicher erst in einer Stunde herunter.“
Er ging voraus, und sie kam mit zwei Kaffeetassen hinterher.
Er langte herzhaft zu. „Mhm, das schmeckt fantastisch.“
„Danke.“
„Sie reden nicht viel“, stellte er fest.
„Vielleicht habe ich nicht viel zu sagen“, erwiderte sie mit spöttischem Lächeln.
Jonah fand seine neue Ranchhelferin ziemlich reserviert und fragte sich, ob er wohl mit ihr auskommen würde.
Mit der breiten Fensterfront zu drei Seiten bot das Esszimmer atemberaubende Ausblicke. Im Osten stieg gerade die Sonne über die Berggipfel und brachte mit ihrem warmen Glanz Marys Gesicht zum Leuchten.
Zum ersten Mal fielen Jonah ihre strahlend blauen Augen auf, und ihm stockte der Atem. „Sie haben wunderschöne Augen!“, sagte er spontan.
Sie sah ihn verwirrt an und rückte rasch ihre Brille zurecht, die sich durch die Sonneneinstrahlung rasch verdunkelte, sodass er ihre Augen bald nicht mehr erkennen konnte.
Obwohl er ihre Verlegenheit bemerkte, konnte er die Frage nicht lassen. „Warum tragen Sie eigentlich eine Brille? Soweit ich erkenne, ist es nur Fensterglas.“
„Ich habe empfindliche Augen.“ Die Antwort kam sehr schnell, als ob ihr die Frage schon öfters gestellt worden wäre.
„Aha“, murmelte er. „Man kann sich hinter einer Brille auch gut verstecken.“
Sie zuckte mit den Achseln. „Da gibt es nichts zu verstecken.“
Humor hat sie jedenfalls, dachte er.
„In der Nachbarschaft wohnen die Daltons. Die haben auch alle blaue Augen und schwarzes Haar.“
Durch die dunklen Gläser sah er ihren Blick auf sich gerichtet, aber sie zeigte keine Regung. „Das kommt öfters vor, vor allem in Irland“, erwiderte sie und trank von ihrem Kaffee.
„Sind Sie Irin?“
„Ich weiß nichts von meinen Vorfahren.“
„Ihr Name klingt jedenfalls irisch.“
„Den Namen hat man mir im Waisenhaus gegeben.“
„Wie alt waren Sie denn, als Sie dorthin kamen?“
„Ungefähr fünf.“
„Wissen Sie gar nichts von Ihren Eltern?“
Sie schwieg lange. „An meine Mutter kann ich mich nicht erinnern. Mein Vater hat mich verlassen, als ich ungefähr vier war.“
„Und bei wem haben Sie in der Zwischenzeit gelebt?“
„Bei einer alten Frau. Ein Junge aus der Nachbarschaft hat mich zu ihr gebracht, nachdem er mich weinend am Bordstein sitzen gesehen hatte.“ Sie lächelte in der Erinnerung. „Weil die alte Frau immer streunende Katzen und Hunde bei sich aufnahm, fand er wohl, dass sei die richtige Adresse.“
„Und wie ging es dann weiter?“ Er war begierig, ihre Geschichte zu hören. Es klang wie aus einem Film.
„Die alte Frau hat mich mit Essen und Kleidung versorgt und mich impfen lassen. Irgendwann hat sich offenbar ein Nachbar an die Polizei gewandt, weil ich nicht zur Schule gegangen bin. Die Polizei hat daraufhin das Jugendamt eingeschaltet, und so kam ich ins Waisenhaus.“
„Und das war auf einer Ranch?“
„Ja.“
„Sind Sie denn in Wyoming geboren?“
Ihre schön geschwungenen schwarzen Augenbrauen hoben sich verwundert. „Das habe ich immer angenommen, aber so genau weiß das wohl niemand.“
„War es denn schlimm im Waisenhaus? Die Dalton-Geschwister von der Nachbarranch waren auch eine Zeit lang im Waisenhaus, nachdem ihre Eltern verunglückt waren.“
„Nein, eigentlich war es ganz nett.“ Mary lächelte schief. „Schlimm fand ich nur, dass sie mir regelrecht die Haare geschoren haben, als ich dort ankam.“
„Wieso denn das?!“, fragte er entsetzt.
„Aus Angst vor Läusen, das ist anscheinend so üblich.“
Er stieß den Atem aus. „Nach einer glücklichen Kindheit hört sich das nicht an.“
Sie zuckte mit den Achseln und stand auf. „So, was gibt’s denn heute für mich zu tun?“
Von oben waren Schritte zu hören.
„Erst mal können Sie mir helfen, das Frühstücksbüfett für die Gäste herzurichten. Es gibt nur kalte Sachen. Warmes Frühstück machen wir erst, wenn es draußen friert.“
„Hm, scheint wirklich ein hartes Leben zu sein hier...




