Sonnleitner | Die drei ??? Das Geheimnis der sieben Palmen (drei Fragezeichen) | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 160 Seiten

Reihe: Die drei ???

Sonnleitner Die drei ??? Das Geheimnis der sieben Palmen (drei Fragezeichen)


1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-440-50901-2
Verlag: Kosmos
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 160 Seiten

Reihe: Die drei ???

ISBN: 978-3-440-50901-2
Verlag: Kosmos
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Zum 150. Geburtstag von Thomas Mann. Ein neuer Kriminalfall für die beliebten Detektive aus Rocky Beach.

Warum wurde bei John Lehmann eingebrochen? Als Justus dem älteren Nachbarn zur Hilfe eilt, wird er selbst überrumpelt. Wer ist die dunkle Gestalt? Justus konnte nur eine Person in einem Umhang, mit einer Schiebermütze und einer Sonnenbrille erkennen. Und was wollte dieser Jemand bei Herrn Lehmann? Bald steht fest: Die kleine Bibliothek wurde verwüstet. Die wertvolle Ausgabe eines Romans von Thomas Mann fehlt! Die Ermittlungen führen Justus, Peter und Bob zur "Villa Aurora" nach Seven Palms. In diesem Haus lebte der deutsche Literatur-Nobelpreisträger bis 1952. Was finden die drei ??? dort heraus?

Sonnleitner Die drei ??? Das Geheimnis der sieben Palmen (drei Fragezeichen) jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


DAS SCHNABELMONSTER


»Hallo? Hörst du mich?«

Das Schnabelmonster blies ihm seinen fauligen Atem ins Gesicht. Es musste genau über ihm stehen. Wobei – eigentlich roch der Atem ganz gut. Nach Pfefferminz.

»Junge? Kannst du mich hören?«

Und jetzt schlug es ihn. Ganz sanft, auf die Wange. Eher ein Tätscheln. Justus drehte seinen Kopf dennoch weg.

»Wir rufen besser einen Arzt. Ich –«

Justus riss die Augen auf. »Was? Wer?« Abrupt setzte er sich auf. »Das Schnabelmonster!«

»Bitte?«

Ein Gesicht blickte ihn aus nächster Nähe an. Ein sehr verblüfftes Gesicht. Mit blauer Polizeimütze und einem Schnurrbart. Ein deutlicher Pfefferminzgeruch ging von ihm aus.

»Das Schnabelmonster?«

Langsam kam Justus wieder zu Sinnen. Ein Polizist hockte vor ihm. Ein Kaugummi kauender Polizist.

»Ich bin … Da war …« Der Erste Detektiv sah um sich. Ein hell beleuchteter, fremder Raum, Sessel, Sofa, viele Bücher, zwei, nein, drei Polizisten, eine kaputte … »Mr Lehmann!« Jetzt fiel ihm alles wieder ein. »Ein Einbrecher. Wo ist Mr Lehmann? Geht es ihm gut?« Justus versuchte aufzustehen, doch ihm knickten die Knie weg.

»Bleib sitzen, Junge. Wir rufen einen Arzt, der soll sich dich erst mal ansehen.« Der Polizist holte sein Funkgerät hervor.

»Nein, nein, nicht nötig.« Justus fasste sich an den Kopf. Ein hämmernder Schmerz strahlte von dort in seinen ganzen Körper aus. »Ich war … Da war eine Taschenlampe. Deswegen bin ich … Wie geht es Mr Lehmann?« So ganz war der Erste Detektiv noch nicht wieder auf dem Damm.

»Besser als dir, wie es scheint. Er war es, der uns gerufen hat. Und du willst wirklich keinen Arzt?«

»Nein, danke. Es geht schon.«

Der Polizist richtete sich auf. »Wie du meinst. Möchtest du dich vielleicht auf das Sofa legen? Ist sicher bequemer als da unten auf dem Boden.«

»Setzen. Ich würde mich gerne hinsetzen. Bitte.«

Der Mann griff ihm unter die Achseln. »Dann mal hoch mit dir.« Der Polizist ächzte ein wenig.

Als Justus auf dem Sofa saß, musste er einen Moment warten, bis die Welt aufhörte, sich zu drehen. Das Hämmern im Kopf hielt dagegen an, es schien durch die Bewegung eher noch schlimmer geworden zu sein. »Ich vermute, hier war ein Einbrecher zugange.«

»Da vermutest du richtig«, erwiderte der Mann, während sich einer seiner Kollegen aufmerksam im Raum umsah. Ein anderer bepinselte die Terrassentür mit Fingerabdruckpulver.

»Justus! Gott sei Dank, du bist wieder bei Bewusstsein!« Mr Lehmann kam in das Wohnzimmer, in der Hand eine große Tasse, aus der es dampfte. »Wie geht es dir, mein Junge? Dieser Verbrecher hat dir ja wirklich übel mitgespielt. Das tut mir leid.« Er zeigte auf Justus’ rechte Schläfe. »Das wird eine mächtige Beule geben. Tut es sehr weh?«

Justus nickte. »Ist nicht wirklich angenehm.«

»Wie bitte?« Lehmann streckte das rechte Ohr vor.

»Ich sagte, es ist nicht wirklich angenehm.«

»Ah ja. Kann ich mir vorstellen. Und das alles nur, weil du mir helfen wolltest, nicht wahr?« Er drückte ihm die Tasse in die Hand. »Hier, trink das. Süßholzwurzeltee. Der bringt dich wieder auf die Beine.«

Der Polizist blickte von einem zum anderen. »Helfen wolltest ist mein Stichwort«, sagte er etwas lauter als nötig. Er nahm auf einem der beiden Sessel Platz und zog einen kleinen Notizblock hervor. »Was ist denn nun eigentlich passiert? Können Sie sich, Mr Lehmann, oder du … ähm … Justus, richtig? Kann sich irgendjemand an etwas erinnern?«

Joseph Lehmann setzte sich auf den anderen Sessel und strich sich seine spärlichen Haare zurecht. Sein Blick ging ins Nirgendwo. Justus registrierte nebenbei, dass die Tischplatte, auf die er geknallt war, aus einem großen Mosaikbild bestand.

»Ja, woran kann ich mich erinnern?« Joseph Lehmann atmete einmal tief durch. »Ich bin wach geworden, weil ich ein lautes Geräusch gehört habe. Muss ziemlich laut gewesen sein, ich höre nämlich nicht mehr gut.« Er zeigte auf sein Ohr.

Der Polizist lächelte. »Ist mir nicht entgangen.«

Justus nippte vorsichtig an seinem Tee. Er schmeckte nach Lakritz.

»Null Uhr drei. Auf meinem Wecker war es drei Minuten nach Mitternacht. Das weiß ich genau. Ich dachte, da muss irgendetwas umgefallen oder heruntergefallen sein. Vielleicht ein Bild, weil sich der Nagel in der Wand gelockert hat. Also bin ich runter, um nachzusehen. Da habe ich gesehen, dass die Terrassentür aufgebrochen worden war.« Er zeigte auf die Bücher am Boden. »Und meine Bücher lagen hier vor dem Regal.«

Der Polizist runzelte die Stirn. »Und dann haben Sie nicht gleich die Polizei gerufen? Ihnen muss doch klar gewesen sein, dass ein Einbrecher im Haus ist. Oder war.«

Lehmann nickte schuldbewusst. »Das war unvernünftig, ja, ich weiß. Leichtsinnig. Ich glaube, ich war irgendwie noch im Halbschlaf. Und meine Bücher …« Er blinzelte aufgeregt. »Wissen Sie, Officer, meine Bücher bedeuten mir sehr viel. Vielleicht habe ich auch deswegen nicht nachgedacht und wollte unbedingt wissen, was hier los ist.«

»Hm.« Die Erklärung überzeugte den Polizisten nicht wirklich. »Und dann?«

»Dann bin ich in den Keller.«

»Wieso in den Keller?«, fragte Justus.

Der Polizist blickte überrascht zur Seite. »Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich die Befragung weiterführe?«

»Entschuldigung. Natürlich. War nur so ein … Reflex.« Justus nahm einen Schluck Tee.

»Reflex, soso.« Der Polizist musterte Justus irritiert und wandte sich dann wieder an Joseph Lehmann. »Bitte, Mr Lehmann, fahren Sie fort.«

»Tja, und im Keller sah ich ihn dann. Einen großen Kerl in einem schwarzen Umhang mit einer Schiffermütze auf dem Kopf. Er stand mit dem Rücken zu mir und machte sich an einem alten Karton zu schaffen, der dort im Regal stand.«

»War es diese Mütze?«, fragte einer der anderen Polizisten, ein schlaksiger junger Mann. Er hielt eine dunkelgraue, flache Mütze mit einem breiten Schirm hoch. »Die haben wir gerade hinter dem Sofa gefunden.«

»Ja, die war es.« Lehmann deutete auf die Mütze. »Die war es, ganz sicher. Grobe Wolle und feine Karos.«

»Wir haben auch ein Haar in der Mütze gefunden«, sagte der Polizist zu seinem Kollegen. »Ein rotes Haar.«

Der Schnurrbartträger machte ein skeptisches Gesicht. »Das wird uns nicht viel bringen. Für so einen Einbruch bekommen wir keine DNA-Analyse genehmigt.«

Justus schaute immer noch auf die Mütze. »Schnabelmonster«, sagte er wie nebenbei zu sich.

»Wie bitte?«, fragten der Polizist und Lehmann gleichzeitig. Der Polizist, weil er sich erneut über Justus wunderte, Lehmann, weil er ihn nicht verstanden hatte.

»Die Mütze«, erwiderte der Erste Detektiv etwas lauter und machte mit seiner freien Hand eine vage Geste um seinen Kopf. »Eine sogenannte Schiffermütze. Diese Art von Kopfbedeckung zeichnet sich durch einen kleineren oder größeren Schirm mit oder ohne Besatz aus, über dem sich ein Sturmriemen oder eine einfache Kordel befindet. Kurz bevor ich das Bewusstsein verlor, habe ich diese Mütze gesehen und aufgrund dieser Form im Schwinden meiner Sinne für einen Schnabel gehalten.«

»Schnabelmonster«, wiederholte der Polizist befremdet. »Mit oder ohne Besatz. Schwinden deiner Sinne. Du scheinst ein durchaus ungewöhnlicher junger Mann zu sein, wenn ich das mal so sagen darf.«

Justus lächelte dünn. »Höre ich nicht zum ersten Mal.«

Der Polizist zögerte noch einen Augenblick und wandte sich dann wieder Joseph Lehmann zu. »Was geschah dann, Mr Lehmann?«

»Ich habe den Kerl angesprochen. ›Entschuldigen Sie bitte‹, habe ich gesagt, ›was tun Sie da?‹«

»Das haben Sie gesagt?« Der Polizist kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. »Entschuldigen Sie bitte

»Ja. Und dann hat er sich umgedreht.«

»Und wie sah –« Justus verstummte und wies zaghaft auf den Polizisten. »Bitte sehr.«

»Danke, sehr aufmerksam.« Der Polizist stöhnte leise. »Also. Wie sah er aus?«

»Das kann ich nicht sagen«, erwiderte Lehmann. »Er trug eine dunkle Sonnenbrille, so eine alte, mit einem Horngestell. Außerdem war er blitzschnell herumgewirbelt, stieß mich zur Seite und rannte die Kellertreppe hinauf.«

»Trug der Mann Handschuhe?«

»Das weiß ich nicht mehr.«

»Verstehe.« Der Polizist nickte und sah sich im Raum um. »Können Sie denn schon sagen, ob irgendetwas fehlt?«

Lehmann zuckte mit den Schultern. »Auf den ersten Blick nicht, aber ich werde das morgen, also ich meine heute, überprüfen. Jetzt muss ich mich jedoch erst einmal ausruhen.«

»Natürlich.« Der Polizist stand auf. »Wir sind auch gleich so weit, dann lassen wir Sie in Ruhe.« Er zögerte kurz. »Ich muss Ihnen aber mitteilen, Mr Lehmann, dass die Chancen nicht sehr gut stehen, dass wir diesen Kerl schnappen. Der Gauner war maskiert, trug vielleicht auch Handschuhe und bis auf das eine Haar haben wir bisher nichts Brauchbares an Spuren. Oder, Roy?« Er...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.