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E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 640 Seiten

Reihe: Die Evermore-Reihe

Soto Rose in Chains

Roman - Your next Romantasy Obsession
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-641-33112-2
Verlag: Goldmann
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman - Your next Romantasy Obsession

E-Book, Deutsch, Band 1, 640 Seiten

Reihe: Die Evermore-Reihe

ISBN: 978-3-641-33112-2
Verlag: Goldmann
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Er ist ihr größter Feind. Und das dunkelste Geheimnis ihres Herzens ...

Früher einmal herrschte ein brüchiger Frieden zwischen den Reichen Evermore und Bomard. Um ihn zu wahren, besuchten Kinder beider Seiten gemeinsam ein Internat, wo sie ihre magischen Kräfte schulten. Doch dann kam es zum Krieg, und nun haben die dunklen Mächte Bomards gesiegt. Die junge Briony Rosewood gerät mit vielen Frauen ihres Hofes in Gefangenschaft. Ihrer Magie beraubt, werden sie in einer dramatischen Auktion versteigert. Als letzte Prinzessin ihres Hauses, in deren Adern goldenes Blut fließen soll, erzielt Briony den höchsten Preis. Ausgerechnet Toven Hearst soll sie von nun an besitzen. Seine Familie gehört zu den mächtigsten Bomards, und Toven ist Brionys Todfeind. Doch der hochgewachsene Mann mit den silbrig-weißen Haaren ist auch der heimliche Schwarm ihrer Schulzeit …

Für alle, die diese Tropes lieben:
Enemies to Lovers
Forbidden Love
Royal Romance
Villain gets the Girl
From two different World

Julie Soto ist eine USA-Today-Bestsellerautorin, Dramatikerin und Schauspielerin aus Sacramento, Kalifornien. Ihr Musical »Generation Me« wurde beim New-York-Musical-Festival 2017 als bestes Musical ausgezeichnet, ihr Drehbuch außerdem als Best Book. Sie ist ein Musical-Theater-Freak, ein Fandom-Nerd und die Autorin vieler prickelnder Fan-Fiction-Storys. Julie lebt heute mit ihrem Hund Charlie in Fort Bragg. Wahrscheinlich trinkt sie gerade Kaffee, während im Hintergrund eine Jane-Austen-Verfilmung läuft.

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Kapitel 2


Sechs Stunden zuvor

Briony saß am Schreibtisch in ihrem Schlafzimmer, den Blick fest auf den Dampf gerichtet, der sich wie tanzende Flammen über ihrer Teetasse kräuselte. Mit einem geistesabwesenden Fingerschnippen stellte sie sich ihre Lieblingsweide unten am Seeufer vor und sah dem Dampf zu, der tat, wie ihm geheißen, und sich zu einem Baumstamm zusammenballte, um dann in hunderten schilfigen Zweigen herabzufallen und das Wasser zu küssen.

Manchmal war es einfacher, irgendetwas Unwichtiges zu verzaubern, wenn ihr der Zauber nicht einfallen wollte, den es bräuchte, um die Welt wieder geradezurücken. Der Dampf über der Teetasse malte ein hübsches Bild, wo schon das Bild, das sich außerhalb der Burgmauern bot, so ganz und gar nichts Hübsches hatte.

Sie fasste nach dem summenden magischen Faden zwischen ihren Augen. Der durchscheinende Nebel über dem heißem Tee bauschte sich und enthüllte den See daneben, und in ihrer Fantasie sah sie die Silhouette eines schlanken, großgewachsenen Jungen, der gleich neben dem Baumstamm saß. Gerade hatte sie das Buch in seinen Händen heraufbeschworen, da ging ihre Schlafzimmertür auf. Briony schreckte hoch, die Weide war verschwunden, und der Dampf kräuselte sich wieder wie eh und je.

Mit einem Ruck drehte sie sich um und fühlte sich beinahe auf frischer Tat ertappt, da sah sie Rory in der Tür stehen.

»Ist es schon so weit?«, fragte sie mit einem Blick zur Uhr.

»Nein, ich … wollte bloß mal vorbeischauen.«

Briony verzog das Gesicht. »Tu das nicht.«

»Was denn?«

»Dich verabschieden.«

»Schön, dann eben nicht.«

»Gut.«

Seine Lippen zuckten. Die Ähnlichkeit zwischen ihnen war nicht zu übersehen: derselbe geschwungene Mund, dieselben braunen Augen, dieselben Wangenknochen. Seine Nase war breiter, wie die von ihrem Vater, dafür hatte seine Zwillingsschwester wellige Haare wie ihre Mutter, aber ansonsten glichen sie sich wie ein Ei dem anderen.

Rory hakte die Daumen in die Hose, die er eigens für die alles entscheidende Schlacht hatte schneidern lassen. »Aber sei gewarnt, Didion will sich auch noch von dir verabschieden. Und bestimmt hat er dir mehr zu sagen als bloß auf Wiedersehen …«

Briony stöhnte entnervt und sah zur hohen Zimmerdecke. »Alles deine Schuld«, sagte sie. »Hättest du Cordelia keinen Antrag gemacht, wäre Didion nie auf so einen dummen Gedanken gekommen.«

Rory ließ sich auf ihr Bett fallen. »Mal im Ernst, der ›Gedanke‹ ist ihm vermutlich gekommen, weil du dich mit ihm zu Mitternachtsspaziergängen verabredet hast …«

Sie schnappte nach Luft. »Woher weißt du das? Das ist über ein Jahr her, und wir sind bloß spazieren gegangen, weiter nichts!«

Rory schaute ihr in die Augen. »Und tagsüber hattest du leider keine Zeit zum Spazierengehen?«

Briony biss sich auf die Lippe. »Also schön, vielleicht war da ein klitzekleines Bisschen mehr …«

Rory hielt sich die Ohren zu. »Hör auf.«

»Aber ich schwöre dir, meine Unschuld ist unversehrt.«

Er drehte sich auf den Rücken und kniff die Augen fest zusammen. »Halt den Mund, bitte, ich flehe dich an.«

Lachend ließ Briony sich auf die andere Bettseite fallen. »Will sich sonst noch jemand verabschieden? Gibt es noch mehr Verehrer, von denen ich wissen sollte?« Sie bauschte ihr fließendes Sommerkleid auf und strich es glatt.

Rory lächelte, aber seine Mundwinkel zeigten nach unten wie schmelzendes Wachs. »Ich weiß es nicht. Gibt es noch mehr?«, fragte er leise.

Ihr stockte der Atem. »Wie meinst du das?«

Sein suchender Blick fand ihre Augen. »Wenn nicht Didion, wem gehört dann dein Herz?«

»Niemandem.« Ihre Stimme klang schrill und hektisch. »Wir … wir sind im , Rory, falls dir das bisher entgangen sein sollte. Für so was hat doch niemand mehr Zeit.«

»Ach, manche scheinen immer Zeit dafür zu finden. Und außerdem, ab heute könnte alles anders werden.« Er setzte sich auf, und sie sah zu, wie er mit den Fingern an dem langen Lederriemen spielte, den er sonst immer ins Hemd steckte; der silberne Anhänger daran hatte ihrer Mutter gehört.

Er war immer so bescheiden, wenn die Sprache auf einen möglichen Sieg kam. Als sei der ihm nicht von der Prophezeiung in die Wiege gelegt worden. Als wolle er selbst nicht so recht daran glauben.

»Ja. Heute könnte alles anders werden.« Sie streckte die Hand nach seiner aus. »Wollen wir es noch einmal durchgehen?«

Er schaute auf, sah sie an und nickte. So würde das immer sein, ging ihr da auf.

Am ersten Tag in der neuen Schule, als ihr Vater sie beiseitegenommen und gebeten hatte, gut auf Rory achtzugeben, da hatte sie nicht verstanden, warum sie auf ihren sechzehnjährigen Zwillingsbruder achten sollte. Sollte er nicht vielmehr auf sie aufpassen?

»Womöglich wird er in einigen Fächern zu kämpfen haben, in denen du dich besonders hervortust«, hatte ihr Vater gesagt. »Es wäre schön, wenn die Bomardi-Kinder nicht mitansehen müssten, wie der zukünftige König von Evermore von seiner Schwester in den Schatten gestellt wird.«

Briony hatte es noch immer nicht recht begriffen, bis sie die Ergebnisse der ersten Klassenarbeit zurückbekommen hatten und ihr Vater verlangte, sie solle ihren Aufsatz mit ihrem Bruder tauschen. Und so kam es, dass sie in den folgenden fünf Jahren ihre vielen Stunden harter Arbeit meist an ihren Bruder weiterreichte, während sie sich mit seinen Krumen zufriedengeben musste.

Das hatte sie ihrem Vater nie verziehen, nicht mal nach seinem Tod.

Briony atmete tief durch und schloss die Hand zur Faust, in der sich eine kleine Phiole mit Wasser materialisierte. Die hielt sie Rory hin.

»Das ist Wasser vom See. Dasselbe Wasser wie im Burgbrunnen und im Brunnen der Schule von Evermore.« Briony schluckte beim Gedanken an die tausenden von Eversun-Familien, die in der Schule auf der anderen Seite des Sees Zuflucht gesucht hatten, bis der Krieg vorüber war. »Wenn du den Schutzzauber sprichst, gießt du dir das Wasser in die Hände und den letzten Tropfen auf die Zunge. Der See, Burg Claremore und die Schule werden alle unter deinem Schutzschild vereint und miteinander und mit dir verbunden sein.«

Rory nahm die Phiole und nickte. »General Meers hält nichts von deinem Plan, nur nebenbei bemerkt.«

»Weil er ihn nicht versteht. Er ist halt kein Rosewood«, sagte Briony.

Das Geschlecht der Rosewoods tat sich besonders durch starke Schutzzauber hervor – Schild-, Grenz- und Abwehrzauber. Das war einer der Gründe, warum sie zum Herrschen bestimmt waren, zumindest, wenn man Briony und Rorys Vater Glauben schenken wollte. Er, ihr Großvater und alle Männer vor ihnen waren gefeierte und hochverehrte Friedensfürsten gewesen. Rory war der erste Rosewood seit über fünfhundert Jahren, der in den Krieg ziehen musste.

»Der General schätzt Offensivzauber. Angriff ist für ihn die beste Verteidigung«, fuhr Briony fort. »Aber als König und als Rosewood ist es an dir, unsere Leute zu beschützen.«

»Oder was von ihnen noch übrig ist«, sagte Rory, dem die Erschöpfung anzuhören war.

Im Laufe der letzten vier Jahre waren sie in diesem Krieg weiter und immer weiter nach Süden zurückgedrängt worden und hatten dabei mehr und mehr Gebiete und Menschenleben verloren. Um das Land ging es den Bomardis eigentlich gar nicht. Ihnen ging es um Rory. Um das Ende des Zweifachen Erben.

Briony legte eine Hand auf seine. »Bald ist es vorbei. Heute ist der Tag der Tage.«

»Aber was, wenn nicht?«, fragte Rory, und seine Worte überschlugen sich fast. Flehentlich schaute er sie an.

»Ist es«, erwiderte Briony mit mehr Überzeugung in der Stimme, als sie empfand. Sie lächelte ihm aufmunternd zu. »Die Sonnenfinsternis. Jeder weiß, heute ist es so weit.

Rory riss seine Hand weg. »Komm mir jetzt bloß nicht mit der Prophezeiung. Sechshundert Jahre alter Blödsinn.«

Er stand auf und trat ans Fenster vor ihrem Schreibtisch. Briony sah zu, wie er sich über die Brüstung beugte, wie ein Kind, das lieber draußen spielen wollte. Sie fuhr mit den Fingern über die Bettdecke und dachte an die uralte Prophezeiung, die Rory nun schon seit vier Jahren verfolgte.

Die Prophezeiung war über sechshundert Jahre alt. Als sie sich am Ende des Bürgerkriegs in Moreland nicht bewahrheitet hatte, der den Kontinent in Evermore und Bomard geteilt hatte, geriet sie in Vergessenheit. Aber vor vier Jahren, nach dem Ausbruch der erneuten Feindseligkeiten, hatten die Spekulationen begonnen, ob Rory wohl der verheißene Thronfolger wäre.

Brionys Blick ging zu den Papieren und der Korrespondenz auf ihrem Schreibtisch – die Antwortbriefe, die sie aus fernen Ländern jenseits der See erhalten hatte, in denen stand, sie könnten keine Truppen zu Hilfe schicken, würden aber die Rosewoods und ihren Hof im Falle eines Rückzugs auf das Wärmste bei sich willkommen heißen; die Seite des ein Tagesblatt, das alltäglich die neuesten Nachrichten aus dem ganzen Reich verkündete; die Siegesrede, die sie für Rory geschrieben hatte; die Landkarten mit dem Verzeichnis der geheimen Unterschlupfe der Eversuns.

Sie räusperte sich. »Du musst sie...


Soto, Julie
Julie Soto ist eine USA-Today-Bestsellerautorin, Dramatikerin und Schauspielerin aus Sacramento, Kalifornien. Ihr Musical »Generation Me« wurde beim New-York-Musical-Festival 2017 als bestes Musical ausgezeichnet, ihr Drehbuch außerdem als Best Book. Sie ist ein Musical-Theater-Freak, ein Fandom-Nerd und die Autorin vieler prickelnder Fan-Fiction-Storys. Julie lebt heute mit ihrem Hund Charlie in Fort Bragg. Wahrscheinlich trinkt sie gerade Kaffee, während im Hintergrund eine Jane-Austen-Verfilmung läuft.



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