E-Book, Deutsch, Band 111, 448 Seiten
Reihe: Bianca Extra
Stacey / McNally / Jump Bianca Extra Band 111
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7515-0782-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 111, 448 Seiten
Reihe: Bianca Extra
ISBN: 978-3-7515-0782-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
KÜSTENSOMMER DER ZÄRTLICHKEIT von SHANNON STACEY
Wird in Blackberry Bay alles besser? Die junge Witwe Meredith zieht zurück in den idyllischen Küstenort ihrer Kindheit. Mit dem attraktiven Cam Maguire, ihrem Nachbarn, scheint sie nichts gemeinsam zu haben als die Grundstücksgrenze - und jede Menge Streitgespräche. Bis Cam sie küsst ...
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Mit ihrem Mann und zwei Söhnen lebt die Bestsellerautorin Shannon Stacey in New England, das für seinen farbenprächtigen Indian Summer bekannt ist, aber auch für sehr kalte Winter. Dann macht sie es sich gerne zu Hause gemütlich. Leider weigern sich Shannons Katzen hartnäckig, auf ihrem Schoß als Wärmflasche zu dienen, während sie schreibt.
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1. KAPITEL
„Ist das unser neues Haus, Mommy?“
Ohne die zaghafte Stimme vom Rücksitz hätte Meredith Price wahrscheinlich bis zum Sonnenuntergang in ihrem SUV gesessen und versucht, das Lenkrad mit beiden Händen aus der Verankerung zu reißen.
„Ja, Honey.“ Sie stellte den Motor ab und schnallte sich los. Der kleine weiße Hund, der neben Sophie geschlafen hatte, sprang nach vorn und auf ihren Schoß.
„Es ist klein.“
Meredith war sich ziemlich sicher, dass ihr neues Haus kleiner war als die Garage der 560 Quadratmeter großen Villa, in der sie bisher gewohnt hatten. „Es ist genau richtig für uns.“
Oscar jaulte, und sie hielt den flauschigen Bichon Frisé fest, um ihn an die Leine zu nehmen. „Sei still, Oscar.“
„Ich will aussteigen“, jammerte ihre Tochter.
„Warte, Sophie. Erst muss Oscar angeleint sein.“ Sie bekam durchaus mit, wie frustriert ihre eigene Stimme klang, und atmete tief durch. „Ich mache dir die Tür auf, okay?“
Sie konnte gut verstehen, warum die beiden ins Freie wollten. Die Fahrt von Kalifornien nach New Hampshire hatte für eine Sechsjährige und einen energiegeladenen Hund einfach zu lange gedauert.
An die Ostküste zu fliegen und das Auto herbringen zu lassen, wäre wahrscheinlich vernünftiger gewesen, aber die Fahrt quer durchs Land war ihr wie ein tolles Abenteuer erschienen. Als Abenteuer hatte sich das Unterfangen tatsächlich erwiesen, aber toll würde sie es nicht mehr nennen.
Sobald Oscar angeleint war, stieg Meredith aus und setzte ihn ab. Sofort rannte er ins Gras und hob ein Hinterbein. Hinter ihr wurde eine Wagentür zugeknallt, dann schob Sophie eine Hand in ihre, und sie starrten beide auf ihr neues Zuhause.
„Was hast du, Mommy?“
Meredith rang sich ein Lächeln ab und schaute in das Gesicht, das eine jüngere Version ihres eigenen war. Wie sie hatte ihre Tochter langes dunkelblondes Haar und ein ovales Gesicht mit einer etwas zu kleinen Nase. „Nichts, Honey. Ich bin nur müde, weil es eine sehr lange Fahrt war.“
„Hast du Angst?“
„Ich bin nicht ängstlich, mein Schatz.“ Sie log, weil es einfacher war, als die Wahrheit zuzugeben.
Sie hatte das Haus aus dreitausend Meilen Entfernung gekauft und sich dabei nur auf eine Onlinebesichtigung verlassen – und auf ihr Bauchgefühl und die verschwommenen, aber warmen Erinnerungen an eine glückliche Kindheit in Blackberry Bay, New Hampshire.
Sie gab den Code ein, den der Makler ihr gegeben hatte. Als das Schloss klickte, holte sie noch einmal tief Luft und drehte den Türknauf.
Sophie stürmte hinein. Meredith folgte ihr, schloss die Tür und nahm Oscar die Leine ab. Der Hund rannte hinter ihrer Tochter her.
Sie lehnte sich gegen die Tür und versuchte, den Moment zu genießen.
An diesem Ort wollte sie neu anfangen. Das Haus war erst vier Jahre alt – ein kleiner moderner Bungalow mit einem luftigen Wohn- und Essbereich, offener Küche und zwei Schlafzimmern mit einem Bad dazwischen. Die cremefarbenen Wände, edle Holzböden und die hochwertige Ausstattung entsprachen ihrem Geschmack, und als Sommerhaus war der Bungalow behaglich eingerichtet, mit einem bequemen Sofa und Sesseln in hellem Blau.
Die Vorbesitzer hatten es nicht ausräumen wollen, deshalb hatte Meredith es möbliert zu einem günstigen Preis kaufen können. Sie hatte mit dem Haus in San Diego genug zu tun gehabt und war froh gewesen, keine neue Einrichtung aussuchen und auf die Lieferung warten zu müssen. Der Neubau hatte ihr auf Anhieb so gefallen, wie er war, denn seine Helligkeit verströmte Frieden und Entspannung.
Aber für sie und Sophie sollte es kein Ferienhaus sein, ab jetzt würden sie beide hier leben. Als sie hörte, wie aufgeregt ihre Tochter auf Oscar einredete, wusste sie, vollkommen richtig entschieden zu haben.
„Warte!“, rief sie, als Sophie die Terrassentür öffnen wollte. „Erst muss Oscar angeleint sein.“
Sophie hopste ungeduldig auf der Stelle, und Meredith musste lächeln, als sie den Hund anleinte und die Glastür aufschob. Ihr kam es so vor, als hätte sie ihre Tochter nicht mehr derart quicklebendig gesehen, seit Devin vor zwei Jahren bei einem Verkehrsunfall getötet worden war und er sie ohne Ehemann und Sophie ohne ihren geliebten Vater zurückgelassen hatte.
Meredith schaute aufs Wasser und spürte dessen beruhigende, tröstende Wirkung. Blackberry Bay war ein Nebenarm des Lake Winnipesaukee und ideal für ein Leben am See ohne die großen, schnellen Motorboote. Links entdeckte sie ein Kanu und rechts eine Gruppe Stand-up-Paddler. Spontan nahm sie sich vor, ein kleines Boot zu kaufen. Devin hatte ihnen genug Geld hinterlassen, und vom Verkauf des alten Hauses war noch eine Menge übrig, also würde sie sich so schnell keine finanziellen Sorgen machen müssen, wenn sie auf überflüssige Ausgaben verzichtete.
Sobald die Schule wieder begann und sie richtig angekommen waren, würde sie überlegen, womit sie selbst ihre Tage ausfüllen wollte. Sie musste zwar nicht arbeiten, aber sie wollte es, zumal sie dann ihre Ersparnisse und Geldanlagen nicht anzugreifen brauchte. Außerdem schlug das Finanzamt bei Seegrundstücken bekanntlich ziemlich heftig zu.
Und das war es wert – die Terrasse sah zwar aus wie aus Holz, bestand aber aus einem nicht splitternden oder abblätternden Material. Sie war so breit wie das ganze Häuschen und groß genug, um dort zusätzlich zu den fest eingebauten Bänken eine Sitzgarnitur und einen Grill aufstellen zu können.
Eine Treppe führte in den Garten, der einen saftig grünen Rasen hatte und bis zum Ufer reichte, wo ein Steg mit einer überdachten Hollywoodschaukel in den See hineinreichte. An Land war der Steg von Wildblumen umgeben, die Meredith auf den Fotos und im Video gar nicht aufgefallen waren. Sie freute sich über die angenehme Überraschung.
„Sei vorsichtig!“, rief sie, als Sophie mit Oscar auf den Armen den Steg betrat.
Ihre Tochter war eine gute Schwimmerin, aber der Hund nicht. Und jetzt, da sie am Wasser lebten, würde sie mit ihrer Tochter über die möglichen Gefahren reden müssen.
„Wer sind Sie?!“, hörte sie Sophie fragen und nahm den Blick von dem Blumenbeet, über das sie sich gebeugt hatte.
Ein Mann stand im Nachbargarten. „Ich bin Cam“, antwortete er mit einer tiefen Stimme, die zu seiner Erscheinung passte. Er war groß und breitschultrig, mit dunklem Haar und einem Dreitagebart, der nicht so aussah, als hätte er sich absichtlich nicht rasiert. Seine Füße steckten in lässigen Loafern, er trug Jeans, aber kein Hemd. Seine Haut schimmerte leicht rötlich und verriet, dass er normalerweise nicht mit freiem Oberkörper herumlief und zu viel Sonne abbekommen hatte. „Und wer bist du?!“
„Ich bin Sophie. Das ist mein neues Haus. Und das ist mein Hund. Er heißt Oscar.“
„Hallo“, sagte Meredith, bevor Sophie dem Fremden noch mehr Einzelheiten verraten konnte.
„Hi.“ Er war nah genug, sodass sie seine strahlend blauen Augen erkennen konnte. „Um beim Thema zu bleiben, wer sind Sie?“
„Meine Name ist Meredith. Sind Sie … so etwas wie ein Hausmeister?“
Die Frage erschien ihr nicht unbegründet, denn vielleicht trug er kein Hemd, weil er draußen arbeitete. Als der Mann lachte, stellte sie erstaunt fest, lächeln zu müssen, denn sein Lachen wirkte ansteckend.
„Nein, ich mähe hier nicht den Rasen. Ich verbringe den Sommer hier.“
Verwirrt schüttelte sie den Kopf. „Sie haben das Cottage gemietet?“
Es war eins der letzten Gebäude am See. Die anderen Cottages waren alle abgerissen worden, um Platz für moderne Ferienhäuser zu schaffen. Das zum Nachbarsgarten gehörende Cottage war farbenfroh, wenn auch etwas heruntergekommen.
Die Schindeln waren in hellem Pink gestrichen, die Fenster türkisfarben abgesetzt. Die Kästen davor hingen etwas schief, einige davon enthielten Plastikblumen und bunte Kreisel, die sich langsam im Wind drehten. Das alles bildete einen starken Kontrast zu Merediths dezent weiß gestrichenem Bungalow aus Zedernholz.
„Nein, das Häuschen gehört mir.“
„Der Makler hat mir erzählt, dass nebenan Mrs. Archambault wohnt.“ Sie erinnerte sich nur noch vage an die ältere Frau, aber auch ihretwegen hatte sie dieses Haus zwei anderen vorgezogen, weil sie ein wenig gehofft hatte, eine großmütterliche Nachbarin würde es Sophie etwas erleichtern, sich einzuleben.
Seine Miene wurde verschlossen. „Sie lebt nicht mehr hier.“
Cam Maguire war sich nicht sicher, was er davon halten sollte. Er war hinausgegangen, um die Katze seiner Großmutter zu suchen, und was hatte er gefunden? Eine attraktive Frau, ein kleines Mädchen und ein flauschiges weißes Knäuel, das höchstwahrscheinlich ein Hund war.
Jetzt lebt sie nicht mehr hier.
„Ich verstehe nicht“, sagte die Frau namens Meredith.
„Die Frau, die hier gewohnt hat, Carolina Archambault, war meine Großmutter und ist kürzlich verstorben. Das muss gewesen sein, nachdem Sie mit Ihrem Makler über die Nachbarschaft gesprochen haben.“
„Mein herzliches Beileid.“
„Danke“, erwiderte er, weil man das zu erwidern hatte.
Er hatte Carolina Archambault nie kennengelernt, die seine leibliche Großmutter väterlicherseits gewesen war und in diesem exzentrischen Cottage am See gelebt hatte.
„Da bist du ja!“, begrüßte er die sehr große und sehr langhaarige schwarze Katze, die in den...