Buch, Deutsch, 40 Seiten, PB, Format (B × H): 202 mm x 203 mm, Gewicht: 177 g
Buch, Deutsch, 40 Seiten, PB, Format (B × H): 202 mm x 203 mm, Gewicht: 177 g
ISBN: 978-3-944146-02-7
Verlag: Pagina Verlag GmbH
Diese Begleitbroschüre erscheint anlässlich der Ausstellung "Schwedische Bildwirkereien des Jugendstils in der Villa Hügel Essen" vom 8. Januar bis 3. Februar 2013 in Deutschen Textilmuseum Krefeld.
Weitere Infos & Material
5 Annette Paetz gen. Schieck (Vorwort)
7 Ralf Stremmel: Friedrich Alfred Krupp: ein Großindustrieller und die Kusnt
13 Isa Fleichmann-Heck: ". eine Zierde für mein Haus." Zwei Jugendstilbänke mit Wirkereien nach
Entwürfen Alf Wallanders
31 Petra Brachwitz: Die Restaurierung der Bildwirkereien
40 Impressum
Vorwort
Im Jahr 2011 erhielt die Restaurierungswerkstatt des Deutschen Textilmuseums Krefeld einen bemerkenswerten Auftrag. Die gewirkten Bezüge zweier Jugendstilbänke aus der Villa Hügel, dem ehemaligen Wohnhaus der Familie Krupp, sollten konservatorisch bearbeitet werden. Was als Restaurierungsauftrag begann, zog eine spannende kunsthistorische Recherche nach sich, die interessante Details über den persönlichen Geschmack Friedrich Alfred Krupps und über das schwedische Kunstschaffen um 1900 enthüllten.
Ursprünglich beabsichtigte Friedrich Alfred Krupp, zwei Polstersofas mit neuen Bezügen versehen zu lassen. Zu diesem Zweck bestellte er über seinen Agenten Victor Berg in Stockholm Entwürfe bei Alf Wallander. Als die Kartons zu den Wirkereien vorlagen, gelangte man jedoch zu der Ansicht, dass die Gewebe zu kostbar wären, um sie für die Möbel zu verwenden. Die großformatigen Wirkereien hätten bei ihrer Montierung eingeschnitten werden müssen. Kurzerhand wurden bei Wallander noch zwei Eichenbänke bestellt, deren Schnitzereien die Motive der kunstvollen Gewebe widerspiegelten. Für die bestehenden Sofas wählte man schließlich andere Bezugsstoffe.
Zu Beginn der Restaurierungsarbeiten wiesen die Gewebe Beschädigungen vor allem der Sitzflächen auf. Diese Lücken sind heute optisch geschlossen und die schadhaften Partien nur noch zu erahnen. Der Abschluss der Arbeiten steht unmittelbar bevor und es ist eine große Ehre, dass uns von Seiten der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung die Möglichkeit eingeräumt wurde, die gemeinschaftlich erzielten Ergebnisse in einer Sonderschau am Deutschen Textilmuseum präsentieren zu dürfen. In einem abgeteilten Bereich der derzeitigen Ausstellung werden die Bänke samt Dokumentation der Konservierungsmaßnahmen gezeigt, umgeben von weiteren Objekten aus dem Bestand des Historischen Archivs Krupp, Essen und der Korrespondenz zu den Stücken.
An dieser Stelle sei mein Dank an sämtliche Beteiligten ausgesprochen, die zum Gelingen dieser Sonderschau und der Veröffentlichung beigetragen haben. Der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung und insbesondere ihrem Vorsitzenden, Herrn Prof. Dr. h.c. mult. Berthold Beitz, sei für den Restaurierungsauftrag gedankt, der uns die Gelegenheit bot, die glückliche und fruchtbare Zusammenarbeit von Kunsthistorikern und Restauratoren am Deutschen Textilmuseum unter Beweis zu stellen. Herrn Professor Dr. Ralf Stremmel, Leiter des Historischen Archivs Krupp, sei besonders gedankt, dass er Dr. Isa Fleischmann-Heck den Zugang zu den Archivbeständen ermöglichte. Für die Koordinierung der vorbereitenden Arbeiten ist vor allem Frau Dr. Ute Kleinmann von der Kulturstiftung Ruhr zu danken. Professor Dr. Ralf Stremmel, Dr. Isa Fleischmann-Heck und Dipl. Rest. Petra Brachwitz sei besonders dafür gedankt, dass es ihnen gelungen ist, in anschaulicher Weise sämtliche Aspekte rund um die beiden Bänke darzulegen. Dabei finden die Person Friedrich Alfred Krupp Erwähnung, die Erwerbungsgeschichte, der Künstler, die Webtechnik und schließlich die konservierenden Maßnahmen. Illustriert werden die Schilderungen durch Fotografien, die eigens am Deutschen Textilmuseum von Petra Brachwitz und Angelika Neuhausen aufgenommen wurden. Für die Restaurierungsmaßnahmen sind Monika Nürnberg und Claudia Vollmuth verantwortlich.
Mit dieser Veröffentlichung begründet das Deutsche Textilmuseum eine neue Tradition. Das erfolgreiche Zusammenspiel der Abteilungen am Haus wird zukünftig regelmäßig der Öffentlichkeit präsentiert.
Dr. Annette Paetz gen. Schieck
Direktorin des Deutschen Textilmuseums