Statz | Filterfotografie | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 320 Seiten

Reihe: Edition ProfiFoto

Statz Filterfotografie

Inklusive einer Postkarte mit ND-Filter-Belichtungszeiten zum Nachschlagen
2019
ISBN: 978-3-95845-664-8
Verlag: mitp Verlags GmbH & Co.KG
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Inklusive einer Postkarte mit ND-Filter-Belichtungszeiten zum Nachschlagen

E-Book, Deutsch, 320 Seiten

Reihe: Edition ProfiFoto

ISBN: 978-3-95845-664-8
Verlag: mitp Verlags GmbH & Co.KG
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



  • Wunderschöne Aufnahmen realisiert mit den verschiedensten Filtern
  • Umgang mit Filtern und zusätzliches Equipment

Es gibt Polarisationsfilter, Verlaufsfilter, Graufilter, Farbfilter und Effektfilter, um nur einige zu nennen. Filter vor dem Objektiv helfen, besondere Stimmungen zu vermitteln, Dynamik in die Bilder zu bringen oder bestimmte Motivbereiche zu akzentuieren. Der Fotograf Uwe Statz erklärt in dieser erweiterten Neuauflage anschaulich, wann sich der Filtereinsatz lohnt, für welches Motiv welcher Filter sinnvoll ist und welches zusätzliche Equipment notwendig sein kann. Simple Rapsfelder bekommen somit eine bedrohliche Wirkung und Wasserfälle fließen durch die Kombination aus ND- und Polfilter wie in einer Fabelwelt. Anhand vieler Beispielfotos – ohne und mit Filter aufgenommen – und einem aussagekräftigen »Werdegang« bis zur endgültigen gelungenen Aufnahme bekommen Sie einen tiefen Einblick in die kreativen Möglichkeiten der Fotografie mit Filtern.

Aus dem Inhalt:
  • Filtersysteme: schrauben oder stecken?
  • Neutraldichtefilter (ND-Filter)
  • ND-Verlaufsfilter – Grauverlaufsfilter
  • Polarisationsfilter – Polfilter
  • UV-Filter/Skylightfilter
  • Farbfilter-Korrekturfilter, Konversionsfilter, Effektfilter
  • Sonstige Ausrüstung: Stativ, Filteraufbewahrung, Fernauslöser, Wasserwage u.v.m.

Mit Vorworten von Rüdiger Schrader (ehemaliger Cheffotograf dpa, langjähriger Fotochef stern, FOCUS), Hermann Will (Chefredateur FineArtPrinter) und Eberhard Schuy (Fotograf)

Statz Filterfotografie jetzt bestellen!

Zielgruppe


Fotografen und Hobbyfotografen


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Kapitel 1
Filtersystem – schrauben oder stecken?


Abb. 1.1: Schrauben oder stecken?

Das System definiert die Befestigungsart des Filters, also wie er am Objektiv montiert wird. Bei runden Filtern wird er geschraubt und bei eckigen in einen Halter gesteckt/eingeschoben. Die Art der Befestigung finde ich wichtig, denn sie hat einen Einfluss auf meinen »Workflow«, also wie »angenehm« bzw. wie schnell und unkompliziert ich das Werkzeug verwenden kann. Wenn etwas leicht und spielerisch erscheint, wird man es öfter einsetzen. Das geht wohl vielen so. Wenn die Ergebnisse dann auch noch begeistern, ist der Spaßfaktor kaum zu bremsen. Fotografie soll ja Spaß machen und ich hoffe, dass das nicht nur meine Meinung ist!

1.1 Schraubfilter


Abb. 1.2: Verschiedene Schraubfilter

Schraubfilter werden, wie der Name schon sagt, vor das Objektiv geschraubt. Die Filtergläser sind meist in einem schwarzen Messingring befestigt, der mittels Gewinde in das Objektiv eingedreht wird. Das bedeutet wiederum, dass der Filter »nur« für diesen Objektivdurchmesser (angegeben in mm) passt und man für Objektive mit unterschiedlichen Durchmessern den jeweiligen Schraubfilter benötigt. Das schmälert zum einen den Geldbeutel und zum anderen bläht es die Fototasche auf. Hier kann man Abhilfe schaffen, indem man für das Objektiv mit dem größten Durchmesser Filter kauft, diese mittels Adapterringen (Reduzierstücke)

Abb. 1.3: Schraubfilter mit Reduzierstücken

auf kleinere Durchmesser anpasst. Durch die Adapterringe, die nur wenige Euro kosten, ist es möglich, einen Filter für viele Objektive verwenden zu können. Man kann auch mehrere Filter miteinander kombinieren, indem man sie ineinanderschraubt. Durch dieses Kombinieren kann es schnell zu unschönen Vignettierungen, Randabschattungen im Bild, kommen. Vor allem wenn man ein Extremweitwinkel und einen Schraubfilter benutzt, der die exakte Filtergröße (Objektiv und Filter mit gleichem Durchmesser) hat. Aus diesem Grund werden die Schraubfilter auch in einer dünneren Variante, »Slim-Version« angeboten.

Abb. 1.4: Vergleich Slim- und Normalversion

Bei Normalobjektiven kann das zu einer Verhinderung von Randabschattung beitragen, bei Extremweitwinkel nicht immer. Wenn ich bei meinem 16–36-mm-Weitwinkelzoom, das einen Objektivdurchmesser von 77 mm hat, einen 82-mm-»Slim«-Filter (mit Adapterring) montiere, sind bei 16 mm (größte Weitwinkeleinstellung) noch keine Randabschattungen, die durch den Filter produziert werden, erkennbar. Schon bei einem weiteren Filter und selbst in der »Dünnversion« habe ich sofort massive Abdunklungsprobleme in den Bildecken erkannt. Diese hören erst bei ca. 23 mm, also weiter eingezoomt, auf. Das finde ich natürlich nicht so toll, weil ich ja die extreme Weite mit Schraubfilter dann gar nicht nutzen und in Bildern zeigen kann.

Abb. 1.5: 16–35-mm-Weitwinkel mit 77 mm Durchmesser, Adapterring und Slimfilter mit 82 mm Durchmesser

Abb. 1.6: Vignettierung mit Slimfilter

Abb. 1.7: Vignettierung mit »normaler« Filtervariante

Generell finde ich ND-Filter und Polfilter, die aufgeschraubt werden, praktikabel.

Abb. 1.8: Manfrotto Xume »Magnetsystem« für Schraubfilter

Abb. 1.9: Der Xume besteht aus zwei Teilen. Hier mit Manfrotto ND-Filter.

Abb. 1.10: Xume mit Polfilter am Objektiv befestigt

Hierbei benutze ich sehr gerne den von Manfrotto angebotenen »Xume«-Adapter. Der Adapter besteht aus zwei Teilen, ein Teil, das am Objektiv befestigt wird, und das andere am Filter. Der Vorteil hierbei ist, dass beide Teile stark magnetisch sind, und so kann man den Schraubfilter mit befestigtem Adapter ganz schnell und einfach lösen. Das ist eine Super-Sache. Denn das Auf-und Abschrauben kann bei Langzeitbelichtungen schon manchmal zur Geduldsprobe werden. Und so montiert wird das Ganze zum Kinderspiel. Das ist wirklich eine tolle Weiterentwicklung. Der einzige Wermutstropfen, der aufkommen kann, ist die schnellere Vignettierung, die durch den erweiterten »Vorbau« entsteht. Diesen habe ich aber nur bei meiner Nikon (Vollformat) und dem 24–70-mm-Objektiv festgestellt. Wenn ich meine Olympus OMD EM-1II und das (vergleichbare) 12–40-mm-Objektiv benutze, taucht die Randabschattung überhaupt nicht auf und so kann ich hier den Vorteil nutzen. Bei Verlaufsfiltern ist im geschraubten/montierten Zustand der Verlauf des Filters immer in der Mitte. Das funktioniert eigentlich nur bei Situationen gut, bei denen ein Verlauf zur Mitte hin benötigt wird. In anderen Fällen, wahrscheinlich den meisten, ist der gewünschte Effekt dann an der falschen Stelle. Ein nicht gut platzierter Verlaufsfilter kann sehr schnell unnatürlich wirken. Ist ja auch klar, man kann an dem Schraubfilter ja nur drehen, das heißt, der Verlauf dreht sich um den Mittelpunkt. Bei Landschaftsaufnahmen, bei denen sich der Horizont im unteren oder oberen Drittel befindet, wirkt sich der aufgeschraubte Verlaufsfilter ungünstig aus. So kann ich ihn ja nicht meinem Motiv exakt anpassen. Das ist alles andere als zufriedenstellend. Doch da kann man einen Trick anwenden. Ich schraube den Verlaufsfilter in dem oben beschriebenen Fall erst gar nicht auf das Objektiv, sondern halte ihn »nur« davor. So kann ich, wenn ich Glück habe und der Filter groß genug ist (oder der Objektivdurchmesser klein genug), den Filter durch Drehen UND Verschieben der Situation, hier dem Horizont, anpassen. So kann ich auch einen Verlaufsfilter als »Schraubversion« gewinnbringend für meine Bilder einsetzen.

Abb. 1.11: Schraubversion 0.9-ND-Verlaufsfilter 77 mm

Abb. 1.12: 0.9-ND-Verlaufsfilter mit 77 mm Durchmesser mit der Hand an Objektiv mit 62 mm Durchmesser gehalten

Abb. 1.13: Olympus OM-D und 0.9-ND-Verlaufsfilter per Hand

Pro/Kontra Schraubfilter

Pro:

  • Leicht

  • Geringerer Anschaffungspreis

  • Mittels Adapterring für viele Objektive geeignet

  • Durch die Verschraubung kann kein Streulicht einfallen.

  • Glasvarianten können vergütet sein.

  • Schnelles und einfaches Wechseln durch den Manfrotto-XUME-Magnethalter

Kontra:

  • Kann schnell zu Vignettierungen führen

  • Bei Slimversionen kann der Filter beim Montieren im Gewinde verkanten.

  • Für Verlaufsfilter nicht ideal (Verlaufsmitte passt nicht immer zum Motiv)

1.2 Steckfilter


Abb. 1.14: Verschiedene Stecksysteme

Abb. 1.15: Filter für das 100er-System

Abb. 1.16: Das NiSi-Filtersystem 100 mm am Objektiv befestigt

Bei diesem System werden in der Regel quadratische oder rechteckige Filterscheiben, die aus Glas oder Kunststoff bestehen können, in eine Halterung eingeschoben, wobei das Haltesystem meist aus zwei Teilen besteht: einem Halter, der die Filter aufnimmt, und einer Befestigung am Objektiv. Die Befestigung/der Adapterring muss zum jeweiligen Objektiv passen und wird ähnlich den Schraubfilteradapterringen in unterschiedlichen Größen angeboten. An diesem Adapter wird der Halter mittels Hohlkehle eingesteckt oder daraufgeklemmt und lässt sich so in jede gewünschte Stellung drehen.

Abb. 1.17: Das Stecksystem garantiert eine schnelle und einfache Befestigung. Bild: S. Kunert

Abb. 1.18: Justieren und Einstellen ist einfach und präzise. Bild: M. Grössl

Da der Adapterring an dem Objektiv montiert bleiben kann, ist der Filterhalter sehr schnell anzubringen bzw. zu entfernen. Das ist für mich ein sehr großer Vorteil gegenüber den Schraubfiltern. Jeder, der z. B. mal im Winter an einem eiskalten Fluss stand und die Filter öfter gewechselt hat, weiß, was ich meine. Oh, das kann sehr schwierig werden, mit »steckesteif« gefrorenen Fingern einen Filter vor das Objektiv zu schrauben. Echt Wahnsinn, dabei kann ganz schnell was zu Bruch gehen. Wenn man den vorher im Text beschriebenen Manfrotto Xume benutzt, sollte das nicht passieren. Denn durch diesen hat man ja den Vorteil des schnellen Abnehmens und Anbringens vereint. Doch ohne kann es schon mal schwierig werden. In der Praxis zeigt sich eben, wie und ob meine Werkzeuge mit meiner Arbeitsweise funktionieren. Dabei können immer mal wieder Überraschungen auftreten. Wenn da mein Workflow und meine Werkzeuge stimmen, bin ich natürlich begeistert. Da kann kommen, was will, ich bin gerüstet und das ist wichtig!

Aber zurück zu den Filterhaltern. Sie werden in unterschiedlichen Größen, meist in Millimeterangaben, angeboten. Ich bin von der 100x100er-Variante sehr begeistert. Hier sind die Filter 100 mm groß, also 10 cm große Scheiben bei den quadratischen Filtern (ND, Polarisation) und 100–150 mm bei den rechteckigen Verlaufsfiltern. Das ist eine Größe, die sich für sehr viele Objektive eignet, ohne eine Vignettierung (Randabschattung in den Ecken, bei denen der...


Uwe Statz, Fotograf und Fotoreferent mit großer Experimentierfreude, gibt zahlreiche Workshops und ist unter anderem für Olympus, Lastolite, Manfrotto und Nikon tätig. Er arbeitet seit vielen Jahren begeistert mit Filtern.



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