Stone | Das kostbarste Geschenk | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 144 Seiten

Reihe: Historical

Stone Das kostbarste Geschenk


1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-7337-6453-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 144 Seiten

Reihe: Historical

ISBN: 978-3-7337-6453-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Lady Juliana ist verzweifelt: Nichts wünscht sie sich sehnlicher, als Sir Ian Gray zu heiraten. Doch ihr Vater hat sie mittellos zurückgelassen, und so erscheint ihr eine Hochzeit unmöglich. Noch ahnt sie nicht, welch kostbares Geschenk sie Weihnachten erwartet...



Lyns Ausflug in die Romanliteratur begann in den 90-ern. Am Valentinstag des Jahres 1996 unterschrieb sie ihren ersten Vertrag mit dem kanadischen Verlag Harlequin. 'Blumen, Süßigkeiten, Küsse und auch noch ein Buchverkauf! Es wird nie wieder so einen Tag wie diesen geben!'sagt sie begeistert! Lyn studierte Kunst und arbeitete in Europa, wo sie viele der Schauplätze aufsuchte, die heute in ihren historischen Romanen auftauchen. Zu der Zeit malte sie die historischen Sehenswürdigkeiten, die sie auf ihren Reisen besichtigte, und verkaufte die Gemälde. Zeitweise verdiente sie sich ihren Lebensunterhalt als Designerin von Buchcovern, bis sie die Seiten wechselte und nicht mehr die Cover gestaltete, sondern die Romane verfasste, da sie förmlich süchtig nach den Geschichten zwischen zwei Buchdeckeln war... 'Selbst zu schreiben war definitiv eine meiner besten Entscheidungen', bekennt sie. Heute leben sie und ihr Mann in North Alabama in der Nähe ihrer beiden Kinder und vier Enkel, die einen großen Beitrag zu ihrer Arbeit leisten, indem sie sich z. B. an der Recherche für ihre Romane beteiligen, und außerdem eine unerschöpfliche Inspirationsquelle für die Personen in ihren Romane sind.

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1. KAPITEL

Schottland

26. September 1319

Ein Blick, und er wusste, dass er sie besitzen würde. Die Frau, die durch die große Halle von Byelough auf ihn zukam, verkörperte alles, was Ian Gray sich je erhofft hatte: atemberaubende Schönheit, offensichtlichen Reichtum, ihrer Kleidung nach zu schließen, und die selbstbewusste Haltung einer Dame von adliger Geburt.

Sie blieb vor ihm stehen und nahm ihn ebenso in Augenschein wie er sie. „Die Messe findet bei Tagesanbruch in der Halle statt und sofort danach das Morgenmahl. Der Gerichtstag beginnt am Vormittag“, verkündete sie und fügte dann noch hinzu: „Ihr werdet im Stall einen Schlafplatz finden.“

Sie ist kein scheues Mädchen, dachte Ian. Ihre Augen waren dunkelblau wie der Himmel einer Sommernacht, doch ihre Wärme musste er sich vorerst noch vorstellen. Immerhin hatten Interesse und Neugier in ihnen aufgeleuchtet, und so war er ganz und gar nicht entmutigt.

Ihr Haar war zwar vollkommen von einem Schleier bedeckt, doch ihre erwartungsvoll gehobenen rotbraunen Augenbrauen verrieten ihm dessen Farbe. Allem Anschein nach wartete sie jetzt darauf, dass er die Halle verließ und sich im Heu sein Bett für die Nacht herrichtete.

Stattdessen fragte er beiläufig: „Ist Sir Alan hier irgendwo?“

Sie schnaubte ungeduldig und voller Ärger und strich sich mit der Hand das Kleid glatt. „Im Augenblick ist er beschäftigt. Wenn Ihr morgen an der Reihe seid, könnt Ihr ihm Eure Angelegenheit vortragen, so wie alle anderen auch.“

Ian lächelte über die Unverschämtheit und sah über ihre Schulter zu den Tischen hinüber, die nahe der Feuerstelle standen. „Ich danke Euch, aber ich glaube, ich werde mich doch wohl jetzt schon darum kümmern.“

In der Einladung nach Byelough war diese hübsche neue Bewohnerin nicht erwähnt worden, doch Ian wusste, wer sie war. Und er wusste genau, warum die Strodes ihn gebeten hatten, hierherzukommen.

Sein kleines Patenkind kannte vielleicht nicht die Tricks, mit denen man Ehen stiftete, aber kaum war er im Burghof aus dem Sattel gestiegen, hatte die Kleine ihn gewarnt, dass ihr Vater genau das beabsichtigte.

„Onkel Ian, du sollst Tante Jules die Hände nehmen, wenn du sie triffst!“, hatte das Kind erklärt und war ganz entsetzt gewesen bei dem Gedanken, er könnte die Tante verstümmeln. „Wieso musst du das tun?“, hatte die Kleine zu wissen verlangt.

„Ich soll ihre Hand nehmen“, hatte er geduldig erklärt. „Das sagt man nur so. Ich vermute, es bedeutet, dass ich deine Verwandte heiraten soll. Aber sprich ja nicht darüber, sonst wissen sie, dass du gelauscht hast.“

Diese Frau, mit der er hier zusammentreffen sollte, überraschte Ian. Als er die Halle betrat, erwartete er, ein unscheinbares Mädchen mit vielen nachteiligen Eigenschaften vorzufinden, die schwer zu verheiraten war. Falls diese hier irgendwelche Mängel besaß, so waren sie jedenfalls nicht sichtbar.

Sie hatte kleine Brüste und eine schmale Taille. Nicht die Art von Frau, die Ian sich gewöhnlich zu seinem Vergnügen aussuchte, aber was das betraf, hatte es für ihn ohnehin keine große Auswahl gegeben. Keine von ihnen war eine Dame gewesen. Dass diese hier so anders war, machte sie für ihn umso begehrenswerter.

Er schlüpfte aus dem nassen Mantel und warf ihn Berthilde zu, der kecken kleinen Magd, die dauernd herbeilief, wo und wann immer er auftauchte. Das leichtfertige Frauenzimmer kicherte scheu und trippelte davon, ohne auf die wütenden Blicke der Frau zu achten, die die Gastgeberpflichten übernommen hatte.

Ian fuhr sich mit der Hand durch die Haare und versuchte, eine Falte in seiner Tunika zu glätten. Er trug das beste Gewand, das er besaß. Es war passabel, aber nicht zu fein und durch den Ritt im strömenden Regen über die Hügel und durch die Sümpfe bestimmt nicht schöner geworden. Kein Wunder, dass diese anziehende Fremde ihn bei den Pferden unterbringen wollte.

Er gab den nutzlosen Versuch, seine Kleidung zu richten, auf und erwiderte das grüßende Nicken seines Gastgebers, der in diesem Augenblick auf ihn zukam.

„Willkommen, Ian! Wie ich sehe, habt ihr beiden euch schon getroffen“, stellte Alan of Strode fest und deutete mit dem Kopf zu der Frau hinüber.

„Wir sind uns noch nicht vorgestellt worden“, gestand Ian und nahm den Bierhumpen entgegen, den Alan ihm in die ausgestreckte Hand drückte. Es war Brauch zwischen ihnen beiden, sich so zu begrüßen, wenn sie sich besuchten. Früher einmal hatten sie entschieden, dass es ihrer streitfreudigen Freundschaft guttat, wenn sie durch ein starkes Getränk besänftigt wurde. Und sie hatten wahrhaftig ihre Streitigkeiten gehabt, er und Alan.

„Soll ich mal raten, was im Gange ist?“, fragte er listig und hob den Humpen, um einen guten Schluck von dem warmen, mit Honig gewürzten Bier zu nehmen.

„Jetzt nicht“, meinte Alan, warf einen raschen Blick auf die Frau und räusperte sich. „Ian, darf ich dir Lady Juliana Strode vorstellen? Sie ist vor kurzem aus Gloucester gekommen. Ihr Vater, Gott hab ihn selig, war ein Bruder meines Vaters. Juliana, das ist unser Nachbar, Sir Ian Gray of Dunniegray. Er ist gekommen, um Michaeli mit uns zu feiern“, erklärte Alan.

Ian verbeugte sich elegant und stellte fest, dass Julianas kurzer Knicks nicht gerade respektvoll war. Nicht, dass er es ihr übel nahm. Es gefiel ihm, dass sie nicht jedem Mann, den sie kennenlernte, gleich zu Füßen fiel. „Ich bin entzückt, Mylady“, begann er das Gespräch. „Und ich freue mich über den Grund meines Besuchs hier.“

„Oh? Ihr habt morgen einen Fall vor Gericht?“, fragte sie.

Ihre Stimme klang ähnlich, wie sein Met schmeckte, fand Ian, weich, warm und mit einem kleinen Hauch Schärfe darin. Würde der Geschmack ihrer Lippen dem Vergleich standhalten? Er nahm sich vor, das herauszufinden.

„Nein, ich bringe keine Klage vor, noch muss ich mich einer Klage stellen, Mylady. Ich kam einzig und allein, um Euch zu sehen.“ Ihr Gespräch hatte keinen guten Anfang genommen. Ian würde es wiedergutmachen müssen.

Grundlos schien sie nun wirklich pikiert zu sein. Vielleicht hegte sie auch den Verdacht, dass sie beide das Ziel der Kuppelversuche ihres Cousins waren. Wenn die kleine Kit ihr das Gleiche erzählt hatte wie ihm, dann wunderte es Ian nicht, dass die Frau wütend war.

Eine so stolze Dame wie sie würde es verletzen, wenn die Strodes sie „aus den Händen geben“ wollten. Noch würde es ihr gefallen, Gegenstand eines Handels zu sein, obwohl das der übliche Gang der Dinge war.

Ian entschied hier und jetzt, dass er mit Strode, was das Geschäftliche dieses Arrangements betraf, nicht handeln würde. Sicher würde sie beträchtliches Vermögen mit in die Verbindung bringen. Und alles war besser als das Nichts, das er jetzt besaß.

Eine Liebesheirat würde Juliana of Strode erlauben, ihre Würde zu behalten, die ihr so gut stand. Wenn er ihr ein paar Tage lang den Hof gemacht hatte, konnte er so tun, als wäre ihre Verbindung eine Liebesheirat. Und wenn man bedachte, wie sehr sie bereits jetzt sein Interesse weckte, würde seine Erklärung vielleicht gar nicht so weit von der Wahrheit entfernt sein. Ihre Nähe weckte in ihm so etwas wie ein Blitzgewitter, das keine andere Frau je bei ihm hervorgerufen hatte. Und er stellte sich die Frage, wie erst eine Berührung von ihr auf ihn wirken würde.

„Dann seid Ihr, Mylady, wohl längere Zeit zu Besuch hier?“, fragte er höflich.

Ihre rosigen Lippen wurden ein wenig schmal, bevor sie den Mund öffnete, um ihm zu antworten. „Der Grund meines Besuchs ist nicht von Interesse für Euch, Sir Ian, aber wenn Ihr es unbedingt wissen müsst …“

„Na, na“, meinte Alan beruhigend, „der gute Ian ist kaum durch das Burgtor getreten, und schon überschüttest du ihn mit deinem Unmut. Es ist nicht seine Schuld, dass man dich aus der, wie du es nennst, ‚Zivilisation‘ in die Wildnis geschickt hat.“

Strode neigte den Kopf zu Ian und tat, als ob er ganz im Vertrauen spräche, auch wenn das Mädchen seine Worte gewiss so gut verstehen konnte wie Ian. „Sie sorgte für einen ziemlichen Wirbel und weckte die schlechte Laune des Königs, verstehst du?“

Das überraschte Ian nicht. „Ja, ja, Englands Ned ist dem schönen Geschlecht nicht sehr zugetan, wie wir alle wissen. Ich vermute mal, sein Zorn war das Einzige, was sie wecken konnte.“

Alan schlug ihm laut lachend auf den Rücken. „Komm, wir wollen nicht weiter Scherze auf Julianas Kosten machen. Sie war im Recht, und das ist das Einzige, was zählt.“

Ian wandte sich zu der Frau um, ergriff mit der freien Hand die ihre, und bevor Juliana sie ihm entziehen konnte, drückte er rasch einen Kuss darauf. „Meine Verehrung, Mylady! Jeder Feind König Edwards ist mein Freund ein Leben lang! Was immer Ihr getan habt, um ihn zu verärgern, es war wohl getan.“

Sie entriss ihm die Hand und wischte sie an ihrem Kleid ab. „Ich sagte diesem Wicht, dass ich lieber eines von den Schweinen meines Onkels heirate, als eines der seinen! Sie sind Schweine, ein jeder von ihnen. Besonders Fitz Simon!“

„Und so hat er sie über Bord geworfen“, fügte Alan begeistert hinzu, nachdem Juliana jetzt den Grund ihres Zorns zur Sprache gebracht hatte. „Das hat der König wirklich getan! Raus aus diesem verdammten Boot und hinein in den Severn.“

„Nein!“,...



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