Terry | Dark Blue Rising (Bd. 1) | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 448 Seiten

Reihe: Klima-Thriller Trilogie

Terry Dark Blue Rising (Bd. 1)


1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-649-64092-9
Verlag: Coppenrath
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 1, 448 Seiten

Reihe: Klima-Thriller Trilogie

ISBN: 978-3-649-64092-9
Verlag: Coppenrath
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Traue niemandem, das wurde Tabby immer wieder eingebläut. Und: Hüte dich vor dem Kreis! Mit ihrer Mutter Cate ist sie ständig unterwegs, zieht viel um – bis Cate plötzlich verhaftet wird und für Tabby eine Welt zusammenbricht: Cate war nie ihre Mutter, sondern hat sie als Kleinkind entführt!

Die 16-Jährige versucht sich in ihrem neuen Leben mit ihren echten Eltern zurechtzufinden. Doch der einzige Ort, an dem sie sich wirklich zu Hause fühlt, ist das Meer. Eine innere Stimme lockt Tabby in die Tiefe und sie stellt fest, dass sie unglaublich lange tauchen kann. Haben Cates Hinweise auf den Kreis damit zu tun? Und ist sie wirklich die einzige, der es so geht? Tabby beginnt zu begreifen, dass ein ungeheuerliches Geheimnis in ihr schlummert.

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4
Hunger holt mich aus meinem Traum. Ich will mich strecken, aber der Gips an meinem Arm verhindert es – es fühlt sich seltsam fremd an, etwas an mir befestigt zu haben, das eigentlich nicht zu mir gehört. Wenigstens sind die Schmerzen nicht mehr so stark wie gestern Abend. »Guten Morgen. Tee?« Cate hält mir eine Tasse hin. »Ja, bitte.« Als ich mich aufsetze und sie mir die Tasse reicht, knurrt mein Magen so laut, dass sie es hört, und wir lachen beide. »Wieder Appetit?«, fragt sie. »Ich habe einen Mordshunger.« »Ein gutes Zeichen.« Sie ist schon angezogen und greift in eine Einkaufstasche aus Leinen. Offenbar war sie schon einkaufen, während ich geschlafen habe. Es gibt Orangensaft, Obst, Nüsse – sogar vegane Sandwichs hat sie aufgetrieben. Das meiste essen wir rasch auf. Ich merke, wie Cate auf die Uhr blickt und dann aus dem Fenster späht. Sie will los, deshalb beeile ich mich. Ob sie fürchtet, dass die Polizei uns hier findet? Nach einer Katzenwäsche am Waschbecken, bei der Cate mir hilft, den Gips trocken zu halten, machen wir uns zum Aufbruch fertig. Wir tragen heute andersfarbige T-Shirts als gestern. Cate steckt mir die Haare hoch und bindet ein Tuch um ihre. Sie sorgt dafür, dass wir anders aussehen, und das macht mich noch nervöser, als ich sowieso schon bin. Hastig suchen wir unsere Sachen zusammen, wobei ich mit nur einem Arm keine große Hilfe bin. Schließlich treten wir durch die Tür nach draußen. »Wo ist unser Auto?« »Ich habe es verkauft«, antwortet Cate. »Jetzt haben wir dafür das hier.« Sie geht zu einer alten Karre in einem nichtssagenden Grau unter viel Dreck und Rost. Ich mache große Augen. Hat sie unser Auto verkauft, weil womöglich jemand es gesehen und den Behörden gemeldet hat? Vorsichtig steige ich ein, während Cate unsere Sachen auf den Rücksitz stellt. Ich habe unser Auto geliebt und weiß, dass Cate es auch geliebt hat. Und weil es ein Elektroauto war, war es auch so viel umweltfreundlicher. Ich habe geholfen, es auszuwählen – das leuchtende Blau, meine Lieblingsfarbe –, und habe es noch vor ein paar Tagen gewaschen und poliert. Es ist einfach so unfair! Dieses Auto ist so alt, dass es natürlich nur mit fossilen Brennstoffen fährt, und es sieht aus, als sei es seit Jahren nicht mehr gewaschen worden. Cate lässt den Motor an. Er röhrt ohrenbetäubend laut, wie ich finde, aber wahrscheinlich auch nicht lauter als die meisten Autos, die nicht elektrisch betrieben werden. Cate fährt auf die Straße hinaus und schon bald haben wir den kleinen Ort hinter uns gelassen und sind auf der M6, hinter uns eine Spur von giftigen Auspuffgasen. »Ich weiß, dass es nicht das richtige Auto für uns ist«, sagt Cate. »Aber wir müssen diesen Kompromiss vorläufig eingehen. So kommen wir schnell voran und können weite Strecken fahren. Das geht nicht, wenn wir ständig zum Aufladen anhalten müssen.« »Wohin fahren wir?« »Kurzer Zwischenstopp im Lake District, dann sehen wir weiter.« Ich blicke aus dem Fenster. Die Straße fliegt an uns vorbei, und die Anziehungskraft des Meeres wird abwechselnd schwächer und stärker, je nachdem, wie weit die Autobahn gerade davon entfernt ist. Es ist wie ein Jucken tief in mir, an einer Stelle, an der ich mich nicht kratzen kann. »Erzählst du mir, was gestern passiert ist?«, fragt Cate. Ich seufze voller Unbehagen, will aber auch reden. »Soll ich wirklich?« »Nur wenn du willst.« Sie wirft mir einen seitlichen Blick zu. »Ein Junge namens Jago kam zu mir und hat mir gesagt, wo du warst. Er kannte deinen Namen.« Ich beiße mir auf die Lippen. »Er war ein netter, lieber Junge, ich konnte das spüren und verstand, warum du ihm vertraut hast. Aber du musst vorsichtig sein, Tabby. So jemand kann auch gegen seinen Willen von den Behörden dazu benutzt werden, uns eine Falle zu stellen.« »Ich weiß. Es tut mir leid.« »Es ist schwer, fremde Leute je ganz zu kennen und zu wissen, wozu sie fähig sind. Sie sind anders als wir.« Das stimmt wirklich. Ich verstehe das jetzt besser als vorher, auf eine tiefere, persönlichere Art. Jago hat mich nicht verteidigt und nichts gesagt, er hat nicht einmal versucht, mir zu helfen. Vielleicht hat er nachträglich erfahren, was mir passiert ist, ein schlechtes Gewissen bekommen und Cate ausfindig gemacht, um ihr zu sagen, wo ich bin. »Jago ist dafür das beste Beispiel«, sagt Cate. »Er wirkt nicht wie jemand, der sich prügelt, aber er hat es offenbar doch getan.« »Wie meinst du das?« »Er hatte Schrammen und Schnitte am Auge und an der Wange. Und eine aufgeplatzte Lippe.« Ich starre sie entgeistert an. Jago muss zu Cate gelaufen sein, kurz nachdem ich ins Krankenhaus gebracht wurde. Was ist ihm in der Zwischenzeit zugestoßen? Als die Jugendlichen kamen, waren da noch zwei Jungen weiter weg. Später, als ich verfolgt wurde, waren sie nicht mehr da. Hat Jago sich mit ihnen geprügelt? Vielleicht hat er mir nicht geholfen, weil er nicht konnte. War ich so mit Weglaufen beschäftigt, dass ich gar nicht gemerkt habe, dass eigentlich er Hilfe gebraucht hätte? »Aber die Verletzungen waren nicht schlimm?« »Sie werden schneller heilen als deine«, sagt Cate. »Willst du mir jetzt von ihm erzählen?« »Ja.« Ich mache eine Pause. »An den Nachmittagen, an denen du geputzt hast, bin ich immer zum Strand gegangen.« »Okay. Bei Tintagel?« »Anfangs ja. Aber dann habe ich einen Strand unterhalb des Küstenwegs entdeckt – Bossiney Cove. Man kommt da nicht so leicht runter, deshalb ist er ziemlich leer. Jedenfalls habe ich dort vor ein paar Wochen Jago getroffen. Er hat mich angesprochen, aber beim ersten Mal bin ich weggelaufen.« »Und dann?« Und dann: Ich erinnere mich und erzähle Cate, was passiert ist. Ich habe mich irgendwie verloren gefühlt, einsam und angezogen vom Meer, auf der Suche nach etwas, das ich brauchte, ohne zu wissen, was es war. Die Nähe des Meeres hat mich nicht beruhigt wie sonst, sondern meine Sehnsucht noch verstärkt. Aber ich konnte auch nicht von ihm wegbleiben. Und dann war da plötzlich Jago. Als hätte ich ihn gerufen – jemand aus einer anderen Welt. Beim ersten Mal bin ich vor ihm weggelaufen. Dann habe ich mir gewünscht, ich hätte es nicht getan und er würde wiederkommen. Was er auch tat, gleich am folgenden Tag. Diesmal bin ich geblieben, habe ihm zugehört – bis seine Stimme mit dem melodischen Rauschen des Meeres zu einem Geräusch verschmolz. Dann begann ich, auch mit ihm zu sprechen. Es war ganz leicht, obwohl er so anders war. Weil ich nicht über mich sprechen wollte, erzählte er mir von sich, von seinem Leben, seinen Eltern und seinen beiden Schwestern. Wo sie wohnten, was sie taten und worüber sie zu Hause stritten. Zum Beispiel benutzte seine kleine Schwester immer sein Handy für Spiele. Er fand das alles langweilig, aber das war es nicht für mich: Für mich war es ein Einblick in eine andere Art zu leben. »Wann hast du ihm deinen Namen gesagt?« »Gar nicht.« Ein weiteres Geständnis ist fällig. »Ich habe ihn der Bibliothekarin in Boscastle gesagt, um Bücher ausleihen zu können. Jago hatte ihn von ihr.« »Verstehe.« Jetzt seufzt Cate. »Also weiß nicht nur ein Junge mit schönen Augen Bescheid, sondern eine weitere Person. Das ist noch gefährlicher, Tabby. Deinen Namen in einer Bibliothek anzugeben, kommt dir vielleicht nur wie ein kleiner Ausflug in die Welt der anderen vor, aber er könnte sich auswachsen und dich mir für immer wegnehmen.« Tränen steigen mir in die Augen. »Es tut mir leid. Ich hätte nie gedacht …« »Bitte, Tabby, denk in Zukunft immer zuerst nach. Jetzt erzähl mir den Rest über Jago.« »Wir haben uns täglich an derselben Stelle am Strand getroffen, am späten Nachmittag, wenn er mit der Schule fertig war und du beim Putzen warst. Gestern wollte er eigentlich gar nicht kommen. Seine Schwester hatte Geburtstag, hat er gesagt. Aber plötzlich war er doch da.« »Und wie kam es, dass dich dann ein Auto angefahren hat?« Ich erzähle ihr alles – von den anderen Jugendlichen und was sie gesagt haben. Was passiert ist, als sie mich verfolgt haben. Ich sehe, wie Cates Hände das Steuerrad immer fester umklammern, während ich...


Teri Terry hat schon in Frankreich, Kanada, Australien und England gelebt und dabei vier Abschlüsse erworben, eine ganze Sammlung von Reisepässen und mehr Adressen, als sie zählen kann. Bevor sie sich ganz der Schriftstellerei widmete, arbeitete Teri in der Wissenschaft, als Anwältin, Augenoptikerin sowie in verschiedenen Jobs an Schulen und Bibliotheken. Inzwischen lebt die Autorin in Buckinghamshire und ließ sich von der dortigen Landschaft der Chiltren Hills zu dem Setting in ihrer Bestseller-Trilogie "Gelöscht" inspirieren. Mit ihren Büchern hat Teri Terry zahlreiche Preise gewonne.



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