E-Book, Deutsch, Band 0265, 384 Seiten
Reihe: Collection Baccara
Thacker / Leigh / Oliver Collection Baccara Band 265
1. Auflage 2008
ISBN: 978-3-86349-573-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Liebe war nicht geplant / Wetten, du bist der Richtige? / Süsse Träume, heisse Blicke /
E-Book, Deutsch, Band 0265, 384 Seiten
Reihe: Collection Baccara
ISBN: 978-3-86349-573-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
LIEBE WAR NICHT GEPLANT von LEIGH, JO
Mit Jack allein im Fahrstuhl - Taylors Herz schlägt wie verrückt. Am liebsten würde sie gleich hier in seine Arme sinken und ihm zeigen, wie sehr sie ihn vermisst hat. Doch sie weiß nicht, ob Jack noch immer an die schöne Alyson gebunden ist ...
WETTEN, DU BIST DER RICHTIGE? von GILLEN THACKER, CATHY
Lily hat das Mauerblümchendasein satt! Endlich will sie auch einmal etwas Aufregendes tun. Warum nicht den Filmstar Carson McRue verführen? Sie lässt sich auf eine verrückte Wette ein und findet dabei völlig unerwartet die Liebe ihres Lebens...
SÜSSE TRÄUME, HEISSE BLICKE von OLIVER, ANNE
Sieben Jahre hat Carissa auf ihren Verlobten gewartet, und jetzt hat er sie verlassen! Als ihr in einer Bar Ben begegnet, weiß sie sofort: Dieser Traummann soll ihr die Liebe zeigen. Verführerische Blicke, eindeutige Signale und Ben versteht gleich, was Carissa will ...
Cathy Gillen Thacker ist eine Vollzeit-Ehefrau, - Mutter und - Autorin, die mit dem Schreiben für ihr eigenes Amusement angefangen hat, als sie Mutterschaftszeit hatte. Zwanzig Jahre und mehr als 50 veröffentlichte Romane später ist sie bekannt für ihre humorvollen romantischen Themen und warme Familiengeschichten. Wenn sie schreibt, ist ihr größter Wunsch zu unterhalten und mit ihren Worten aufzubauen. 'Menschen den Mut und die Kraft zu geben, zu träumen.' Ihre Bücher erscheinen zahlreich auf Bestseller - Listen und sind in 17 Sprachen übersetzt und in 35 Ländern in der ganzen Welt veröffentlicht.
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1. KAPITEL
Das erste Zeichen war das Parfum ihrer Großmutter. Das zweite das Kribbeln in ihrem Nacken. Während sie Grannys Duft mit etwas Freundlichem und Vertrautem verband, jagte ihr das zweite Zeichen kalte Schauer über den Rücken.
Carissa Grace ignorierte niemals Zeichen.
Ängstlich blickte sie sich vor dem Cove Hotel von Sydney um. Ihre Stiefschwester Melanie hatte darauf bestanden, Carissa nach ihrem Auftritt in der Pianobar heute Abend abzuholen – um kurz nach zwölf. Das war vor zwanzig Minuten gewesen.
Beeil dich, Mel. Hier ist irgendetwas …
Das Kreischen von Autobremsen hallte durch die Nacht und übertönte die sanften Saxofonklänge aus dem nahe gelegenen Nachtklub. Als der verbeulte Holden auf den Kantstein rauschte, überstrahlten dessen Scheinwerfer die Szene für einen Moment wie silberne Laser.
Carissa stand wie angewurzelt da, bis der Wagen gleich wieder verschwand und eine Wolke beißenden Abgas- und Gummigestanks zurückließ.
„Jemand verletzt?“, fragte eine tiefe Stimme hinter ihr. Dann trat ein Mann aus der Menge der Hotelgäste.
Er war groß und breitschultrig. Sein Kinn wies einen dunklen Bartschatten auf, das braune Haar war ungekämmt und kräuselte sich im Nacken. Er trug ausgeblichene schwarze Jeans und ein T-Shirt. Kurz: Er verkörperte sämtliche „Bad Boy“-Fantasien Carissas.
„Jemand soll einen Krankenwagen rufen“, kommandierte er.
Da erst sah Carissa die Gestalt, die auf dem Pflaster lag. Mit zwei großen Schritten war der Mann bei ihr, beugte sich über sie und sprach leise mit ihr. Es handelte sich um eine alte Frau, wie Carissa jetzt erkannte. Sie hatte kurz zuvor beobachtet, wie die Frau eine Mülltonne in der Nähe durchwühlte. Trotz der Hitze war sie in einen schmutzigen Mantel gehüllt. Nun versuchte sie zitternd, sich aufzurichten.
Ohne zu zögern stützte der Mann ihren Kopf mit einer Hand, hielt sie hoch und redete beruhigend auf sie ein.
Carissa lief hinüber, um die vollgestopfte Tasche der Frau aufzuheben. Dann hockte sie sich neben sie. „Hier sind Ihre Sachen.“
Die Frau warf ihr einen misstrauischen Blick zu und griff nach der Plastiktüte.
„Ist alles okay?“, fragte Carissa.
„Ich glaube schon“, sagte er. „Aber sie sollte lieber untersucht werden.“ Er war so beschäftigt, dass er Carissa gar nicht ansah.
Neben dem strengen Geruch der Stadtstreicherin nahm Carissa eine männliche Note wahr. Es war lange her, seit sie unverfälschten männlichen Körperduft gerochen hatte. Alasdair duftete immer nach französischem Rasierwasser. Allerdings konnte sie sich auch nicht vorstellen, dass ihr Verlobter diese Situation so ruhig und selbstbewusst gemeistert hätte.
Der Mann setzte die Frau auf und strich ihr über den Rücken. Dabei bemerkte Carissa die teure Uhr an seinem Handgelenk. „Meinen Sie, Sie können …“ Eine Autohupe verschluckte den Rest seiner Worte.
Carissa sah zur Straße. Das Hupen galt ihr. Sie winkte Melanie zu und stand auf. Da der Fremde hier alles unter Kontrolle hatte, wurde sie wohl nicht mehr gebraucht.
„Tut mir leid, dass ich zu spät bin“, sagte Mel, als Carissa zu ihr ins Auto stieg. „In der Notaufnahme tobte der Bär. Was ist hier eigentlich los?“
„Hier tobt auch gerade der Bär“, antwortete Carissa, die immer noch Herzklopfen hatte. „Aber jetzt dürfte alles geregelt sein.“ Dank dem Helden des Tages.
Sie sah immer noch zu dem Mann, der in diesem Moment die Stadtstreicherin in die Lobby des Cove führte.
Ein Mann mit gefährlich viel Sex-Appeal. Er sah aus, als wäre er geradewegs einem erotischen Traum entsprungen, einem dieser Träume, die Carissa in letzter Zeit mit erschreckender Regelmäßigkeit heimsuchten.
Sie seufzte. Seit einem Jahr hatte sie Alasdair nicht gesehen, wen wunderte es da, dass jeder Mann mit nur halb so viel Sex-Appeal wie der Fremde ihr gefährlich erschien?
Nicht dass sie nicht warten wollte, bis Alasdair seine Doktorarbeit in Frankreich beendet hatte. Aber aus den versprochenen zwölf Wochen waren inzwischen zwölf Monate geworden.
„Alasdair kommt nicht zurück.“
Mit seinem Brief in der Hand hockte Carissa sich neben Melanie auf die Verandatreppe. Der erste Schock war überstanden, und nun traute sie sich zu, darüber zu reden – ruhig und vernünftig.
„Oh, Carrie!“, sagte Mel mit großen Augen, stellte ihren Eistee ab und nahm Carissas Hand. „Da tut mir leid. Ihr zwei wart sieben Jahre zusammen, oder? Was ist passiert?“
„Er hat jemanden kennengelernt. Ich hätte damit rechnen müssen, wo er so weit weg ist und den ganzen Tag von hübschen jungen Forschungsassistentinnen umgeben.“ Sie schloss die Augen. „Ich hätte allerdings nie damit gerechnet, dass seine neue Liebe Pierre heißt.“
„Oh Gott.“ Mel atmete langsam aus. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Alles in Ordnung mit dir?“
„Es geht schon wieder.“ Carissa drückte die Hand ihrer Schwester, dann stand sie auf und lief umher. „Ich habe ihm vertraut und auf ihn gewartet. Obwohl ich mir nicht mehr sicher war, dass er der Mann meines Lebens ist, habe ich gewartet, zumindest bis ich ihn wiedersehe. Wie konnte ich nur so dumm und naiv sein!“
„Mach dir keine Vorwürfe. Es ist nicht deine Schuld, dass er dich betrogen hat – noch dazu auf die schlimmstmögliche Art. Bist du sicher, dass du klarkommst?“
„Bestens.“ Sie knüllte den Brief zusammen und blinzelte in den dunklen Garten. Der heiße Sommerwind nahm zu und brachte das lose Regenrohr zum Klappern, das Carissa immer noch nicht repariert hatte.
„Ich bin schon so lange allein, dass es praktisch keinen Unterschied mehr macht. Mein Leben geht weiter wie bisher. Ich habe mein eigenes Haus.“ Sie sah auf die durchhängende Veranda. An dem Haus, das sie von ihren Großeltern geerbt hatte, mussten dringend einige Reparaturen vorgenommen werden. „Und ich habe Arbeit.“
„Außerdem hast du mich“, sagte Mel leise.
„Ich weiß.“ Sie blickte ihre Stiefschwester liebevoll an. „Soll ich dir mal ein Geheimnis verraten, Mel? Ich bin immer noch Jungfrau.“
„Du meinst, Alasdair und du, ihr habt nie …?“
Carissa ging weiter auf und ab. „Jetzt wird mir auch klar, warum Alasdair so zurückhaltend war.“
„Du wirst in wenigen Tagen sechsundzwanzig und bist noch Jungfrau? Wow!“
Am liebsten hätte Carissa auf irgendetwas eingeschlagen. Sie musste ihre überschüssige Energie loswerden. Klavierspielen half.
Melanie folgte ihr ins Haus. „Willst du wirklich, dass dein Leben weitergeht wie bisher? Ohne Mann, ohne Sex, ohne Spaß?“
Carissa blieb stehen. Antworte nicht.
„Carrie, du brauchst einen Lover, wenigstens für eine Nacht.“
Was für ein abwegiger Vorschlag! Aber im Augenblick war Carissa frustriert genug, um ernsthaft darüber nachzudenken. „Vielleicht hast du recht.“ Sie warf die zerknüllte Nachricht in den Mülleimer.
„Du solltest es allerdings nicht überstürzen“, warnte Mel sie, als wäre ihr nicht mehr ganz wohl dabei. „Ruf dir jemanden, der dir dein Klavier stimmt, nicht gleich einen Klempner.“
In der Pianobar des Cove Hotels tummelten sich die üblichen Sonntagabendgäste. Carissa sah sich um, während sie ihre Auswahl verträumter Chopin-Nocturnes spielte. Einige der Anwesenden waren Stammgäste, die meisten aber Touristen, die ein paar Stunden totschlagen wollten, ehe sie in die Nachtclubs von Sydney weiterzogen.
So viel zu ihrem tollen Plan, einen Mann für eine Nacht zu finden! Wer sechs Abende die Woche arbeitete, hatte nicht mehr viel Privatleben. Carissa hatte schon verlernt, wie man sich in der Dating-Szene bewegte.
Sie sah ihn in dem Moment, in dem er hereinkam.
Er füllte den gesamten Türrahmen aus. Carissa geriet fast ins Stocken, als sie wie gebannt den über einsneunzig großen Mann in den verblichenen Jeans und dem schwarzen T-Shirt betrachtete.
Wie von selbst spielten ihre Finger die Mondscheinsonate, während sie ihn beobachtete, wie er ein Bier bestellte und zu einem der Tische am Fenster ging.
Oh! Es war der Mann, den sie gestern Abend vorm Hotel gesehen hatte.
Er musste etwa Mitte dreißig sein. Sein dunkelbraunes Haar war kürzer als gestern, wirkte aber immer noch ein bisschen zerzaust.
Ben Jamiesons Blick huschte flüchtig über die Pianistin, bevor er gleich darauf zu ihr zurückkehrte und sie genauer ansah. Dieser Abend ließ sich weit angenehmer an als erwartet. Warum sollte er ihn allein verbringen und über sein Leben nachgrübeln, wenn die Ablenkung, die er brauchte, direkt vor seiner Nase war?
Rave würde sagen, dass er sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen durfte. Beinahe glaubte Ben, seinen Freund vor sich zu sehen.
Er nahm einen Schluck Bier. So wie ihre Hände über die Tasten tanzten, waren sie sicher auch in anderen Dingen recht geschickt.
Ihr langes saphirblaues...