Michael J. Thate bietet mit seinem Buch eine Studie zur Rezeptionskritik, die die Entstehung und Rezeption des Diskurses über den historischen Jesus diskutiert. Außerdem versucht er, die Leben-Jesu-Forschung in das Säkularisierungsparadigma einzuordnen. Diese beide Perspektiven leiten durch die zwei Teile des Buches. Zunächst erläutert der Autor die Dominanz der Thesen Albert Schweitzers zur Leben-Jesu-Forschung, wobei er darauf abzielt, die Rezeptionshegemonie des "großen Architekten" zu schwächen. Im zweiten Teil verbindet Thate eine kritische Theorie des Erinnerns mit anderen theoretischen Zugängen zum Gegenstand und versucht dadurch, die Forschung zum historischen Jesus so zu verstehen, daß sie als Beitrag zur Deutung einer frühchristlichen Erinnerungsstrategie plausibel wird, die im Dienst der Identitätsbildung stand. Seine Absicht ist es, Schweitzer's Erbe eines geordneten, systematisierenden Ansatzes zu problematisieren, dem ein Großteil der zeitgenössischen Leben-Jesu-Forschung immer noch verpflichtet ist.
Thate
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Thate, Michael J.
Born 1978; 2012 PhD; currently a Post-Doctoral Research Associate at Princeton University.