E-Book, Deutsch, Band 4, 448 Seiten
Reihe: Bianca Extra
Thayer / Southwick / Lacey Bianca Extra Band 4
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-7337-3222-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 4, 448 Seiten
Reihe: Bianca Extra
ISBN: 978-3-7337-3222-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
EIN QUILT, EIN KUSS - EIN HEIRATSANTRAG von THAYER, PATRICIA
'Meine Mama ist im Himmel. Hilfst du mir, ihren Quilt zu Ende zu nähen?' Es schimmert in den Augen der Kleinen, die in Jennys Handarbeits-Shop steht. Natürlich will Jenny ihr helfen! Aber dazu muss sie Gracies Papa überzeugen, den distanzierten, aber attraktiven Witwer Evan ...
WOHIN DER STURM UNS TRÄGT von THAYER, PATRICIA
Hier liegen also meine Wurzeln! Jade kommt nach Kerry Springs, zu den vermögenden Merricks - wegen eines dunklen Familiengeheimnisses. Nichts ist für sie also abwegiger, als sich unsterblich in den schweigsamen Sloan, Sohn der Dynastie, zu verlieben! Und nichts gefährlicher ...
HERZENSBRECHER, HERZENSRETTER von SOUTHWICK, TERESA
Ein Nein hört Dr. Spencer Stone nicht gern. Und schon gar nicht von einer so hübschen Frau wie Avery O'Neill: Die Controllerin weigert sich, teure Geräte für die Klinik anzuschaffen. Bis sie gemeinsam eine Geschäftsreise machen. Endlich sagt Avery Ja - leise, sehnsuchtsvoll ...
WIE VIEL LIEBE BRAUCHT EINE FAMILIE? von LACEY, HELEN
'Ich möchte mit Ihnen über Cecily sprechen.' Was will dieser attraktive Fremde von ihr? Fiona kennt keine Cecily! Aber bei seinen nächsten Worten gerät ihre Welt ins Wanken: Dieser Traummann ist wegen des Mädchens gekommen, das sie vor vierzehn Jahren zur Adoption gegeben hat ...
Als zweites von acht Kindern wurde Patricia Thayer in Muncie, Indiana geboren. Sie besuchte die Ball State University und wenig später ging sie in den Westen. Orange County in Kalifornien wurde für viele Jahre ihre Heimat. Sie genoss dort nicht nur das warme Klima, sondern auch die Gesellschaft und Unterstützung anderer Autoren. Sie fühlt sich dort wie in einer Familie aufgehoben. Wenn sie gerade nicht an einer neuen Geschichte arbeitet, reist sie gerne durch die USA und Europa. Sie ist seit mehr als 36 Jahren verheiratet. Sie haben zwei erwachsene Söhne und drei Enkelkinder. Sie ist ehrenamtliche Helferin im 'Großeltern Autismus Netz'. Patricia Thayer hat über zwanzig Jahre über 30 Bücher geschrieben. Sie ist für den 'National Reader's Choice Award' und den RITA® Award nominiert worden. Gewonnen hat sie den Romantic Times Reviewer's Choice award. Sie war Gastrednerin an einer Grundschule und unterrichtet angehende Autoren an einer High School.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
Jenny Collins stand vor dem Schaufenster vom Blind Stitch Quilt Shop und betrachtete das Schild in der Auslage.
Quilt-Kurse für Anfänger: Demnächst jeden Mittwoch und Samstag. Jeder ist willkommen!
Nun gab es kein Zurück mehr. Sie hätte niemals auf Allison hören sollen. Schließlich war sie Englischlehrerin an der Highschool und keine Expertin für das Nähen von Quilts.
Aber sie wollte ihre Freundin nicht enttäuschen, die immer an sie geglaubt hatte, selbst nachdem für Jenny an ihrem alten Wohnort eine Welt zusammengebrochen war.
Allison war die Besitzerin vom Blind Stitch Quilt Shop. Sie hatte Jenny den Job als Managerin gegeben und ihr sogar angeboten, in dem Apartment über dem Laden zu wohnen – solange sie wollte.
Wie lange würde Jenny in Kerry Springs, einer kleinen, verschlafenen Stadt in Texas, bleiben wollen? Sie hatte keine Ahnung. Die Ladentür wurde geöffnet und riss Jenny aus ihren Gedanken. Millie Roberts steckte den Kopf heraus und lächelte. Die zierliche Dame war Jennys Teilzeitangestellte, und die beiden Frauen verband schon jetzt eine herzliche Freundschaft.
Millie mochte zwar schon an die Siebzig sein, doch der quirligen Frau merkte man das Alter kaum an. „Wir haben gerade eine neue Lieferung bekommen“, sagte sie und winkte Jenny hinein. „Es sind die Stoffe, die Allison bestellt hatte.“
Jenny folgte ihr in den Laden. „Das ist gut, denn langsam ging uns das Material aus.“
„Kein Wunder. Du hast ja in den letzten Tagen fast alles verkauft.“
Jenny sah sich im Laden um. Die hohen Wände zierten zahlreiche, farbenfrohe Flickendecken. Es waren Sonderanfertigungen nach Allisons Entwürfen. Jennys Freundin war nicht nur die Besitzerin des Quilt Shops, sondern auch selbst unglaublich geschickt im Nähen.
Die bunten Patchworkdecken waren auf breite Rahmen und Ständer aufgezogen, sodass man die filigrane Handarbeit bewundern konnte. Es gab Wolle und Stoffe in allen nur erdenklichen Farben. Ein langer Schneidetisch teilte den Raum. Der Tisch ging in eine Theke über, auf der eine altmodische Kasse stand. Vor der Theke waren mehrere große Pakete aufgestapelt.
„Oje“, seufzte Jenny. „Allison hat wohl das ganze Warenlager aufgekauft.“
Jenny öffnete ein Paket und nahm vorsichtig die eingerollten Stoffbahnen heraus. Millie beugte sich neugierig über ihre Schulter.
Im nächsten Moment betrat ein hübsches kleines Mädchen mit dunklem Haar den Laden. Sie trug Jeans, ein pinkfarbenes T-Shirt und weiße Turnschuhe. Sie lächelte schüchtern.
Jenny legte die Stoffbahn beiseite. „Hallo. Ich bin Jenny Collins.“
„Und ich bin Grace Anne Rafferty. Aber alle nennen mich Gracie.“
„Schön, dich kennenzulernen, Gracie. Das ist Millie.“
„Hi, Gracie.“ Millie lächelte dem Mädchen freundlich zu, dann fuhr sie fort, die Pakete auszupacken.
„Was kann ich für dich tun, Gracie?“
„Ich habe das Schild gelesen. Ich will, dass Sie mir helfen, meinen Quilt fertig zu nähen.“
Jenny wand sich. Wie sollte sie dem Kind schonend beibringen, dass es für so eine Aufgabe zu jung war? „Weißt du, eigentlich ist das kein Kurs für Kinder.“
„Ich bin schon acht Jahre alt und weiß, wie man näht. Ich habe auch schon einen Quilt … also, meine Mommy hat mit dem Quilt angefangen, aber jetzt kann sie ihn nicht fertig machen.“
Jenny sah sie mitfühlend an. Sie spürte die tiefe Trauer, die hinter den großen, blauen Augen des Mädchens verborgen lag.
„Ich würde dir gern helfen, Gracie. Aber die Kurse sind leider nur für Erwachsene.“
Die Kleine ließ enttäuscht die Schultern sinken. „Aber ich muss den Quilt fertig nähen. Ich hab’s ihr doch versprochen.“
Jenny beugte sich zu ihr hinunter. „Vielleicht sollten du und deine Mommy den Quilt gemeinsam fertigstellen. Wie wäre es, wenn sie an unserem Kurs teilnimmt?“
Das Mädchen schüttelte traurig den Kopf. Ihr dunkler Pony fiel über ihre Augen, in denen plötzlich dicke Tränen standen. „Das kann sie nicht. Sie ist im Himmel.“
Evan Rafferty verließ hastig den Eisenwarenladen. Zweimal hatte er den Laden bereits abgesucht, doch seine Tochter war nirgends zu finden. In der Hoffnung, es sei ihr hier womöglich langweilig geworden, eilte er zu seinem Truck.
Doch hier war sie auch nicht.
Evans Herz begann zu rasen.
Er konnte nicht einmal auf seine eigene Tochter aufpassen. Womöglich hatte Megan recht gehabt, und er war einfach nicht zum Vater geschaffen.
Panisch rannte er an zwei weiteren Läden vorbei, dann hielt er abrupt inne.
Blind Stitch. Er las das Schild im Schaufenster. Hatte die Kleine nicht etwas von einem Quilt gesagt?
Evan zog die Tür auf und eilte in den Laden. Plötzlich hörte er die helle, vertraute Stimme seiner Tochter, die ihn noch immer bewegte, weiterzumachen. Seine zauberhafte kleine Tochter gab seinem Leben einen Sinn – obwohl er in den letzten anderthalb Jahren oft an dem Punkt gewesen war, an dem er am liebsten alles hingeworfen hätte.
Langsam ging er an den hohen Gestellen mit Flickendecken vorbei und zwang sich, ruhig zu atmen. Dann sah er eine blonde Frau, die mit seiner Tochter redete. „Gracie Anne Rafferty.“
Sie wirbelte schuldbewusst herum. „Oh. Hi, Daddy.“
„Du weißt doch, dass du nicht einfach weglaufen darfst.“ Seine Stimme wurde sanfter. „Ich konnte dich nirgendwo finden.“
„Tut mir leid“, sagte Gracie mit tränenerstickter Stimme. „Du warst so beschäftigt, da habe ich gedacht, ich sehe mir die Quilts allein an.“
Sie zwang sich zu einem Lächeln. Es erinnerte Evan an ihre Mutter.
„Das ist kein Grund, ganz allein rauszugehen.“
„Mr Rafferty, ich bin Jenny Collins.“ Die blonde Frau machte einen Schritt auf ihn zu und stellte sich vor Gracie. „Ich bin die neue Managerin des Blind Stitch.“
Evan musterte die junge Frau. Sie war groß und schlank und hatte ein sympathisches Lächeln. Als er in ihre großen, dunklen Augen sah, spürte er ein seltsames Ziehen im Bauch.
„Es tut mir leid, dass Sie sich wegen Gracie Sorgen gemacht haben“, fuhr sie fort. „Ich wusste nicht, dass sie ohne Erlaubnis hier hereingekommen ist.“
Evan versuchte, seine Gedanken zu ordnen. „Was denken Sie denn, wenn ein kleines Mädchen ganz allein hier reinspaziert?“
Die Frau lächelte ihn noch immer an, doch das kurze, ärgerliche Blitzen in ihren Augen war ihm nicht entgangen. „Ich dachte, ihre Eltern würden gleich nachkommen.“ Dann sah sie Gracie liebevoll an. „Bevor du das nächste Mal kommst, fragst du deinen Vater um Erlaubnis, ja?“
Die Kleine wischte die Tränen aus ihrem Gesicht. „Okay.“
„Schön. Magst du dir vielleicht das Gesicht waschen, bevor dich dein Vater nach Hause bringt?“ Dabei sah sie Evan herausfordernd an.
Eine ältere Dame kam durch die Tür im hinteren Teil des Ladens. „Hallo, Evan.“
Evan lächelte, als er Millie Roberts erkannte. Vor vielen Jahren war sie Lehrerin in Kerry Springs gewesen. Und ein aktives Mitglied in der Kirche, die auch er damals besucht hatte. Er tippte grüßend an seinen Hut. „Hallo, Mrs Roberts.“
„Ich zeige Gracie, wo sie sich waschen kann“, sagte sie und legte den Arm um Gracies Schulter.
Nachdem die beiden den Vorraum verlassen hatten, wandte sich Jenny wieder an Evan. „Könnte ich Sie für eine Minute sprechen, Mr Rafferty?“
„Wozu? Gracie wird ohnehin nicht wiederkommen.“
„Warum nicht? Darf sie nicht lernen, wie man einen Quilt macht? Sie hat mir erzählt, dass ihre Mutter einen genäht hat. Und dass sie sehr unglücklich ist seit … seit einiger Zeit.“
Auf keinen Fall wollte Evan über sein Privatleben sprechen. Schon gar nicht mit einer Fremden. „Das soll nicht Ihre Sorge sein. Außerdem ist Gracie zu jung.“
Jenny musterte den Mann. Er hatte eine undurchdringliche Miene aufgesetzt, doch es war nicht zu übersehen, dass er genauso unglücklich war wie seine Tochter.
Vom ersten Moment an hatte Jenny sich dem kleinen Mädchen verbunden gefühlt. Vielleicht, weil ihre eigene Kindheit auch nicht besonders glücklich gewesen war.
„Sie könnten noch einmal mit ihr darüber reden“, schlug Jenny vor.
„Ich wäre Ihnen wirklich dankbar, wenn Sie sich da heraushalten.“
Jenny nickte. „Ihre Tochter ist in den Laden gekommen und hat mich um Hilfe gebeten. Ich helfe gern. Vielleicht können wir uns ja gemeinsam etwas überlegen, damit sie den Quilt fertig nähen kann.“
„Nein, danke. Ich möchte einfach nur meine Ruhe haben.“
Erleichtert sah er zu, wie Gracie von Millie in den Laden zurückgebracht wurde. „Komm, Gracie. Wir müssen jetzt zurück zur Ranch.“
Er drehte sich abrupt um und ging zur Tür. Er wusste selbst nicht, warum er plötzlich so ruppig war – sowohl zu seiner Tochter als auch zu der fremden Frau. Er kannte sie ja nicht einmal. Aber genau das war das Problem.
Diese Frau …
Ärgerlich riss er die Tür auf.
„Was für ein Idiot“, murmelte Jenny. Sie ging zum Schaufenster und beobachtete, wie Mr Rafferty seiner Tochter in den Wagen half. Der große Truck war ein ziemlich neues Modell und trug das Logo: Triple R Ranch auf der Tür.
Der Rancher ging um den Wagen herum. Jenny...