Thiele | Predigt als wahre Rede | Buch | 978-3-8461-1002-7 | www.sack.de

Buch, Deutsch, 308 Seiten, GB

Thiele

Predigt als wahre Rede

Theolinguistica 3
1. Auflage 2009
ISBN: 978-3-8461-1002-7
Verlag: Bauer & Raspe

Theolinguistica 3

Buch, Deutsch, 308 Seiten, GB

ISBN: 978-3-8461-1002-7
Verlag: Bauer & Raspe


Auf dem Prüfstand steht die religiöse Rede. Ist sie wahre Rede? Ausgehend von antiker und mittelalterlicher Etymologie, zeigt Michael Thiele auf, dass eine "Rhetorik der Aufrichtigkeit", die sich im Besitz der Wahrheit weiß, zwar gut gemeint ist, sich heute aber überlebt hat. Wahrheitsfindung in der Postmoderne ist nur möglich im Konsensdialog mit den Zuhörern, der auch dem Dissens sein Recht einräumt. Die spannungsvolle Dialektik von Konsens und Dissens und die nicht minder spannende Dialektik von der Absolutheit Gottes und der Relativität allen menschlichen Strebens findet ihre vorläufige Lösung in der fragmentarischen Predigt. Der Gestaltschließungszwang lässt die Gemeinde das Fragment vollenden und zur Erschließung des Glaubens kommen. Dahinter steckt die Idee von genetischer Rhetorik, die das Kunstwerk Predigt im Hörer zur Gestalt kommen heißt und auf diese Weise die Wahrheit der Predigtrede zur Erscheinung bringt.

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Vorwort der Reihenherausgeber
Wer Michael Thiele z. B. bei einer Tagung als Referenten erlebt hat, der weiß, dass er sich nicht nur auf höchstem wissenschaftlichem Niveau mit rhetorischen Fragen auseinandersetzt, sondern seine Auftritte auch glänzend rhetorisch aufbereitet.
Wer in einem Buch von ihm liest, darf sich zusätzlich – und nicht weniger – an der Rhetorik seiner geschriebenen Texte begeistern. Umso mehr freuen wir uns, dass wir nach „Theolinguistica“ 1 (Michael Thiele: Öffentliche Rede im kirchlichen Raum, 2008) ein weiteres Manuskript dieses Autors in unsere Reihe aufnehmen durften.
Neben der angenehmen Sachlichkeit, der beflügelnden Aspekte- und Quellenvielfalt zeichnen Wortspiel, Witz und ein starker Gegenwartsbezug seine Texte aus. Wenn man also als Leser mit dem Autor ein Stück Weges mitgeht bzw. sich von ihm zu der gemeinsamen Suche nach den Antworten auf die spannenden Fragen der Rhetorik, aber auch der Homiletik einladen lässt, taucht man ein in eine bekannte und sich doch erst bzw. anders erschließende Welt: Man bekommt erfrischende Einblicke in die seit eh und je zwar bestehenden und doch nicht immer so wahrgenommenen Zusammenhänge; man beteiligt sich in mehrfacher Hinsicht am „Spurenlesen“, so dass man mitunter den Eindruck hat, mit keinem geringeren als Sherlock Holmes zu wetteifern.
Im vorliegenden (dritten) Band der „Theolinguistica“ (Michael Thiele: Predigt als wahre Rede) bewegen sich die Überlegungen des Autors um folgende vier Schnittstellen:

• Homilie & Etymologie; in diesem Kapitel geht es hauptsächlich um das Zusammenspiel von Wahrheit und Gerechtigkeit. „Ist die Predigt der Gerechtigkeit verpflichtet, bietet sich ihr die Chance, zur wahren Rede zu werden. Sie ist dann wahr in dem Sinne, daß sie auf Konsens aus ist und gleichzeitig dem Dissens sein Recht einräumt, und sie ist wahr in dem Sinne, daß Predigt die letzte wahre Rede, die letzte eigentliche Rede ist“ – fasst der Autor zusammen (S. 113).
• Homilie & Dialektische Theologie; hier sucht Thiele – unter Berufung auf den Homileten Gert Otto – nach Möglichkeiten, die spannungsvolle Dialektik von Absolutheit Gottes und Relativität alles Menschlichen für die Predigt als einen Prozess von Konsens und Dissens fruchtbar zu machen.
• Homilie & Darstellung; das dritte Kapitel ist ein Plädoyer für eine prägnante Gestalt der Homilie – damit ihre wesentlichen Inhalte auch noch nach längerer Zeit von Hörern aktualisiert werden können. Auf diese Weise wird die ästhetische mitteilende Darstellung durch den Prediger der Erschließung des Glaubens in der und durch die Gemeinde förderlich.
• Homilie & Rezeption; zum Schluss macht sich Thiele für die These stark, dass religiöse Texte von ihrer Mehrdeutigkeit leben (d. h. offene Texte sind), wobei Mehrdeutigkeit nicht Beliebigkeit bedeutet. „Sprach- und Kommunikationsroutinen, Perspektivität und Kohärenz des Textes sowie der soziale Diskurs verhindern Willkür und lassen die Wahrheit der (Predigt)Rede in Erscheinung treten“ (S. 250).
Die Publikation wird jedem Leser gerecht, der sich gerne im Wirkungskreis der homiletisch-rhetorischen Spannungsfelder aufhält.



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