Tilton | Star Trek - Deep Space Nine: Verrat | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 0 Seiten

Tilton Star Trek - Deep Space Nine: Verrat

Roman
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-641-11654-5
Verlag: Heyne
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman

E-Book, Deutsch, 0 Seiten

ISBN: 978-3-641-11654-5
Verlag: Heyne
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Bombenanschlag auf DS9!

Auf Deep Space Nine beginnen Verhandlungen über den Beitritt der Bajoraner zur Föderation. Diplomaten aus allen Teilen der Galaxis sind angereist, als eine Bombe auf der Station explodiert. Gerüchten zufolge wollen bajoranische Separatisten die Konferez stören, die ersten Gesandten drohen mit Abreise. Commander Sisko muss den Attentäter fassen, bevor die Konferenz platzt. Und auch ein Cardassianisches Schlachtschiff stattet der Station einen Besuch ab ...

Tilton Star Trek - Deep Space Nine: Verrat jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


Kapitel 1


Commander Benjamin Sisko hatte seine Galauniform angelegt und zerrte ungeduldig am engen, hochgeschlossenen Kragen. Ein kurzer Blick in den Spiegel zeigte ihm, dass sich seine Augenbrauen zu einem düsteren Stirnrunzeln zusammengezogen hatten, ein Ausdruck, den sowohl seine Feinde als auch seine Mitarbeiter fürchteten.

Verdammt, dachte er, ich bin nicht bei Starfleet eingetreten, um ständig für die Hälfte aller intelligenten Rassen der Galaxis den Diplomaten zu spielen!

Sisko sah in diesem Augenblick eigentlich überhaupt nicht wie ein Diplomat aus. Das Gesicht im Spiegel gehörte einem Mann, der den direkten Weg zum Kern eines Problems vorzog, statt sich mit Halbwahrheiten, Ausflüchten und blumigen Phrasen daran vorbeizuschwindeln, die zwar gut klangen, den Sprecher jedoch zu gar nichts verpflichteten.

Und erst recht mochte er keine funkelnden, unbequemen Galauniformen.

Doch es führte kein Weg daran vorbei: Er war der befehlshabende Offizier der ehemals cardassianischen Raumstation, die jetzt Deep Space Nine hieß, und somit der ranghöchste Repräsentant der Vereinten Föderation der Planeten im bajoranischen Raumsektor. Und mit dieser Position waren eine Reihe unerfreulicher Pflichten und Verantwortungen verbunden, zu denen auch die Diplomatie gehörte. Doch Benjamin Sisko war kein Mann, der sich einer Verpflichtung entzog.

Ohne dass sich sein missmutiger Gesichtsausdruck änderte, suchte er in einer Schublade nach seinen weißen Handschuhen.

»Dad! Dieser beschissene cardassianische Replikator ist schon wieder kaputt! Das Ding …«

»Jake! Drück dich nicht so ordinär aus!«, schimpfte Sisko automatisch, als sein Sohn in das Schlafzimmer kam. Der Junge schnappte solche Ausdrücke von dem Ferengi-Jungen auf, dachte der Vater, ein sehr schlechter Einfluss. Und Nog hatte sie zweifellos von den Cardassianern übernommen, als die Station noch in deren Besitz war und die Besatzung sich im Kasino seines Onkels Quark aufzuhalten pflegte. Aber leider war der Ferengi auf DS Nine der einzige Junge in Jakes Alter.

»Ich dachte, wir wollten heute mit einem Flitzer rausfliegen. Du hast versprochen, dass ich auch mal das Navigationspult übernehmen darf!«

Siskos Verärgerung wich schweren Gewissensbissen, als er den verletzten Ausdruck auf Jakes Gesicht bemerkte, mit dem der Junge auf den Anblick der Galauniform reagierte. Es stimmte, er hatte seinem Sohn versprochen, einen Ausflug außerhalb der Station zu machen. Er hasste es, sein Versprechen brechen zu müssen, aber er hatte keine andere Wahl – zumindest im Augenblick.

»Es tut mir leid. Aber es ist ein Notfall eingetreten. Ich muss die Kovassii-Delegation empfangen, wenn sie andockt. Davor kann ich mich nicht drücken.«

Jakes finsterer Blick ließ die Ähnlichkeit zu seinem Vater für einen Moment noch größer werden. »Das sagst du jedes Mal! In dieser Station gibt es ständig irgendwo einen Notfall!«

Sisko seufzte erschöpft. »Jake, du weißt, dass ich meine Arbeit tun muss. Diese Wirtschaftsverhandlungen sind wichtig. Glaub mir, ich würde dir jetzt viel lieber beibringen, wie man einen Flitzer navigiert, statt in dieser … Uniform herumzustehen und einem Haufen eingebildeter Diplomaten die Hände zu schütteln! Aber weder in dieser noch in irgendeiner anderen Galaxis können wir immer das tun, was uns gerade am meisten Spaß machen würde.«

»Das kannst du laut sagen!«, brummte Jake. »Und besonders scheint das für diese … diese Station zu gelten.«

Siskos Stirn legte sich wieder in Falten.

»Ich meine, warum musst du derjenige sein, der die blöde Delegation empfangen soll? Warum kann es nicht jemand anders tun? Zum Beispiel Major Kira!«

»Weil ich nun einmal der Commander der Station und dadurch der offizielle Repräsentant der Föderation in diesem Sektor bin. Die Kovassii sind sehr empfindlich, was das Protokoll und die Sicherheit betrifft. Außerdem sind sie seit diesem Zwischenfall an der Luftschleuse besonders nervös.«

»Du meinst die Bombe?«

Die Falten auf der Stirn des Commanders vertieften sich. So stand es also um die Sicherheit und Geheimhaltung unter seinem Kommando. Auf dieser Station war es unmöglich, über irgend etwas Stillschweigen zu bewahren. »Ich würde es vorziehen, wenn du diese Tatsache in der Öffentlichkeit nicht erwähnen würdest, aber es war eine Bombe, ja.« Sisko seufzte. Nur ein echter Fanatiker konnte es fertigbringen, auf einer Raumstation voller Zivilisten einen Sprengsatz zu zünden. Die Bombe war am Andockplatz zwei hochgegangen und hatte die Hauptluftschleuse beschädigt, so dass Sisko gezwungen war, die Andockvorrichtung zu sperren, als der Station gerade der Besuch einer noch nie dagewesenen Anzahl von Schiffen anlässlich der Wirtschaftsverhandlungen bevorstand. Zumindest war niemand verletzt worden, doch Sisko hatte seine gesamten diplomatischen Fähigkeiten einsetzen müssen, um die Kovassii-Delegation zu überreden, nicht unverrichteter Dinge nach Hause zu fliegen und einen offiziellen Protest einzureichen, dass es auf Deep Space Nine von fanatischen Verrückten und Terroristen nur so wimmelte. Er hatte sich persönlich als Stationskommandant für ihre Sicherheit an Bord der Station verbürgt.

Deshalb trug er die Galauniform, die von den strengen Ritualen und Protokollvorschriften der Kovassii verlangt wurde. Und deshalb hatte er das Versprechen nicht gehalten, das er seinem Sohn gegeben hatte.

»Warum treffen sich diese ganzen Delegationen eigentlich ausgerechnet hier?«, fragte Jake, immer noch mit einem beleidigten Tonfall in der Stimme. »Wenn sie mit den Bajoranern verhandeln wollen, können sie doch einfach auf ihrem Planeten landen und sich dort treffen!«

Sisko blickte ihn an. »Ist das eine ernstgemeinte Frage oder nur eine weitere Beschwerde?«

Jake schwieg eine Weile. »Die Frage ist ernst gemeint, glaube ich.«

»Na gut.« Sisko tippte auf seinen Insignienkommunikator und aktivierte ihn damit. »Sisko an Zentrale. Könnten Sie mir die geschätzte Ankunftszeit des Kovassii-Schiffs mitteilen?«

»Den Kovassii wurde Andockplatz drei zugewiesen, Commander. Sie dürften in fünfundvierzig Minuten andocken. Ihr Pilot scheint während des Anflugs, nun ja, alle notwendigen Vorsichtsmaßnahmen einzuhalten.«

»Sie können die Sicherheitsabteilung informieren, dass ich an der Schleuse sein werde, wenn sie eintreffen. Sisko Ende.«

Er wandte sich wieder Jake zu. »Gut, ich habe noch ein paar Minuten Zeit. Du musst verstehen, dass die cardassianische Besatzungszeit bei den Bajoranern tiefe Wunden hinterlassen hat. Ich meine nicht nur die Todesfälle und den Sachschaden, der auf ihrer Welt angerichtet wurde – und auch hier auf der Station. Die Cardassianer waren rücksichtslos. Das Leben der Bajoraner war ihnen völlig gleichgültig. Nur hier auf DS Nine mussten sie zumindest die elementaren Lebenserhaltungssysteme intakt lassen.

Die Besatzer waren grausam. Und wenn du eins daraus lernen kannst, Jake, dann das: Grausamkeit gebiert nur neue Grausamkeit. Die Bajoraner waren einmal ein friedliches Volk. Als die Cardassianer sie überfielen, hatten sie keine Ahnung, wie sie sich wehren sollten. Doch während der Besatzung haben sie gelernt, Unterdrückung mit Terrorismus zu bekämpfen. Drei Generationen wuchsen unter diesen Bedingungen auf, während sie im Exil oder in Zwangsarbeitslagern lebten.«

Es war fast wie einer dieser Assoziationstests, dachte Sisko:

Klingonen = Krieger,

Bajoraner = Terroristen.

»Aber das verstehe ich nicht«, protestierte Jake. »Die Cardassianer sind doch jetzt weg. Die Bajoraner haben gewonnen. Sie haben ihre Welt zurückerobert. Warum kämpfen sie dann immer noch und legen Bomben?«

»Das will ich dir gerade erklären. Seltsame Dinge können mit Menschen geschehen, wenn sie ihr ganzes Leben damit verbringen, gegen etwas zu kämpfen. Denk nur einmal darüber nach: Wer soll, nachdem sie gewonnen haben, die Trümmer beseitigen? Wer soll alles wieder zusammenflicken? Wer erhält welchen Anteil von dem wenigen, das noch übrig ist?

Die Bajoraner leben jetzt in Frieden, aber sie können sich kaum noch daran erinnern, wie der Frieden früher einmal ausgesehen hat. Manche haben völlig vergessen, dass man Streitigkeiten auch auf ganz andere Weise lösen kann. Gewalt kann zu einer Lebenseinstellung werden. Außerdem ist nur eine Minderheit der Bajoraner an diesen Flügelkämpfen beteiligt. Doch der ganze Planet leidet unter ihrem schlechten Ruf. Zu viele Leute halten alle Bajoraner für Terroristen.«

»Das heißt, die Kovassii hätten etwas dagegen, wenn Major Kira sie an der Luftschleuse empfängt?«

Sisko versuchte ein Grinsen zu unterdrücken, aber er wusste, dass Jakes Bemerkung der Wahrheit entsprach. Major Kira Nerys, sein Erster Offizier, war eine Bajoranerin und kein Föderationsoffizier. Deep Space Nine war offiziell eine bajoranische Station, obwohl sie unter der Verwaltung der Föderation stand, und das gemeinsame Kommando spiegelte diese komplizierten Tatsachen wider.

Es entsprach auch der Wahrheit, dass Kira, bevor sie die Uniform eines Offiziers im Dienst der provisorischen Regierung von Bajor angelegt hatte, ein aktives Mitglied der Shakaar-Widerstandsgruppe gewesen war, bei der es sich um eine terroristische Organisation gehandelt hatte, die mit allen denkbaren Mitteln die cardassianischen Besatzer vertreiben wollte. Nein, die empfindlichen Kovassii-Botschafter wären ganz und gar nicht erfreut, wenn Major Kira sie persönlich bei ihrer Ankunft auf der Station begrüßen würde.

»Die Sache ist die, Jake. Diese Station ist der einzige Ort, der allen Bajoranern gehört, nicht nur einer Gruppe, einer Sekte...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.