Tobias / Zinke / Siegler | Nurinst. Beiträge zur deutschen und jüdischen Geschichte / nurinst 2006 | Buch | 978-3-938286-00-5 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 2006, 183 Seiten, PB, Format (B × H): 140 mm x 220 mm, Gewicht: 348 g

Reihe: Nurinst. Beiträge zur deutschen und jüdischen Geschichte

Tobias / Zinke / Siegler

Nurinst. Beiträge zur deutschen und jüdischen Geschichte / nurinst 2006

Schwerpunktthema: Fußball
1. Auflage 2006
ISBN: 978-3-938286-00-5
Verlag: ANTOGO

Schwerpunktthema: Fußball

Buch, Deutsch, Band 2006, 183 Seiten, PB, Format (B × H): 140 mm x 220 mm, Gewicht: 348 g

Reihe: Nurinst. Beiträge zur deutschen und jüdischen Geschichte

ISBN: 978-3-938286-00-5
Verlag: ANTOGO


Wer erinnert sich noch an das Finale der jüdischen Meisterschaft von 1947, bei dem vor 5.000 begeisterten Zuschauern im Grünwalder Stadion Ichud Landsberg auf Hasmonea Zeilsheim traf? Wer kennt noch die Namen der New Yorker Emigrantenvereine wie Bronx Jewish SC, Famee Furlane oder German Jewish Club? Und wer weiß, dass sich sogar im Ghetto Theresienstadt Häftlinge zu
Mannschaften und diese zu Ligen zusammenschlossen? Fußball im
Konzentrationslager, der allerletzte Ort, an dem man sich diesen Sport vorstellen würde.
Solche in Vergessenheit geratene, unliebsame oder gar verdrängte Fakten der Fußballgeschichte stehen im Mittelpunkt des soeben erschienenen Jahrbuchs des Nürnberger Instituts für NS-Forschung und jüdische Geschichte des 20. Jahrhunderts:

„Klub! besinn dich und wache auf“, mit diesen Worten wandte sich das antisemitische Hetzblatt „Der Stürmer“ 1932 an die Verantwortlichen des 1. FC Nürnberg und forderte „eine Fahrkarte nach Jerusalem“ für den jüdischen Trainer Jeö Konrad; man gab ihm die Schuld an der verpassten Meisterschaft. In seinem Aufsatz zeigt Bernd Siegler, dass es dem Club nicht nur genügte, die aktiven jüdischen Sportler zu entlassen, sondern auch darum ging, seine von Juden geprägte Vergangenheit auszulöschen. Dass Fußball gleichzeitig Ausdruck von Überlebensmut wie mentale Medizin in einer hoffnungslosen Situation sein konnte, fasst Nicola Schlichting unter dem Titel „Kleiderkammer schlägt Gärtner 9:3“ zusammen. Auch fern der Heimat verlor der Fußball nichts von seiner Faszination: So gründeten aus Deutschland geflüchtete Juden bereits 1938 in New York einen eigenen Fußballverein. Der German Jewish Club, der sich später in New World Club umbenannte, spielte erfolgreich in einer von Auswanderern dominierten Liga. Um die Fußballvereine und -Ligen
der jüdischen Displaced Persons (DPs) im Nachkriegs-Deutschland geht es in einem weiteren Aufsatz von Jim G. Tobias. Denn auch in den Lagern der DPs wurde mit Leidenschaft gekickt. Dass jüdische Sportler auch nach dem Untergang des Hitlerregimes mit Antisemitismus konfrontiert wurden, zeigt die Arbeit von Peter Zinke. Er schildert, mit welchen Problemen sich der von den
Nationalsozialisten verbotene und nach Kriegsende wieder gegründete Verein Hakoah Wien konfrontiert sah. Als die Nationalsozialisten 1933 an die Macht kamen, wurde auch der Fußball zu einem wichtigen Feld der Propaganda. Eckart Dietzfelbinger beschreibt die Instrumentalisierung dieses Sports und seiner Vereine für die nationalsozialistische Lebensraumpolitik.
Mit der Vermittlung jüdischer Geschichte befassen sich die Aufsätze von Wiebke Kron über das erste jüdische Museum in Wien und von Andreas Brämer über das Institut für die Geschichte der deutschen Juden in Hamburg. Jutta Fleckenstein gibt einen ersten Einblick in das neu entstehende Münchner Jüdische Museum und Hans-Rainer Hofmann schreibt über das „Lachoudische“, eine aus dem hebräischen abgeleitete Sprache, die hauptsächlich in Schopfloch
gesprochen wurde. Sein Text ist nicht nur eine Reise in eine vergessene Welt, sondern wirft auch ein Schlaglicht auf die fränkisch-jüdische Geschichte. Kurt Schilde zeigt anhand der Akte Erich Frey die Skrupellosigkeit der deutschen Finanzbürokratie bei der Deportation und Ermordung der europäischen Juden auf.

Tobias / Zinke / Siegler Nurinst. Beiträge zur deutschen und jüdischen Geschichte / nurinst 2006 jetzt bestellen!


Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.