Tönnies / Bammé

Ferdinand Tönnies: Englische Weltpolitik in englischer Beleuchtung


1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-89019-764-7
Verlag: Profil Mchn.

Buch, Deutsch, Band 48, 141 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 210 mm

Reihe: Materialien der Ferdinand-Tönnies-Arbeitsstelle am Institut für Technik- und Wissenschaftsforschung der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt

ISBN: 978-3-89019-764-7
Verlag: Profil Mchn.


In mehreren Publikationen hat Tönnies sich gegen die These der Alleinschuld Deutschlands am Ausbruch des Ersten Weltkriegs gewandt. Dabei hat er unterschieden zwischen den Ursachen des Krieges, ihren Begleiterscheinungen und dem äußeren Anlass. Das ursächliche Grundproblem bestand für ihn in der strukturell angelegten, sich über Jahre hinziehenden Konfliktsituation zwischen Großbritannien und Deutschland, eine Konstellation, vergleichbar heute mit jener zwischen den USA und China. Das seit 1870 aufstrebende Deutschland beanspruchte eine Position im Konzert der europäischen Großmächte, die ihm aufgrund seiner Bevölkerungszahl, seiner ökonomischen Potenz und seiner geopolitischen Bedeutung früher oder später zufallen musste, ein Anspruch, durch den England sich in seiner weltpolitischen Bedeutung zwangsläufig bedroht und herausgefordert sah.
In diesem Zusammenhang hat Tönnies sich im Rahmen zweier großer Monographien intensiv mit der politischen Rolle Englands befasst, in der vorliegenden, 1915 erschienenen vor allem mit der Außen-, Kolonial- und Weltpolitik Großbritanniens, in der 1917 publizierten Folgeschrift „Der englische Staat und der deutsche Staat“ stärker mit den innenpolitischen, sozialen und verfassungsrechtlichen Verhältnissen.
Der Text des vorliegenden Bandes liest sich wie ein „Schwarzbuch“ der von England weltweit über Jahrhunderte hinweg begangenen Unrechtshandlungen. Zweifellos diente es der Relativierung entsprechender Unrechtstaten des Deutschen Reiches, etwa des Überfalls auf das neutrale Belgien zu Beginn des Krieges. Allerdings richten sich die von Tönnies vorgetragenen Anklagen weniger gegen Englands Volk und Kultur als vielmehr gegen dessen politische Elite und das durch sie beeinflusste, mehrheitlich nationalistisch und antideutsch eingestellte Pressewesen. 1924, also neun Jahre später, wird er sogar dafür plädieren, dass „sich das gesamte übrige Europa unter Englands Führung begebe, die britische Weltherrschaft also anerkenne und unterstütze, um sie gegen die außerhalb stehende Welt“, insbesondere gegenüber Pan-Amerika, Russland und Ostasien behaupten zu können.

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Weitere Infos & Material


Inhaltsverzeichnis
Englische Weltpolitik in englischer Beleuchtung** 9
Editorische Nachlese (Arno Bammé) 109
darin:
Englische Weltpolitik 127
Der Amerikanische Krieg (1812–1813) 131
Personenverzeichnis 133
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**Inhaltsverzeichnis der Schrift "Englische Weltpolitik in englischer Beleuchtung":
Einleitung 15
I. Die englische Weltpolitik bis zum Falle Napoleons
Erster Abschnitt. Kriege gegen Spanien, gegen Holland, gegen Frankreich, vom 16. bis zum 18. Jahrhundert
1. Die Expansion. Elisabeth, Cromwell, Karl II. 27
Bukaniere 30
2. Handel und Krieg. – Die sittlichen Beweggru¨nde 31
3. Die Glorie des älteren Pitt. – Triumph u¨ber Frankreich 37
4. Der Abfall der nordamerikanischen Kolonien 38
5. Der Sklavenhandel als Säule des Reiches 40
6. Die Eroberung Indiens 42
Zweiter Abschnitt. Kampf gegen die französische Republik und gegen Napoleon
7. Angriff gegen die französische Republik – Das europäische Gleichgewicht 51
8. Der Raubzug gegen Dänemark 54

II. Die englische Weltpolitik im 19. und 20. Jahrhundert
Dritter Abschnitt. Händel in drei Weltteilen
Allgemeine Betrachtung 61
9. Afghanistan 62
10. Der Opiumkrieg und fernere Händel mit China 67
11. Der Krim-Krieg 72
12. Die jonischen Inseln 75
13. Jamaika 77
14. Der Krieg der Sklavenhalter in Amerika 79
15. Der indische Aufstand 81
Vierter Abschnitt. Der neuere Imperialismus
16. Ägypten 83
17. Der Burenkrieg 90
18. Persien 95
19. Der Weltkrieg 1914 98
20. Schlußbetrachtung 102
Eine Parabel 105



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