Buch, Deutsch, Band 11, 213 Seiten, PB, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 306 g
Buch, Deutsch, Band 11, 213 Seiten, PB, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 306 g
Reihe: Oldenburg Computer Science Series
ISBN: 978-3-939704-55-3
Verlag: OlWIR Verlag für Wirtschaft, Informatik und Recht
Die zukünftige Energieversorgung wird sich durch eine wachsende Anzahl dezentraler Energiesysteme aus-zeichnen, die die historisch gewachsenen Strukturen zunehmend durchdringen und teilweise ablösen werden. Diese im Sinne einer nachhaltigen Umgestaltung der Energieversorgung wünschenswerte Entwicklung erfordert aber geeignete Energiemanagementsysteme, um den Übergang von einer zentralen hin zu einer dezentralen Struktur zuverlässig, d.h. ohne Beeinträchtigung der Versorgungssicherheit, zu gestalten. Zentrale Aufgabe des Energiemanagements ist dabei der laufende Abgleich von (elektrischer) Erzeugung und (elektrischem) Verbrauch, um die Unsicherheit, die sich aus der bislang ungesteuerten Einspeisung elektrischer Energie durch dezentrale Anlagen in das Stromnetz ergibt, einzuschränken und damit einerseits die Notwendigkeit sogenannter Schattenkraftwerke zu begrenzen und andererseits den Bedarf an Regelenergie zu minimieren.
Virtuelle Kraftwerke leisten einen wertvollen Beitrag hinsichtlich der Integration und Koordination dezentraler Anlagen. Allerdings steht in den bisherigen Untersuchungen im Allgemeinen weniger die Zuverlässigkeit, als vielmehr die Optimierung des Einsatzes der dezentralen Anlagen nach ökonomischen bzw. ökologischen Kriterien im Vordergrund. Insbesondere mangelt es an Konzepten, wie im laufenden Betrieb auf Prognoseungenauigkeiten und Ausfälle dezentraler Energiesysteme so reagiert werden kann, dass ein aus Sicht des Gesamtsystems stabiler Zustand erhalten bleibt. Für die Realisierung einer solchen reaktiven, d.h. auf Ereignisse reagierenden Komponente werden im Rahmen dieser Arbeit Konzepte aus dem Bereich der Verteilten Künstlichen Intelligenz untersucht und auf dezentrales Energiemanagement übertragen.
Konzeptionelle Anknüpfungspunkte für den Umgang mit zur Laufzeit auftretenden Ereignissen bieten dabei ausgewählte Planungsansätze aus dem Kontext der industriellen Fertigung und der Logistik, die einerseits eine schnelle Reaktion auf Veränderungen im Betriebsablauf ermöglichen und andererseits die langfristige Qualität der Planung berücksichtigen. Mit der agentenbasierten aktiven Einsatzplanung wird ein Konzept zur reaktiven Koordination dezentraler Energiewandlungsanlagen vorgestellt, das auf ebendieser Kopplung reagierenden Verhaltens und vorausschauender Optimierung basiert. Durch eine Erweiterung des entwickelten Ansatzes zu einem holonischen Virtuellen Kraftwerk, das dezentrale Anlagen zu selbstähnlichen Virtuellen Ressourcen bündelt und hierarchisch anordnet, wird darüber hinaus eine insbesondere hinsichtlich des Kommunikationsaufwands verbesserte Skalierbarkeit des dezentralen Energiemanagementsystems angestrebt.
Zielgruppe
Wissenschaft, Informatiker, Softwarehäuser, Intelligente Stromnetze