Buch, Deutsch, 364 Seiten, PB, Format (B × H): 1600 mm x 2250 mm, Gewicht: 630 g
Memoiren zu Welten im Zusammenstoss
Buch, Deutsch, 364 Seiten, PB, Format (B × H): 1600 mm x 2250 mm, Gewicht: 630 g
ISBN: 978-3-934402-97-3
Verlag: Julia White Publishing
In diesem Buch erzählt Immanuel Velikovsky in seinem unverwechselbaren klaren und eingängigen Sprachstil von der Entstehung seines epochalen Werks „Welten im Zusammenstoss“ und den Reaktionen auf seine Veröffentlichung. Wir erleben hier aus erster Hand anhand von authentischem Briefmaterial den Beginn und weiteren Verlauf der „Velikovsky-Affäre“, den Boykott seines Verlegers durch hochrangige amerikanische Wissenschaftler und Universitäten, die unsachliche und höchst unwissenschaftliche Diskreditierungskampagne gegen ihn und seine Bücher und bekommen auch Velikovskys Erwiderungen auf die Angriffe und Vorwürfe zu lesen, deren Veröffentlichung meist von den entsprechenden Zeitschriften und Magazinen abgelehnt wurde.
Dieses Buch ist gerade heute, wo die Macht und der gesellschaftliche Einfluss der Wissenschaft um ein Vielfaches gewachsen ist, von fundamentaler Bedeutung für unser Verständnis von Wissenschaft und den Wissenschaftlern.
Weitere Infos & Material
Impressum 2
Vorwort des Verlegers 7
Einleitung von Eric Larrabee 11
Ordner I
Freud und seine Helden 27
Zeitalter im Chaos 33
Welten im Zusammenstoss 39
Der lange Weg 47
Bei Mademoiselle 48
Einer, der las, und einer, der nicht las 52
John J. O’Neill 61
Auf der Suche nach einem Verleger 64
Ein Manuskript wird ein Buch 67
“Der Tag, an dem die Sonne still stand” 71
Zum Ruhm verdammt 75
Das Schreiben des Epilogs 80
“Die rote Fahne schwenken” 84
Zensoren ernannt 90
“Es ist schwierig, mit Zahlen zu streiten” 95
“Jemand hat Ihnen übel mitgespielt” 101
“Dem Beispiel eines Galilei folgend” 107
Von Laplace in die Irre geführt 111
“Wie falsch Sie mich einschätzen” 113
Das Buch ist vom Stapel, Atwater über Bord geworfen 118
“Kopernikus? Wer ist das?” 122
Fehlen die Venus-Tafeln? 126
Eine Fliege und eine Rosine 131
Ordner II
“Ohne Präzedenz” 135
Mitten drin die Pferde wechseln 141
Ein zweiter Mann über Bord geworfen 143
“Ein gewaltiger kosmischer Zusammenstoss” 148
“Ich bin einer von denen, die beteiligt waren” 150
“Eine sehr reelle Verantwortung” 152
“Professoren als Unterdrücker” 156
Die Drohung 158
Der Harvard Crimson errötet 164
In Yale gevierteilt 168
Das dritte Grad 176
Eine Autorität als Zeuge aufgerufen 180
“Ich bin ein leidenschaftlicher Verfechter
des Grundsatzes der Gedankenfreiheit” 183
“Mit heruntergezogenen Hutkrempen” 186
“Eine Sauregurkenzeit” 188
“Die grosse Gefahr unserer Zeit” 192
Zensoren, Fachkollegen und Ghostwriter 194
Der Ozean schaltet sich in die Debatte ein 200
Der Königliche Astronom 203
Ein Rezensent am Marterpfahl 207
“Die Orthodoxien sind Interessen” 212
Wissenschaft kontra gesunder Menschenverstand 214
Ein Mann des Haders 218
Ein Wolkenkratzer und ein Spatz 222
Die AAAS ist alarmiert zu handeln 231
“Angst, zu denken” 241
Der Rat eines Anwalts 243
Ein Kunde ohne Bedeutung 246
Mehr als ein Fanbrief 249
De Profundis 250
Ordner III
Einem Lichtstrahl folgend 255
Zur Unorthodoxie erhoben: Die American Philosophical Society 258
“Wir beben vor Angst” 263
“Setz Dich vor die Tatsachen wie ein kleines Kind” 268
“Lassen Sie sie den Stein werfen” 272
Ein Brief von einem Ägyptologen 277
Ein Junge aus Texas 279
Die “Herkulesarbeit” von Cecilia Gaposchkin 282
“Überprüfen Sie alle Indizien persönlich aus erster Hand” 292
Kann man auf zwei Scheiterhaufen brennen? 294
“Sich den Göttern noch weiter zu nähern,
vermag von den Sterblichen keiner” 297
Vor dem Stuhl des Jupiter 302
Abende mit Einstein 305
Jupiters Donnerkeile 308
In Keplers Gesellschaft 311
Erde im Aufruhr 319
Ein Physiker, ein Historiker und ein Kritiker unterhalten sich 322
Meister der Anspielung 326
Meister der Feldforschung: Kommen Sie und sehen Sie selbst 334
Mona Lisa und die Antarktis 339
Nur ein Steinwurf von Macmillan 343
Ich räume meinen Schreibtisch frei 346
Epilog 349
Index 357
Zum Thema 363
Öko-Logisches 365
Es mag auf den ersten Blick merkwürdig erscheinen, dass ein Buch übersetzt und herausgegeben wird, welches von einem anderen Buch handelt, das wiederum vor mehr als 60 Jahren veröffentlicht wurde. Wer könnte daran noch Interesse haben, welchen Zweck kann diese Ausgabe erfüllen?
Nun, wir haben es hier nicht mit einem der kurzlebigen Bücher zu tun, die heute das Verlagswesen beherrschen, sondern mit einem epochemachenden Werk, das für einen unvergleichlichen Aufruhr und Skandal in der gesamten Wissenschaft sorgte, bis hin zu einem aktiven Boykott des Verlegers durch die namhaftesten amerikanischen Universitäten. Dieses Buch, Welten im Zusammenstoss von Immanuel Velikovsky, hat inhaltlich bis heute nichts von seiner Aktualität und Brisanz verloren – seine tatsächliche fachliche Würdigung steht sogar nach wie vor aus -, und wie aktuell die Diffamierungskampagne noch immer ist, kann jeder selbst feststellen, indem er einen Vertreter des Wissenschaftsapparats auf dieses Buch anspricht.
In der Tat ist Welten im Zusammenstoss ein Werk, das nach unvoreingenommener Prüfung und offener fachlicher Diskussion zu einer grundlegenden Neuorientierung in weiten Bereichen der Naturwissenschaften mit der längst überfälligen Befreiung von Paradigmen des 19. Jahrhunderts führen muss. Die Geschichte seiner Entstehung und seiner skandalösen Rezeption wird in dem vorliegenden Band von Immanuel Velikovsky selbst erzählt, und so bekommen wir hier einen beispielhaften Einblick in die Mechanismen und zugrundeliegenden Denkstrukturen einer solchen Diffamierungskampagne, können aber gleichzeitig auch feststellen, dass es diesbezüglich keine Weiterentwicklung in den vergangenen 60 Jahren gegeben hat. Noch heute werden die selben Pauschalaussagen und diskreditierenden Schläge unter die Gürtellinie verwendet, und es hat in den ganzen Jahrzehnten keine ernsthafte wissenschaftliche Auseinandersetzung, bzw. Verifizierung oder Falsifizierung stattgefunden, was sicherlich auch eine Folge der damaligen Kampagne ist. Denn nach der lautstarken und allumfassenden Diffamierung, der persönlichen Demontage des Autors, sowie der Absprache jeglicher Wissenschaftlichkeit ist es bis heute für einen etablierten Wissenschaftler – oder für jemanden, der es werden will – unmöglich, Velikovsky auch nur zu zitieren, ohne ernsthaft um seine Karriere fürchten zu müssen. Ausserdem wird kaum jemand seine Zeit mit den Thesen eines „Spinners“ verschwenden, von dem man ja überall hört, dass er falsch liegt.
Das Buch zeigt auch mit erschreckender Deutlichkeit, wie wenig sich - trotz aller vordergründiger Fortschritte – generell in der Denkweise der Wissenschaftler in diesen 60 Jahren getan hat. Es wurden zwar mittlerweile in Geologie, Astronomie und Archäologie einige bedeutsame Entdeckungen gemacht, die Velikovskys Theorien bestätigen, ja die von ihm sogar konkret als Folge seiner Theorien postuliert worden waren. Auch ist die katastrophische Geschichte der Erde und des Sonnensystems inzwischen allgemein akzeptiert und hat sogar Eingang in die Lehrpläne gefunden, doch alles wird verschoben – man könnte sagen: verdrängt – in Zeiträume aberwitzig entrückter Vergangenheit. Das liegt daran, dass nach wie vor überholte Denkmuster und Massstäbe des 19. Jahrhunderts angewandt werden. So kann man den Zeitpunkt einer globalen, durch ausserirdische Faktoren hervorgerufenen Naturkatastrophe nicht bestimmen, indem man Datierungsmethoden anwendet, deren erste und wichtigste Voraussetzung darin besteht, dass es keine wesentlichen Veränderungen in der Zusammensetzung der Atmosphäre und der Ozeane gab. Ebensowenig können Leitfossilien zu einem korrekten Ergebnis führen, deren Zuordnung noch aus dem 19. Jahrhundert mit seiner aktualistischen Schichtenfolge stammt. Velikovsky auf dieser Grundlage zu „widerlegen“, entspricht dem logischen Zirkelschluss, der gegenüber Galileis Entdeckung der Jupitermonde angewandt wurde: Diese Monde könne es nicht geben, so wurde argumentiert, da sie auf ihrer Umlaufbahn um den Jupiter immer wieder die kristallene Sphäre durchstossen müssten, an der der Jupiter angeheftet ist. Genau die Nicht-Existenz dieser Sphären sollte durch Galileis Entdeckung aber bewiesen werden!
Wir sehen somit an diesem Beispiel, welch verheerenden Langzeitschaden die Velikovsky-Affäre angerichtet hat. In dem pathologischen Bestreben, nur ja nichts von Velikovskys Ansätzen zu übernehmen, haben sich die Forscher inzwischen dermassen weit in verschiedene Sackgassen verstrickt, dass eine geregelte Revision fast schon nicht mehr denkbar erscheint. Der gegen Velikovsky gerichtete Vorwurf, er habe der Wissenschaft erheblichen Schaden zugefügt, muss vollständig an die Urheber der Diffamierungskampagne zurückgegeben werden.
Eines aber hat sich in den vergangenen 60 Jahren durchaus getan: Der Einfluss und die Macht des wissenschaftlichen Establishments ist erheblich gewachsen. Was in diesem Buch von einigen weitsichtigen Stimmen als Warnung ausgegeben wurde, ist heute Realität: Keine wesentliche Entscheidung in Politik, Wirtschaft oder Gesundheitswesen wird heute mehr gefällt, ohne dass wissenschaftliche Berater ein entscheidendes Wort haben; die persönliche Selbstverantwortung, ja sogar der gesunde Menschenverstand werden der Wissenschaft immer mehr untergeordnet; die Wissenschaft hat sich zu einer Art Ersatzreligion entwickelt. Dabei geht man ausserhalb der Elfenbeintürme des Wissenschaftsbetriebs davon aus, dass allein hehre Objektivität und selbstlose Wissensvermehrung die Grundlage der Wissenschaftler bilden. In Wirklichkeit spielen aber in fast jeder Phase eines naturwissenschaftlichen Forschungsprojekts – von der Wahl der zu untersuchenden Frage über die Fragestellung bis hin zur Auswahl der Daten für die statistische Aufbereitung und zur Gewichtung und Interpretation der Resultate, ja selbst bei der Frage, was veröffentlicht wird und was in den Schubladen verschlossen bleibt – höchst subjektive Faktoren eine äusserst wichtige Rolle: persönliches Macht- und Karrieredenken, finanzielle Interessen, ja sogar die Befriedigung der Wünsche der Auftraggeber und Sponsoren.
Das vorliegende Buch ist also sehr wohl interessant und von grossem aktuellen Bezug. Seine grösste Bedeutung liegt vielleicht darin, dass es die Notwendigkeit unterstreicht, unser Verständnis von Wissenschaft und den Stellenwert, den sie in unserem Leben und in unserer Gesellschaft haben sollte und haben darf, gründlich zu überdenken.