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E-Book

E-Book, Deutsch, Band 227, 100 Seiten

Reihe: Fürstenkrone

Vorberg Was zählt, bist du

Fürstenkrone 227 - Adelsroman
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7409-9174-6
Verlag: Kelter Media
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Fürstenkrone 227 - Adelsroman

E-Book, Deutsch, Band 227, 100 Seiten

Reihe: Fürstenkrone

ISBN: 978-3-7409-9174-6
Verlag: Kelter Media
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



In der völlig neuen Romanreihe 'Fürstenkrone' kommt wirklich jeder auf seine Kosten, sowohl die Leserin der Adelsgeschichten als auch jene, die eigentlich die herzerwärmenden Mami-Storys bevorzugt. Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt 'diese' Wirklichkeit. 'Fürstenkrone' ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken. »Die Gesellschaft wird Verluste dieser Größenordnung nicht tragen, Graf«, sagte der Sprecher der in München ansässigen Bank. »Auch wenn Sie einer der Gesellschafter sind, so sind wir den anderen Gesellschaftern doch ebenfalls verpflichtet. Der Rahmen, über den Sie verfügen konnten, ist ausgeschöpft.« Lothar Graf Steinburg starrte seinen Gesprächspartner an, als zweifelte er an dessen Verstand. Vor vier Jahren hatte er die kleine Beteiligung der Steinburgs an der Bank übernommen, hatte für sein weiteres Erbe weitere Gesellschaftsanteile erworben und war einer jener vier Gesellschafter, die über die Mehrheit der Anteile und damit über die Mehrheit der Stimmen verfügten. Lothar von Steinburg hatte in den letzten Monaten Geschäfte getätigt, die, wenn sie erfolgreich gewesen wären, sehr hohe Gewinne gebracht und seine Position in der Bank gestärkt hätten. Doch nach anfänglichen Erfolgen waren in den letzten Wochen einige sehr große Geschäfte äußerst verlustreich gewesen, sodass seine Position nicht gestärkt war, sondern nur mehr auf dem Papier bestand, denn die anderen Mehrheitspartner hatten seinen weiteren Aktivitäten einen Riegel vorgeschoben. Nicht mehr und nicht weniger hatte der Vorstandssprecher der Bank ihm gerade mitteilen lassen. Lothar von Steinburg räusperte sich und wollte fragen, wie hoch sich die Verluste beliefen, doch er verzichtete darauf, eine ungefähre Vorstellung hatte er nämlich schon. Doch als habe der Sprecher geahnt, was Graf Lothar hatte fragen wollen, sagte er: »Die Verluste Ihrer Geschäfte der vergangenen dreieinhalb Monate belaufen sich auf reichliche vierhundert Millionen Euro. Man ist inzwischen dabei, die exakten Beträge zu errechnen, aber gehen Sie davon aus, dass es eher mehr als weniger ist.« Lothar Graf Steinburg räusperte sich, ging zum Fenster, verschränkte die Arme hinter seinem Rücken und dachte an seinen Vater, der vor etwa vier Jahren verstorben war und der ihm die Beteiligung an der Bank und ein größeres Vermögen in Form von Aktien und dergleichen hinterlassen hatte. Er dachte auch an seines Vaters mahnende Worte, sich bei Geldgeschäften stets zurückzuhalten und keinesfalls Risiken einzugehen. »Ist Herr Rudert zu sprechen?«, fragte Lothar von Steinburg. Der Sprecher schüttelte den Kopf. »Im Moment ist keiner der Herren zu sprechen.« Graf Lothar stand einen Augenblick ganz still da, dann drehte er sich um, nahm seine Aktenmappe, öffnete sie, nahm ein paar Papiere vom Tisch, packte sie in die Mappe, schloss sie und wollte gehen. »Die Papiere müssen Sie hierlassen, Graf«

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»Die Gesellschaft wird Verluste dieser Größenordnung nicht tragen, Graf«, sagte der Sprecher der in München ansässigen Bank. »Auch wenn Sie einer der Gesellschafter sind, so sind wir den anderen Gesellschaftern doch ebenfalls verpflichtet. Der Rahmen, über den Sie verfügen konnten, ist ausgeschöpft.« Lothar Graf Steinburg starrte seinen Gesprächspartner an, als zweifelte er an dessen Verstand. Vor vier Jahren hatte er die kleine Beteiligung der Steinburgs an der Bank übernommen, hatte für sein weiteres Erbe weitere Gesellschaftsanteile erworben und war einer jener vier Gesellschafter, die über die Mehrheit der Anteile und damit über die Mehrheit der Stimmen verfügten. Lothar von Steinburg hatte in den letzten Monaten Geschäfte getätigt, die, wenn sie erfolgreich gewesen wären, sehr hohe Gewinne gebracht und seine Position in der Bank gestärkt hätten. Doch nach anfänglichen Erfolgen waren in den letzten Wochen einige sehr große Geschäfte äußerst verlustreich gewesen, sodass seine Position nicht gestärkt war, sondern nur mehr auf dem Papier bestand, denn die anderen Mehrheitspartner hatten seinen weiteren Aktivitäten einen Riegel vorgeschoben. Nicht mehr und nicht weniger hatte der Vorstandssprecher der Bank ihm gerade mitteilen lassen. Lothar von Steinburg räusperte sich und wollte fragen, wie hoch sich die Verluste beliefen, doch er verzichtete darauf, eine ungefähre Vorstellung hatte er nämlich schon. Doch als habe der Sprecher geahnt, was Graf Lothar hatte fragen wollen, sagte er: »Die Verluste Ihrer Geschäfte der vergangenen dreieinhalb Monate belaufen sich auf reichliche vierhundert Millionen Euro. Man ist inzwischen dabei, die exakten Beträge zu errechnen, aber gehen Sie davon aus, dass es eher mehr als weniger ist.« Lothar Graf Steinburg räusperte sich, ging zum Fenster, verschränkte die Arme hinter seinem Rücken und dachte an seinen Vater, der vor etwa vier Jahren verstorben war und der ihm die Beteiligung an der Bank und ein größeres Vermögen in Form von Aktien und dergleichen hinterlassen hatte. Er dachte auch an seines Vaters mahnende Worte, sich bei Geldgeschäften stets zurückzuhalten und keinesfalls Risiken einzugehen. »Ist Herr Rudert zu sprechen?«, fragte Lothar von Steinburg. Der Sprecher schüttelte den Kopf. »Im Moment ist keiner der Herren zu sprechen.« Graf Lothar stand einen Augenblick ganz still da, dann drehte er sich um, nahm seine Aktenmappe, öffnete sie, nahm ein paar Papiere vom Tisch, packte sie in die Mappe, schloss sie und wollte gehen. »Die Papiere müssen Sie hierlassen, Graf«, sagte der Sprecher, dann zuckte er bedauernd mit den Schultern. »Es tut mir leid, aber so lautet die Anweisung.« Zuerst sah es so aus, als wollte Graf Lothar aufbrausen, doch dann entschied er sich anders. Er nahm alle Papiere aus seiner Mappe, legte sie auf den Tisch, dann schloss er die Mappe wieder, drehte sich um und verließ grußlos das Büro in der Bank im Münchener Süden. Lothar Graf Steinburg war einunddreißig Jahre alt, hatte ein Jurastudium begonnen, jedoch nach dem 1. Staatsexamen als beendet erklärt. Auf Referendarzeit und 2. Staatsexamen hatte er ebenso verzichtet wie auf eine Karriere als Jurist, dafür hatte er sich lieber seinen privaten Neigungen gewidmet. Zu seinen privaten Neigungen zählten vor allem Pferdewetten, Golfspielen und Frauen, vor allen Dingen Frauen. Lothar von Steinburg sah blendend aus und hatte vor allem bei Frauen einen Schlag, denn dank seines Charmes war er, wohin er kam, Hahn im Korb. Seine adelige Herkunft öffnete ihm darüberhinaus spielend alle Türen, und so verkehrte er in der besten Gesellschaft. Lothar hatte im Rahmen der Erbfolge neben der Bankbeteiligung und der weiteren äußerst großzügigen finanziellen Ausstattung in München auch noch Immobilien bekommen, die er allerdings bei der Bank als Sicherheiten mit eingebracht hatte. Völlig lastenfrei gehörte ihm lediglich eine nicht besonders große und auch nicht irgendwie extra ausgestattete Wohnung in der Nähe des Olympiaparks, wo er selten abstieg, wenn er in München war, weil er sonst in einem der luxuriösesten Hotels residierte. Genau das, nämlich Residieren, gehörte zu Graf Lothars Lieblingsbeschäftigungen, und deswegen war er meistens in einem dieser Hotels abgestiegen. Dort war ständig eine Suite für ihn reserviert, die ein Heidengeld kostete, doch das störte Steinburg nicht, denn bisher hatte er nach der Devise gelebt, dass man Geld habe, aber nicht darüber rede. Dies hatte sich, darüber war Lothar sich im Klaren, schlagartig geändert. Seine Hotelzeit, darüber war er sich auch im Klaren, würde über kurz oder lang zu Ende sein, und wenn er weiter logisch über seine Situation nachdachte, dann musste er den Gürtel gewaltig enger schnallen, weil sein bisheriges Leben einfach nicht mehr zu finanzieren war. Als Lothar das Hotel betrat, ging er nicht, wie sonst üblich, zur Rezeption, um seine Post abzuholen oder nach Nachrichten zu fragen, sondern er wollte gleich zum Aufzug gehen, um sich in jene Etage bringen zu lassen, wo die Suite war, die er nun schon seit annähernd zwei Jahren bewohnte. Doch ein Page folgte ihm und bat ihn zum Hotelmanager. Der empfing ihn so freundlich wie immer, bat Lothar Platz zu nehmen und bot ihm einen Drink an. »So zeitig am Nachmittag?«, fragte Lothar. »Heißt das, dass es was gibt, worauf wir anstoßen sollten?« Der Hotelmanager räusperte sich, ihm war das, was er Lothar zu sagen hatte, sehr peinlich, aber er konnte keine Rücksichten nehmen. »Entschuldigen Sie, Graf«, sagte er, »aber ich muss mit Ihnen über Ihre Rechnung reden.« »Was ist damit?« »Ihre Bank hat den sonst stets pünktlich abgebuchten monatlichen Betrag diesmal verweigert.« »Wie bitte?« »Ja, es ist sicher nur ein Versehen«, sagte der Manager, »aber ich muss Sie darauf ansprechen.« Lothar war tatsächlich ein wenig geschockt. Aber ihm wurde die Dringlichkeit seiner Situation plötzlich bewusst. Keine Worte vermochten das auszudrücken, wie eine solche Situation es konnte. »Ich werde das in Ordnung bringen«, sagte er. »Darum bitte ich Sie«, erwiderte der Manager des Hotels. »Wenn ich Sie bitten dürfte, noch heute die nötigen Anweisungen zu geben. Falls wir morgen nochmals vergebens versuchen, den nicht unerheblichen Betrag abzubuchen …!« »Ich sagte doch, dass ich mich darum bemühen werde.« Lothar von Steinburgs Stimme klang ärgerlich. Er war absolut nicht gewohnt, dass man derart mit ihm umging. »Bemühungen alleine«, ließ sich der Manager nicht aus der Ruhe bringen, »können unter Umständen zu wenig sein. Immerhin stehen über zwanzigtausend Euro zu Buche.« »Haben Sie Ihr Geld bis jetzt immer bekommen?« Lothar hatte die Augenbrauen zusammengezogen und wirkte sehr ärgerlich. Er sprach jedoch sehr leise, dass die in der Nähe stehenden und sitzenden anderen Gäste des Hotels nicht mitbekamen, was der Manager mit ihm zu besprechen hatte. Der war lange genug im Hotelgeschäft, um sofort zu wissen, dass Lothar tatsächlich in finanziellen Schwierigkeiten war, denn wäre er es nicht gewesen, dann hätte er sich anders verhalten. »Selbstverständlich, Graf«, antwortete er, »so wie ich hoffe, dass Sie mit den Leistungen unseres Hauses zufrieden gewesen sind.« Der Manager war ein erfahrener Taktiker und hatte bewusst die Vergangenheitsform gewählt, was natürlich auch Lothar nicht verborgen blieb. »Ich werde gleich morgen in der Früh dafür sorgen, dass das Geld zur Verfügung steht«, sagte er in Richtung des Hotelmanagers, »ich hoffe, damit ist Ihnen erst einmal gedient.« »Selbstverständlich!« Der Manager war ein schmaler, hochgewachsener Mann, der dafür bekannt war, stets die richtigen Worte zu wählen. Lothar nickte ihm zu und ging dann in Richtung der Aufzüge. Er fuhr in seine Suite, die ihn pro Tag über tausend Euro kostete, deren Luxus er jedoch liebte und auf die er nur sehr ungern verzichtet hätte. In der Suite angekommen, ließ er als Erstes Badewasser einlaufen, dann zog er sein Jackett aus und nahm den Schlips herunter. Dann griff er automatisch zum Telefonhörer und wollte die Etage wählen, um eine Flasche Champagner zu bestellen, wie er es bisher jeden Tag getan hatte. Doch er zögerte und legte den Hörer zurück auf die Gabel. Der Manager hatte Anweisungen gegeben, ihn zu benachrichtigen, falls Graf Lothar heute keinen Champagner bestellen würde. Als er erfuhr, dass die Bestellung ausgeblieben war, runzelte er die Stirn, denn dies war für ihn das sicherste Zeichen, dass Graf Lothar in Schwierigkeiten steckte. Der lag währenddessen auf dem Bett und starrte gegen die Decke. Nach einiger Zeit sprang er auf, ging in den sich anschließenden kleinen Salon, mixte sich aus verschiedenen Getränken der Minibar einen Drink und setzte sich an den Tisch, wo er den Drink langsam und in kleinen Schlucken genießerisch trank. Dann griff er zum Telefonhörer, wählte eine Nummer, und als sich Schloss Steinburg meldete, ließ er sich mit seinem Bruder verbinden. »Hast du heute Abend Zeit für mich?«, fragte Lothar, als sein Bruder sich meldete. »Für meinen Bruder habe ich immer Zeit«, antwortete Hubertus von Steinburg. »Um was geht es denn?« »Das werde ich dir sagen, wenn ich da bin«, erwiderte Lothar. »Ist dir um zwanzig Uhr recht?« »Natürlich«, antwortete Hubertus, »komm, wann du willst. Ich halte mir den Abend für dich frei.« * Hubertus Erbgraf von Steinburg war dreiunddreißig Jahre alt, hatte dunkelblonde Haare, war groß und...



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