Weitze | Im Ewigen Reich | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 7, 470 Seiten

Reihe: Der 13. Paladin

Weitze Im Ewigen Reich

Der 13. Paladin - Band 7
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-98896-007-8
Verlag: Torsten Weitze
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Der 13. Paladin - Band 7

E-Book, Deutsch, Band 7, 470 Seiten

Reihe: Der 13. Paladin

ISBN: 978-3-98896-007-8
Verlag: Torsten Weitze
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Ahren lässt seine Gefährten zurück und macht sich mit Khara auf den Weg ins Ewige Reich, denn die Zeit rennt: Die Bannwolke breitet sich immer weiter aus und noch immer sind nicht alle 13 Paladine vereint. Doch der verzweifelte Versuch, im Alleingang bis zur drakonisch abgeschottet lebenden Kaiserin vorzudringen, um ihre Hilfe im Kampf gegen den Widersacher einzufordern, droht zu scheitern, als Ahren in die Fänge von Quin-Was Friedenswachen gerät. Während Ahrens Gefährten noch einen Weg suchen, Quin-Was Zaubernetz zu unterlaufen, um ihnen zu Hilfe zu eilen, befinden sich Ahren und Khara längst in einem Kampf um Leben und Tod.

Torsten Weitze wurde in Krefeld geboren, wo er noch heute zusammen mit seiner Frau wohnt. Nach langer Erfahrung als Leiter einer Pen & Paper-Gruppe begann er, sich selbst ganze Welten auszudenken und sie, nun als Autor, zu Papier zu bringen. Nach dem Erfolg seiner High-Fantasy-Debutreihe 'Der 13. Paladin'folgt, neben der Fortführung der 'Nebula Convicto'-Reihe, sein nächstes großes Projekt: Die Romane über die Streitenden Götter, deren Auftakt die 'Sturmfels-Akademie' darstellt. Entspannung sucht Torsten Weitze im Praktizieren des Jiu-Jitsu und in der Handhabung traditioneller japanischer Waffen wie dem Katana oder dem Bo.
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2. Kapitel


Hatschi!

Ein weiterer Nieser durchfuhr Culhen, dessen Augen tränten, während er im Kopf eine ganze Reihe hässlicher Spitznamen für Ahren durchging.

Hatschi!

Er würde ihm ins Bein beißen, und dann …

Hatschi!

… dann auch noch in die linke Hand, damit er …

Hatschi!

… künftig von Culhen gerettet werden müsste, wenn Dunkelwesen angriffen.

Hatschi!

»Stell dich nicht so an«, kam der herzlose Kommentar Falks, der sich gerade mit den anderen beriet und Culhen mit seiner Niesattacke alleinließ. Sie standen in einer kleinen Schlucht, kaum mehr als ein Pfad zwischen zwei hohen Hügeln, welche harmlos gen Himmel ragten. Auf der linken Erhebung graste eine Schafherde, die von dem Geräusch des niesenden Wolfes immer nervöser wurde. Der Schäfer warf ihrer kleinen Gruppe finstere Blicke zu und wedelte aufgebracht mit dem Stab, um sie zu verscheuchen.

»Wir hätten um die Hügel herumgehen sollen«, sagte Jelninolan mit einem mitfühlenden Blick auf Culhen, der sein Leid endlich einmal gewürdigt sah. »Es war doch klar, dass Ahren weitere Überraschungen für etwaige Verfolger vorbereiten würde, wenn er mit Khara die einzige Schlucht in einem Umkreis von fünfzig Längen durchschreitet.«

»Hinterher ist man immer schlauer«, knurrte Falk unwillig. »Ebenso gut hätten sie in der Schlucht umkehren können, um einen völlig anderen Weg einzuschlagen. Er nutzt jeden Trick, den er je von mir gelernt hat.«

»Ach, deswegen klingst du so stolz«, sagte Uldini spöttisch. »Du hättest ihm besser eintrichtern sollen, dass man so nicht mit seinen Gefährten umgeht.«

Falk schob kampfeslustig sein Kinn vor, und Culhen erkannte zwischen zwei Niesern, dass ein weiterer Streit zwischen dem Paladin und dem Magus unvermeidlich war. Dankbar winselnd nahm er zur Kenntnis, wie Trogadon seinen Wasserschlauch entkorkte und zu ihm trat, um ihm die juckende Nase abzuspülen. Erwartungsvoll senkte Culhen den Kopf.

»Warte einen Moment. Nieswurz entfaltet seinen juckenden Effekt in Verbindung mit Wasser. Deswegen ist es ja so tückisch, sobald es in die Nase kommt«, sagte Jelninolan und legte ihre Hände kurz auf den Beutel, der daraufhin für einen Moment von einem magischen, grünen Schimmer umgeben wurde. Dabei umfasste sie auch die Hände des Zwerges, der ihr einen durchdringenden Blick aus seinen steingrauen Augen zuwarf, den sie jedoch nicht bemerkte, da sie sich auf ihren Zauber konzentrierte. Culhen wäre gerührt gewesen, wenn es sich nicht gerade so angefühlt hätte, als tanzten tausend Ameisen im Inneren seiner Nasenspitze. Er nieste erneut und schob seine Schnauze, sobald das grüne Schimmern verschwand, unter den Wasserschlauch.

»Jetzt sollte das Wasser helfen, anstatt es noch schlimmer zu machen«, sagte Jelninolan lächelnd. »Ich habe eine winzige Menge Heilmagie hineingemischt.«

Die Flüssigkeit ergoss sich kühlend über Culhens Nase, als Trogadon den Wasserschlauch endlich kippte, und tatsächlich hörte das Brennen schlagartig auf! Er winselte dankbar und rieb seinen Kopf an Jelninolans Brust, die unter dem Ansturm rückwärts stolperte.

»Immer langsam«, lachte sie. »Du bist kein knuddeliger Welpe mehr, sondern wiegst so viel wie vier ausgewachsene Männer!«

Behutsamer setzte Culhen seine Liebkosung fort, unterbrochen von dem einen oder anderen Schlecker mit seiner schlabberigen Zunge über Jelninolans Gesicht.

»Uäh«, sagte sie und drehte sich weg. »Jetzt weiß ich erst, was unser armer Ahren all die Jahre erdulden musste. Kein Wunder, dass er weggelaufen ist.«

Beleidigt zog Culhen den Kopf zurück und wuffte indigniert. Dass der Rest der Gruppe über den Scherz der Elfe lachte und die beiden Streithähne dafür sogar ihr Wortgeplänkel unterbrachen, machte die Sache auch nicht besser.

»Oh nein«, sagte Trogadon dann plötzlich und abrupt brach sein Lachen ab. Er deutete in die Richtung, aus der sie gekommen waren, und Culhen blickte ebenso wie die anderen die kleine Schlucht entlang, um zu erkennen, was der Zwerg erspäht hatte.

Ein hager wirkender Mann in der Rüstung der Sonnenebenen ritt auf einem erschöpft wirkenden Pferd auf sie zu, eine Botentasche war am Sattelknauf des Soldaten befestigt.

»Baron Falkenstein! Meister Uldini! Lady Jelninolan!«, rief der Mann schon aus einiger Entfernung. »Ich bringe dringende Botschaft vom Verteidigungsring!«

»Warum habe ich das Gefühl, dass er keine Siegesnachricht bei sich trägt«, murmelte Uldini und erntete dafür beklommene Blicke vom Rest der Gruppe.

Culhen schwante ebenfalls Übles und er überlegte ernsthaft, ob er den Boten fortjagen sollte, bevor der seine Nachricht überbringen konnte. Der Wolf war enger mit Ahren verbunden als irgendwer sonst und daher mit dessen Denkweise genauestens vertraut. Als Einziger ihrer Gruppe kannte er Ahrens Taktik, und noch bevor der Soldat abgestiegen war und den Mund aufgemacht hatte, wusste Culhen, dass nun auch dem Letzten seiner Gefährten klar werden musste, warum Ahren so nah an der Front gegen die Bannwolke entlanggezogen war.

Der Bote salutierte zackig und blickte sie reihum an. Dabei sah Culhen, dass der Kerl eigentlich noch ein halber Welpe war, bestimmt ein Jahr jünger als Ahren, und dabei doch erschreckend alt und abgehärmt wirkte. Tiefe Erschöpfungslinien durchzogen das junge Gesicht, und als er zu sprechen begann, hörte Culhen eine harte Reife aus der Stimme des Boten, die nur durch großes Leid und Schrecken hervorgebracht werden konnte.

»Die 37. nordöstliche Stellung steht schwer unter Druck durch eine ganze Rotte Finsterbären! Generalin Ambossar bittet um Unterstützung durch den Paladin Dorian Falkenstein sowie die beiden Alten Uldini Getobo und Jelninolan Sturmweberin!« Er zögerte kurz, dann wurde seine Stimme weniger förmlich und klang plötzlich deutlich jünger und furchtsamer. »Bitte, Ihr müsst uns helfen. Das Leben von zweihundert Männern und Frauen steht auf dem Spiel und der Verteidigungsring wird ohne Eure Hilfe nicht länger zu halten sein.«

Falk fluchte leise, und auch Jelninolan und Uldini wirkten unglücklich, während Selsena eine Welle purer Frustration ausstrahlte, die Culhen ebenfalls empfand. Ein Teil von ihm war stolz auf sich, weil er Ahrens Strategie erraten hatte, bevor die anderen darauf gekommen waren, aber das war nur ein kleiner Trost für die Erkenntnis, dass Ahren und Khara sie ausgetrickst hatten.

»Zumindest bleibt Ahren sich treu«, sagte Trogadon schließlich mit einem bitter klingenden Lachen. »Er lenkt uns ab, indem er uns so nahe an die Front führt, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis wir von der Armee um Hilfe gebeten werden.«

»Sogar bei seiner Flucht vor seinen Freunden versucht er noch, so viele Leben wie möglich zu retten«, sagte Uldini, der zu gleichen Teilen bewundernd und gereizt klang.

Falk fluchte einfach nur leise vor sich hin.

Der Bote starrte verständnislos von einem zum nächsten, bis Jelninolan ihm eine Hand auf die Schulter legte. »Natürlich eilen wir Euren Kameraden zu Hilfe. Bringt uns zum nächsten Stall und wir reiten sofort los.«

Culhens Laune war am Boden, als sie zusammen mit dem Boten umkehrten, um am Verteidigungsring zu kämpfen. Sogar die Aussicht auf ein Kräftemessen mit Finsterbären vermochte Culhens Laune nicht zu heben. Als der Wolf aus den Augenwinkeln sah, wie der Schäfer auf dem Hügel sie mit wilden Gesten und einem selbstgefälligen Grinsen fortscheuchte, konnte er sich ein durchdringendes Heulen nicht verkneifen, das die Schafsherde in Panik versetzte und den Hügel hinuntertrieb, sodass die Tiere sich im Grasland verteilten. Der Schäfer hastete ihnen nach, laut über Wölfe im Allgemeinen und einen großen, weißen im Besonderen schimpfend. Culhen schmatzte zufrieden. Wenigstens würde er nicht allein einen miesen Tag haben.

***

Ahrens Nervosität wuchs. Sie waren nun höchstens noch einen Tag von den Ausläufern des Wutwaldes entfernt, und als die Dämmerung hereinbrach, konnte er am Horizont schon schwach das dunkelgrüne Band des Waldrandes erblicken. Ihr Lager hatten sie in einer Baumgruppe aufgeschlagen, die ihren Namen kaum verdiente. Vier karg gewachsene Buchen boten einen spärlichen Schutz, und wenn es nicht windstill gewesen wäre, hätten sie an diesem kühlen Frühlingsabend jämmerlich gefroren. Ahren starrte weiter auf die schwache Silhouette des Wutwaldes. Wenn sie nicht schon heute Nacht Besuch bekommen würden, so wäre spätestens am morgigen Tag der entscheidende Moment gekommen, an dem sich entschied, ob die Wutelfen sie passieren lassen würden oder nicht.

Khara drückte ihm einen Kuss in den Nacken, während sie ihre Hände von hinten um seine Hüften legte. »Denkst du wirklich, sie lassen uns durch die verbotene Zone um den Wald herumreisen?«, fragte sie leise, während sie sich an ihn drückte.

Ahren umfasste ihre Hände und genoss das Gefühl der Wärme in seinem Rücken, während er die Augen schloss. Es schien, als hätte Khara während des Regengusses unter der Königseiche beschlossen, in die Zukunft statt in die Vergangenheit zu blicken. Ihre nächtlichen Weinattacken waren deutlich abgeklungen, ihr Schlaf ruhiger und weniger albgeplagt und ihre Stimmung deutlich ausgeglichener. Die alte Khara kämpfte sich mit jedem Tag mehr und mehr an die Oberfläche zurück, anscheinend fest entschlossen, den Kampf gegen ihre Erinnerungen endgültig zu gewinnen.

»Wir werden es bald erfahren«, sagte Ahren mit warmer Stimme. Dann kam ihm eine Idee. »Wollen wir zusammen trainieren? Auch wenn wir nur ein paar minderwertige Waffen dabeihaben, wird uns ein wenig Übung...



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