Buch, Deutsch, 154 Seiten, KART, Format (B × H): 211 mm x 297 mm, Gewicht: 460 g
Buch, Deutsch, 154 Seiten, KART, Format (B × H): 211 mm x 297 mm, Gewicht: 460 g
ISBN: 978-3-941216-96-9
Verlag: Rhombos-Verlag
In den letzten Jahrzehnten wurde das Bauwesen maßgeblich durch die Bemühungen zum Klima¬schutz geprägt. Niedrigenergie- und Passivhäu-ser gehören mittlerweile zum Stand der Technik. Diese Entwicklung schreitet mit der Neufassung der „EU-Richtlinie über die Gesamtenergieeffizi¬enz von Gebäuden“ im Jahr 2010 weiter voran. Dabei gehen die künftigen Zielvorstellungen hin zu Null- und Plusenergiehäusern. Trotz dieser intensiven Bemühungen zum Klimaschutz sind Veränderungen des Klimas unausweichlich. Die Anpassung der Baukonstruktionen an diese un¬aufhaltsamen und schwer abschätzbaren Verän¬derungen stellt eine große Herausforderung dar. Das Dresdner Leibniz-Institut für ökologische Raumordnung (IÖR) und das Institut für Bau¬konstruktion der Technischen Universität Dres¬den erarbeiten gemeinsam im BMBF-Projekt REGKLAM baukonstruktiv taugliche und wirt¬schaftlich sinnvolle Lösungen für das Bauwesen.
Dabei werden die Forschungsergebnisse an¬schaulich und praxisorientiert in zwei Publikatio¬nen der REGKLAM-Schriftenreihe aufbereitet. Die erste, hier vorliegende Veröffentlichung glie¬dert sich in drei Hauptkapitel. Am Anfang wer¬den relevante Einwirkungen auf Gebäude infolge des Klimawandels vorgestellt. Im zweiten Kapitel folgt die Entwicklung einer Gebäudetypologie für die untersuchte Modellregion. Im letzten Kapitel geben die Verfasser ein Ausblick auf mögliche Anpassungskonzepte. In der zweiten, später erscheinenden Publikation zu diesem Themen¬feld stehen dann ausgewählte Beispielgebäude und deren baukonstruktive und haustechnische Anpassungsmaßnahmen im Mittelpunkt.
Mit der Aufarbeitung relevanter Einwirkungen auf Gebäude und ihre Konstruktionen im Detail wird die Ausgangsvoraussetzung für mögliche Klimaanpassungen erarbeitet. Aufgrund der kli¬matischen Situation in der Modellregion Dresden werden zunächst sechs grundsätzlich wesentli¬che Einwirkungen identifiziert: Sommerhitze, Überflutung, Starkregen, Hagel, Wind und Schnee. Für deren Einwirkungsparameter erge¬ben sich in den kommenden Dekaden mehr oder weniger starke Auswirkungen auf den Gebäude¬bestand. Im nächsten Schritt erfolgt eine Analy¬se der charakteristischen, weit verbreiteten Ge¬bäudeformen in der Modellregion Dresden im Hinblick auf ihre Verletzbarkeit gegenüber ver¬änderten Klimaeinwirkungen. Erst die genaue Kenntnis charakteristischer Gebäude, vor allem der Hüllkonstruktionen und der Gebäudetechnik ermöglicht eine systematische Beurteilung der Verletzbarkeit und eine Entwicklung gebäudety¬penspezifischer Klimaanpassungsmaßnahmen.
Die Untersuchung erfolgt getrennt für Wohn-und Nichtwohngebäude. Für beide Gruppen wer¬den in charakteristischen städtebaulichen Struk-turen die jeweiligen Gebäudetypen unter Be¬rücksichtigung ihrer Baualtersstufe analysiert. Damit lassen sich für jeden Gebäudetyp Bei-spielgebäude zur detaillierten Untersuchung ableiten. Es folgt eine Beschreibung möglicher Anpassungskonzepte für Neubauten und Be-standsgebäude. Hier werden für die zukünftig besonders relevanten Einwirkungen Sommerhit¬ze, Hochwasser, Starkregen und Hagel unter-schiedliche Anpassungsmaßnahmen vorgestellt. Eine nähere Erläuterung erfolgt durch die Be¬schreibung ausgewählter Schwerpunkte für Wohn- und Nichtwohngebäude.
Die Forschung und die damit entstandene Publi¬kation zu Klimaanpassungsstrategien im Baube¬reich wird dankenswerter Weise durch das Bun¬desministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Forschungsprogramms KLIMZUG im Projekt REGKLAM gefördert. Die fachliche Betreuung erfolgt durch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR). Ein großer Dank gilt auch den Projektpartnern, die mit inhaltlichen Beiträgen die Publikation unter-stützten. Zu den wesentliche Projektpartnern im Themenfeld der Klimaanpassung von Gebäuden zählen die Landeshauptstadt Dresden, das Insti¬tut für Hydrologie und Meteorologie der TU Dresden, die HTW Zittau-Görlitz sowie die TU Bergakademie Freiberg.
Dresden, Juni 2012
Bernhard Weller (TU Dresden)
Autoren/Hrsg.
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Inhaltsverzeichnis
Relevante Einwirkungen auf Gebäude infolge des Klimawandels
1. Analyse und Auswahl relevanter Einwirkungen auf Gebäude. 3
1.1 Ziele der Klimaanpassung von Gebäuden. 3
1.2 Klimaanpassung im traditionellen Bauen. 4
1.3 Verwendung von Eingangsgrößen aus der Klimatologie im Bauwesen. 5
2. Sommerhitze. 8
2.1 Mögliche Folgen für Gebäude. 8
2.2 Erkenntnisse aus Ex-post-Analysen. 9
2.3 Erkenntnisse aus Klimaprojektionen. 11
2.4 Umgang mit der Einwirkung in aktuellen Regelwerken. 13
2.5 Veränderungsansätze im Umgang mit der Einwirkung. 16
3. Überflutung. 18
3.1 Mögliche Folgen für Gebäude. 18
3.2 Erkenntnisse aus Ex-post-Analysen. 20
3.3 Erkenntnisse aus Klimaprojektionen. 23
3.4 Umgang mit der Einwirkung in aktuellen Regelwerken. 24
3.5 Veränderungsansätze im Umgang mit der Einwirkung. 26
4. Starkregen. 28
4.1 Mögliche Folgen für Gebäude. 28
4.2 Erkenntnisse aus Ex-post-Analysen. 29
4.3 Erkenntnisse aus Klimaprojektionen. 30
4.4 Umgang mit der Einwirkung in aktuellen Regelwerken. 31
4.5 Veränderungsansätze im Umgang mit der Einwirkung. 35
5. Hagel. 36
5.1 Mögliche Folgen für Gebäude. 36
5.2 Erkenntnisse aus Ex-post-Analysen. 37
5.3 Erkenntnisse aus Klimaprojektionen. 40
5.4 Umgang mit der Einwirkung in aktuellen Regelwerken. 41
5.5 Veränderungsansätze im Umgang mit der Einwirkung. 43
6. Wind. 44
6.1 Mögliche Folgen für Gebäude. 44
6.2 Erkenntnisseaus Ex–post-Analysen. 44
6.3 Erkenntnisse aus Klimaprojektionen. 46
6.4 Umgang mit der Einwirkung in aktuellen Regelwerken. 47
6.5 Veränderungsansätze im Umgang mit der Einwirkung. 49
7. Schnee. 50
7.1 Mögliche Folgen für Gebäude. 50
7.2 Erkenntnisse aus Ex-post-Analysen. 51
7.3 Erkenntnisse aus Klimaprojektionen. 52
7.4 Umgang mit der Einwirkung in aktuellen Regelwerken. 52
7.5 Veränderungsansätze im Umgang mit der Einwirkung. 55
8. Literaturverzeichnis. 56
9. Regelwerkverzeichnis. 63
Gebäudetypen der Modellregion Dresden
1. Auswahl und Charakterisierung der Fokusgebiete. 69
1.1 Grundlagen. 69
1.2 Auswahlkriterien und Abgrenzung der Fokusgebiete. 71
2. Entwicklung von Gebäudetypologien für die Modellregion. 81
2.1 Einführung in die Typologie von Wohn- und Nichtwohngebäuden. 81
2.2 Unterteilung in Kategorien, Bebauungsarten und Nutzungen. 82
2.3 Unterteilung in Baualtersstufen. 84
2.4 Gebäudetypenmatrix für Wohngebäude. 86
2.5 Gebäudetypenmatrix für Nichtwohngebäude. 87
3. Kartierung der Fokusgebiete. 88
3.1 Verwendete Datengrundlagen. 88
3.2 Methodisches Vorgehen. 89
3.3 Ausgewählte Kartierungsbeispiele. 89
4. Auswertung und Darstellung der Kartierungsergebnisse. 96
4.1 Dokumentation des Gebäudebestands in den 14 Fokusgebieten. 96
4.2 Gebiete, Gebäudekategorie, Bebauungsart und Baualter im Kartenbild. 96
4.3 Gegenüberstellung und Vergleich der Gebäudematrices. 100
5. Relevante Wohngebäudetypen der Modellregion. 104
5.1 Auswertung der Wohngebäudematrices. 104
5.2 Vorstellung der relevanten Wohngebäudetypen. 105
6. Relevante Nichtwohngebäudetypen der Modellregion. 110
6.1 Auswertung der Nichtwohngebäudematrices. 110
6.2 Vorstellung der relevanten Nichtwohngebäudetypen. 111
7. Literaturverzeichnis. 116
8. Kartenverzeichnis. 118
Anpassungskonzepte für Gebäude
1. Bau- und haustechnische Anpassungskonzepte. 125
1.1 Einleitung. 125
1.2 Anpassung der Gebäudekonstruktion. 125
1.3 Anpassung der Haustechnik. 125
2. Konzepte für hitzegefährdete Gebäude. 126
2.1 Überblick über mögliche Anpassungskonzepte. 126
2.2 Verschattung. 127
2.3 Erhöhung der thermisch wirksamen Speicherkapazität. 127
2.4 Aktive und passive Kühlung. 128
3. Konzepte für flutgefährdete Gebäude. 128
3.1 Überblick über mögliche Anpassungskonzepte. 128
3.2 Schichtenfolgen und Bauweisen anpassen – Nasse Vorsorge. 129
3.3 Verschluss von Gebäudeöffnungen – Trockene Vorsorge. 130
3.4 Verlagerung hochwertiger Nutzungsbereiche – Trockene Vorsorge. 131
4. Konzepte für Starkregenbeanspruchung. 132
4.1 Überblick über mögliche Anpassungskonzepte. 132
4.2 Gebäudeentwässerung. 133
4.3 Dach. 134
4.4 Fassade. 135
5. Konzepte für Hagelbeanspruchung. 136
5.1 Überblick über mögliche Anpassungskonzepte. 136
5.2 Schutz von Baukonstruktionen. 137
5.3 Schutz von technischen Anlagen. 139
6. Literaturverzeichnis. 140
7. Regelwerkverzeichnis. 142