Weth Neukirchener Kinderbibel und Neukirchener Erzählbibel
1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-7615-6051-8
Verlag: Neukirchener
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Die Bücher der Bibel neu erschlossen und erzählt
E-Book, Deutsch, 808 Seiten
ISBN: 978-3-7615-6051-8
Verlag: Neukirchener
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Irmgard Weth, geb. 1943, studierte ev. Theologie, Latein und Geschichte. Sie ist seit vielen Jahren als Referentin und Dozentin für Biblische Theologie unterwegs. Ihr Schwerpunkt liegt neben der religionspädagogischen und seelsorgerischen Praxis auf der Erzieher- und Diakonenausbildung im Neukirchener Erziehungsverein.
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I
Gott macht den Anfang
1. Am Anfang
Am Anfang
schuf Gott Himmel und Erde.
Noch war die Erde öde
und ohne Leben.
Wasser bedeckte das Land.
Und es war überall dunkel.
Da sprach Gott:
„Es werde Licht!“
Und es geschah,
wie Gott gesagt hatte:
Über der Erde wurde es hell.
Und Gott sah,
dass das Licht gut war.
Er trennte das Licht von dem Dunkel.
Und er nannte das Licht „Tag“.
Und das Dunkel nannte er „Nacht“.
Da wurde es Abend.
Die Erde lag wieder im Dunkeln.
Der Tag war vorüber.
Und Gott sprach:
„Über der Erde
soll ein Himmel entstehen!“
Und so geschah es:
Gott spannte das Firmament
über die Erde
und nannte es „Himmel“.
Und Gott sah,
dass es gut war,
was er gemacht hatte.
Wieder wurde es Abend.
Der Tag war vorüber.
Und Gott sprach:
„Alles Wasser soll weichen!“
Und so geschah es:
Das Wasser floss zusammen.
Und trockenes Land trat
aus dem Wasser hervor.
Und Gott nannte das Trockene „Land“.
Und das Wasser nannte er „Meer“.
Und Gott sprach:
„Das Land bringe hervor
Gräser und Kräuter
und Bäume aller Art.“
Und Gott sah,
dass es gut war,
was er gemacht hatte.
Wieder wurde es Abend.
Der Tag war vorüber.
Und Gott sprach:
„Lichter sollen am Himmel leuchten
bei Tag und bei Nacht!“
Und so geschah es:
Am Morgen ging die Sonne auf,
strahlend und hell.
Und am Abend leuchtete
der Mond am Himmel.
Und viele Sterne funkelten
in der dunklen Nacht.
Und Gott sah,
dass es gut war,
was er gemacht hatte.
Wieder wurde es Abend.
Der Tag war vorüber.
Und Gott sprach:
„Tiere sollen das Wasser
und die Luft mit Leben erfüllen!“
Und so geschah es:
Im Wasser wimmelte es bald
von allerlei Tieren,
großen und kleinen Fischen.
Und Vögel flogen
in Schwärmen herbei
und erfüllten die Luft
mit ihrem Geschrei.
Und Gott sah,
dass es gut war,
was er gemacht hatte.
Er segnete die Fische und Vögel
und sprach:
„Vermehrt euch!
Legt Eier und brütet sie aus!
Wasser und Luft
sollen von euch erfüllt sein.“
Wieder wurde es Abend.
Der Tag war vorüber.
Und Gott sprach:
„Auch auf dem trockenen Land
sollen allerlei Tiere leben!“
Und so geschah es:
Gott schuf die Tiere,
die auf dem Land leben,
große und kleine,
flinke und lahme,
wilde und zahme,
alles, was kriecht
und was Beine hat.
Und Gott sah,
dass es gut war,
was er gemacht hatte.
Zuletzt aber schuf Gott
den Menschen.
Gott sprach:
„Ich will Menschen machen,
die mir gleichen.
Über alle Tiere
will ich sie stellen.“
Und Gott schuf den Menschen
nach seinem Bild:
Mann und Frau.
Und Gott segnete sie
und sprach:
„Vermehrt euch!
Breitet euch aus über die Erde!
Alles, was ich gemacht habe,
soll für euch da sein,
die Bäume und die Früchte,
die Fische und die Vögel
und die Tiere auf dem Land.
Alles soll euch gehören,
euch und allen Menschen,
die auf der Erde leben werden.
Aber ihr sollt mir gehören.“
Und Gott sah auf alles,
was er gemacht hatte.
Es war alles sehr gut.
Da wurde es Abend.
Der Tag war vorüber.
Am Tag aber ruhte Gott
und vollendete sein Werk.
Gott segnete den siebten Tag
und sprach:
„Dieser Tag soll mein Tag sein.
Alle Arbeit soll ruhen
an diesem Tag!“
So wurden Himmel und Erde
durch Gott geschaffen.
Alles, was in dieser Welt ist,
kommt von ihm.
1. Mose 1
2. Mann und Frau
So schuf Gott den Menschen:
Er machte ihn aus Erde
und hauchte ihm Leben ein.
Und Gott ließ ihn wohnen
im Land Eden,
in einem Garten mit vielen Bäumen
und köstlichen Früchten.
Der Mensch durfte ihn pflegen
und seine Früchte ernten.
Der ganze Garten war für ihn da.
Da sprach Gott:
„Es ist nicht gut,
dass der Mensch allein bleibt.
Ich will ihm eine Gefährtin geben,
die ihm gleich ist,
die zu ihm gehört
und die ihn versteht.“
Und Gott brachte Tiere zu ihm.
Und der Mensch gab ihnen Namen,
jedem Tier einen besonderen Namen.
Aber unter allen Tieren
fand sich kein Tier,
das dem Menschen gleich war.
Mit keinem konnte er reden.
Und kein Tier konnte
den Menschen verstehen.
Da ließ Gott den Menschen
in einen tiefen Schlaf sinken.
Und als er aufwachte,
da war eine Frau bei ihm.
Gott hatte sie ihm gegeben.
„Endlich!“, rief er froh.
„Das ist sie,
meine Frau,
der Mensch,
der mir fehlte!“
Nun war der Mensch
nicht mehr allein.
Nun gehörten sie
für immer zusammen:
Frau und Mann,
Mann und Frau.
Gott hatte sie
füreinander geschaffen.
1. Mose 2
3. Die Schlange
Adam und Eva hießen die Menschen,
die Gott geschaffen hatte.
Sie lebten miteinander in Frieden.
Sie kannten keine Angst
und auch keine Schmerzen.
Es fehlte ihnen an nichts.
Gott war bei ihnen
und sorgte für sie
wie ein Vater für seine Kinder.
Alles hatte Gott
den Menschen gegeben.
Alles, was im Garten wuchs,
durften sie ernten und essen.
Nur eines hatte Gott verboten:
Mitten im Garten
stand ein besonderer Baum,
der „Baum der Erkenntnis“.
Wer von diesem Baum aß,
wusste, was gut und böse ist.
Dieser Baum gehörte nur Gott.
Gott hatte zu Adam gesagt:
„Alle Früchte dürft ihr essen.
Aber von diesem Baum
sollt ihr keine Frucht essen.
Sonst werdet ihr sterben.“
Aber eines Tages geschah es:
Eva ging mit Adam im Garten umher.
Plötzlich hörte sie eine Stimme.
Sie schaute sich um.
Da entdeckte sie eine Schlange.
Die sah sie listig an
und flüsterte ihr zu: „Wie?
Dürft ihr keine Früchte essen?
Hat Gott das gesagt?“
„Aber nein“, widersprach Eva.
„Alles dürfen wir essen.
Nur von dem Baum in der Mitte
sollen wir nichts essen.
Gott hat gesagt:
,Esst nicht davon!
Rührt seine Früchte nicht an!
Sonst müsst ihr sterben.‘“
Aber die Schlange flüsterte:
„Nein, glaub mir!
Ihr werdet nicht sterben.
Sondern ihr werdet
wie Gott sein,
so klug wie Gott selbst.“
Da sah Eva den Baum an.
Wie seine Früchte lockten!
Eva streckte die Hand aus,
pflückte eine Frucht,
biss hinein
und gab sie ihrem Mann.
Der nahm die Frucht
und aß auch davon.
Auf einmal gingen
den beiden die Augen auf.
Plötzlich erkannten sie,
dass die Schlange sie betrogen hatte.
Sie schauten sich erschrocken an.
Da sahen sie, dass sie nackt waren.
Schnell rissen sie
ein paar Feigenblätter ab
und banden sie sich um.
Schon kam der Abend heran.
Da hörten sie,
wie Gott durch den...