Wöltje | Finanzierung | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 184 Seiten

Reihe: espresso

Wöltje Finanzierung

Kurzlehrbuch mit eLearning-Kurs
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-381-11173-2
Verlag: UVK Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Kurzlehrbuch mit eLearning-Kurs

E-Book, Deutsch, 184 Seiten

Reihe: espresso

ISBN: 978-3-381-11173-2
Verlag: UVK Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die Bände dieser Reihe bieten Studierenden eine kompakte Einführung in das jeweilige Themengebiet. Dieser Band befasst sich mit dem zentralen Thema eines jeden Betriebswirtschaftsstudiums - mit der Unternehmensführung. Dabei stellt der Autor die wesentlichen Elemente und Grundbegriffe vor. Folgende Themen werden behandelt: Systematik der Finanzierung, Finanzierungsarten im Überblick, Kreditfinanzierung, Mezzanine Finanzinstrumente, Beteiligungsfinanzierung, Innenfinanzierung und Finanzkennzahlen. Ebenso erhalten die Derivate ein eigenständiges Kapitel. Zusammen mit dem Buch erhalten die Leser:innen einen eLearning-Kurs, der aus einer Vielzahl an Fragen und Antworten besteht. espresso-Kurzlehrbücher bereiten ideal auf Studium, Vorlesung und Prüfung vor - die konzentrierte Dosis Wissen für Ihren Studienerfolg. Jeder Band wird von einem passenden eLearning-Kurs begleitet, der den Lernfortschritt kontinuierlich sichtbar macht.

Prof. Dr. Jörg Wöltje lehrt an der Hochschule Karlsruhe und ist Verfasser einer Vielzahl von Wirtschaftsbüchern.

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4.1 Kurzfristige Kreditfinanzierung
Am anschaulichsten ist es, Kredite hinsichtlich ihrer Laufzeit einzuteilen und zwischen kurz-, mittel- und langfristiger Kreditfinanzierung zu unterscheiden. Kurzfristige Kredite haben eine Laufzeit von unter einem Jahr, während mittelfristige Kredite eine Laufzeit von ein bis maximal fünf Jahren haben. Die häufigste Kreditform stellen die kurzfristigen Kredite dar, zu denen z. B. die Lieferantenkredite oder der Kontokorrentkredit (entspricht der Überziehung des Girokontos bei Privatpersonen) gehören. Bei den kurzfristigen Krediten (Laufzeit bis zu 12 Monaten) unterscheidet man zwischen Handels- und Geldkrediten sowie Kreditleihen. Die drei Grundformen zeigt die folgende Abbildung. Kurzfristige Kreditfinanzierungen Handelskredite
Handels- oder auch Warenkredite entstehen durch das zeitliche Auseinanderfallen von Absatz und Bezahlung einer betrieblichen Leistung wie z.B.: Kundenanzahlung: Der Kunde stellt seinem Lieferanten einen Kredit zur Verfügung. Dabei wird der Kaufpreis ganz oder teilweise vor der Lieferung bezahlt, sodass der Käufer als Kreditgeber und der Verkäufer als Kreditnehmer agiert. In diesem Fall schuldet der Verkäufer die Erbringung der Dienstleistung und nicht die Zahlung einer Rate zur Tilgung des Kredits. Es werden im Regelfall Anzahlungen getätigt, wenn die Auftragserstellung einen längeren Zeitraum in Anspruch nimmt, z. B. im Baugewerbe, im Großanlagenbau oder Schiffsbau. Lieferantenkredit: Im Falle eines Lieferantenkredits räumt der Lieferant als Kreditgeber dem Abnehmer als Kreditnehmer ein Zahlungsziel ein, sodass die Bezahlung nach der eigentlichen Leistungserbringung entweder mit Abzug eines Skontos innerhalb der Skontofrist oder ohne Abzug des Skontos innerhalb der Zahlungsfrist erfolgt. Somit entstehen dem Kreditnehmer Kosten, die dann entstehen, wenn er den Skontoabzug nicht in Anspruch nehmen kann, weil er eine längere Zahlungsfrist benötigt. Diese Form ist beliebt, weil sie ohne einen Kreditantrag und Kreditwürdigkeits­prüfung auskommt. Besichert wird das Ganze mithilfe des Eigentumsvorbehalts. Lieferantenkredit espresso-Verständnis | Beim Lieferantenkredit gewährt der Verkäufer dem Käufer einer Ware oder Dienstleistung ein Zahlungsziel (z. B. 30 Tage) und räumt in der Regel eine Skontofrist (z. B. 10 Tage) ein. Die Kosten des Lieferantenkredits werden durch den Skontosatz ausgedrückt. Der Skontosatz entspricht dem prozentualen Preisabzug, der dem Käufer gewährt wird, wenn er innerhalb der Skontofrist bezahlt. Wird die Skontofrist nicht genutzt, geht der Skonto verloren. Der entgangene Skonto entspricht rechnerisch dem Jahreszinskostensatz des Lieferantenkredits. Den approximativen effektiven Jahreszinssatz (iappr) kann man mit der folgenden vereinfachten Näherungsformel berechnen: oder mit dem genauen finanzmathematischen Ansatz, der Zweizahlungsformel berechnen: Beispiel: Berechnung des approximativen effektiven Jahreszinssatzes (iappr) eines Lieferantenkredits mit der Näherungsformel: Die Zahlungsbedingungen des Lieferanten lauten: 2 % Skonto bei Zahlung innerhalb von 10 Tagen, sonst rein netto innerhalb von 30 Tagen. Bei Nichtinanspruchnahme des Skontos bedeutet dies einen approximativen Jahreszinssatz in Höhe von: Der Jahreszinssatz (approximativer Effektivzinssatz) für die Inanspruchnahme des Lieferantenkredits beträgt ca. 36 % p. a. Berechnung des exakten effektiven Jahreszinssatzes mit der Zweizahlungsformel: Die Zahlungsbedingungen des Lieferanten lauten wieder: 2 % Skonto bei Zahlung innerhalb von 10 Tagen, sonst rein netto innerhalb von 30 Tagen. Der Lieferantenkredit lässt sich als Finanzinvestition auffassen, wonach z. B. eine Zahlung von 980 € zum Zeitpunkt 10 eine Zahlung von 1.000 € zum Zeitpunkt 30 vermieden werden könnten. Die vermiedene Auszahlung ist wie eine Einzahlung zu behandeln (positives Vorzeichen). Die zinspflichtige Kreditlaufzeit beträgt 20 Tage. Bei Nichtinanspruchnahme des Skontos bedeutet dies einen Jahreszinssatz in Höhe von 44,59 %. espresso-Verständnis | Der Lieferantenkredit ist in der Regel sehr teuer. Der Zinssatz steigt, wenn der Skontosatz steigt oder die Kreditlaufzeit kleiner wird. Kundenanzahlung (Kundenkredit) Kunden können in Form von Anzahlungen dem Verkäufer einen direkten Kredit gewähren (Vorauszahlungskredit). Üblich ist diese Form der Kreditfinanzierung bei Auftragsproduktionen, z. B. im Großanlagenbau. Kundenanzahlungen werden entweder bei Vertragsabschluss (Erteilung des Auftrags) oder nach teilweiser Fertigstellung bezahlt. espresso-Verständnis | Durch die Anzahlung finanziert der Kunde schon im Voraus die Kosten des Herstellers für Material, Löhne etc. und das Risiko des Lieferanten verringert sich, dass die erbrachte Leistung am Ende nicht abgenommen oder bezahlt wird. Somit stellt dies eine günstige Form der kurzfristigen Kreditfinanzierung für den Lieferanten dar. Der Kunde kann sein Risiko mit einer Bankbürgschaft vom Verkäufer absichern. Eine Bankbürgschaft ist ein gängiges Sicherungsmittel. Kurzfristige Bankkredite
Die Bankkredite lassen sich unterteilen in Geldleihe (Bank stellt finanzielle Mittel zur Verfügung): Kontokorrentkredit (bei Privatpersonen spricht man vom Dispositionskredit): Der Kontokorrentkredit ist der meistgenutzte Bankkredit und räumt dem Kreditnehmer ein, sein Konto bis zu einer vereinbarten Höhe – der Kreditlinie – und gegen Zahlung von Sollzinsen zu überziehen. Gegebenenfalls wird auch ein zusätzlicher Überziehungskredit gewährt. Kosten entstehen dem Kreditnehmer in Höhe des Sollzinssatzes, aber auch durch etwaige Kreditprovisionen, Überziehungszinsen und Kontoführungsgebühren. Lombardkredit : Dieser Kredit lautet über einen festen Betrag, der in einer Summe gewährt und zurückgezahlt wird. Gesichert wird er durch Verpfändung von Waren, Wertpapieren, Edelmetallen oder Wechseln. Diskontkredit : Beim Diskontkredit kauft eine Bank einen noch nicht fälligen Wechsel und gewährt dem Wechselverkäufer somit bis zum Fälligkeitstag einen Kredit unter Abzug der fälligen Kreditzinsen. und Kreditleihen (Bank verbürgt sich für den Kunden): Akzeptkredit : Hierbei gewährt die Bank einem Kunden mit einwandfreier Bonität einen Wechsel auf die Bank zu ziehen, den dieser der Bank einen Werktag vor Fälligkeit wieder zur Verfügung stellen muss. Avalkredit : Hierbei wird von der Bank eine Bürgschaft oder Garantie für einen Kunden gegeben. Diese Kreditleihe dient zur Gewährleistung der Kreditwürdigkeit von Kunden die Verpflichtung mit Dritten eingehen. Kontokorrentkredit espresso-Wissen | Bei einem Kontokorrentkredit wird dem Unternehmen von einer Bank auf dem Kontokorrentkonto (bei Privatpersonen spricht man vom Girokonto) nach einer Kreditwürdigkeitsprüfung eine Kontokorrentkreditlinie (bei Privatpersonen spricht man vom Dispositionskredit) eingeräumt, die das Unternehmen je nach Bedarf in flexibler Höhe ausschöpfen kann, d. h. das Konto kann mit einem negativen Saldo geführt werden. Für die Inanspruchnahme des Kontokorrentkredits sind variable Zinsen zu zahlen. Die Kreditkosten setzen sich in der Regel aus den Sollzinsen, der Kreditprovision, der Bereitstellungsprovision und den Kontoführungsgebühren zusammen. Übersteigt der negative Saldo die vereinbarte Kontokorrentkreditlinie, so muss der Schuldner zusätzlich für den Betrag, der den Kontokorrentrahmen übersteigt, eine Überziehungsprovision zahlen. espresso-Verständnis | Der Kontokorrentkredit...



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