E-Book, Deutsch, Band 429, 384 Seiten
Reihe: Baccara Collection
Wood / Lee / Ryan Baccara Collection Band 429
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7515-0097-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 429, 384 Seiten
Reihe: Baccara Collection
ISBN: 978-3-7515-0097-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
WENN DIE SEHNSUCHT NEU ERWACHT von REESE RYAN
Kein Mann hat sie je so erotisch verzaubert wie Darius! Als Audra, Erbin eines Schmuckimperiums, ihren Ex in Texas wiedersieht, weckt das sofort heiße Erinnerungen in ihr - und neue Sehnsucht. Doch kann sie Darius vertrauen, obwohl er sie damals verlassen hat?
HEIMLICH, STILL UND SINNLICH von JAYCI LEE
Solange Adelaide denken kann, träumt sie von Michael, dem besten Freund ihres Bruders. Endlich küsst er sie heimlich, still - und sinnlich. Ausgerechnet jetzt verbietet ein gemeinsames berufliches Projekt, dass mehr aus ihnen wird. Soll Adelaide es trotzdem wagen?
EINE NACHT IST ERST DER ANFANG von JOSS WOOD
Eine Frau passt überhaupt nicht in Ronans Leben. Aber eine einzige Nacht lang will er das vergessen, denn zwischen ihm und der schönen Joa knistert es aufregend. Doch kaum dämmert der Morgen, weiß Ronan: Eine Nacht mit dieser sexy Traumfrau ist erst der Anfang ...
Schon mit acht Jahren schrieb Joss Wood ihr erstes Buch und hat danach eigentlich nie mehr damit aufgehört. Der Leidenschaft, die sie verspürt, wenn sie ihre Geschichten schwarz auf weiß entstehen lässt, kommt nur ihre Liebe zum Lesen gleich. Und ihre Freude an Reisen, auf denen sie, mit dem Rucksack auf dem Rücken, abenteuerliche Ziele in Südafrika, Europa und Amerika besucht. Beim Schreiben taucht sie ganz in ihre Geschichte ein, verliebt sich auch heute noch in die Helden ihrer Romane und flirtet beim Schreiben mit ihnen.
Wenn Joss Wood nicht gerade schreibt, oder sich um ihre Kinder kümmert, nutzt sie ihre Erfahrungen in Business und Marketing, um mit Hilfe einer ehrenamtlichen Organisation, die Wirtschaft ihres Heimatstädtchens an der Ostküste Südafrikas anzukurbeln. Umgeben von Farmen und einer atemberaubenden Berglandschaft, gehört die Gesellschaft von wilden Steppentieren vor der Haustür genauso zu ihrem glücklichen und etwas chaotischen Leben, wie ihre Familie, Freunde und natürlich ihre Bücher.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
Darius Taylor-Pratt saß vor einem schweren Mahagonitisch und sah sich in dem Raum um.
Die dunkle Einrichtung würde besser zu einem älteren Mann passen als zu Miranda Dupree, fröhliche Lifestyle-Expertin und Reality-TV-Star.
Miranda war die Gründerin von Goddess Inc., einer bekannten Fitness- und Lifestyle-Marke, und sie hatte ihn nach Royal, Texas, zu einem Treffen eingeladen. Sie hatte eine Zusammenarbeit mit Thr3d vorgeschlagen – Darius’ rasant wachsendem Unternehmen für Funktionskleidung –, um Sportbekleidung mit dem Markennamen Goddess zu kreieren.
Das Timing war ungünstig, denn sein Team bereitete sich gerade auf die erste Modenschau bei der Fashion Week in Los Angeles vor. Dennoch, dieser Deal könnte Thr3d ins nächste Level katapultieren. Deshalb konnte er gar nicht schnell genug den Flieger besteigen, den sie ihm geschickt hatte.
Schwere Schritte näherten sich. Zu schwer für die einen Meter sechzig große, rothaarige Elfe. Miranda wog vermutlich weniger als fünfzig Kilo.
Ein Mann mit einem unordentlichen dunklen Haarschopf, braunen Augen und Bartstoppeln betrat den Raum.
„Hallo Darius. Ich bin Kace LeBlanc.“ Der Mann reichte ihm die Hand. „Anwalt.“
Darius betrachtete ihn misstrauisch, als er aufstand, um ihm die Hand zu schütteln. „Werden Anwälte normalerweise nicht erst dann eingeschaltet, wenn eine Einigung erzielt worden ist?“
Kace blätterte durch die Papiere, die bereits auf dem Tisch lagen. „Bei einem Geschäftsabschluss, ja. Aber ich bin nicht Mirandas Anwalt.“
„Wessen Anwalt sind Sie dann, Mr. LeBlanc?“ Darius verkrampfte sich.
„Ich verwalte den Nachlass von Mr. Buckley Blackwood, der kürzlich verstorben ist. Das Erbe, das er seiner Ex-Frau Miranda Dupree hinterlassen hat.“
„Wie schön für sie.“ Das erklärt die Einrichtung, aber nicht. warum ich hier bin.
Darius setzte sich wieder und blickte auf seine schwarz-goldene Uhr. „Wann kommt Miranda?“
„Entschuldigen Sie bitte, dass ich Sie unter einem Vorwand hierhergeholt habe.“
„Miranda hat kein Interesse an einer Partnerschaft mit meinem Unternehmen?“ Als der Mann nicht antwortete, sprang Darius auf. „Hören Sie, ich weiß nicht, worum es hier geht, aber ich bin ein vielbeschäftigter Mann. Ich habe keine Zeit für irgendwelche Spielchen.“
„Ich versichere Ihnen, dass Sie interessieren wird, was ich Ihnen zu sagen habe“, erwiderte der Mann ruhig. „Geben Sie mir zehn Minuten Ihrer Zeit. Wenn ich fertig bin, und Sie immer noch direkt zurück nach L. A. möchten, dann wird der Fahrer Sie zu einem vollgetankten und abflugbereiten Flieger fahren.“
Darius stellte seine Uhr. „Zehn Minuten.“ Er sank auf den Stuhl. „Warum bin ich hier?“
„Sagt Ihnen der Name Buckley Blackwood etwas?“
Darius zuckte mit den Achseln. „Ich weiß, dass er Mirandas früherer Ehemann war und dass er eine Bank besaß.“
„Dazu kommen diese sechshundert Morgen große Ranch, Häuser rund um den Globus und Investitionen in eine Vielzahl anderer Geschäftsideen wie zum Beispiel Thr3d.“
„Sie wollen damit sagen, dass er in mein Unternehmen investiert hat?“ Unmöglich. Darius kannte die Namen aller Investoren. Buckley Blackwood gehörte nicht dazu.
„Er hat über eine Briefkastenfirma in Thr3d investiert.“
„Das erklärt immer noch nicht, warum ich hier bin.“ Darius’ Geduld war langsam am Ende.
„Sie sind wegen Bucks Testament hier.“ Der Mann tippte auf das Dokument, das vor ihm lag.
„Was habe ich mit dem Testament eines Investors zu tun?“
„Buck war mehr als nur ein Investor, Darius. Er war … Ihr Vater.“
Im Raum wurde es gespenstisch still. Das einzige Geräusch war das Ticken der Standuhr hinter ihm.
Darius starrte den Mann einen Moment lang an, sicher, dass jemand durch die Tür kommen und ihm erklären würde, dass dies ein Scherz war.
„Hören Sie, Mr. LeBlanc …“
„Kace.“
„Kace … es muss sich um eine Verwechslung handeln. Sie haben hier den Falschen.“
„Sie sind Darius Taylor-Pratt, Sohn der früheren Schauspielerin Liberty Taylor. Im Alter von zwei Jahren wurden sie von Ihrem Stiefvater William Pratt adoptiert. Sie sind dreißig Jahre alt, und Sie haben Ihr Studium …“
„Okay.“ Darius hielt eine Hand hoch. Er brauchte einen Moment Pause, um verdauen zu können, was gerade geschah. Er atmete tief ein und versuchte, sein wie wild schlagendes Herz zu beruhigen. „Sie sagen, dass dieser Typ, dieser …“
„Buckley Blackwood.“
„… und meine Mutter … dass sie mal zusammen waren.“
„Ja.“
„Er wusste, dass ich sein Sohn bin. Trotzdem hat er in den dreißig Jahren nicht ein Mal angerufen oder eine Geburtstagskarte geschickt.“ Wut stieg langsam in ihm hoch. „Warum? Hat er sich geschämt, einen Sohn mit einer Afroamerikanerin zu haben?“
„Nein“, erwiderte Kace entschieden. „Das war es nicht.“
„Was war es dann?“
„Sie waren das Produkt einer Affäre während seiner ersten Ehe. Deshalb hielt er es für das Beste, sich aus der Ferne um Sie zu kümmern. Als Sie zwei waren und Ihre Mutter Mr. Pratt heiratete, stimmte Buck der Adoption zu. Über die Adoption sollten Sie informiert werden, sobald Sie achtzehn sind, was, wie ich vermute, auch geschehen ist.“
Darius antwortete nicht. Er umklammerte die Armlehnen, in seinem Kopf hämmerte es, seine Muskeln verkrampften sich.
Ihm war gesagt worden, dass Will nicht sein leiblicher Vater war. Aber seine Mutter wollte über die Identität seines Vaters nicht mehr preisgeben, als dass er ein wohlhabender Mann war, der sein Leben nicht „verkomplizieren“ wollte.
„Darius“, sagte der Mann. „Mir ist klar, dass dies ein Schock für Sie sein muss, aber …“
„Das ist die Untertreibung des Jahres, Mr. LeBlanc.“
„Bitte nennen Sie mich einfach Kace.“
„Der alte Mann ist tot, also bin ich nicht zu einem Vater-Sohn-Treffen hier. Und die Verlesung des Testaments hätte auch per Videokonferenz durchgeführt werden können. Warum bin ich also hier?“
„Buck soll sich am besten selbst erklären.“ Kace verlas den letzten Willen von Buckley Blackwood. Je weiter er kam, desto wütender wurde Darius.
Buckley Blackwood war ein Feigling und ein Arschloch. Zu feige, um Darius zu Lebzeiten als seinen Sohn anzuerkennen. Und ein Mistkerl, weil er alles seiner hübschen, jungen Ex-Frau hinterlassen hatte und nichts seinen Kindern. Und nur so zum Spaß sollte Darius auch noch einen DNA-Test machen lassen, um zu beweisen, dass er Bucks Sohn war.
„Noch Fragen?“ Kace legte das Testament auf den Tisch. Der Mann schien auf eine verbale Attacke vorbereitet zu sein.
„Weshalb ein DNA-Test? Der Mann ist tot, und es ist nicht so, dass ich etwas erben würde.“
„Sie haben drei Geschwister.“ Kace legte ein Foto nach dem anderen auf den Tisch. „Kellan, Vaughn und Sophie.“
Darius konnte nicht sprechen, so trocken war plötzlich sein Mund. Er wollte die Fotos auf den Boden fegen und dieses ganze Affentheater umgehend beenden.
Doch er konnte es nicht. Darius nahm jedes Foto einzeln in die Hand und betrachtete es.
Seine Haut war dunkler als ihre, aber sie hatte dieselben Gesichtszüge.
Seine Nase, sein Kinn und seine Wangenknochen ähnelten ihren, und er und Sophie hatten die gleichen dunkelbraunen Augen.
Ein unerwartetes Gefühl der Zugehörigkeit überkam ihn mit einer Intensität, die ihn umzuhauen drohte. Er schluckte und legte die Fotos wieder auf den Schreibtisch.
„Wissen sie von mir?“
„Sie haben nach dem Tod ihres Vaters von Ihnen erfahren.“
„Weiß es noch jemand?“
„Bisher nur die Familie.“
„Gut. Belassen wir es dabei.“ Darius wollte gehen. Sich weigern, dieses kranke Spiel des alten Mannes mitzuspielen. Doch ein Teil von ihm brauchte unbedingt Antworten. Und es gab nur einen Weg, sie zu bekommen.
„Ich mache den Test.“
„Sie werden im Royal Memorial Hospital erwartet.“ Kace schob ein Blatt Papier über den Schreibtisch, dann schloss er seine Mappe. „Was den Nachlass betrifft … nach dem, was ich über Sie gehört habe, waren Sie immer ein Kämpfer. Zwei Ihrer Geschwister wollen das Testament anfechten. Ich will Sie nicht ermutigen, das zu tun, aber …“
„Es ist eine Option.“ Darius rieb sich das Kinn.
Kace nickte kaum merklich. „Ich melde mich, sobald ich das Ergebnis des DNA-Tests habe. Einstweilen möchte noch jemand mit Ihnen sprechen. Soll ich sie reinholen?“
Darius nickte abwesend, hörte aber nicht wirklich zu. Er musste seiner Mutter und seinem Stiefvater sagen, dass er endlich erfahren hatte, wer sein leiblicher Vater war. Aber sie befanden sich im Urlaub. Und dies war kein Gespräch, das er am Telefon führen sollte. Er würde warten, bis sie aus Europa zurück waren und dann persönlich mit ihnen sprechen.
Seine Beziehung zu ihnen war angespannt, seit er erfahren hatte, dass Will nicht sein leiblicher Vater war. Er hätte die Lüge verzeihen können. Vielleicht hätte er es sogar verstehen können. Aber als seine Mutter sich weigerte, die Identität seines leiblichen Vaters preiszugeben, war Darius wütend geworden.
Jetzt kannte er die Wahrheit.
Er war der Sohn eines reichen Arschlochs, das ihn zu Lebzeiten nicht...




