E-Book, Deutsch, Band 1549, 160 Seiten
Reihe: Baccara
Wright Küss mich, mein Retter
1. Auflage 2009
ISBN: 978-3-86295-571-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 1549, 160 Seiten
Reihe: Baccara
ISBN: 978-3-86295-571-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Geschafft! Nach einem Segelunfall war Sophia dem Ertrinken nah, doch in letzter Sekunde hat ein Unbekannter sie zum rettenden Strand gezogen. Erschöpft lässt sie sich neben den gut aussehenden Mann in den Sand fallen. Nachdem das Ende so nahe schien, steigt die Lebenslust ins Unermessliche: Leidenschaftlich gibt sie sich am Strand dem Fremden hin. Ein einmaliges Zwischenspiel - ihren Namen will sie ihm nicht verraten. Als er darauf besteht, reagiert Sophia empört: Wofür hält dieser Mann sich - ist er hier der König? Die Antwort verschlägt ihr die Sprache ...
Laura hat die meiste Zeit ihres Lebens damit verbracht, zu singen, an Tanzturnieren teilzunehmen oder als Schauspielerin zu arbeiten. Erst als sie begann, Romane zu schreiben, hat sie ihre wahre Leidenschaft und Berufung entdeckt! Geboren und aufgewachsen ist sie in Minneapolis, Minnesota. Danach lebte Laura für einige Zeit in New York, Milwaukee und Columbus, Ohio. Heute ist sie froh, einen Ort gefunden zu haben, an dem sie bleiben möchte: in Los Angeles. Ihr gemütliches Zuhause teilt sie mit ihrem Ehemann Daniel, der Theaterproduktionen leitet, ihren zwei Kindern und drei verwöhnten Hunden. Die Stunden, die Laura nicht über einem Manuskript verbringt, nutzt sie oft, um mit ihren Kindern zu spielen, in Kunstausstellungen oder ins Kino zu gehen. Außerdem malt sie, mag Waldspaziergänge und entspannt sich gern beim Picknicken am See. Viel Spaß findet sie auch daran, in der Küche zu werkeln oder ausgelassen mit den Hunden zu toben.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
Llandaron
Vier Monate später
Dichter, gefährlicher Nebel hüllte die Segeljacht wie ein Umhang ein, während das Meerwasser langsam, aber stetig in den Schiffskörper eindrang.
Fluchend stopfte Sophia Dunhill nasse Kissen in das Loch im Rumpf und ärgerte sich über die eigene Unaufmerksamkeit. Hätte sie aufgepasst, wäre das Boot nicht leckgeschlagen.
Wie hatte sie nur so dumm und zerstreut sein können?
Vielleicht weil der Anblick des wunderschönen Heimatlandes ihres Großvaters sie so in den Bann gezogen hatte, dass sie sämtliche Gedanken an Navigation vergessen hatte.
Sie hatte an Deck gesessen, sich von der warmen Nachmittagssonne wärmen lassen und hinüber auf das kleine Inselreich unweit der Küste von Cornwall geschaut: Llandaron mit seinen sanften Hügeln, mit den saftig-grünen Wäldern, die mit Heidelandschaft abwechselten, sowie der malerischen Steilküste. Es war wunderschön anzuschauen und hatte Sophia vom ersten Moment an fasziniert.
Das Wetter war absolut perfekt gewesen. Blauer Himmel und eine ruhige See. Schlagartig hatte sich das jedoch geändert. Wie aus dem Nichts war Nebel aufgezogen, so schnell und so dicht, dass Sophia kaum Zeit geblieben war – weder zum Nachdenken noch zum Handeln. Und schon wenige Sekunden später kollidierte die „Daydream“ mit den Felsen. Sophia saß fest.
Wie war das möglich? Sie segelte seit über zehn Jahren, und trotzdem hatte sie diesen Wetterumschwung nicht vorhergesehen!
Sie geriet in Panik, als sie zurück an Deck hastete und wieder im Nebel gefangen war. Es durfte nicht sein, dass sie dieses Schiff wegen ihrer Dummheit verlor. Die Jacht war alles, was ihr von ihrem Großvater geblieben war. Sie war sein Vermächtnis, sein Traum – etwas, was sie gemeinsam geschaffen und miteinander geteilt hatten. Die Daydream durfte einfach nicht untergehen! Sophia fehlte nur noch ein winziges Stück ihrer Reise, der Reise ihres Großvaters. Erst wenn sie mit der Daydream in dem kleinen Fischerdorf Baratin, dem Geburtsort ihres Großvaters, vor Anker gegangen war, konnte sie nach Hause zurückkehren – nach San Diego, in ihre leere Wohnung. Erst dann würde sie sich Gedanken über ihre Schreibblockade machen, die sie plagte, seit ihr Großvater gestorben war.
Baratin war nicht weit entfernt, es lag auf der anderen Seite von Llandaron. Und Sophia war fest entschlossen, es bis dorthin zu schaffen.
Hastig zog sie ein Ersatzsegel über das Deck und presste es in das große Loch. Aber das Wasser strömte mit zu viel Kraft herein. Das Ganze würde nicht lange halten, vor allem nicht, wenn das Schiff weiter so gegen die Felsen gedrückt wurde.
In ihrer Panik ging Sophia plötzlich ein Gedanke durch den Kopf, doch sie verwarf ihn sofort.
Alle Mann von Bord!
Aber nein, ein Segler verließ sein Schiff genauso wenig, wie eine Mutter ihr Kind verließ.
In diesem Moment schoss Meerwasser durch eine Deckplanke und spritzte so hoch wie eine Fontäne. Die Jacht kippte zur Seite. Sophia hörte ein Ächzen. Fast klang es, als hätte das Boot Schmerzen.
Sophia wurde schwer ums Herz, aber ihr blieb keine Wahl. Sie musste die Daydream verlassen.
Ohne länger zu überlegen, schnappte sie sich ihre Aufzeichnungen und die Notfalltasche, die immer gepackt bereitstand. Indem sie sich festhielt, wo sie konnte, stolperte Sophia zum Bug des Schiffes. War sie feige, weil sie den einfachen Weg wählte? Kurz dachte sie an die Beerdigung ihrer Eltern und an die Entscheidung, die sie damals getroffen hatte.
Sophia hatte sich gegen den ausdrücklichen, testamentarisch festgelegten Willen ihrer Eltern dazu entschieden, bei ihrem Großvater zu leben statt bei ihrer strengen Tante Helen. Nachdem sie bei zwei sehr dominanten Menschen groß geworden war, hatte Sophia sich verzweifelt nach Freiheit gesehnt. Also hatte sie ihrem Instinkt vertraut und war zu ihrem Großvater gegangen. Wie sich herausstellte, war es eine der besten Entscheidungen ihres Lebens gewesen.
Auch jetzt konnte Sophia sich nur auf ihren Instinkt verlassen, und der riet ihr, über Bord zu springen.
Sophia warf einen letzten Blick auf ihre Aufzeichnungen, um sich zu vergewissern, dass sie in die richtige Richtung schwimmen würde.
Mit geschlossenen Augen und angehaltenem Atem lauschte sie auf das Geräusch der Wellen, so wie ihr Großvater es ihr beigebracht hatte. Schließlich zog sie die Gurte ihrer Rettungsweste noch einmal fest, atmete tief durch und sprang ins Wasser.
Er hatte gehofft, der Welt für eine Weile entfliehen zu können.
Auf der Terrasse seines Strandhauses lehnte Alex Thorne sich auf seinem Stuhl zurück, trank einen Schluck Bier und genoss den Nebel, der ihn umgab. Auch wenn der mysteriöse Nebel auf Llandaron sich immer spätestens nach einer Stunde verflüchtigte, bedeutete er eine willkommene Auszeit für Alex. Eine Zeit, in der niemand Fragen stellte, keine Antworten von ihm erwartet wurden … also eine wahre Wonne.
Nachdem er vor fünf Tagen aus London zurückgekehrt war, hatte Alex sich mit vielen Fragen konfrontiert gesehen, die es zu beantworten galt. Wie immer hatte er versucht, sie so kurz und bündig und so pragmatisch wie möglich abzuhandeln.
Seine Familie brauchte nichts über die Details seiner gescheiterten Ehe zu erfahren. Die Fakten genügten: Er war geschieden und nach Hause zurückgekehrt, um seine Pflichten seinem Land gegenüber zu erfüllen und sich der Entscheidung seiner Bürger zu stellen.
Angesichts der Tatsache, dass er kein sonderlich gefühlsbetonter Mensch war, war Alex davon ausgegangen, dass es ihm nicht schwerfallen würde, die Neuigkeiten zu verkünden. Doch er hatte sich getäuscht. Die Scham machte es ihm schwer, über sein Scheitern zu sprechen.
Sein Bruder Maxim und seine Schwester Catherine hatten versucht, ihm beizustehen und ihn zu trösten. Sein Vater dagegen hatte mit angespannter Miene dem Bericht seines ältesten Sohnes gelauscht und nur gelegentlich geseufzt oder genickt.
Alex konnte seinem Vater diese Reaktion nicht verübeln. Er verstand sie sogar. Auch er machte sich Sorgen um Llandaron und darum, wie die Bürger des Inselreichs die Neuigkeit aufnehmen würden, wenn sie am Samstag auf dem jährlichen Llandaron-Picknick davon erfahren würden. Alex hatte nicht vergessen, dass die Menschen hier Jahr für Jahr geduldig, aber leider vergeblich auf die Nachricht gehofft hatten, dass der Thronfolger und seine Frau ein Kind erwarteten.
Würden die Bürger ihm sein neuerliches Scheitern vergeben? Oder würden sie verlangen, dass er zugunsten von Maxim auf den Thron verzichtete?
Alex trank noch einen Schluck Bier und blickte hinaus auf das vom Nebel eingehüllte Meer, das für ihn immer eine Art Zufluchtsort darstellte, wann immer er Trost suchte. Es gab keinen Zweifel daran, dass er sein Land und dessen Bewohner mehr liebte als sein eigenes Leben. Und er war bereit, das zu tun, was sie wünschten. Egal, was es war …
Plötzlich zuckte Alex zusammen. Mit gerunzelter Stirn neigte er den Kopf und lauschte. Seine eigenen Sorgen traten in den Hintergrund.
Ein Geräusch. Ein Rufen, das vom Wasser her ertönte – nur schwach, aber verzweifelt –, drang zu ihm. Es war ein Ton, der ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ.
Ohne zu zögern, sprang Alex von der Terrasse auf den kühlen Sand und rannte zum Ufer. Der Nebel war so dicht, dass man die Hand vor Augen kaum sehen konnte, doch das hielt Alex nicht auf. Er hätte den Strand auch blind entlanglaufen können, so gut kannte er ihn.
Da! Der Schrei ertönte wieder, jetzt noch ein wenig lauter. Es war der Hilferuf einer Frau.
Ohne zu zögern, stürzte sich Alex kopfüber in die Fluten. Wie der Teufel schwamm er in die Richtung, aus der das Rufen, das durch das Rauschen der Wellen gedämpft wurde, ertönte. Immer wieder hob er den Kopf, sah nach rechts und links, während er versuchte, durch den dichten Nebel etwas zu erkennen.
Schließlich entdeckte er sie. Rotes Haar, aufgerissene Augen, blasses Gesicht. Eine Frau, die verzweifelt mit den Armen ruderte, denn ihre Schwimmweste hatte sich an einem Felsen verfangen.
Ihre Hilferufe klangen inzwischen heiser und zusehends schwächer. Ganz offensichtlich war sie erschöpft. Alex’ unregelmäßiger Herzschlag dröhnte in seinen Ohren, als er direkt auf sie zuschwamm. Er vergeudete keine Zeit mit Reden, sondern riss die Weste vom Felsen los, schlang der Frau einen Arm um die Taille und hielt sie über Wasser.
Aber weil er mit dem zusätzlichen Gewicht im Arm hastig Wasser trat, verfing sich sein Bein in einem Gewirr von Seetang. Wie ein hungriger Krake umschlang es seinen Knöchel und zog ihn immer tiefer unter die Wasseroberfläche.
Er fluchte, schluckte Wasser und merkte, dass ihm die Frau entglitt und er keine Luft mehr bekam. Voller Panik und mit rasendem Puls versuchte er vergeblich, wieder an die Wasseroberfläche zu gelangen. Bilder vom Tod tauchten vor seinem inneren Auge auf – Bilder seines eigenen Todes.
Dann spürte er plötzlich aufwirbelndes Wasser an seinen Beinen und sah, wie die rothaarige Frau seinen Knöchel aus dem glitschigen grünen Zeug befreite.
Plötzlich schwebte er nach oben, fast so wie ein Luftballon in den blauen Himmel. Endlich kam wieder Luft in seine Lungen. Hustend und keuchend rang er nach Atem und bemühte sich verzweifelt, oberhalb der Wellen zu bleiben.
Dann, gerade als er dachte, seine Kräfte würden ihn endgültig verlassen, wurde ihm ein Arm um den Brustkorb geschlungen, und er merkte, dass er gezogen wurde.
Die...




