E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
Wylie Stern der Liebe
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7337-5371-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
ISBN: 978-3-7337-5371-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Eine gemeinsame Nacht mit Playboy Adam Donovan bleibt für Dana Taylor nicht ohne Folgen: Sie ist schwanger. Nach einer gescheiterten Ehe hat sie jedoch Angst, sich erneut zu binden. Wird es Adam gelingen, Dana zu beweisen, dass er der Richtige für sie ist?
Alles geschieht aus einem bestimmten Grund, davon ist Trish Wylie überzeugt. So war ein Reitunfall innerhalb ihrer beruflichen Karriere als Pferdedresseurin der Auslöser dafür, dass sie wieder zu schreiben begann, obwohl sie diese Leidenschaft im Laufe der Jahre erfolgreich in den Hintergrund gedrängt hatte. Dabei sammelte Trish schon in der Grundschule eher mit dem Schreiben von Geschichten als mit dem Lösen von Mathematikaufgaben Lob und Bewunderung. Als sie Jahre später zum ersten Mal die Liebesromane von Mills & Boon in die Hände bekam, begann sie davon zu träumen, irgendwann einmal selbst solche Geschichten zu veröffentlichen. In den folgenden Jahren schrieb sie rund um die Uhr, schickte aber keines ihrer Manuskripte ein. Stattdessen hielt sie sich mit verschiedenen Jobs über Wasser, bevor sie sich der Pferdedressur widmete. Erst zu dieser Zeit (und nach ihrem Unfall) flammte ihre Leidenschaft für Romances wieder auf. Den Überredungskünsten vieler guter Freunde ist es zu verdanken, dass sie eins ihrer Manuskripte schließlich an Mills & Boon sandte. Mit Erfolg: Ihr Buch wurde angekauft, und Trishs Lebenstraum ging in Erfüllung! Die Autorin lebt heute allein in Nordirland, in der wunderschönen Grafschaft Fermanagh. Die Hoffnung, dass es auch ihren Mr. Right irgendwo da draußen gibt, hat sie noch längst nicht aufgeben. 'Sonst wäre ich ja wohl eine wirklich bemitleidenswerte Liebesroman-Autorin'.
Autoren/Hrsg.
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1. KAPITEL Sechs Monate später beobachtete Dana Adam Donovan, wie er wieder einmal eine Kundin mit seinem Charme einwickelte. Es war geradezu abscheulich. Kaum merklich schüttelte sie den Kopf. Dieser Mann hatte eine verblüffende Wirkung auf Frauen, was vermutlich vor allem etwas mit seinem guten Aussehen und dem unwiderstehlichen Charme zu tun, den er nach Belieben einsetzte. Doch was genau sahen die Frauen in ihm? Dana beschloss, zunächst seine guten Seiten aufzulisten, was natürlich bedeutete, dass die Auflistung seiner schlechten Seiten erst einmal in den Hintergrund rücken musste. Die Liste mit den schlechten Seiten war ziemlich lang, denn immerhin arbeitete Dana schon seit einigen Monaten mit ihm zusammen. Gut, er war sehr groß, was natürlich ein Vorteil war. Eine Frau fand es nicht gerade angenehm, sich mit einem Mann zu unterhalten, auf den sie hinabblicken musste, weil er kleiner war als sie. Außerdem war er breitschultrig und muskulös, woraus man hätte schließen können, dass er Sport trieb. Das tat er jedoch nicht, wie Dana wusste. Seine körperliche Betätigung beschränkte sich vermutlich auf ganz bestimmte Aktivitäten in seinem Schlafzimmer. Aber das gehörte zu den Punkten, die auf die Liste mit den schlechten Eigenschaften standen. Adam hatte einen guten Geschmack, was seine Kleidung betraf. Was er für ein einziges Hemd bezahlte, hätte Dana gereicht, um Lebensmittel für eine ganze Woche für sich und ihre Tochter zu kaufen. Das Foto seines markanten Gesichts auf der Titelseite eines Hochglanzmagazins hätte sicher die Verkaufszahlen in die Höhe schnellen lassen. Wenn er lachte, zeigten sich seine Grübchen und seine geraden weißen Zähne. Sein Aussehen und sein Charme waren jedenfalls von großem Vorteil für einen Geschäftsmann, der anderen Leuten Häuser verkaufen wollte, von denen außer einer Baugrube noch nichts existierte. Das dunkelblonde Haar war nicht zu kurz geschnitten, und wenn er sich vorbeugte, um mit einer Frau zu reden, fielen ihm immer wieder einige gelockte Strähnen in die Stirn. Zufällig? Dana bezweifelte es und vermutete eher, dass solche Gesten beabsichtigt waren. Er und ihr Bruder Jack waren die Inhaber eines florierenden Unternehmens. Adam kam aus einer guten Familie und war ein begehrter Junggeselle, für den sich viele Frauen interessierten. Dana hingegen ging er auf die Nerven. Sie kannte ihn ja auch besser als die anderen Frauen, weil sie mit ihm zusammenarbeitete. Auf einmal sah er auf, und als er merkte, dass sie ihn leicht lächelnd beobachtete, kniff er die Augen zusammen, ehe er sich wieder abwandte. Dass sie ihn anlächelte, kam nur sehr selten vor. Sie waren zu verschieden, das war alles. Es war auch nicht nötig, dass sie sich mochten. Dana ging ihm schon seit vielen Jahren aus dem Weg. Aber nachdem sie, wenn auch eher symbolisch, den Anteil ihres Bruders Jack an dem Unternehmen übernommen hatte, hielt sie es wohl für ihre Pflicht, sich jeden Tag wegen irgendeiner Kleinigkeit mit Adam auseinanderzusetzen. Offenbar war sie die einzige Frau weit und breit, die auf seinen Charme nicht hereinfiel. Adam wünschte, Dana würde aufhören, ihn anzulächeln. Es irritierte ihn, weil sie bestimmt nicht ohne Grund lächelte. Normalerweise verhielt sie sich ihm gegenüber sehr zurückhaltend und eher abweisend. Doch ausgerechnet jetzt, während er seinen ganzen Charme spielen ließ, um einen neuen Auftrag abzuschließen, lächelte sie ihn an. Wie sollte er sich da noch auf die Kunden konzentrieren? Dana führte etwas im Schilde, dessen war er sich sicher. Die Schwester seines Freundes und Partners, die die Geschäftsanteile ihres Bruders pro forma übernommen hatte, war eine ganz raffinierte Frau. In Adams Bekanntenkreis gab es natürlich mehr als genug raffinierte Frauen. Einige hatte er näher kennengelernt und sich dann rasch wieder zurückgezogen. Dana jedoch war auf eine ganz andere, sehr individuelle Art raffiniert. Sie verstand es geschickt, die Leute dazu zu bringen, etwas zu tun, was sie eigentlich gar nicht tun wollten. Am Ende fragten sie sich, wieso sie ihre Meinung geändert hatten, ohne es überhaupt zu merken. Dieses besondere Talent war sehr nützlich in Verhandlungen mit schwierigen Kunden oder im Umgang mit den Mitarbeitern der Bauunternehmen. Doch Adam, der sich das Büro mit ihr teilte, empfand es im persönlichen Umgang mit ihr als störend. Wieder sah er sie an. Sie lächelte immer noch, und er bekam feuchte Hände. Kurz entschlossen entschuldigte er sich bei den Lamonts und durchquerte mit großen Schritten den Raum. Vor Dana blieb er stehen. „Was ist los?“, fragte er leise. Betont unschuldig sah sie ihn an. „Was soll los sein?“ Er runzelte die Stirn. „Das will ich von dir wissen.“ „Tut mir leid, ich weiß nicht, was du meinst“, erwiderte sie immer noch lächelnd. „Du lächelst“, stellte er fest. „Da hast du recht. Ist das etwa verboten?“ „Normalerweise tust du das nicht.“ „Aber jetzt tue ich es. Pass mal auf.“ Sie legte den Kopf zurück und lächelte ihn ganz besonders strahlend an. „Mich lächelst du sonst nie an“, wiederholte er hartnäckig. „Stört dich das?“, fragte sie mit Unschuldsmiene. „Komm mit. Mit diesem Lächeln kannst du mir helfen, die Kunden zu überzeugen, das Haus zu kaufen“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen leise hervor. Sie zuckte gleichgültig die Schultern und lächelte die Lamonts über Adams Schulter hinweg sekundenlang an. „Du kommst auch ohne mich gut zurecht, wie mir aufgefallen ist.“ Er kniff die Augen zusammen und blickte Dana an. Ihr gepflegtes Äußeres, ihre elegante Erscheinung und ihre Professionalität irritierten ihn, und er ärgerte sich darüber, dass sie offenbar perfekt war. Er wusste nicht, wie er sie einordnen sollte, und das gefiel ihm nicht. Bisher hatte er in seiner eigenen kleinen Welt gelebt. Er war zufrieden gewesen und hatte nie das Gefühl gehabt, etwas sei nicht in Ordnung mit seiner chaotischen Lebensweise. Das hatte sich jedoch geändert, seit er mit Dana zusammenarbeitete. „Dann hör auf, mich anzulächeln“, forderte er sie auf. Mit ihren blauen Augen sah sie ihn kühl an, während sie die Brauen leicht hochzog. „Okay, wenn es dich so sehr stört …“ Adam schüttelte den Kopf, legte ihr die Hand unter den Ellbogen und zog Dana mit sich. „Wir haben Kunden, Dana.“ Er beugte sich zu ihr hinunter und flüsterte an ihrem Ohr: „Vor diesen Leuten sollten wir uns nicht streiten. Deshalb nimm dich zusammen, und vergiss das, was du mit dem Lächeln bezwecken wolltest.“ Ihr prickelte die Haut unter seiner Berührung, und sie zog behutsam den Arm zurück. Dann strich sie die Kostümjacke glatt und ging an Adam vorbei. Ich habe ihn verunsichert, dachte sie zufrieden, und es gelang ihr beim besten Willen nicht, sich das Lächeln zu verbeißen. Mrs. Lamont blickte sie freundlich an. „Das Haus ist wunderschön, Dana, und Ihr Entwurf für den Innenausbau gefällt uns gut. Ich bin sehr froh, dass Lucy Sie empfohlen hat.“ Louise Lamonts Schwester Lucy und Dana waren seit dem Studium befreundet, und Lucy hatte ihr neues Haus vor wenigen Monaten von Donovan & Lewis entwerfen lassen. „Es freut mich, dass es Ihnen gefällt, Louise. In unseren Entwürfen haben wir Ihre Vorstellungen berücksichtigt, sodass Sie genau das Haus bekommen, das Sie sich gewünscht haben.“ Ja, so macht Dana es immer, das ist typisch für sie, dachte Adam. Louise Lamont hatte überhaupt keine Vorstellungen von ihrem neuen Haus gehabt. Sie hatte sich alle möglichen Fachzeitschriften gekauft und immer wieder neue Ideen entwickelt, wie das Haus aussehen sollte. Nachdem sie jedoch mit Dana geredet hatte, hatte Louise plötzlich erklärt, sie wünsche sich klare, moderne Linien und eine klassische Bauweise. Es war Danas Vorschlag gewesen, obwohl Louise so getan hatte, als hätte sie sich nie etwas anderes vorstellen können. Und davon war die Frau offenbar überzeugt. Dana war wirklich ausgesprochen raffiniert. Louise strahlte übers ganze Gesicht. „Lucy kann es kaum erwarten, Sie auf dem Treffen ehemaliger Studenten und Studentinnen wiederzusehen. Sie wird allen Freunden und Bekannten, die ein Haus kaufen wollen, empfehlen, sich an Donovan & Lewis zu wenden.“ Dana errötete leicht, und sie mied Louises Blick. „Leider kann ich nicht kommen. Ich habe keine Zeit, denn wir haben momentan zu viel zu tun.“ Adam zog die Augenbrauen hoch. Dana fühlt sich unbehaglich, wie interessant, überlegte er. „Oh, Sie müssen aber kommen, Dana. Alle haben Ihren Artikel in dem Magazin Ireland’s Home & Hearth gelesen und freuen sich darauf, sich mit Ihnen zu unterhalten.“ In der Zeitschrift würde Louise ihr neues Zuhause wahrscheinlich gern abgebildet sehen, dachte Dana und lächelte freundlich. „Es tut mir leid, es ist wirklich unmöglich. Doch das nächste Mal komme ich bestimmt.“ An der Sache stimmte etwas nicht, dessen war Adam sich sicher, obwohl er nicht hätte sagen können, was es war. Jedenfalls hatte er Dana Taylor zum ersten Mal bei einer Lüge ertappt. Wie schön. Sie musste einen schwerwiegenden Grund für ihre Absage haben, den er unbedingt herausfinden wollte. Diese Information konnte sich als wertvoll erweisen. Dana war offenbar doch nicht so perfekt, wie er angenommen hatte. „Wir haben nicht so viel zu tun, dass du nicht einmal früher gehen könntest, Dana“, wandte er lächelnd ein. „Ein...