Buch, Deutsch, 304 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm, Gewicht: 655 g
Buch, Deutsch, 304 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm, Gewicht: 655 g
ISBN: 978-3-7520-0707-7
Verlag: Reichert Verlag
Die Untersuchung der Form konzentriert sich auf die Frage, wie die unterschiedlichen Erscheinungsformen der Nasalpräsentien – Infixpräsentien, na-Präsentien, aya-Präsentien, nu-Präsentien – auf bestimmte Wurzelstrukturen verteilt sind. Obwohl sich die indogermanistische Forschung bereits seit Anbeginn ihres Bestehens für die Form der Nasalpräsentien interessiert, werden durch die systematische Auswertung des vedischen Materials wichtige neue Erkenntnisse erzielt, die insbesondere für die Rekonstruktion der nu-Präsentien im Urindogermanischen von Bedeutung sind.
Der Hauptschwerpunkt der Arbeit liegt jedoch auf der Funktion und paradigmatischen Stellung der Nasalpräsentien, die bisher verhältnismäßig wenig im Detail untersucht wurde. Seit langem ist bekannt, dass Nasalbildungen in den anatolischen Sprachen in kausativer Funktion produktiv sind, während sie in anderen altindogermanischen Sprachen normalerweise nur als Präsensstämme fungieren. Dem Vedischen kommt zur Erklärung dieser Dichotomie eine besondere Bedeutung zu, da es neben zahlreichen nicht-kausativen auch etliche kausative Nasalpräsentien kennt und in dieser Hinsicht somit eine Mittelstellung einnimmt. Die vorliegende Untersuchung, in der demnach besonderes Gewicht auf die Valenz gelegt wird, klärt die synchronen formalen und semantischen Unterschiede zwischen den Paradigmen mit kausativen und nicht-kausativen Nasalpräsentien auf. Aus diesen Ergebnissen werden Rückschlüsse auf das Urindogermanische gezogen, die in der Tat die anatolischen Verhältnisse mit denen der anderen indogermanischen Sprachen vereinen können.