Buch, Deutsch, Band 14, 345 Seiten, GEKL, Format (B × H): 166 mm x 220 mm
Reihe: Aus Politik & Kultur
Aus Politik & Kultur 14
Buch, Deutsch, Band 14, 345 Seiten, GEKL, Format (B × H): 166 mm x 220 mm
Reihe: Aus Politik & Kultur
ISBN: 978-3-934868-38-0
Verlag: Deutscher Kulturrat
Der Schutz von Kulturgut ist eine vielfältige und facettenreiche Aufgabe, das wird bei der Lektüre der in diesem Band zusammengestellten Beiträge deutlich. Es geht um die Aus- und die Einfuhr von Kulturgut, also den Handel. Es geht um den Schutz des archäologischen Kultur-erbes, insbesondere im Nahen Osten. Es geht um die Gebäude, in denen Kulturgut aufbewahrt wird sowie generell um den physischen Schutz von Kulturgut sowie die Chancen, die die Digitalisierung von Kulturgut bietet. Es geht um die Begehrlichkeiten von Finanzverantwortlichen, Kulturgut aus öffentlichem Besitz bei knappen Kassen zu verkaufen. Es geht um den verantwortlichen Umgang mit NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut, um Provenienzforschung sowie die Restitution von Kulturgut. Es geht um die Forschung zum Kulturgut in den Kleinen Fächern an den Universitäten. Und last but not least geht es um den Schutz des Immateriellen Kulturerbes, der seit einigen Jahren an Bedeutung gewonnen hat.
Weitere Infos & Material
Wir leben in der Verbrauchszeit. Nichts hält viel länger als die Werksgarantie den Verbrauchern, schöne Bezeichnung, zugesichert hat. Alles ist auf Verfall konstruiert, das halt die Wirtschaft am Laufen. Für die Umwelt und die nachfolgenden Generationen, ist dieser Raubbau eine schwere Bürde. Immer Neues verlangt die Zerstörung des Alten, damit der Platz frei wird.
Doch in dem Buch "Altes Zeug: Beiträge zur Diskussion zum nachhaltigen Kulturgutschutz" geht es genau ums Gegenteil. Kulturgut, das im besten Fall ewig erhalten werden soll. Welcher Anachronismus! Altes Zeug, wie die malischen Handschriften aus Timbuktu, die Bücher in der Anna Amalia Bibliothek in Weimar, das immaterielle Kulturerbe der Sorben oder den Wissensschatz der Orchideenfächer an den deutschen Hochschulen.
Unser Wissen, letztlich unsere Kultur, baut auf dem Wissen der Generationen vor uns auf. Ohne dieses Wissen, in Büchern und auf Filmen festgehalten, in Kunstwerken materialisiert, über Generationen in Erzählungen weitergegeben, waren wir nur geistlose Wassersäcke. Das alte Zeug ist für uns überlebenswichtig.
Die Diskussion wie Kulturgutschutz, also der Erhalt des Alten Zeugs, im 21. Jahrhundert nachhaltig betrieben werden kann, bildet den Kern des Buches. Ein eigenes Kapitel widmet sich der Restitution von Kulturgut. Außerdem werden die Chancen und Risiken der Digitalisierung von Kulturgut ausführlich in den Blick genommen.
Die Kulturpolitiker des Bundes und der Länder haben die Bedeutung des Themas erkannt. Es geht deshalb glücklicherweise in der kulturpolitischen Debatte nicht mehr um die Frage, ob das Alte Zeug erhalten werden sollte, sondern darum wie es erhalten werden kann. Und, weil die Ressourcen für den Kulturgutschutz, selbst bei bestem Willen begrenzt sind, auch darum was soll erhalten werden. Auf diese Fragen versucht dieser Sammelband erste Antworten zu geben. (Olaf Zimmermann)