Zimmermann | Dimensionen der Vergegenwärtigung | Buch | 978-3-86821-794-0 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 95, 270 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 437 g

Reihe: Schriftenreihe Literaturwissenschaft

Zimmermann

Dimensionen der Vergegenwärtigung

Wahrnehmen und Erinnern im Jetzt der Narration. Eine Untersuchung deutschsprachiger Prosatexte der 1960er bis 1980er Jahre
Erscheinungsjahr 2019
ISBN: 978-3-86821-794-0
Verlag: WVT Wissenschaftlicher Verlag Trier

Wahrnehmen und Erinnern im Jetzt der Narration. Eine Untersuchung deutschsprachiger Prosatexte der 1960er bis 1980er Jahre

Buch, Deutsch, Band 95, 270 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 437 g

Reihe: Schriftenreihe Literaturwissenschaft

ISBN: 978-3-86821-794-0
Verlag: WVT Wissenschaftlicher Verlag Trier


Mit dem Sprechen über die Literatur ab den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts beginnt auch ein erneutes Sprechen über Möglichkeiten und Grenzen eines literarischen Erzählens. In der deutschsprachigen experimentellen Nachkriegsliteratur – also einer besonders form- und erzählbewussten Literatur – lässt sich beobachten, dass sich die Auseinandersetzung mit Zeit und damit automatisch auch mit dem in verschiedenen Zeitdimensionen stattfindenden Erzählen auf besondere Weise zuspitzt. Die eigene Gegenwärtigkeit, das persönliche Bewusstsein des Erzählens und Erfahrens in Vergangenheit und Gegenwart beschäftigt Figuren in literarischen Prosatexten insbesondere ab den 1960er Jahren besonders häufig. Ein sich in dieser Zeit entwickelndes experimentelles Erzählverfahren lässt sich in diesen Texten so explizit bestimmen, dass es als Phänomen greifbar wird – als Phänomen der Vergegenwärtigung.

Anhand dieses Phänomens unternimmt die Arbeit den Versuch, einen bemerkenswerten Aspekt des Erzählens zu beschreiben, der diverse Texte eines größeren Zeitraums kennzeichnet, nämlich der 1960er, 1970er und 1980er Jahre. Auf diese Weise wird eine neuartige Periodisierung der experimentellen Nachkriegsliteratur möglich, die von den gewohnten Einteilungen, etwa in Dekaden, Abstand nimmt. Die Untersuchung von insgesamt zwölf Erzähltexten richtet den Fokus sowohl auf die vergegenwärtigte Erzählsituation als auch auf die Bewusstseinsvorgänge des Wahrnehmens, des Erinnerns oder des Erzählens und geht der Frage nach, welche Entwürfe des Selbst innerhalb einer krisenhaften Welt das Phänomen der Vergegenwärtigung damit in der experimentellen Nachkriegsliteratur sichtbar werden lässt.

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Inhalt

Einleitung ................................................................................................................. 1
1 Theorie I: Literaturhistorische Einordnungen .................................................... 10
1.1 Neuorientierungen: Literatur ab den 1960er Jahren ........................................ 10
1.1.1 Neue Formen des Erzählens? ........................................................................ 10
1.1.2 Das Subjektive als Richtwert im Text ........................................................... 21
1.2 Voraussetzungen: Der moderne Gestus der Klassischen
und der Zweiten Moderne ...................................................................................... 24
1.2.1 Kernmerkmale einer modernen Literatur nach Silvio Vietta ........................ 25
1.2.2 Die Klassische Moderne (als Referenzepoche) ............................................. 30
1.2.3 Die Zweite Moderne und das Phänomen der Vergegenwärtigung ................ 35

2 Theorie II: Dimensionen der Vergegenwärtigung ............................................... 43
2.1 Das Ich im Hier und Jetzt ................................................................................. 43
2.1.1 Strukturelle Aspekte eines literarischen Erzählens ....................................... 46
2.1.2 Das mimetische Potential der Ebene des Erzählens ...................................... 54
2.1.3 Metaisierung und Vergegenwärtigung .......................................................... 58
2.2 Erinnern ............................................................................................................ 64
2.2.1 Dynamiken des Erinnerns im literarischen Erzählen ..................................... 65
2.2.2 Metamnemonisches Erzählen ........................................................................ 74
2.3 Wahrnehmen ..................................................................................................... 77
2.3.1 Phänomenologischer Ansatz nach Husserl .................................................... 79
2.3.2 Wahrnehmen und Erinnern ............................................................................ 81
2.3.3 Wahrnehmen im literarischen Erzählen ......................................................... 82
2.4 Wer vergegenwärtigt was? Aussageinstanz und Gegenstände
der Vergegenwärtigung ........................................................................................... 85
2.4.1 Stimme und narrative Identität ....................................................................... 85
2.4.2 Methodologische Hinführung: Fragen und Thesen zur Textanalyse .............. 92
2.4.2.1 Situation: Ich – Hier – Jetzt .......................................................................... 93
2.4.2.2 Bewusstseinsvorgänge: Wahrnehmen – Erinnern – Erzählen ...................... 94

3 Analyse .................................................................................................................. 95
3.1 Vergegenwärtigung der Erzählsituation ............................................................. 95
3.1.1 Jetzt .................................................................................................................. 95
3.1.1.1 „so fahre ich mit der Zeit, so liege ich im Raum“.
Zeit-Raum-Abhängigkeiten in Wolfgang Hildesheimers Tynset (1965) .... 95
3.1.1.2 „dies ganze Jahr in den drei, vier, fünf, sechs Sekunden“.
Erzählzeiten in Hubert Fichtes Das Waisenhaus (1965) ............................ 106
3.1.2 Hier ................................................................................................................. 114
3.1.2.1 „das Sehen zu einer Beschäftigung machend, sitze ich neben dem
Schuppen auf dem Holzstoß“. Stationen des Abbildens von Wirklichkeit
in Peter Weiss' Der Schatten des Körpers des Kutschers (1960) ............... 114
3.1.2.2 „Warum erzähle ich das. Gut, daß heute erst der Vortag ist.“
Das Motiv der Vorläufigkeit in Gertrud Leuteneggers Vorabend (1975)... 124
3.1.3 Ich ................................................................................................................... 133
3.1.3.1 „Schon heute bin ich ja nicht mehr der Mensch, der ich einmal war.“
Marlen Haushofers Die Wand (1963) als Bestandsaufnahme des Ich ..................... 133
3.1.3.2 „ich bin, um die Wahrheit zu sagen, ein Mensch ohne Erinnerungen
geworden“. Die bedrohte Existenz des Ich in Friederike Mayröckers
Reise durch die Nacht (1984) .................................................................... 150
3.2 Vergegenwärtigung der Bewusstseinsvorgänge ................................................ 165
3.2.1 Erinnern .......................................................................................................... 165
3.2.1.1 „Was gewesen war, zeigte, indem es wiederkehrte, seinen Platz.“
Doppelte Erinnerung in Peter Handkes Die Wiederholung (1986) ............ 165
3.2.1.2 „es bleiben doch nur Geschichten übrig, also Wiederholungen“.
Die reduzierte Existenz des Ich in Horst Bieneks Die Zelle (1968) .......... 177
3.2.2 Wahrnehmen .................................................................................................. 187
3.2.2.1 „Ich sehe wieder ein Stück eigener Vergangenheit vor mir liegen“.
Wahrnehmungsbilder in Wolfgang Hildesheimers
Zeiten in Cornwall (1971) ........................................................................ 187
3.2.2.2 „Ein Schauplatz, der zusammenführt oder verstreut, ist dabei im Kopf.“
Wahrnehmen als kognitiver Bewusstseinsvorgang in Jürgen Beckers
Felder (1962) ............................................................................................ 199
3.2.3 Erzählen ......................................................................................................... 209
3.2.3.1 „Aber jetzt muß ich aufpassen, daß die Geschichte nicht zu sehr
sich selber erzählt.“ Das Erproben des emotionalen Erzählens in
Peter Handkes Wunschloses Unglück (1972) ........................................... 209
3.2.3.2 „Jetzt geschieht alles gleichzeitig“. Verdichtendes Erzählen in
Hubert Fichtes Versuch über die Pubertät (1974) .................................... 217

4 Funktionen der Vergegenwärtigung .................................................................... 229

Fazit ........................................................................................................................ 235

Literaturverzeichnis ................................................................................................ 240



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