Scheffler | Besteuerung von Unternehmen III | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 262 Seiten

Reihe: Schwerpunktbereich

Scheffler Besteuerung von Unternehmen III

Steuerplanung

E-Book, Deutsch, 262 Seiten

Reihe: Schwerpunktbereich

ISBN: 978-3-8114-9274-5
Verlag: C.F. Müller
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Die Neuauflage:

Die steuerartenbezogene Betrachtung in den ersten beiden Bänden von Besteuerung von Unternehmen wird in diesem Band durch eine steuerplanerische Analyse erweitert. In Band III werden die gesetzlichen Vorschriften nicht im Hinblick auf ihre rechtliche Stellung beurteilt, sondern nach den Kriterien gruppiert, inwieweit sie für betriebliche Entscheidungen zu beachten sind und in welcher Weise sie sich auf unternehmerische Aktivitäten auswirken. Betrachtet werden Entscheidungen, die für die Steuerplanung eines Unternehmens besonders bedeutsam sind: Rechtsform eines Unternehmens, Investitionen, Finanzierung, Steuerbilanzpolitik sowie nationale und internationale Standortwahl.
Adressaten des Buches sind diejenige, die sich für den Einfluss der Besteuerung auf betriebliche Entscheidungen interessieren. Hierzu gehören insbesondere Studierende der Wirtschafts- und Rechtswissenschaften an Universitäten, Fachhochschulen, Dualen Hochschulen, Verwaltungs- und Wirtschaftsakademien. Vermittelt wird das Grundlagenwissen, das für die Steuerplanung benötigt wird. Die steuerlichen Effekte werden nicht nur mit Hilfe von Formeln abgeleitet, sondern auch durch zahlreiche (relativ einfach strukturierte) Zahlenbeispiele veranschaulicht und ausführlich erläutert.
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Zielgruppe


Studierende der Wirtschafts- und Rechtswissenschaften an Uni, FH und BA.


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Erster Teil Steuern als Bestandteil des Zielsystems
Erster Teil Steuern als Bestandteil des Zielsystems › Erster Abschnitt Zielgröße: Maximierung der Einzahlungsüberschüsse nach Steuern Erster Abschnitt Zielgröße: Maximierung der Einzahlungsüberschüsse nach Steuern
1 Aufgabe der praktisch-normativen Entscheidungstheorie ist es, dem Entscheidungsträger die Ableitung einer rationalen Entscheidung zu erleichtern. Rationalität bedeutet in diesem Zusammenhang, dass der Entscheidungsträger die Handlungsalternative auswählt, die seinen Zielvorstellungen am besten entspricht. Abb. 1.1: Grundmodell der Entscheidungstheorie [Bild vergrößern] 2 Kern eines Entscheidungsmodells bilden der Zielplan des Entscheidungsträgers und das Entscheidungsfeld.[1] Der Zielplan enthält Informationen darüber, welche Sachverhalte der Entscheidungsträger anstrebt (Ziele, Ergebnisdefinitionen) und wie er die Konsequenzen der Handlungsalternativen beurteilt (Präferenzen). Das Entscheidungsfeld unterteilt sich in die Handlungsalternativen, die vom Entscheidungsträger nicht kontrollierbaren Einflussfaktoren (Umwelt) und die bewertungsrelevanten Eigenschaften der Alternativen (Ergebnisfunktion). In der Ergebnismatrix werden die Auswirkungen auf die vom Entscheidungsträger verfolgten Ziele zusammengestellt. Nach Beurteilung der Ergebnisse durch den Entscheidungsträger steht die aus seiner Sicht vorteilhafte Handlungsalternative fest. 3 Die steuerrechtlichen Regelungen sind als ein Teil der Umwelt in den Entscheidungsprozess einzubeziehen.[2] Die Bedeutung der Steuern ist insoweit zu relativieren, als die Entscheidungsträger regelmäßig mehrere (quantitative und qualitative) Ziele verfolgen. Dabei sind die steuerlichen Effekte Teil der finanziell messbaren Zielgröße, dh des Gewinnziels. Das Gewinnziel ist so zu interpretieren, dass die nach Steuern verbleibenden Einzahlungsüberschüsse zu maximieren sind: (Einzahlungsüberschüsse – Steuern) ? max. 4 Die Begründung für eine solche Formulierung des Zielkriteriums liegt darin, dass die zu beurteilenden Handlungsalternativen (zB die Entscheidung zwischen der Investition A und der Investition B oder die Entscheidung zwischen einer Investition im Inland und einer Investition im Ausland) sich häufig bereits ohne Berücksichtigung der steuerlichen Effekte unterscheiden. Beispiel: Die Investition A weist einen Einzahlungsüberschuss von 100 aus. Nach Abzug von Ertragsteuern von 40% (= 40) verbleibt ein Einzahlungsüberschuss von 60. Bei der Investition B unterliegt der Einzahlungsüberschuss von 70 nur einer 20%igen Besteuerung. Damit ergibt sich ein Netto-Einzahlungsüberschuss von 56 (= 70 – 20%×70 = 70 – 14). Bei der Investition B sind zwar nur Ertragsteuern von 14 (anstatt von 40 bei der Investition A) zu bezahlen. Aufgrund des deutlich höheren Einzahlungsüberschusses vor Steuern (100 gegenüber 70) verfügt der Investor bei Investition A nach Steuern dennoch über mehr finanzielle Mittel. Der ohne Einbezug der Steuern für die Investition A bestehende Vorteil von 30 (= 100 – 70) wird durch diese um 26 (= 40 – 14) lediglich auf 4 (= 60 – 56) abgeschwächt. Es kommt allerdings nicht zu einer Umkehrung der Vorteilhaftigkeitsaussage.     Investition A Investition B   Einzahlungsüberschuss vor Steuern (Bruttoüberschuss) 100 70 – Steuern (40% bzw 20%) 40 14 = Einzahlungsüberschuss nach Steuern (Nettoüberschuss) 60 56 Reihung bei Maximierung der Netto-Einzahlungsüberschüsse 1 2 Reihung bei Minimierung der zu zahlenden Steuern 2 1 Das Zielkriterium „Steuern ? min“ führt nur dann zu keiner Fehlentscheidung, wenn bei allen Handlungsalternativen die Einzahlungsüberschüsse vor Steuern gleich sind. In diesem Fall spricht man von relativer Steuerminimierung. 5 Das Ziel einer absoluten Steuerminimierung „Steuern ? min“ ohne Geltung der Nebenbedingung, dass bei allen Alternativen vor Steuern die Einzahlungsüberschüsse gleich sind, ist offensichtlich nicht sachgerecht. Konsequent umgesetzt würde diese Zielvorgabe dazu führen, dass der Entscheidungsträger jegliche unternehmerische Aktivität einstellt: Wer kein Einkommen erzielt, kein Vermögen besitzt und nichts konsumiert, zahlt auch keine Steuern. Erster Teil Steuern als Bestandteil des Zielsystems › Zweiter Abschnitt Begründung für den Einbezug der Steuern Zweiter Abschnitt Begründung für den Einbezug der Steuern
6 Für den Einbezug der steuerlichen Effekte in den Entscheidungsprozess gibt es sowohl eine materielle als auch eine formelle Begründung.[3] (1) Materielle Begründung: Die materielle Begründung für den Einbezug von Steuern liegt darin, dass die vom Entscheidungsträger zu zahlenden Steuern Einfluss auf das Gewinnziel haben. Der Begriff „Gewinn“ ist in der Betriebswirtschaftslehre allerdings nicht eindeutig definiert. Ausgangspunkt bilden die Bedürfnisse des Entscheidungsträgers. Er kann entweder vorgeben, • seine Entnahmen für Konsumausgaben (Einkommensstreben), • sein Vermögen (Vermögensstreben) oder • die Kombination von Entnahmen für Konsumausgaben und Besitz von Vermögensgegenständen (Wohlstandsstreben) zu maximieren.[4] Steuern sind in den Entscheidungsprozess einzubeziehen, da die für die Zahlung von Steuern benötigten Zahlungsmittel die Entnahmen und/oder das Vermögen mindern. 7 (2) Formelle Begründung: Die formelle Begründung für den Einbezug von Steuern resultiert daraus, dass für betriebswirtschaftliche Entscheidungen nicht nur auf die absolute Höhe der zu zahlenden Steuern abzustellen ist, sondern auch darauf, ob sich die Steuerzahlungen bei den zu beurteilenden Investitionen unterscheiden. In diesem Zusammenhang stellen sich zwei Fragen: • Indifferenzbedingung: Ändert sich durch die Besteuerung die Reihenfolge der Alternativen, maW fällt die Entscheidung bei Einbezug der Besteuerung anders aus als ohne Betrachtung der steuerlichen Effekte? • Realisierungsbedingung: Kann eine Alternative auch unter Beachtung der steuerlichen Effekte durchgeführt werden? 8 (a) zur Indifferenzbedingung: Bei der Prüfung, ob es durch die Besteuerung zu einer Änderung der Vorteilhaftigkeitsreihenfolge kommt, sind zwei Grundformen zu unterscheiden: • Ist die Höhe der Steuerschuld unabhängig davon, welche der Alternativen umgesetzt wird, sind Steuern zwar eine wichtige Zielgröße, aber wie fixe Kosten für die Entscheidung irrelevant. Die Unabhängigkeit der Steuern von unternehmerischen Entscheidungen ist im strengen Sinn nur bei Kopfsteuern (und unter Vernachlässigung der Ungewissheit) gegeben. Obwohl nahezu jede unternehmerische Entscheidung die zu zahlenden Steuern beeinflusst, bleiben sie aufgrund von Informationsproblemen (Welche steuerlichen Effekte treten auf?) bzw von Zurechnungsproblemen (Welcher Teil der von einem Unternehmen insgesamt zu zahlenden Steuern ist durch die zu treffende Entscheidung verursacht?) unberücksichtigt. In diesen Fällen handelt es sich um eine faktische Irrelevanz der Besteuerung. Derartige Vereinfachungen sind allerdings nur bei Entscheidungen mit kurzfristigem Charakter oder von geringer Bedeutung zu empfehlen. • Besteht eine Abhängigkeit der Steuerzahlungen vom Zielerreichungsgrad, sind Steuern dann entscheidungsneutral, wenn sie direkt an die Zielgröße des Unternehmers (Entnahmen oder Vermögen) anknüpfen. Die steuerlichen Bemessungsgrundlagen weichen allerdings regelmäßig von den betriebswirtschaftlichen Zielgrößen ab. Darüber hinaus ist zu beachten, dass Entscheidungen auf zu erwartenden Größen beruhen (ex-ante Betrachtung), während die Besteuerung an die tatsächlich realisierten Ergebnisse anknüpft (ex-post Betrachtung). 9 (b) zur Realisierungsbedingung: Die Durchführung einer Alternative kann • zum einen an...


Der Autor:

Professor Dr. Wolfram Scheffler ist Inhaber des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Steuerlehre, an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg


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