Aaronovitch | Doctor Who - Die Hand des Omega | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 238 Seiten

Reihe: Doctor Who Romane

Aaronovitch Doctor Who - Die Hand des Omega


1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7325-3957-4
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 1, 238 Seiten

Reihe: Doctor Who Romane

ISBN: 978-3-7325-3957-4
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Nein, die Vergangenheit ist noch längst nicht abgeschlossen - und so kehrt der Siebte Doktor dorthin zurück, wo alles begann: an die Coal Hill School in London im Jahr 1963. Das letzte Mal, als er hier war, hat er etwas zurückgelassen: ein mächtiges Artefakt der Time Lords, der Schlüssel zum Geheimnis der Zeitreisen. Kann der Doctor das Artefakt bergen, bevor zwei rivalisierende Fraktionen der Daleks es aufspüren? Und selbst wenn - wie will er verhindern, dass sich ganz London in ein Schlachtfeld verwandelt, sobald die Daleks aufeinandertreffen?

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1
Shoreditch, November 1963
Freitag, 15:30 Uhr Eins zwei drei vier,
Wer klopft denn da an meine Tür
Fünf sechs sieben acht
Es ist der Doktor in der Nacht Kinderreim »Was starrt die mich denn so an?«, verlangte Ace zu erfahren, während ihr Blick missmutig auf einem der vielen Mädchen ruhte, die sich um den Eingang der Coal Hill School drängten. »Ihre Kleidung ist anachronistisch für diese Epoche«, sagte der Doktor. »Das wird es sein.« Ace schob das schwere schwarze Ono Sendai Tapedeck nonchalant in eine bequemere Position auf ihrer Schulter und sah das Mädchen weiter finster an. Niemand starrt mich nieder, dachte sie, schon gar kein zwölfjähriges Rotzgör in Schuluniform. Das Mädchen wandte sich ab. »Ha!«, rief Ace mit deutlich hörbarer Befriedigung aus und wandte sich dem Doktor zu. »Ist es vielleicht meine Schuld, dass dieses Jahrzehnt keinen Stil hat?« Ace wartete auf eine Reaktion vom Doktor, doch es kam nichts. Er schien sich völlig auf einen hässlichen schwarzen Van zu konzentrieren, der gegenüber der Schule parkte. »Eigenartig«, murmelte der Doktor. »Hey, Professor. Können wir jetzt endlich was zu essen organisieren?« Der Doktor schien Aces Frage nicht zu hören. »Wirklich sehr eigenartig«, wiederholte er. »Professor?« Endlich richtete der Doktor seine Aufmerksamkeit auf Ace. Seine Augen wanderten misstrauisch zu ihrem Rucksack. »Sie haben nicht zufällig Sprengstoff dabei oder etwas in der Art?«, fragte er. »Nein.« Ace wappnete sich gegen den »Blick«. Die merkwürdig intensiven Augen des Doktors glitten über sie hinweg und dann weiter. Ace stieß langsam den Atem aus. Sie war vom »Blick« verschont geblieben. »Was halten Sie von diesem Van?« Ace nahm pflichtergeben das Fahrzeug in Augenschein. Es war ein Bedford, schwarz, mit Schiebetüren und einer kompliziert aussehenden Antenne auf dem Dach. »Keine Ahnung.« Sie zuckte die Schultern. »Vielleicht ein Fernsehdetektor, der säumige Gebührenzahler aufspüren soll? Professor, ich bin am Verhungern!« Der Doktor war ungerührt von Aces Flehen um Nahrung. Er schüttelte den Kopf. »Falscher Antennentyp dafür. Nein, für diese Epoche ist das ein äußerst komplexes Stück Equipment.« In diesem Jahrzehnt stellt ein Röhrenradio wahrscheinlich schon ein komplexes Stück Equipment dar, dachte Ace für sich. »Was ist daran denn so komplex? Ich hab schon CB-Funker mit besserer Ausrüstung gesehen. Ich bin hungrig.« »Sie hätten den Nahrungssynthesizer nicht deaktivieren sollen«, entgegnete der Doktor. »Ich dachte, es ist ’ne Mikrowelle.« »Warum sollte jemand Plutonium in eine Mikrowelle packen?« »Ich wusste nicht, dass es Plutonium war. Sie hätten das Zeug nicht einfach rumliegen lassen sollen.« »Was haben Sie denn gedacht, was es ist?« »Suppe.« »Suppe?« »Suppe. Und ich bin immer noch hungrig, Doktor. Mangel an Nahrung macht mich hungrig, wissen Sie?« »Mangel an Nahrung lässt Sie aufmüpfig werden.« Endlich applizierte der Doktor seinen vielgepriesenen Verstand auf das Problem. »Warum gehen Sie nicht einfach und kaufen sich etwas zu essen? Es gibt ein Café ein Stück weit die Straße runter.« Er deutete in die Richtung, wo sie die TARDIS gelandet hatten. »In der Zwischenzeit werde ich eine detaillierte, wissenschaftliche Untersuchung dieses Vans vornehmen, der Ihrer Aufmerksamkeit auf so einzigartige Weise entgangen ist.« »In Ordnung.« Ace wandte sich ab und ging davon, während sie den »Blick« im Rücken spürte. Der Doktor rief nach ihr, und sie fuhr herum. »Was?« »Geld«, sagte der Doktor und hielt ihr einen Geldbeutel hin. Na, womit sonst hätte ich wohl zahlen sollen?, dachte Ace, als sie die Geldbörse entgegennahm. Coupons zur Rettung der Eiswelt? »Danke.« Der Doktor lächelte. Am Schultor beobachtete das Mädchen mit den blonden Haaren, das Ace zuvor so angestarrt hatte, wie sie sich abwandte und davonging. Ace folgte der Straße bis zu der Stelle, wo sie in die Shoreditch High Road einmündete. Auf der gegenüberliegenden Seite lag das Café. Ein Schild über dem Fenster verkündete den Namen: Harry’s Café. Endlich was zu essen, dachte Ace. Sergeant Mike Smith schob seinen Teller von sich, lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und wandte sich der Sportseite des Daily Mirror zu. Die Musikbox in der Ecke von Harry’s Café legte eine Schallplatte auf den Teller, der Samowar dampfte, die Musik setzte ein. Mike genoss das kühle Wetter aus vollen Zügen, während sich seine Erinnerungen an die grüne, feuchte Hitze von Malaya in dem Geruch nach gerissenem Linoleum und frittiertem Essen auflösten. Achtzehn Monate im Ausland voller Hitze und Langeweile wichen allmählich dem Gefühl von East End, Harry’s Café und Zuhause. Die Tür des Lokals flog krachend auf, und ein Mädchen kam herein. Mikes Blick ging nach oben zu einem Fetzen schwarzer Seide. Das Mädchen trug eine schwarze Seidenjacke mit merkwürdigen Stickern an den Armen. Sie wand sich aus einem Rucksack, auf dessen Rückseite das Wort Ace gestickt war. Ein Ding, das unmöglich ein Transistorradio sein konnte, wurde achtlos auf einen Tisch neben dem von Mike geworfen. Das Mädchen ging zur Theke. Mike beobachtete, wie sie sich über den Tresen lehnte und umsah. Sie bewegte sich anders als irgendeines der Mädchen, das er kannte, und sie war auch nicht gekleidet wie irgendjemand, den er je gesehen hatte. Sie hämmerte mit den Knöcheln auf den abgewetzten Tresen aus Resopal. »Hallo?«, rief sie in reinstem Londoner Akzent. Der Doktor runzelte die Stirn, als er die Antenne betrachtete. Sie stellte eine Störung seines Plans dar, und die sich daraus ergebenden Implikationen bereiteten ihm Sorgen. Er bemerkte eine Leiter, die ihm Zugang auf das Dach des Vans ermöglichte, und Sekunden später stand er dort, perfekt ausbalanciert mithilfe der Antenne. Ein Teil seines Verstandes löste eine Reihe von Gleichungen, in denen es um Winkel, Abstände und die optimale Wellenlänge ging, während ein anderer Teil sich daranmachte, wichtige Aspekte des Plans neu zu analysieren. Die erste Antwort kam schnell. Die zweite verlangte nach weiteren Daten. Der Doktor seufzte. Manchmal hatte Intuition ihre Grenzen, selbst die seine. Er richtete seinen Blick an der Achse der Antenne aus und … starrte auf die bedrohliche Fassade der Coal Hill School. Ace hämmerte erneut auf den Tresen. »Hallo!«, brüllte sie lauter als beabsichtigt. »Bedienung! Niemand zu Hause?« Keine Antwort. »So nicht«, sagte eine Männerstimme. Ace fuhr herum und sah sich einem jungen Mann gegenüber, der dicht vor ihr stand – viel zu dicht. Ace wich ein wenig zurück, um sich Raum zu verschaffen. »Wie dann?«, fragte sie. Der Mann grinste und zeigte gute Zähne. Seine Augen waren blau, ihr Blick berechnend. »Beispielsweise so«, sagte er, indem er sich zum Tresen umdrehte und im Kommandoton rief: »Harry! Kundschaft!« Er drehte sich wieder zu Ace um, die vorsichtig die Hände von den Ohren nahm. »So.« Eine Stimme antwortete aus dem hinteren Teil des Cafés. »Siehst du?«, sagte der Mann und trat wieder näher an Ace heran. »Ganz einfach, wenn man weiß, wie es geht.« Ein kleiner vierschrötiger Kerl mit dem Gesicht eines Boxers tauchte aus den Tiefen des Cafés auf. Das war dann wohl Harry. »Gib Ruhe, Mike«, sagte er zu dem jüngeren Mann, der auflachte und zu seinem Tisch zurückkehrte. »Ich hatte genug Krach im Krieg!« Harry wandte sich an Ace. »Kann ich Ihnen helfen, Miss?« Ace untersuchte den Zustand ihres Magens. »Vier Schinkensandwichs und eine Tasse Kaffee bitte«, sagte sie sodann. Der Doktor trat vorsichtig durch das Tor, während er Kindern auswich, die es eilig hatten, die Schule hinter sich zu lassen. Bar ihrer Insassen ragte die Coal Hill School finster wie ein Gefängnis über dem verlassenen Schulhof auf. Eine Bewegung weckte die Aufmerksamkeit des Doktors. Das Mädchen, das zuvor Ace beobachtet hatte, war noch da. Es sang vor sich hin, während es von einem Kreidequadrat zum nächsten hüpfte. Schwarze Kreise waren rund um die Kleine in den Asphalt geritzt. Vier von ihnen waren quadratisch angeordnet wie die Vier auf einem Würfel. Mit einem raschen Seitwärtsschritt stand der Doktor dicht neben den Markierungen und bückte sich, um mit dem Finger an einer davon entlangzufahren. Als er ihn zurückzog, war die Kuppe schwarz, rußig von verbranntem Beton. Er blickte auf und sah das Mädchen an, und für einen Moment begegneten sich ihre Blicke. Dann wirbelte es herum und war verschwunden. Rachel war ganz versunken in die Beobachtung ihrer Umgebung. Das Innere des Vans war vollgestopft mit Equipment. Das Leuchten der Bildröhre erzeugte dunkle Schatten an den Wänden, und für einen Moment verlor Rachel das Signal in dem Gewirr, das die umliegenden Gebäude verursachten. Doch schnell fokussierte sie mit geschickten Bewegungen die Ortungsgeräte erneut. Da hab ich’s, dachte sie. Hinter ihr öffneten sich die Hecktüren des Vans, und das Fahrzeug schaukelte leicht, als jemand einstieg. Sie wusste, dass das nur Sergeant Smith sein konnte. Sie wandte den Blick nicht vom Bildschirm. »Sie haben sich Zeit gelassen. Gehen Sie ans Funkgerät und informieren Sie den Colonel«, begann sie. »Ich denke, ich habe die Quelle lokalisiert …« Intensiv dreinblickende graue Augen begegneten den ihren. »Die Quelle einer magnetischen Fluktuation vielleicht?«, sagte der...



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