Leitlinien der Ergotherapie, Band 17
E-Book, Deutsch, Band 17, 296 Seiten
Reihe: Leitlinien der Ergotherapie
ISBN: 978-3-456-95891-0
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
•Überblick über muskuloskelettale Erkrankungen bei Erwachsenen
•Ergotherapeutischer Prozess bei Erwachsenen mit muskuloskelettalen Erkrankungen
•Evidenzbasierte Praxis und Übersicht zur Evidenz •Schlussfolgerungen für Praxis, Ausbildung, Forschung
• Glossar aus dem Occupational Therapy Practice Framework (OTPF, 2014) des AOTA in deutscher Sprache
Zielgruppe
Ergotherapeuten in Wissenschaft, Lehre und Praxis
Fachgebiete
- Medizin | Veterinärmedizin Medizin | Public Health | Pharmazie | Zahnmedizin Klinische und Innere Medizin Muskuloskelettales System, Bewegungsapparat
- Medizin | Veterinärmedizin Medizin | Public Health | Pharmazie | Zahnmedizin Physiotherapie, Physikalische Therapie Ergotherapie, Kreativtherapie (z. B. Kunst, Musik, Theater)
Weitere Infos & Material
1;Inhaltsverzeichnis, Geleitwort;7
2;1 Einführung;17
2.1;1.1 Zweck und Verwendung dieser Veröffentlichung;17
2.2;1.2 Gegenstandsbereich und Prozess der Ergotherapie;18
2.2.1;1.2.1 Gegenstandsbereich;18
2.2.2;1.2.2 Prozess;20
3;2 Zusammenfassung;23
3.1;2.1 Hintergrund;23
3.2;2.2 Praxisleitlinien;23
3.3;2.3 Zusammenfassung der Hauptergebnisse;24
3.3.1;2.3.1 Interventionen für die Schulter;24
3.3.2;2.3.2 Interventionen für den Ellenbogen;25
3.3.3;2.3.3 Interventionen für Unterarm, Handgelenk und Hand;25
3.3.4;2.3.4 Interventionen für die unteren Extemitäten (UE);26
3.3.5;2.3.5 Interventionen für die Wirbelsäule;26
3.3.6;2.3.6 Interventionen für die Rückkehr an den Arbeitsplatz;27
3.3.7;2.3.7 Interventionen bei chronischem Schmerz;28
3.3.8;2.3.8 Interventionen bei Verbrennungen;28
4;3 Übersicht über muskuloskelettale Erkrankungen (MSE);29
4.1;3.1 Typen von muskuloskelettalen Erkrankungen;29
4.2;3.2 Prävalenz;30
4.3;3.3 Gründe und Risikofaktoren;30
4.4;3.4 Allgemeine Symptome und Beeinträchtigungen;31
4.5;3.5 Diagnostik der Erkrankungen;31
5;4 Der ergotherapeutische Prozess bei Erwachsenen mit muskuloskelettalen Erkrankungen (MSE);33
5.1;4.1 Evaluation;33
5.1.1;4.1.1 Betätigungsprofil;33
5.1.2;4.1.2 Analyse der Betätigungsperformanz;33
5.1.3;4.1.3 Betätigungsbereiche;34
5.1.4;4.1.4 Klientenfaktoren;36
5.1.5;4.1.5 Performanzfertigkeiten;36
5.1.6;4.1.6 Performanzmuster;36
5.1.7;4.1.7 Kontext und Umwelt;37
5.2;4.2 Intervention;37
5.2.1;4.2.1 Planung der Intervention;37
5.2.2;4.2.2 Implementierung der Intervention;38
5.2.3;4.2.3 Überprüfung der Intervention;39
5.3;4.3 Ergebnis und Ergebniskontrolle;39
5.4;4.4 Fallstudien;40
5.4.1;4.4.1 Fallstudie 1: Laterale Epikondylitis;40
5.4.2;4.4.2 Fallstudie 2. Knieendoprothese;43
5.4.3;4.4.3 Fallstudie 3: Kreuzschmerzen;45
6;5 Best Practice und Zusammenfassung der Evidenz;49
6.1;5.1 Einführung;49
6.2;5.2 Interventionen für die Schulter;50
6.2.1;5.2.1 Frakturen;50
6.2.2;5.2.2 Kapselverklebungen;51
6.2.3;5.2.3 Nacken- und Schulterschmerz;51
6.2.4;5.2.4 Unspezifischer Schulterschmerz;51
6.2.5;5.2.5 Rotatorenmanschettenrupturen;52
6.2.6;5.2.6 Subacromiales Impingement;52
6.3;5.3 Interventionen für den Ellenbogen;53
6.3.1;5.3.1 Laterale Epikondylitis;54
6.3.2;5.3.2 Frakturen, Kontrakturen und Dislokationen;54
6.3.3;5.3.3 Subakute Ellenbogenverletzungen;55
6.3.4;5.3.4 Kubitaltunnelsyndrom;55
6.4;5.4 Interventionen für Unterarm, Handgelenk und Hand;55
6.4.1;5.4.1 Knochen, Gelenke und allgemeine Beschwerden an der Hand;55
6.4.2;5.4.2 Periphere Nervenverletzungen;58
6.4.3;5.4.3 Sehnenerkrankungen;60
6.5;5.5 Interventionen für die unteren Extremitäten;61
6.5.1;5.5.1 Hüftfrakturen;62
6.5.2;5.5.2 Hüft- und Knieersatz;63
6.5.3;5.5.3 Hüft- und Kniearthrose;64
6.6;5.6 Interventionen für die Wirbelsäule;65
6.6.1;5.6.1 Psychosoziale und kognitive Interventionen;65
6.6.2;5.6.2 Ergonomie und Arbeitstechnik oder Modifikationen;69
6.6.3;5.6.3 Funktionelle Wiederherstellung;69
6.6.4;5.6.4 Multidisziplinäre Ansätze;70
6.6.5;5.6.5 Physikalische Anwendungen;71
6.6.6;5.6.6 Körperliche Aktivität;71
6.7;5.7 Interventionen für die berufliche Rehabilitation;72
6.7.1;5.7.1 Interventionen für den Arbeitsplatz;72
6.7.2;5.7.2 Psychologische und verhaltenstherapeutische Interventionen;73
6.7.3;5.7.3 Interventionen zu Alltagsaktivität;73
6.8;5.8 Interventionen bei chronischen Schmerzen;73
6.8.1;5.8.1 Selbstmanagement;73
6.8.2;5.8.2 Körperliche Aktivität;74
6.8.3;5.8.3 Edukation;74
6.8.4;5.8.4 Multidisziplinäre Interventionen;75
6.8.5;5.8.5 Physikalische Anwendungen;75
6.8.6;5.8.6 Psychosoziale Interventionen;75
6.8.7;5.8.7 Complex Regional Pain Syndrome (CRPS);76
6.9;5.9 Interventionen bei Verbrennungen;76
6.9.1;5.9.1 Körperliche Aktivität;76
6.9.2;5.9.2 Hochfrequente Rehabilitation;77
6.9.3;5.9.3 Frühzeitige Exzision und Hautdeckung;77
6.9.4;5.9.4 Interventionen zur Lebensqualität;77
6.9.5;5.9.5 Schmerzmanagement;77
6.9.6;5.9.6 Narbenbehandlung;77
7;6 Schlussfolgerungen für Praxis, Ausbildung und Forschung;79
7.1;6.1 Schlussfolgerung für die Praxis;86
7.1.1;6.1.1 Obere Extremität;86
7.1.2;6.1.2 Untere Extremität;87
7.1.3;6.1.3 Wirbelsäule;87
7.1.4;6.1.4 Rückkehr an den Arbeitsplatz;87
7.1.5;6.1.5 Chronische Schmerzen;88
7.1.6;6.1.6 Verbrennungen;88
7.2;6.2 Schlussfolgerung für die Ausbildung;88
7.3;6.3 Schlussfolgerung für die Forschung;89
8;Anhang;91
8.1;A Vorbereitung und Qualifikation von Ergotherapeuten und Ergotherapie-Assistenten;91
8.2;B Selected CPT ™ Coding for Occupational Therapy Evaluations and Interventions;93
8.3;C Evidenzbasierte Praxis;97
8.4;D Übersicht zur Evidenz;102
9;Literatur;257
10;Sachwortverzeichnis, Glossar, Herausgeberin und Übersetzerin;281
4 Der ergotherapeutische Prozess bei Erwachsenen mit muskuloskelettalen Erkrankungen (MSE)
Ergotherapeutische Interventionen werden in Krankenhäusern und ambulanten Settings für muskuloskelettale Erkrankungen, die von traumatischen Verletzungen oder operativen Eingriffen herrühren, und ambulant, zu Hause und am Arbeitsplatz für Erkrankungen, die durch genetische Gründe oder Überlastungen entstanden, aber auch für in der subakuten Phase befindliche traumatische Verletzungen angeboten. Bezugnehmend zum AOTA Framework gliedert sich der ergotherapeutische Prozess in drei Teile: Evaluation, Intervention und Erzielung von Outcomes. Die Evaluation setzt sich aus dem Betätigungsprofil und der Analyse der Betätigung zusammen. Die Intervention beinhaltet den Interventionsplan, die Interventionsdurchführung und die Interventionsüberprüfung. Der letzte Part, der auf das Erzielen von Outcomes ausgerichtet ist, beinhaltet die Ermittlung und Überwachung der Outcomes der Interventionen.
4.1 Evaluation
4.1.1 Betätigungsprofil
Der ergotherapeutische Prozess beginnt mit dem Betätigungsprofil, welches die Therapeutin durch die Sammlung von Daten entwickelt. Ziel ist es, den Klienten als ein Individuum zu verstehen, das in spezifische Aktivitäten in verschiedensten Settings und mit unterschiedlichen Menschen eingebunden ist. Das Betätigungsprofil ist eine wesentliche Komponente des Evaluationsprozesses.
Das Betätigungsprofil beinhaltet Informationen über die Betätigungshistorie und Muster von Aktivitäten und über die Performanzbereiche des Klienten, die für ihn aktuell am wichtigsten sind. Informationen werden durch Interviews gesammelt durch den Einsatz standardisierter Assessments wie der Rollen- Checkliste (Oakley, Kielhofner, Barris, & Reichler, 1986) oder dem Occupational Perfomance History Interview-II (Kielhofner et al., 2004), sowie einer Kombination von Interview und standardisierten Assessments. Die Ergotherapeutin nutzt diese Informationen, um eine klientenzentrierte Zielsetzung zu formulieren (AOTA, 2014). Informationen, die als Teil des Betätigungsprofils zusammengestellt wurden, erlauben es dem Therapeuten:
• zu ermitteln, weshalb der Klient seine Dienste in Anspruch nehmen möchte
• zwischen erfolgreichen Bereichen von Betätigung des Klienten und solchen, die für ihn schwierig durchzuführen sind, zu unterscheiden
• Kontexte und Umgebungen zu identifizieren, die im beruflichen Einsatz unterstützen oder Hindernisse darstellen und solchen, die den Einsatz limitieren • die Betätigungshistorie, Verhaltensmuster im beruflichen Einsatz und im täglichen Rollenverhalten des Klienten zu ermitteln
• die Prioritäten und gewünschten Ziele des Klienten zu identifizieren, welche als Leitfaden des Interventionsplans eingesetzt werden.
4.1.2 Analyse der Betätigungsperformanz
Sobald die Problembereiche und Interessengebiete des Klienten durch das Betätigungsprofil identifiziert sind, führt die Ergotherapeutin die Analyse der Betätigungsperformanz durch, um Bereiche der ergotherapeutischen Domäne (Klientenfaktoren, Performanzmuster, Fertigkeiten, Betätigungen, sowie Umgebungs- und Kontextfaktoren) zu erfassen, die wahrscheinlich zur verminderten Partizipation in Betätigungen beitragen.