Anders | Notärztin Andrea Bergen 1441 | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 1441, 64 Seiten

Reihe: Notärztin Andrea Bergen

Anders Notärztin Andrea Bergen 1441

Kämpfst du um mich?
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7517-2295-7
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Kämpfst du um mich?

E-Book, Deutsch, Band 1441, 64 Seiten

Reihe: Notärztin Andrea Bergen

ISBN: 978-3-7517-2295-7
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die Notärztin macht sich große Sorgen um Jana, die nette Ernährungsberaterin am Elisabeth-Krankenhaus. Von Tag zu Tag wird die junge Kollegin blasser und verschlossener. Ob das etwas mit dem Chirurgen zu tun hat, den sie so sehr liebt?
Es könnte sein, denn Daniel will sich nicht mehr binden. Zwei Frauen, die er geliebt hat, sind gestorben, und er möchte nicht, dass ihm dasselbe mit Jana noch einmal passiert. Darum kämpft er gegen seine Gefühle.
Aber dann wird Jana schwer krank. Die Ärzte entdecken einen Tumor in ihrer linken Brust ...

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Kämpfst du um mich?

Was ist nur mit Jana los? Von Tag zu Tag wird die nette Ernährungsberaterin blasser und verschlossener. So kenne ich sie gar nicht! Ob es etwas mit unserem Chirurgen Dr. Daniel Frenzen zu tun hat, den sie so sehr liebt?

Es könnte schon sein, denn Daniel Frenzen will sich nicht mehr binden. Ich kenne den Grund: Zwei Frauen, die er geliebt hat, sind gestorben. Nun hat er Angst, dasselbe Schicksal könnte ihn mit Jana noch mal ereilen.

Als ich mit Jana darüber reden will, erfahre ich etwas, was mich zutiefst schockiert: Man hat in ihrer linken Brust ein Mammakarzinom gefunden! Gerade jetzt bräuchte sie einen Menschen an ihrer Seite, der ihr Halt und Zuversicht gibt ...

»Sie strahlen ja richtig, Frau Ahrendsen«, stellte Notärztin Andrea Bergen fest, als sie der jungen Ernährungsberaterin am Eingang zur Inneren Station begegnete.

»Wirklich? Tue ich das?« Unwillkürlich fasste Jana sich an die Wange. Sie fühlte sich heiß an. »Bin ich rot im Gesicht?«

»Ein wenig. Haben Sie gute Nachrichten bekommen?«, erkundigte sich Dr. Bergen neugierig.

Jana nickte lebhaft. »Ja, habe ich!« Sie holte tief Luft. »Daniel ist wieder im Lande. Gestern ist er aus den USA zurückgekehrt, und er hat mich gleich angerufen.«

Andrea Bergen seufzte leise. Sie wünschte sich, Jana würde nicht so an diesem Mann hängen. Aber es war sinnlos, ihn ihr ausreden zu wollen. Er war nun einmal ihre große Liebe.

»Wie schön«, rang sie sich halbherzig ab.

Janas Strahlen wurde schwächer. Sie wusste, dass die Notärztin ihr loses Verhältnis mit Dr. Daniel Frenzen nicht befürwortete.

»Ich weiß, Sie mögen ihn nicht«, sagte sie unglücklich.

Andrea Bergen schüttelte leicht den Kopf. Sie fand einfach, dass Jana etwas Besseres verdient hatte als einen Mann, der sich nur an sie erinnerte, wenn er ein paar zärtliche Nächte mit ihr verbringen wollte.

»Das stimmt nicht«, widersprach sie trotzdem. »Ich mag Dr. Frenzen sogar sehr. Er ist ein sympathischer Mensch und ein engagierter Arzt. Seine Erfolge als plastischer Chirurg sind beachtlich, und er tut alles für seine Patienten. Es gefällt mir nur nicht, wie er Sie behandelt.«

»Er ist wundervoll.« Ein zärtliches Lächeln umspielte Janas Lippen. »Dass er sich nicht binden will, ist ja nicht verwerflich. Viele Leute ziehen heutzutage eine unverbindliche Beziehung einer festen Partnerschaft vor – besonders, wenn sie beruflich so engagiert sind wie Daniel.«

»Das mag ja sein. Und es funktioniert sicher auch, wenn beide Partner diese Einstellung haben. Aber in Ihrem Fall ...«, gab Andrea zu bedenken.

»Ich bin vollauf mit dem zufrieden, was Daniel mir geben kann und will«, betonte Jana.

Dr. Bergen glaubte ihr kein Wort.

»Sie machen sich doch nur etwas vor«, sagte sie Jana auf den Kopf zu. »Im Grunde sind Sie ...«

Sie wurde von ihrem Pager unterbrochen, der einen nervigen Alarmton von sich gab. Andrea schaute auf das Display.

Erstickungsanfall Säugling, las sie und erschrak: Das konnte übel ausgehen!

»Tut mir leid, ich muss zu einem Einsatz!«, entschuldigte sie sich.

Sie steckte den Pager wieder ein und verschwand im Fahrstuhl.

***

Jana setzte ihren Weg fort. Sie war zu einer Patientin von Dr. Habermann gerufen worden, um mit ihr über einen Diätplan zu sprechen.

Dr. Lorenz Habermann war der Dermatologe und Facharzt für Allergologie am Elisabeth-Krankenhaus. Er hatte stets viel zu tun, denn immer mehr Menschen litten unter Allergien, und auch die Hautkrankheiten nahmen zu.

Bevor Jana zu der Patientin ging, klopfte sie an Dr. Habermanns Dienstzimmer. Der Arzt hatte sie sprechen wollen.

»Da sind Sie ja, Frau Ahrendsen«, begrüßte er sie. »Sie wissen, dass Frau Baumann an einer ausgeprägten Neurodermitis leidet. Was Sie nicht wissen, ist, dass diese Frau ihren eigenen Kopf hat und alles besser weiß als wir Ärzte. Es wird nicht leicht sein, ihr begreiflich zu machen, dass sie ihre Ernährung umstellen muss.«

»Sie haben es ihr aber sicher schon gesagt, oder?«, erkundigte sich Jana.

»Natürlich.« Der Dermatologe seufzte ungeduldig. »Ebenso, wie ich ihr ans Herz gelegt habe, in Zukunft auf ihre Faltencreme und Kleidung aus reiner Wolle zu verzichten und ihren Hamster abzugeben. Aber das ist ja alles nur Unsinn; all diese Dinge sind ganz sicher nicht verantwortlich für ihre Ekzeme und ihren Juckreiz.«

»Dann will sie ihre Lebensgewohnheiten also nicht ändern?«, hakte die junge Ernährungsberaterin nach.

»Nein, denn die haben ja nichts mit ihrer Krankheit zu tun.« Dr. Habermanns Stimme hatte einen sarkastischen Klang angenommen. »Lieber schimpft sie auf die unfähigen Ärzte und die Chemiker der Pharmaindustrie, die zu dumm sind, um ein wirksames Mittel zu erfinden.«

Jana schnitt eine Grimasse. Solche Patienten kannte sie auch.

»Muss ich mich wirklich mit ihr unterhalten? Bestimmt werde ich bei ihr nicht mehr Erfolg haben als Sie, Herr Doktor«, vermutete sie deshalb.

»Versuchen Sie es wenigstens, Frau Ahrendsen«, bat der Arzt. »Setzen Sie ihr auseinander, welche Rolle die richtige Ernährung bei Hautkrankheiten spielt. Wenn sie Ihren Rat nicht annehmen will, ist das ihre Sache. Wir können sie schließlich nicht zwingen. Aber dann haben wie wenigstens unsere Pflicht getan.«

Lorenz Habermann erhob sich zum Zeichen dafür, dass die kurze Unterredung beendet war. Auch Jana stand auf.

»Danke für die Warnung, Herr Dr. Habermann«, sagte sie noch, bevor sie sein Dienstzimmer verließ.

Wenig später betrat sie das Zimmer der Patientin. Sonja Baumann, eine übergewichtige Frau Ende vierzig, schaute ihr mit abweisender Miene entgegen.

»Was wollen Sie?«, fragte sie unfreundlich. »Hat man hier keine fünf Minuten lang seine Ruhe? Ständig platzt jemand rein und will was von mir.«

Jana spürte Ärger in sich aufsteigen. Am liebsten wäre sie wieder gegangen. Stattdessen warf sie das blonde Haar zurück und trat näher.

»Schade, dass Sie unsere Bemühungen als Belästigung empfinden«, erwiderte sie kühl. »Warum sind Sie überhaupt hier, wenn Sie unsere Hilfe nicht wollen?«

Sonja Baumanns Miene wurde noch abweisender.

»Weil mein Hausarzt geglaubt hat, mich hierher schicken zu müssen. Den Weg hätte ich mir sparen können. Und helfen? Dass ich nicht lache! Geholfen hat mir bisher noch niemand!«, ereiferte sie sich.

»Weil Sie sich offenbar nicht helfen lassen wollen«, stellte Jana nüchtern fest.

Sie setzte sich und öffnete ihre Aktenmappe. Nachdenklich musterte sie die Patientin. Plötzlich glaubte sie zu erkennen, dass ihre abweisende Miene nur Fassade war. Dahinter verbarg sie Angst und Verzweiflung, das war deutlich zu spüren.

Diese Erkenntnis stimmte Jana um einiges milder.

»Bevor wir mit unserer Unterredung beginnen, möchte ich mich erst einmal vorstellen«, sagte sie. »Mein Name ist Jana Ahrendsen. Ich bin Ernährungsberaterin und helfe den Patienten dabei, einen Diätplan zu erstellen, der sich günstig auf ihre Krankheit auswirkt.«

»Diätplan? Ich habe nicht vor, meine Ernährung umzustellen. Am Essen liegt es sicher nicht, dass ich so verheerend aussehe und mich fast zu Tode kratze.«

»Nein, natürlich nicht allein an der Ernährung. Trotzdem können die richtigen Lebensmittel enorm zur Linderung der Beschwerden beitragen – und die falschen die Symptome verschlechtern«, stellte Jana richtig. »Meine Aufgabe ist es deshalb, die Patienten darüber zu informieren, was sie essen dürfen und was sie besser meiden sollten.«

»Ich habe keine Lust, auf Süßigkeiten und andere Leckereien zu verzichten, wo sie doch die einzigen Freuden in meinem Leben sind«, entgegnete die Patientin bitter.

Jana bemerkte den Ehering an Sonja Baumanns Hand. Sie war also verheiratet. Unwillkürlich fragte sie sich, welche Ehe sie wohl führen mochte. Bekam sie von ihrem Mann liebevolle Unterstützung? Oder ekelte er sich vor ihren Ekzemen?

»Viele Menschen kompensieren ihren Kummer mit Essen«, erklärte Jana. »Dabei kann es passieren, dass sie genau das essen, was ihr Problem verschlimmert. Gehen wir doch einmal Ihre Essgewohnheiten durch. Einverstanden?«

Die Patientin nickte zögernd. Das war immerhin ein kleiner Fortschritt. Frau Baumann schien nun doch zur Kooperation bereit zu sein.

»Zum Frühstück trinke ich natürlich Kaffee, zwei Tassen. Das lasse ich mir nicht nehmen«, begann sie jedoch und klang schon wieder eigensinnig.

»Eine Tasse«, sagte Jana entschieden und machte sich Notizen. »Koffeinfreien Kaffee.«

»Pah.« Sonja Baumann presste trotzig die schmalen Lippen zusammen.

»Noch besser wäre es, wenn Sie den Kaffee durch Tee ersetzen würden. Kamillentee, Baldriantee, Fencheltee«, fuhr Jana fort.

Bei jedem Vorschlag verzog die Patientin das Gesicht ein wenig mehr. Auch damit, dass Jana die...



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