Anders | Notärztin Andrea Bergen 1448 | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 1448, 64 Seiten

Reihe: Notärztin Andrea Bergen

Anders Notärztin Andrea Bergen 1448

Dann begann sein Doppelleben
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7517-2618-4
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Dann begann sein Doppelleben

E-Book, Deutsch, Band 1448, 64 Seiten

Reihe: Notärztin Andrea Bergen

ISBN: 978-3-7517-2618-4
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



'Sie sind bis auf Weiteres vom Dienst suspendiert!' Noch immer hallen die vernichtenden Worte seines Chefs Prof. Hebestreit in Elmar Hartenberg nach. Und noch immer kann der junge Narkosearzt nicht fassen, dass ihm bei der Operation am Morgen ein so gravierender Fehler unterlaufen ist: Fast wäre die Patientin durch seine Schuld gestorben!
Die Scham droht Elmar zu verschlingen - und die Angst vor der Reaktion seiner bildschönen Frau! Diese Nachricht wird den letzten Funken Liebe, den Maxine noch für ihn hat, erlöschen lassen! Doch er darf Maxine nicht verlieren - dazu liebt er sie zu sehr! Fieberhaft sucht Elmar nach einem Weg, ihr die dramatischen Ereignisse zu verheimlichen und ihr weiterhin den erfolgreichen, angesehenen Narkosearzt vorzuspielen ...
An diesem Abend - nach seiner Heimkehr in die Familienvilla - beginnt Elmar Hartenberg ein verhängnisvolles Doppelleben, das ihn und die Menschen, die er liebt, zu zerstören droht!

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Da begann sein Doppelleben

Oje! Am Morgen bin ich der schönen Maxine Hartenberg im Krankenhaus begegnet, die zu ihrem Mann wollte. Dabei ist Elmar Hartenberg schon seit Wochen vom Dienst als Narkosearzt suspendiert – nachdem ihm im OP ein unverzeihlicher Fehler unterlaufen ist, der fast ein Menschleben gefordert hätte.

Maxine fiel aus allen Wolken, sie hatte keine Ahnung. Auch nicht davon, dass ihr Mann unter schweren psychischen Problemen leidet! Für die junge Frau ist eine Welt zusammengebrochen: Offenbar hat Elmar die ganze Zeit ein Doppelleben geführt. Wo ist er die vielen Stunden tagsüber gewesen, wenn er angeblich am OP-Tisch stand? Und vor allem: Wo war er, wenn er angeblich Nachtdienst hatte?

Maxine Hartenberg ist bis ins Herz getroffen und will sich heute noch von Elmar trennen ...

Ein paar Stunden später

Gerade hat Maxine einen dramatischen Notruf abgesetzt: Sie hat zu Hause Elmars Abschiedsbrief gefunden, und aus dem Tresor fehlt die Pistole seines Großvaters ...

Maxine stellte die Kaffeekanne auf den Frühstückstisch und setzte sich.

»Schlecht geschlafen, Elmar?«, fragte sie ihr Gegenüber.

Dr. Elmar Hartenberg zuckte die Schultern. Was sollte er sagen? Er wünschte, die Frage seiner Frau nicht beantworten zu müssen. Ja, er hatte schlecht geschlafen – miserabel schlecht. Aber er wollte nicht darüber sprechen, wollte die Gedanken, die ihn gequält hatten, für sich behalten. Oder, besser noch, vergessen. Doch das war nicht so einfach.

»So kann man es nennen«, erwiderte er knapp und trank von dem Kaffee, den Maxine ihm gerade eingeschenkt hatte.

Sie trank ebenfalls von ihrem Kaffee und griff nach ihrem Handy, das wie üblich neben ihrem Teller lag. Sie checkte es kurz durch, tippte etwas hinein und legte es dann wieder weg.

»Ich habe auch nicht besonders gut geschlafen«, erklärte sie und schnitt eine Grimasse. »Mir sind zu viele Gedanken durch den Kopf gegangen.«

Abwesend strich Elmar Butter auf seinen Toast. Oh ja, er kannte das nur zu gut, wenn die Gedanken einen nicht zur Ruhe kommen ließen. Nur mit dem Unterschied, dass es bei Maxine bestimmt angenehmere Gedanken waren als bei ihm. Sicher drehten sie sich um ihre Aufgaben in der Moderedaktion der Zeitschrift, bei der sie schon seit ihrer Volontärzeit arbeitete, und um ihren umfangreichen Freundeskreis.

Sicher, auch dort gab es hin und wieder Probleme, die einem unter Umständen den Schlaf rauben konnten. Doch das war nichts im Vergleich zu den Problemen, mit denen er zu kämpfen hatte.

Er hob den Blick und betrachtete sie, wie sie in ihren Marmeladentoast biss. Wie bildhübsch sie war mit ihren dunklen Locken, den ebenso dunklen Augen mit den dichten Wimpern und den sanft geschwungenen, roten Lippen! Fast noch hübscher als damals, als sie sich kennengelernt hatten.

Als Redakteurin, die in den Ressorts »Mode, Lifstyle und Kosmetik« unterwegs war, verstand sie es besonders gut, sich perfekt zu schminken und damit ihre natürliche Schönheit dezent zur Geltung zu bringen. Und natürlich war Maxine auch immer nach den neuesten Trends gekleidet.

»Wann bist du gestern Abend nach Hause gekommen?«, fragte Elmar unvermittelt. »Oder, besser gesagt, letzte Nacht?«

Er hatte sie nicht kommen hören, obwohl er den größten Teil der Nacht wach gelegen hatte. Es musste schon sehr spät gewesen sein.

Sie lächelte flüchtig, beinahe etwas verlegen.

»Es ist wieder mal spät geworden«, gab sie zu. »Wir hatten nach Redaktionsschluss noch eine Besprechung, die wir dann ins Burgstübchen verlegt haben. Da sind weitere Kollegen und Freunde dazugekommen.« Sie warf ihm einen schuldbewussten Blick zu und seufzte. »Wie es halt so ist. Du weißt schon.«

Elmar zwang sich zu einem Lächeln. Ja, das wusste er noch aus seiner Studentenzeit, als er so alt gewesen war, wie Maxine es heute war. Da war es bei ihm auch oft spät geworden, wenn er mit seinen Studienfreunden diskutiert hatte. Er war Maxine ja auch nicht böse. Er hatte nur Angst, sie eines Tages zu verlieren, was er nicht ertragen könnte. Allein der Gedanke versetzte ihn in Panik.

Maxine schob sich den letzten Bissen ihres Toasts in den Mund und spülte ihn mit dem Rest ihres Kaffees hinunter.

»Sorry, ich muss weg«, erklärte sie im Aufstehen und schnappte sich ihr Handy.

Elmar schenkte ihr ein leicht gequältes Lächeln. Maxine musste und wollte immer weg – von ihm, wie es schien. Zumindest vermittelte sie ihm dieses Gefühl oft genug.

»Ja, natürlich«, murmelte er.

»Viel Glück heute«, wünschte sie ihm, während sie zur Tür wirbelte. Sie warf ihm noch eine Kusshand zu, und weg war sie.

Mit Sehnsucht im Herzen sah er sie aus der Tür gehen. Er liebte sie immer noch, heiß und innig, auch wenn sie ihm oft die kalte Schulter zeigte und ihre Freunde ihr wichtiger waren als er. Wenn sie ihm nur ein klein wenig Zuneigung schenken würde, nur einen kleinen Teil ihrer Verliebtheit von damals! Ein bezaubernder Wirbelwind war sie gewesen, gerade zweiundzwanzig Jahre alt. Und er war siebenunddreißig gewesen ...

Elmar seufzte tief. War er ihr zu alt geworden?

Er hatte ihre letzten Worte noch im Ohr. »Viel Glück«, hatte sie ihm gewünscht, das konnte er brauchen. Heute trat er im Elisabeth-Krankenhaus seine neue Stelle als Anästhesist an. Elmar wusste nicht, ob er sich darauf freuen sollte oder ob ihm davor graute. Ein neues Spießrutenlaufen würde er nicht ertragen können.

Elmar schenkte sich den letzten Rest aus der Kaffeekanne ein. Während er ihn trank, wanderten seine Gedanken zurück zu jenem Winter vor vier Jahren, als er Maxine und ihren Vater im Skiurlaub in Tirol kennengelernt hatte. Schon auf der Piste waren sie sich begegnet, doch richtig ins Gespräch gekommen waren sie erst am Abend im Weinkeller des Sporthotels, in dem sie gewohnt hatten.

Sein Herz war Maxine spontan zugeflogen. Auch sie hatte ihm signalisiert, dass sie auf ihn ansprach. Ihrem Vater hatte das sichtlich gefallen, denn er hatte danach ihre Beziehung intensiv gefördert.

Von den zwei Wochen Skiurlaub hatte Elmar mehr als die Hälfte mit Maxine verbracht, mal mit, mal ohne ihren Vater. Wie sich herausgestellt hatte, wohnten sie in derselben Stadt am Rhein wie er. Und so war es ganz selbstverständlich gewesen, dass sie auch nach ihrer Rückkehr weiterhin Kontakt hielten.

Für ihn war es mehr als nur ein Urlaubsflirt gewesen, und auch Maxine hatte ihm versichert, dass sie über eine Fortsetzung ihrer Bekanntschaft sehr glücklich wäre. Inwieweit ihr Vater in dieser Hinsicht interveniert hatte, darüber hatte sich Elmar nicht viele Gedanken gemacht.

Doch schon kurz nach ihrer Hochzeit, die ein halbes Jahr später stattgefunden hatte, war ihm klar geworden, dass er die treibende Kraft gewesen war. Maxine hatte ihn nicht wirklich heiraten wollen. Sie wollte auch keine Kinder, sondern ihr Leben genießen, was ihn jedoch nur selten mit einschloss.

Sie ging ihre eigenen Wege, verdiente ihr eigenes Geld und war im Grunde unabhängig von ihm. Und sein Schwiegervater war hochzufrieden, dass er seine Tochter mit einem angesehenen Anästhesisten verbandelt hatte.

Elmar schluckte. Konnte man bei ihm überhaupt noch von Ansehen sprechen? War aus ihm nicht eher ein bemitleidenswertes Wrack geworden?

Nur nicht darüber nachdenken!

Er ging ins Bad, um sich die Zähne zu putzen.

»Du kannst es ihr nicht übelnehmen«, redete er seinem Spiegelbild ein. »Maxine ist jung und voller Lebensfreude. Du bist zu alt für sie, bist zu sehr mit deinem Beruf verbunden. Was kannst du ihr schon bieten, außer finanzieller Sicherheit? Du hast doch ebenso wenig Zeit für sie wie sie für dich.«

Abrupt wandte er sich ab und verließ das Bad. Plötzlich fühlte er sich noch deprimierter, als er es ohnehin schon war. Aber das konnte er sich heute nicht leisten. In einer halben Stunde musste er sich den neuen Kollegen im Elisabeth-Krankenhaus vorstellen, da wollte er einen guten Eindruck machen.

Er selbst hatte von seinem zukünftigen Arbeitsplatz nur den besten Eindruck bekommen. Die Kollegen schienen alle sehr nett zu sein, und Professor Hebestreit, der schon ältere Klinikchef, war eine Seele von Mensch. So hatte er ihn zumindest eingeschätzt. Ebenso Dr. Benrath, einer der Stationsärzte auf der Chirurgie, mit dem Elmar bei seinem Vorstellungsgespräch kurz geplaudert hatte.

Dennoch wünschte er, dort nicht arbeiten zu müssen. Er wollte überhaupt nicht mehr in seinem Beruf tätig sein, wollte sich nur noch verkriechen.

Aber es half alles nichts, er musste zum Dienst. Widerstrebend verließ Elmar den Bungalow, in den Maxine und er nach ihrer Hochzeit gezogen waren, und ging zur Garage.

Leise summte der Motor, als Elmar die Limousine aus der Einfahrt lenkte. Über eine der Rheinbrücken fuhr er in Richtung Innenstadt und erreichte nach nicht allzu langer Fahrt das Elisabeth-Krankenhaus.

Der wuchtige Backsteinbau schimmerte durch die kahlen Bäume im Park. Elmars ohnehin schon niedergedrückte Stimmung sank noch mehr. Am liebsten wäre er wieder umgekehrt. Doch er fuhr weiter, fand den Personalparkplatz und...



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