E-Book, Deutsch, Band 32, 448 Seiten
Reihe: Julia Sommerliebe
Anderson / Gilmore / Hayes Julia Sommerliebe Band 32
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7515-0312-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 32, 448 Seiten
Reihe: Julia Sommerliebe
ISBN: 978-3-7515-0312-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
LIEBESSTERNE ÜBER DER KARIBIK von ELLA HAYES
Fasziniert starrt Emilie den sexy Traummann an, der halbnackt aus den türkisblauen Fluten steigt: Milliardär Joel Larsson, für den sie in dem karibischen Inselparadies arbeiten wird! Sie ist rettungslos verloren - obwohl es heißt, Joel habe der Liebe abgeschworen ...
NUR EINE SOMMERAFFÄRE MIT DEM MILLIARDÄR? von JESSICA GILMORE
Ich werde meine Träume leben! Entschlossen übernimmt die junge Engländerin Lily die Pension ihrer Großmutter auf der kleinen Insel vor Kroatiens herrlicher Küste. Sogar die Liebe findet sie hier bei dem attraktiven Hotelier Damir. Bis sie erfährt, worauf er es abgesehen hat ...
IN DER BRANDUNG DER LEIDENSCHAFT von NATALIE ANDERSON
Javier Torres' weiße Luxusjacht durchkreuzt stolz die Wogen des Pazifiks, während die Leidenschaft zwischen Emerald und dem spanischen Tycoon brennt. So heiß wie damals während ihres One-Night-Stands! Aber verwöhnt Javier sie nur, weil er ihr den gemeinsamen Sohn nehmen will?
Natalie Anderson nahm die endgültigen Korrekturen ihres ersten Buches ans Bett gefesselt im Krankenhaus vor. Direkt nach einem Notfall-Kaiserschnitt, bei dem gesunde Zwillinge das Licht der Welt erblickten, brachte ihr ihr Ehemann die E-Mail von ihrem Redakteur. Dem Verleger gefielen ihre früheren Korrekturen und da es gerade einen Mangel an guten Manuskripten gab, musste sie ihre Verbesserungen innerhalb von einer Woche anfertigen. Trotz dieses knappen Zeitfensters hatte ich längst angebissen. Unter starken Schmerzmitteln und ohne den ständigen Kontakt zu meinen frisch geborenen Zwillingen schaffte ich die Revisionen rechtzeitig, sagt sie. Auch ihr Ehemann dachte, dass es eine gute Idee sei, die Sache anzugehen. Darum brachte er ihr den Laptop seines Bruders und Natalie machte sich an die Arbeit. Sie verschickte die Revisionen am Freitag. Am Montag war sie bereits wieder Zuhause und bekam endlich den heiß ersehnten Anruf: Wir wollen ihr Buch kaufen. Ernsthaft schreibt Natalie nun schon seit einigen Jahren. Aber seit sie damit angefangen hat, schreibt sie jede Nacht, nachdem ihre zwei Kinder, und jetzt auch noch ihre Zwillinge, ins Bett gegangen sind. Für ihre Romane hofft sie in der Zukunft auf weitere gute Neuigkeiten und auf eine längere Abgabefrist.
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1. KAPITEL
Emilie Clayton wackelte mit ihren sandigen Zehen und begutachtete ihre Unterschenkel. Inzwischen hatten sie einen schönen goldbraunen Ton angenommen. Sie zog den Sarong ein wenig höher und betrachtete die Haut oberhalb der Knie, die ebenfalls schon gebräunt war. Wie das hatte geschehen können, war ihr allerdings ein Rätsel.
Vielleicht war sie bei ihrem täglichen Gang vom Cottage zum Haus braun geworden. Nicht auf dem Weg, der sich durch die riesigen Weißgummibäume schlängelte, durch deren große, herzförmige Blätter sich nur hin und wieder ein Sonnenstrahl verirrte, sondern eher bei dem langen Aufstieg zum Hintereingang der Luxusresidenz, wo es keinen Schatten gab.
Wenn sie die Stufen aus hellem Granit hinaufgestiegen war, hatte die Sonne ihre nackten Waden gewärmt, was die Bräune wohl erklärte. Obwohl die Fahrt mit der Motorbarkasse auch in Betracht kam. Emilie trug immer Shorts, wenn sie nach Tortola fuhr, um Vorräte einzukaufen, und sie hatte nie unter dem Verdeck gesessen.
Sie zog den Sarong wieder herunter und sah hinaus auf das leuchtende Meer und die diesigen grünen Hügel in der Ferne, die zur benachbarten Karibikinsel gehörten. Wie es passiert war, spielte ohnehin keine Rolle, denn ihre Beine waren nur zufällig braun geworden, weil sie gar keine Zeit für ein Sonnenbad hatte, seit sie auf Buck Island angekommen war.
Die letzten drei Wochen war sie nur in der Küche gewesen und hatte exotische Gerichte kreiert, um die anspruchsvolle Kundschaft zu befriedigen. Das Frühstück musste aus einem frisch zubereitetem Büfett bestehen, mit kalten und warmen Speisen, der Lunch leicht, aber auserlesen sein, und das Dinner sollte genau dem entsprechen, was ihr früherer Boss, der berühmte Starkoch Michel Lefèvre, in seinem bekannten Londoner Restaurant Le Perroquet gezaubert hätte.
Zu Anfang war sie nervös gewesen. Nicht, weil es ihr an kulinarischen Fähigkeiten gemangelt hätte, sondern weil sie alles allein machte. Das war sie nicht gewohnt. Normalerweise war Tom in der Küche an ihrer Seite gewesen und auch außerhalb, bis …
Ihr Magen zog sich zusammen. Tom! Vier Monate waren vergangen, seit er ihre Welt in Stücke gerissen hatte, doch es tat immer noch weh. Schließlich ging es nicht nur um Tom, sondern auch um alles andere, was sie mit ihm verloren hatte.
Sie umklammerte ihre Knie, schob die Gedanken beiseite und lauschte dem Rascheln der Palmen, den Wellen, die über den Strand rollten, und dem Kreischen der Seevögel. Obwohl sie so nervös gewesen war, war es ein Erfolg gewesen – mehr als das, wenn man den Komplimenten im Gästebuch Glauben schenken konnte.
Langsam stand sie auf, klopfte den Sand von ihrem Sarong und zog ihn um die Hüften fest. Natürlich machte es einen großen Unterschied, dass Melinda da war. Mit ihrem strahlenden Lächeln, der mütterlichen Art, der fröhlichen Stimme und ihrem schrägen Sinn für Humor brachte sie Ruhe in jede Situation. Das hatte selbst an dem Abend funktioniert, als zwölf Gäste da gewesen waren, die sechs verschiedene Gänge bestellt hatten.
Emilie ging zum Wasser und lächelte in sich hinein. Melinda und ihr Mann Erris waren sehr viel mehr als eine Haushälterin und ein Verwalter. Sie waren ihre Nachbarn – ihr Cottage lag fünf Minuten Fußweg von ihrem entfernt. Aber in nur drei Wochen waren sie auch zu lieben Freunden geworden, hatten sie eingearbeitet und kümmerten sich um sie. Die beiden waren herzliche Menschen, die sehr viel Wert auf Familie legten.
Ihr Sohn Anton hatte eine Autovermietung in Road Town und war der begehrteste Automechaniker auf Tortola. In seiner Freizeit gab er jungen Leuten Unterricht in Moko Jumbie, einem Tanz auf Stelzen, und trat auch selbst mit seiner Truppe auf. Melinda hatte ihr Videos gezeigt: verrückte Tanzschritte, fantastische Kostüme. Sie war begeistert gewesen.
Antons Schwester Kesney hatte einen kleinen Betrieb, in dem aus Meersalz Seife hergestellt wurde. Kesney und ihr Mann Will erwarteten ihr erstes Baby, und Melinda und Erris platzten fast vor Vorfreude. Buck Island war nur einen kurzen Sprung von Tortola entfernt, trotzdem fehlte es den beiden, dass sie ihre Lieben nicht in der Nähe hatten.
Vielleicht bemutterte Melinda sie deshalb bei jeder Gelegenheit. Erst an diesem Morgen hatte sie Emilie aus der Küche gescheucht.
Du brauchst ein wenig Freizeit, hatte sie gemeint, bevor du noch vor Erschöpfung zusammenbrichst. Zumindest hatte ihr Blick das gesagt. Aus ihrem Mund war gekommen: „Steh mir nicht im Weg herum. Ich muss alles für Mr. Larsson herrichten.“
Freizeit. Für einen Moment schaltete Emilie ab und genoss das warme Wasser, das um ihre Füße schwappte, ehe sie den Strand entlang sah. Am hinteren Ende lagen Felsblöcke im seichten Wasser, als wären sie in trunkenem Zustand den Hügel hinuntergerollt, auf dem die elegante, moderne Residenz stand. Bisher hatte sie die vierzig Morgen große Insel nur teilweise erkunden können, doch jetzt hatte sie ein paar Stunden frei. Viel Zeit, um in Ruhe die Insel zu umrunden.
Sie ging los, während sie ihre vom Schwimmen noch feuchten Haare zusammendrehte.
Larsson klingt wie ein schwedischer Name, dachte sie. Jedenfalls skandinavisch.
Laut Melinda hatte er das ganze Haus für drei Wochen gebucht und keine Gäste eingeladen. Seltsam. Doch Melinda hatte auch gesagt, so etwas würde hin und wieder vorkommen, und es sei müßig, die Launen der Reichen und Privilegierten verstehen zu wollen. Trotzdem kam ihr eine Luxusresidenz mit sechs Schlafzimmern auf einer Privatinsel für eine Person übertrieben vor. Und was ihre Rolle als Küchenchefin betraf …
Emilie blieb stehen, um einen großen Braunpelikan zu betrachten, der mit trägem Flügelschlag seine Kreise dicht über dem Wasser drehte. Dahinter jagte in der Ferne ein Katamaran entlang.
Emilie ging weiter und strich sich ein paar lose Strähnen aus dem Gesicht. Sie würde ernsthaft unterbeschäftigt sein, wenn sie nur eine Person verpflegen musste. Wenn sie Zeit für sich hätte haben wollen, wäre das perfekt gewesen. Aber sie hatte diesen verrückten Auftrag nur deshalb angenommen, um sich zu beschäftigen; damit sie nicht darüber nachdenken konnte, was auf der anderen Seite der Welt passierte. Bei Tom – und Rachel …
Sie presste die Lippen zusammen und ging schneller. Tom und Rachel. Sie stellte sich vor, wie die beiden zusammen einkauften, Pläne schmiedeten, sich ein Nest bauten …
Ein Schluchzen stieg in ihrer Kehle auf, und ihre Füße fühlten sich bleischwer an. Ruhig atmen! Sie hatte nicht einmal eine Stunde frei, und schon war Tom ihr in den Kopf geschossen, mit ihrer besten Freundin Rachel. Ihrer sogenannten Freundin.
Das kam dabei heraus, wenn man nichts zu tun hatte. Drei geschäftige Wochen hatten ihr keine Zeit zum Nachdenken gelassen, nicht einmal abends. Kaum hatte ihr Kopf das Kissen berührt, war sie auch schon eingeschlafen. Wenn sie Zeit für sich hatte, war sie ein wehrloses Opfer ihrer Grübeleien, doch dafür hatte sie hier nicht angeheuert. In der Jobbeschreibung hatte zwar gestanden, dass sie jederzeit in der Lage sein müsse, bis zu zwölf Gäste zu verpflegen, aber sie wäre nie auf die Idee gekommen, dass sie drei Wochen lang nur für einen Gast kochen würde. Warum brachte der einsame Larsson nicht elf hungrige Freunde mit? Wäre das denn zu viel verlangt? Jetzt würde sie wegen ihm Däumchen drehen müssen und in ihrem eigenen Saft schmoren. Und das war wirklich das Letzte …
Als sie plötzlich ein metallisches Klirren hörte, blieb sie abrupt stehen. Sie sah auf und merkte, dass ihr die Luft wegblieb. Ein paar Meter von ihr entfernt schob sich langsam ein Katamaran über den Strand. Sie hörte ein lautes Platschen, ehe ein großer, blonder Mann mit orangefarbenen Badeshorts und Rettungsweste hinter dem Segel auftauchte und das Gefährt zum Strand zog.
Mit einem Mal hatte sie das seltsame Gefühl, als würde sich alles in ihr sträuben. Buck Island war eine Privatinsel mit Privatstränden. Sie war keineswegs für jeden zugänglich und nicht dafür gedacht, dass irgendein Tom, Dick oder Harry, der zufällig vorbeikam, mit seinem Boot – oder besser gesagt: Katamaran – hier anlegte. Larsson würde sicher nicht glücklich darüber sein. Er hatte diese Insel wahrscheinlich gebucht, weil er allein sein wollte. Deshalb blieb ihr nichts anderes übrig, als diesen Kerl zu verjagen.
Sie prüfte, ob ihr Sarong richtig saß, ehe sie sich dem Katamaran und dem Mann näherte, der an einem Seil zog, das irgendwo am Mast befestigt war. Nachdem sie tief durchgeatmet hatte, sagte sie: „Entschuldigung, aber das hier ist eine Privatinsel.“
Keine Reaktion.
Erneut holte sie Luft. Vielleicht hatte er sie nicht gehört. Das flatternde Segel hatte wohl ihre Stimme übertönt.
Emilie trat näher und bemerkte seine starken Arme sowie die Bartstoppeln auf seinen Wangen, die genauso hell waren wie seine dichten, niedlich zerzausten Haare. Sie fuhr sich mit der Zunge über die Unterlippe. Es war verführerisch, einfach dazustehen und ihn zu betrachten …
Stopp! Eben noch hatte sie wegen Tom ihre Tränen hinuntergeschluckt, und jetzt gaffte sie den Kerl an, der unbefugt den Strand betreten hatte. Der Fremde war eindeutig der schönste Mann, den sie je gesehen hatte, aber das spielte keine Rolle, denn er hatte hier nichts verloren.
Sie räusperte sich und versuchte es noch einmal. „Entschuldigen Sie …“
Diesmal zuckte er zusammen, und...




