E-Book, Deutsch, Band 31, 448 Seiten
Reihe: Julia Sommerliebe
Anderson / Roscoe / Douglas Julia Sommerliebe Band 31
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7337-1507-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 31, 448 Seiten
Reihe: Julia Sommerliebe
ISBN: 978-3-7337-1507-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
MIT DIR AUF DER INSEL DER TRÄUME von MICHELLE DOUGLAS
Als Jasper Coleman sie stürmisch küsst, schlägt Imogens Herz viel zu schnell. Dabei weiß sie genau: mehr als ein paar verboten erotische Stunden in der Abgeschiedenheit der kleinen Insel kann es nie geben, denn der attraktive Milliardär ist ihr Boss ... und überzeugter Single!
DIE SINNLICHE RACHE DES STOLZEN GRIECHEN von PIPPA ROSCOE
Endlich ist die Zeit gekommen, um sich an Prinzessin Sofia zu rächen! weiß Selfmade-Millionär Theo Tersi. Sie soll spüren, was es bedeutet, alles zu verlieren. Doch als der stolze Grieche wieder in Sofias saphirblaue Augen blickt, wird aus Wut pure Leidenschaft ...
HEISSER ALS DIE SONNE ITALIENS von NATALIE ANDERSON
Allein mit Alessandro Zetticci in seiner traumhaften italienischen Villa? Für Katie ein Tanz auf dem Vulkan. Denn dass sie mit dem Playboy eine Ehe auf Zeit führt, ist eine Sache, aber dass sie sich unsterblich in den Herzensbrecher verliebt hat, eine ganz andere ...
Natalie Anderson nahm die endgültigen Korrekturen ihres ersten Buches ans Bett gefesselt im Krankenhaus vor. Direkt nach einem Notfall-Kaiserschnitt, bei dem gesunde Zwillinge das Licht der Welt erblickten, brachte ihr ihr Ehemann die E-Mail von ihrem Redakteur. Dem Verleger gefielen ihre früheren Korrekturen und da es gerade einen Mangel an guten Manuskripten gab, musste sie ihre Verbesserungen innerhalb von einer Woche anfertigen. Trotz dieses knappen Zeitfensters hatte ich längst angebissen. Unter starken Schmerzmitteln und ohne den ständigen Kontakt zu meinen frisch geborenen Zwillingen schaffte ich die Revisionen rechtzeitig, sagt sie. Auch ihr Ehemann dachte, dass es eine gute Idee sei, die Sache anzugehen. Darum brachte er ihr den Laptop seines Bruders und Natalie machte sich an die Arbeit. Sie verschickte die Revisionen am Freitag. Am Montag war sie bereits wieder Zuhause und bekam endlich den heiß ersehnten Anruf: Wir wollen ihr Buch kaufen. Ernsthaft schreibt Natalie nun schon seit einigen Jahren. Aber seit sie damit angefangen hat, schreibt sie jede Nacht, nachdem ihre zwei Kinder, und jetzt auch noch ihre Zwillinge, ins Bett gegangen sind. Für ihre Romane hofft sie in der Zukunft auf weitere gute Neuigkeiten und auf eine längere Abgabefrist.
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1. KAPITEL
Imogen setzte ihre Ohrstöpsel ein und drückte auf Start, um die Playliste abzuspielen, die ihr Vater ihr geschickt hatte. Sie hielt still, bis das erste Lied begann, und grinste, als der Surfsound der Sechzigerjahre erklang.
Perfekt, hier auf dieser Insel vor der Küste Brasiliens! Sie kniff sich in den Arm. Zweimal. Und starrte dann böse den Staubsauger an, der sie daran erinnerte, dass sie nicht nur im Urlaub war. Diese Tatsache entschlüpfte nur allzu leicht ihrem Bewusstsein, bei all dem goldenen Sand, den Palmen, den stillen Lagunen und den verlockenden Wellen auf dem unendlichen Blau des Ozeans.
Aber in ein paar Stunden konnte sie an den Strand gehen. Oder den Regenwald erkunden. Oder …
Oder herausfinden, was mit ihrer Tante los war.
Das Lachen verging ihr, aber sie straffte dennoch entschlossen die Schultern. Imogen war erst seit drei Tagen hier und hatte noch genügend Zeit herauszufinden, was Tante Katherine bedrückte.
Entschlossen stellte sie den Staubsauger an und verwandelte sich augenblicklich in die Göttin von Heim und Herd. Singend und mit kleinen Tanzschritten wirbelte sie durch den Raum. So funktionierte Hausarbeit am besten! Sie musste erledigt werden, aber man konnte dabei wenigstens Spaß haben.
Während der vergangenen Tage war sie so still wie ein Mäuschen gewesen. Sie hatte schnell bemerkt, dass der Herr des Hauses, Jasper Coleman, ziemlich empfindsam gegen Krach war.
Aber pünktlich jeden Vormittag um elf ging er eine Stunde joggen. Das hieß, Imogen blieben noch fünfzig Minuten, in denen sie sich austoben konnte. In dieser Zeit musste sie in seinem Wohnzimmer, dem Speisezimmer, dem Büro und der Eingangshalle staubwischen, staubsaugen und aufräumen.
Sie schaute sich in der Strandvilla um. Die Holzbalken, die sich über die gesamte hohe, unverkleidete Decke zogen, ließen den Raum besonders groß wirken. Bei diesem Anblick fühlte sich Imogen, als wäre sie auf einem uralten Piratenschiff unterwegs. Die mexikanisch inspirierten, honigfarbenen Bodenfliesen wirkten diesem Eindruck allerdings entgegen, ähnlich wie die riesigen Fenster mit ihrem fantastischen Ausblick.
Grübelnd schob Imogen den Staubsauger-Fuß unter den Couchtisch. Eigentlich sollte ihr das Haus gefallen. Die künstlerisch arrangierten Möbel und Designerteppiche sahen aus wie aus einem Lifestyle-Magazin für die Reichen und Schönen. Alles passte zusammen. Sie unterdrückte einen Schauder.
Wenn es ihr Haus wäre … Haha. Als ob.
Aber wenn eben doch, dann sähe es hier ganz anders aus. Ihr Lächeln verblasste. Über dem Haus lag eine Düsternis, die man nicht von den Wänden schrubben oder aus der Tür kehren konnte. Kein Wunder, dass Tante Katherine so miesepetrig war.
Tante Katherine und Miesepetrigkeit – das passte eigentlich nicht zusammen. Imogen musste dem Geheimnis auf den Grund gehen, und nicht nur deshalb, weil sie es ihrer Mutter versprochen hatte. Tante Katherine stand ihr besonders nahe, und es tat weh, sie so unglücklich zu sehen.
Das nächste Lied begann, und Imogen rief sich zur Ordnung. Schließlich hatte sie ein Haus zu putzen und konnte es sich nicht leisten, schwermütig zu werden. Sie drehte die Musik lauter, wackelte im Takt mit dem Hintern und schwang den Staubsauger herum wie einen imaginären Tanzpartner. Die Räume waren zwar sauber, aber sie waren riesig, und sie musste fertig sein, bevor Mr. Coleman zurückkam und sich wieder in seinem Büro verkroch. Was auch immer er dort an seinem Computer tat. In einem Jackett! War das zu glauben? Auf einer Insel, auf der gerade einmal vier Leute wohnten, trug er ein Jackett zur Arbeit.
Das zweite Lied endete. Als Nächstes erklang die Stimme ihres Vaters. Das war das Schöne an seinen Playlisten – die persönlichen Sprachnachrichten zwischen den Liedern. Wir vermissen dich, Immy.
Imogen rollte mit den Augen, aber grinsen musste sie doch. Um seine Anekdote über den Tennisklub besser hören zu können, stellte sie den Staubsauger kurz aus.
Ich hab dich lieb, meine Kleine.
„Ich dich auch, Dad“, flüsterte sie. In diesem Moment sah sie aus den Augenwinkeln eine Bewegung. Sie erstarrte und fuhr herum, in der jähen Gewissheit, dass sie wusste, wer dort stand. Und sie hatte recht.
Es war niemand anderes als Jasper Coleman höchstpersönlich, überlebensgroß. Nervös zog Imogen sich die Ohrstöpsel heraus.
Ihr Arbeitgeber war ein Bär von einem Mann. Er wirkte verschlossen und abgekapselt, auf eine Weise, die Gefahr verhieß. Seine Gegenwart erfüllte den Raum von den Fliesen bis zur Balkendecke.
Mit dem geschulten Blick einer Schneiderin schätzte sie ihn auf eins fünfundachtzig, mit breiten Schultern und einem schlanken, durchtrainierten Oberkörper. Alle Muskeln, die man sah – und man sah eine Menge davon, da er sein Jackett gegen T-Shirt und eine Trainingshose getauscht hatte –, traten deutlich hervor. Zusammen mit seinem kurzen Igelhaarschnitt verlieh seine Statur ihm eine Aura mühsam beherrschter Kraft.
„Ms. Hartley, sehe ich das richtig, dass Sie während der Arbeitszeit persönliche Anrufe tätigen?“
Das war doch sicher ein Scherz, oder? Ihr Telefon hatte hier kaum Empfang. Imogen wollte spöttisch schnauben, verkniff es sich aber, als er die Augenbrauen hob. „Nein“, sagte sie. „Sir.“ Verspätet hinzugefügt, klang das Wort viel zu zackig, als wäre sie beim Militär.
Toll, Imogen. Warum nicht gleich salutieren?
„Es war kein Anruf. Mein Vater ist Toningenieur. Er schickt mir Playlisten und versteckt kleine Nachrichten zwischen den Liedern. Ich antworte ihm, obwohl ich weiß, dass er mich nicht hören kann.“
Zu viele Einzelheiten.
„Ich dachte, Ihre Tante hätte Ihnen klargemacht, dass ich bei meiner Arbeit Ruhe und Frieden wünsche.“
„Das hat sie!“ Imogen durfte Tante Katherine auf keinen Fall in Schwierigkeiten bringen. „Ich dachte nur, Sie wären schon beim Joggen.“
Ein Blick zu seiner Bürotür, und sie wollte sich vor die Stirn schlagen. Eigentlich sollte sie vorher überprüfen, ob die Tür offen oder geschlossen war. War sie offen, hieß das, er war weg, und sie konnte die Zimmer sauber machen, ohne ihn zu stören. War sie geschlossen, arbeitete er noch, und sie musste mucksmäuschenstill sein. Imogen biss sich auf die Lippen. „Es tut mir leid. Ich habe vergessen, nach Ihrer Bürotür zu schauen. Das wird nicht noch mal passieren, Mr. Coleman, das verspreche ich.“
Keine Reaktion. Nichts.
Unsicher blickte sie ihn an. Er war vielleicht kein Bär, aber er war so griesgrämig wie einer.
Jasper Coleman wandte sich ab. Sofort ließ sie erleichtert die Schultern sinken. Doch dann wandte er sich noch einmal um. „Ich gehe jetzt laufen, Ms. Hartley. Falls es Ihrer Aufmerksamkeit entgangen ist.“
Sein beißender Sarkasmus ließ Imogen den Staubsauger unwillkürlich fester umklammern. Auf einmal war es die Stimme von Elliot, ihrem Ex-Freund, die sie in ihrem Kopf hörte, seinen spöttischen, kalten Tonfall …
Sie hob das Kinn. „Halten Sie mich für dumm?“ Sie mochte hier auf der Insel nur Zimmermädchen sein, aber mit seiner Unhöflichkeit musste sie sich trotzdem nicht abfinden. „Hören Sie, ich habe einen Fehler gemacht und mich entschuldigt. Das bedeutet nicht, dass ich dumm bin.“
Mr. Coleman war schon an der Tür, aber nun drehte er sich noch einmal um. Sehr langsam.
Statt klein beizugeben – was sicher klüger gewesen wäre –, starrte Imogen ihn böse an. Vielleicht war sie ein wenig zu empfindlich, wenn es um ihre Intelligenz ging, aber man zahlte ihr nicht genug, dass sie sich eine Herabwürdigung gefallen lassen musste.
Das zumindest sagte sie sich, bevor ihre Knie zu zittern begannen. Ihr Gefühl rechtschaffener Empörung schwand, als Mr. Coleman sich zu voller Höhe aufrichtete.
Jeder Dummkopf wusste, dass man einen schlecht gelaunten Bären nicht reizte.
„Ich kenne Sie nicht gut genug, um über Ihre Intelligenz zu urteilen, Ms. Hartley.“ Er deutete auf seine Bürotür. „Ihre Beobachtungsgabe allerdings ziehe ich in Zweifel.“
Imogen biss sich auf die Zunge und sagte nichts. Glücklicherweise schien er auch keine Antwort zu erwarten, da er ohne weitere Verzögerung den Raum verließ. Einen Moment später hörte sie, wie sich die Vordertür leise schloss.
Natürlich würde er nie etwas so Unbeherrschtes tun, wie die Tür zuzuknallen.
Er hatte unrecht. Ihre Beobachtungsgabe war sogar sehr ausgeprägt. Und keineswegs war ihr seine Kleidung entgangen. Schließlich war sie Schneiderin.
Sie war ihr sogar besonders aufgefallen. Was nicht viel Sinn ergab, weil seine Kleidung nicht außergewöhnlich war. Die schlichte Laufhose ging ihm bis zum Knie und war nicht einmal besonders eng. Allerdings saß sein T-Shirt wie angegossen und betonte seinen gestählten Oberkörper.
Versuchte sie, sich selbst etwas vorzumachen? Es waren nicht seine Kleider, die ihr aufgefallen waren. Es war der Mann, der darin steckte.
Imogen runzelte die Stirn und widmete sich schnell wieder ihrer Arbeit. Saugte Böden blitzsauber und wischte Oberflächen blank.
Jasper Colemans Büro war so ordentlich wie der Rest des Hauses. Und genauso kalt. Ihr Boss hatte keine Fotos auf dem Schreibtisch stehen, keine Ziergegenstände, nichts Persönliches. Alles war rein funktional. Angeblich war er eine Art von Computergenie, aber wie es ihm gelang, kreativ zu sein, wenn er die ganze Zeit von so...