Arentzen / McGrey | 10 SHERLOCK HOLMES - Die neuen Fälle Box 2 | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 400 Seiten

Arentzen / McGrey 10 SHERLOCK HOLMES - Die neuen Fälle Box 2

Aus den Tagebüchern von Dr. Watson
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-86473-578-3
Verlag: Romantruhe-Buchversand Joachim Otto
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Aus den Tagebüchern von Dr. Watson

E-Book, Deutsch, 400 Seiten

ISBN: 978-3-86473-578-3
Verlag: Romantruhe-Buchversand Joachim Otto
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Sherlock Holmes und Dr. Watson gehören zu den genialsten Privatdetektiven der Kriminalgeschichte. Diese Box enthält die Kriminalfälle 11 bis 20 der beiden weltberühmten Ermittler zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

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Musik! Diese lieblichen Klänge, die verschiedenste Gefühle in uns auszulösen vermögen. Ob es nun die beswingten Weisen sind, die uns an einem klaren Tag zur Bergwanderung ermuntern, oder die herrischen Klänge der Trommeln, die Soldaten in die Schlacht rufen. Ob frisch Vermählte zum Klang des Walzers tanzen oder ein Trauermarsch die Hinterbliebenen zum Grabe ihres geliebten Angehörigen begleiten – Musik spielt in unserem Leben eine wichtige Rolle. Es erstaunt daher nicht, dass gebildete Kreise unserer Gesellschaft schon früh damit beginnen, ihren Kindern das Erlernen eines Instruments zu ermöglichen. Sei es nun eine Violine, wie sie mein Freund Sherlock Holmes mit Freuden spielt, oder doch ein Klavier. In einfachsten Fällen darf es auch die Flöte sein, sollte das Kind sonst keinerlei Begabung für ein Instrument aufweisen. Schaue ich heute auf die Fälle zurück, die Holmes im Laufe seines Lebens löste, so spielte Musik nicht selten eine entscheidende Rolle. Sicherlich erinnern Sie sich an jenen ruchlosen Mörder, der die Stimme einer Diva nutzte, um missliebige Personen in seinem eigenen Theater zu meucheln. Ohne Holmes wäre der Mörder nicht nur ungeschoren davongekommen. Nein, ein Unschuldiger wäre zudem am Galgen gelandet. Nur dem messerscharfen Verstand meines Freundes und seinem Mut, sich selbst zum Opfer zu machen, war es letztlich zu verdanken, dass der Gerechtigkeit Genüge getan werden konnte! Ein weiterer Fall, in dem Musik eine Rolle spielte, ereignete sich nur wenige Wochen nach besagten Ereignissen. Der Winter hatte sich verabschiedet, auch wenn man dies nur selten spürte. Der Frühling wirkte in jenen Tagen kraftlos; so, als fehle ihm der Antrieb, mit Sonnenschein und Wärme die Menschen zu erfreuen. Hatte ich während der kalten Monate allerhand zu tun gehabt, so änderte sich dies aufgrund der Witterungen auch im Frühling kaum. Im Gegenteil, nun waren es vermehrt junge Leute, deren Abwehrkräfte sie zwar den Winter hatten überstehen lassen, nun aber nachgaben und ihnen eine hübsche Erkältung bescherten. Hausbesuche wechselten sich mit Stunden in der Praxis ab, und auch meine Frau Mary erkrankte in diesen Tagen. Sie alleine zu Hause zu wissen, gefiel mir gar nicht, denn unser Hausmädchen vermochte es, sehr viel Chaos anzurichten. Obgleich sie sich rührend um meine Frau kümmerte, ereigneten sich doch einige Unfälle. Es versteht sich von selbst, dass ich in dieser Zeit kaum in die Baker Street 221b kam. Lediglich einmal schaute ich nach meinem Freund, denn Mrs. Hudson hatte sich besorgt dahin gehend geäußert, dass auch er ein Opfer der Erkältungswelle geworden sei. Bei meinem Eintreffen fand ich Holmes jedoch nicht nur bei bester Gesundheit, sondern auch in guter Stimmung. Zwar gab es keinen Fall, den er hätte lösen können, doch pflegte er mit einigen Ärzten und Wissenschaftlern regen Briefkontakt, um anschließend Stunden mit Chemikalien und sonstigen Dingen zu experimentieren. Ostern nahte bereits, als sich die Situation in meiner Praxis entspannte und auch meine Frau wieder gesund war. Daher fand ich eines Tages Zeit, meinem Freund einen längeren Besuch abzustatten und ihn zudem auf einen Drink in meinen Club einzuladen. Zumindest war dies mein Plan, der sich aber änderte, als ich die Baker Street erreichte. Schon an der Tür wies mich Mrs. Hudson darauf hin, dass Holmes nicht alleine sei. Eine junge Frau habe sich angekündigt. Das arme Ding sei völlig aufgelöst, wie sie berichtete. Sie habe ihr erst einmal einen Scotch geben müssen, damit sie sich beruhigte. Nun habe Holmes jedoch Tee und Gebäck bestellt, um es seiner Besucherin so angenehm wie möglich zu machen. Neugierig stieg ich die Treppen zu Holmes’ Wohnung hinauf und trat nach sanftem Klopfen ein. »Watson, Sie schickt der Himmel!«, rief mein Freund aus, nachdem er mich erblickt hatte. »Bitte, kommen Sie näher und nehmen Sie sich der jungen Dame an; sie kann etwas ärztlichen Zuspruch gebrauchen!« Ich blickte zum Chaiselongue und sah dort Holmes’ Besucherin liegen, ein feuchtes Tuch auf der Stirn. Tränen hatten ihre hübschen Augen gerötet, mit einem Taschentuch tupfte sie sich hin und wieder die Nase ab. »Meine Teuerste, was ist Ihnen widerfahren?«, erkundigte ich mich besorgt, hockte mich auf die Kante des Möbelstücks und maß ihren Puls. Er war eindeutig zu hoch, etwas musste sie in große Aufregung versetzt haben! »Miss Florence Newton kam zu mir, um mich in einer delikaten Angelegenheit zu konsultieren. Bisher gelang es ihr jedoch nicht, ihr Anliegen zu schildern. Vielleicht vermögen Sie es, etwas zu ihrer Beruhigung beizutragen?«, bat mich Holmes mit einem Hauch Ungeduld in der Stimme. Es ist wohl kein Geheimnis, das mein Freund den Frauen keine allzu große Bedeutung beimaß. Er behandelte sie stets korrekt, wenn er ihnen im Zuge eines Falles begegnete, und auch wies er keine weiblichen Klienten ab, die sich in ihrer Not an ihn wandten. Mehr als ordentliche Manieren und einen freundlichen Umgangston rang er sich jedoch niemals ab, und das Thema Liebe ging gänzlich an ihm vorbei. Ausgenommen hiervon ist natürlich eine Frau, die seiner Meinung nach ihr gesamtes Geschlecht dominierte und überragte – Irene Adler. Häufig holte er das Porträt der Sängerin aus der obersten Lade seines Sekretärs hervor und betrachtete es. Obwohl ich einst sicher war, dass er keine romantischen Gefühle für diese Person hegte, frage ich mich heute gelegentlich, ob sie sein Herz nicht doch berührt hatte – und er es geschickt unter seinem rationalen Äußeren zu verbergen wusste. Die junge Frau auf dem Chaiselongue war sicherlich keine Irene Adler. Sie in einer derart derangierten Verfassung zu sehen, war selbst für mich nahezu undenkbar. Ich tätschelte ein wenig die Hand der Dame, während Mrs. Hudson Tee für drei Personen servierte und auch am Gebäck nicht sparte. Nachdem ich ein wenig beruhigend auf Miss Newton eingeredet hatte, setzte sie sich auf und ließ sich von mir eine Tasse reichen. »Wenn Sie nun so freundlich wären, mich über den Grund Ihres Besuchs aufzuklären«, bat Holmes in wenig nachsichtigem Tonfall. Dabei wippte er ungeduldig mit dem Fuß. »Worum geht es, Miss Newton?« Sie seufzte schwer. »Es geht um … meinen Klavierlehrer!«, erklärte sie schließlich. »Mister Arnold Sandhurst. Er … ist verschwunden!« »Ihr Klavierlehrer?«, wunderte sich Holmes, ehe er sich besann. »Verschwunden, sagen Sie? Können Sie dies präzisieren?« Miss Newton senkte den Blick. »Bevor ich dies tue, sollte ich noch erwähnen, dass Mister Sandhurst … Arnold … sehr viel mehr ist, als nur mein Klavierlehrer. Auch wenn Sie dies überraschen mag!« »Nicht sonderlich!«, erwiderte mein Freund ungerührt. »Kaum eine junge Dame würde in solche Gemütswallungen geraten, ginge es nur um den Klavierlehrer. Ich darf annehmen, er ist Ihr Galan?« Miss Newton nickte verschämt. »Weder er noch ich haben es gewollt. Anfangs wurde Arnold von meinem Vater beauftragt, mich das Klavierspiel zu lehren. Dreimal die Woche sollte er kommen, und das für je zwei Stunden. Über ein Jahr ging das so. Aber eines Tages spürten wir, wie tief unsere Zuneigung zueinander doch ist. Wir verbrachten in den letzten Monaten sehr viel Zeit miteinander, müssen Sie wissen. Nicht nur während seiner Besuche, sondern auch abseits davon.« »Womit Ihr Vater vermutlich nicht einverstanden war?« »Vater erfuhr es nicht. Ich glaube, er weiß bis heute nicht, was ich für Arnold empfinde. Zu meiner großen Schande muss ich jedoch gestehen, dass ich weiter ging, als es sich für eine junge Dame geziemt. Sehr viel weiter, Mister Holmes!« Holmes hielt inne, während er seine Besucherin scharf fixierte. »Also ist er der Vater Ihres ungeborenen Kindes!« Miss Newton musterte Holmes mit erstauntem Blick. »Sie … wussten, dass ich ein Kind erwarte? Aber woher denn nur?« »Ich ahnte es bereits, als Sie den von Mrs. Hudson gereichten Scotch eher zögerlich annahmen. Schwangere Frauen sollten Alkohol meiden, soweit ich weiß. Und auch Sie wissen es, wie Ihr Zögern bewies. Vollends sicher war ich mir jedoch, als Sie sich aufsetzten und dabei eine Hand auf ihren Bauch legten. Die typische Haltung einer Frau, die ein Kind im Leibe trägt!« Ich musste lächeln, denn mein Freund hatte einmal mehr den Nagel auf den Kopf getroffen. »Ja, ich gebe es zu …«, sagte Miss Newton leise, »ich erwarte ein Kind von Arnold. Ich dachte, wir könnten gewisse Grenzen überwinden und unser Glück finden. Aber nun ist er weg. Verschwunden …« Damit holte sie einen gefalteten Brief aus ihrer Tasche und reichte ihn Holmes. »Dies erreichte mich am Dienstag per Boten. Seither habe ich nichts mehr von Arnold gehört!« Dieser klappte ihn auf und las die Worte sorgfältig, ehe er das Schreiben an mich weiterreichte. Teuerste Florence, die folgenden Zeilen fallen mir nicht leicht, und doch muss ich sie schreiben. Unser Glück, so greifbar es auch schien, kann nicht von Dauer sein. Du, ein Mädchen aus gutem Hause, und ich, ein Klavierlehrer mit magerem Einkommen … Bitte verzeih meine Mutlosigkeit, aber ich weiß aus tiefstem Herzen, dass es dir ohne mich besser ergehen wird. Behalte mich stets in guter Erinnerung und bitte – suche mich nicht! Lebe dein Leben, während ich den Weg der Schande gehen werde.   In Liebe Arnold »Den Weg der Schande …«, sinnierte ich. »Fremdenlegion?« Holmes nickte. »Durchaus möglich,...



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