E-Book, Deutsch, 224 Seiten
Reihe: MERIAN Reiseführer
Arneitz / Hutter / Eder MERIAN Reiseführer Wien
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-8342-3148-2
Verlag: Merian / Holiday ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Mit Extra-Karte zum Herausnehmen
E-Book, Deutsch, 224 Seiten
Reihe: MERIAN Reiseführer
ISBN: 978-3-8342-3148-2
Verlag: Merian / Holiday ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Imposanter Stephansdom, verführerische Sachertorte, eindrucksvolle Aussichten vom Riesenrad, Museen von Weltrang und jede Menge imperiales Flair. Mit MERIAN wird Ihre Zeit in der Kulturmetropole Wien unvergesslich. MERIAN zeigt die Stadt in all ihrem Reichtum: die charakteristischen Sehenswürdigkeiten und alles, was Sie darüber hinaus ebenfalls nicht verpassen sollten. MEHR ERLEBEN: Dank wertvoller Tipps sind Sie immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort, für unvergessliche Augenblicke. – MEHR GENIESSEN: Ausgesuchte Adressen und Empfehlungen führen Sie zu einmaligen Hotels, urtypischen Restaurants, feinen Traditionsgeschäften und kulturellen Highlights. – MEHR SEHEN: Spannende Geschichten geben erstaunliche Einblicke in die Stadt und liefern vertiefende Hintergründe.
Das bietet der MERIAN Reiseführer:
- MERIAN Top 10
- MERIAN Empfehlungen
- Themen-Seiten, u.a. zu: Bauwerke mit Bestand, Kulturszene mal anders, Abendgestaltung
- Mit Lesetexten zu den Themen der Stadt, u.a. zur Erfolgsgeschichte der Wiener Kaffeehäuser, zur Hofreitschule und den Lipizzanern und zum Wiener Walzer als Kulturdenkmal
- Spaziergänge und Ausflüge, u.a.: Weinwanderung, Mit Schiff und Rad durch die WachauMit dem MERIAN Reiseführer Wien wissen Sie immer, worauf es wirklich ankommt. So machen Sie mehr aus Ihrer Reise.
Mit Extra-Faltkarte zum Herausnehmen.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Hinweis zur Optimierung
Impressum
Leserhinweis
Anleitung zur eBook-Nutzung
Die Themen der Stadt
Zeichenerklärung
Stadtteile
Mein Wien
Der erste Blick auf die Stadt
Hinein in die Stadt
Spaziergänge und Ausflüge
Wissenswertes
Wien en detail
Karten
INNERE STADT
Im Herzen der Stadt findet man fast alles, was Wien berühmt gemacht hat: vom Stephansdom über die Staatsoper und die Kärntner Straße bis zur Sachertorte. Dazwischen laden verwinkelte Gassen zum Bummeln und Kaffeehäuser zum Rasten ein.
© plainpicture: Pokrovsky, Ekaterina
Blick über die Altstadt von Wien
Das historische Zentrum von Wien mit all seinen Sehenswürdigkeiten ist für Touristen besonders leicht zu erkunden. Alles ist gut zu Fuß erreichbar. Zudem locken weitläufige Fußgängerzonen und romantische Gassen mit alten Pflastersteinen zum Bummeln zwischen den prunkvollen Fassaden. Entstanden ist der 1. Bezirk auf den Resten des ehemaligen Römerlagers Vindobona. Das heutige Wien entwickelte sich erst im Mittelalter und wurde dann schnell Herrschaftszentrum der Babenberger und später der Habsburger. Für Wien-Besucher aus der ganzen Welt ist die Innere Stadt stets das erste Ziel. Deshalb kann es schon mal passieren, dass die Plätze sehr belebt sind und sich so manche Warteschlange vor den Sehenswürdigkeiten bildet. Aber keine Sorge. Wer sich ein wenig antizyklisch zu den Touristenströmen bewegt, findet leicht ruhige Momente, in denen die Atmosphäre der Stadt fast ungestört genossen werden kann. Schlendern Sie doch mal am frühen Morgen zum Stephansdom oder dem Rathaus. Es lohnt sich. Oder Sie entfliehen zwischendurch dem Trubel und blicken bei einer Melange im Haas-Haus von oben auf das Geschehen. Konditionsstarke erklimmen den Steffl und erleben die einzigartige Architektur des Doms vom Dachboden und Turm aus in einer neuen Perspektive. Zu erleben gibt es an jeder Ecke etwas. Die Innere Stadt ist voll von Geschichte, Geschichten und Legenden, die nur darauf warten entdeckt zu werden. Die »Bim«, wie die Straßenbahn liebevoll genannt wird, ist ein gutes Vehikel, um sich bei einer Fahrt entlang der Ringstraße einen ersten Eindruck zu verschaffen. Allein an diesem Prachtboulevard liegen schon viele Kostbarkeiten, von den offensichtlichen wie der Staatsoper oder den großen Museen bis zu eher unbekannteren wie dem Palais Ephrussi am Schottentor.
Ein gerüttelt Maß an Kultur also – da empfiehlt sich zur Erholung ein Spaziergang entlang des Donaukanals oder ein Bummel durch Kärntner Straße, Kohlmarkt oder Graben; noch immer sind hier einige der mondänsten Geschäfte Wiens zu finden. Zwischendurch müssen Sie natürlich die einzigartige Atmosphäre in einem Wiener Kaffeehaus wie dem Frauenhuber, dem Bräunerhof oder dem Hawelka schnuppern, ein Wiener Schnitzel genießen oder den Wiener Gemischten Satz verkosten – ganz auf den Spuren der Literaten und Künstler. Vielleicht kommen Sie auch mit ein paar Wienern ins Gespräch und lassen den Abend in einer der schicken Bars oder im berüchtigten Bermuda-Dreieck ausklingen.
© Adobe Stock: tatyanasuyarova
Das Dach des Stephansdoms zieren rund 230.000 bunt glasierte Ziegel. Diese sind so steil angebracht, damit der Schnee im Winter nicht lange liegen bleibt.
Sehenswertes
MERIAN TOP 10
1 STEPHANSDOM 1
Übersichtskarte | Detailkarte | Online-Karte
Auf dem Dachboden der Domkirche St. Stephan: Wer den bedeutendsten Kirchenbau Wiens, kurz »Steffl« genannt, aus einer völlig neuen Perspektive erleben möchte, sollte eine Führung auf den Dachboden buchen. Zwar müssen dafür 120 Stufen hochgeklettert werden, aber dafür wird man mit exklusiven Ein- und Ausblicken belohnt, beispielsweise auf die 230.000 bunten Ziegel des 110 m langen Daches, die selbst viele Einheimische so noch nicht gesehen haben. Eine schöne Alternative – oder Ergänzung – zum Besuch der Türme.
Auch ohne vollendeten Nordturm (in dem seit 1958 die gewaltige Glocke Pummerin läutet) ist der »Steffl« mit dem imposanten, 137 m hohen Südturm das Wahrzeichen Wiens. Im ehemals höchsten Gebäude Wiens wurde 1534 eine Feuerwache eingerichtet. Ein Türmer versah in 73 m Höhe seinen Dienst. Die Stube im Südturm ist noch heute zu erreichen. Der Letzte seiner Zunft hielt bis 1955 nach Feuersbrünsten Ausschau. Von oben bietet sich eine grandiose Aussicht über die Stadt. Allerdings muss man dazu die 343 Stufen bis zur in 73 m Höhe gelegenen Türmerstube überwinden und dem »Drehwurm« auf der steilen Wendeltreppe trotzen. Einfacher kommt man auf den Nordturm – mit dem Aufzug.
Benannt ist der Dom nach dem hl. Stephanus, dem ersten christlichen Märtyrer. Die Westfassade mit dem Riesentor und den beiden Heidentürmen hat sich noch vom romanischen Bau erhalten, der Rest hingegen ist gotisch: In den Jahren 1304 bis 1340 wurde der dreischiffige Hallenchor errichtet, 1359 folgte das Langhaus. 1433 wurde der Südturm vollendet. Die Arbeiten am Nordturm wurden 1511 eingestellt.
Im Inneren ist die von Anton Pilgram 1514/1515 geschaffene Kanzel – an der sich der Dombaumeister als »Fenstergucker« mit einem Porträt an ihrem Sockel selbst verewigt hat – sehenswert. Auch das Grabmal von Kaiser Friedrich III. in rotem Marmor (errichtet 1467–1513 von Niclas Gerhaert van Leyen) und der Wiener Neustädter Altar, ein kunstvoller gotischer Flügelaltar (1477), lohnen den Blick. Das barocke Grabmal von Prinz Eugen von Savoyen befindet sich ebenfalls in der Kirche. Neben dem Aufzug zum Nordturm liegt der Abgang zu den Katakomben: Hier stehen 56 Urnen mit Eingeweiden von Habsburgern, deren Körper in der Kapuzinergruft ruhen. Auch Herzog Rudolf der Stifter und 14 weitere Habsburger sind hier bestattet.
Stephansplatz | U-Bahn: Stephansplatz | www.stephanskirche.at | Mo–Sa 6–22, So 7–22 Uhr | Führungen Mo–Sa 9–11.30, 13–16.30, So 13–16.30 Uhr | Eintritt 5 €, Kinder 2 €
Südturm/Treppe: 9–17.30 Uhr | Eintritt 5 €, Kinder 3 €
Nordturm/Aufzug: 9–17.30 Uhr | Eintritt 6 €, Kinder 2,50 €
Katakomben: Mo–Sa 10–11.30, 13.30–16.30, So, Feiertag 13.30–16.30 Uhr (halb- oder viertelstündlich) | Eintritt 6 €, Kinder 2,50 €
Dachboden-Führungen: Juli–Sept. jeweils Sa 19 Uhr | Eintritt 11 €, Kinder 5 €
© Adobe Stock: Marscha, Reinhard
Sie gilt als schwerste und größte Glocke in ganz Österreich: die Pummerin im Nordturm des Stephansdoms. Ihre Vorgängerin war 1945 zerbrochen.
DIE PUMMERIN UND IHRE GEFÄHRTINNEN
Wie die Stimme Österreichs zu schwingen begann
… fünf, vier, drei, zwei, eins. Das Läuten der Pummerin setzt ein. Volle, dunkle, mystische Glockentöne erfüllen den Stephansplatz. Ein besonderer Moment. Vor allem zu Silvester. Denn da läutet die mächtige Marienglocke um Punkt zwölf Uhr Mitternacht seit über 67 Jahren im Nordturm des Stephansdoms – noch ein paar Sekunden vor Donauwalzer und Feuerwerk – das neue Jahr ein. Deshalb wird sie auch als die »Stimme Österreichs« bezeichnet. Als Symbol für Frieden und Freiheit.
Dabei ist sie eigentlich schon die zweite Glocke mit dem Namen Pummerin. Ihre Vorgängerin wurde im Auftrag von Kaiser Joseph I. 1711 aus erbeuteten türkischen Kanonenkugeln gegossen. Das brachte ihr ein stattliches Gewicht von 22.500 Kilo ein. Beim Dombrand 1945 in Folge der Bombardierungen von Wien wurde sie jedoch zerstört. Aus ihren Bruchstücken wurde 1951 dann die neue Pummerin gegossen. Sie wiegt eine halbe Tonne weniger als die alte Glocke. Samt ihrer Krone hat sie einen Durchmesser und eine Höhe von jeweils drei Metern – eine echte Herausforderung für die Glockengießer. Ein paar Schwierigkeiten gab es bereits bei der Vorgängerin. Ganze 200 Männer waren 1711 vonnöten, um die fertige Glocke quer durch die Stadt zu ziehen: So voluminös war der neue Klangkörper, dass er nur durch das Fischertor beim roten Turm in die Innere Stadt gebracht werden konnte.
Nicht die einzige Anekdote, die sich um die Glocken rankt. So musste Glocke Nummer zwei nach ihrer Weihe und dem ersten Glockenschlag ganze fünf Jahre auf einem Holzgerüst vor dem Dom ausharren, bevor sie im Nordturm ihre finale Klangstätte einnahm. Zu hören ist sie ausschließlich zu speziellen Anlässen – wie eben Silvester, Heiliger Abend oder Stefanitag. Auch zum Nationalfeiertag ertönt ihr Klang. Zudem verkündet die Pummerin die Wahl oder das Ableben eines Papstes. Wer die Pummerin zum Jahreswechsel aufgrund des Lärms in den Straßen überhört, braucht nur ein wenig früher in die Stadt zu gehen. Denn die Pummerin läutet an diesem Tag gleich zweimal. Das erste Mal erklingt sie bereits um 17.30 Uhr nach der Jahresschlussandacht. Damit sie das noch lange machen kann, wurden ihre knapp 900 Kilogramm schweren Klöppel gegen leichtere getauscht. Das hat ihre Lebensdauer gleich verzehnfacht. Auch eine weitere historische Glocke aus den Anfängen des Doms ging 1945 zugrunde. Im Jahr 1279 goss ein Meister Konrad die zwei Tonnen schwere Fürstenglocke oder »Zwölferin«, auf der die Worte zu lesen waren: »Ich Erz dieser Glocke erschalle niemals vergeblich, ich verkündige entweder Krieg, Feyerlichkeit, Feuersbrunst oder ein ehrbares Begräbnis.«
Doch auch die kleineren Schwestern der Pummerin können sich hören lassen. Mit 22 Glocken besitzt der Stephansdom eines der größten Geläuteensembles der Welt. Im Südturm, wo einst die »alte«...