E-Book, Deutsch, 384 Seiten, eBook
Arnold / Dressel / Viehöver Erzählungen im Öffentlichen
2012
ISBN: 978-3-531-93256-9
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Über die Wirkung narrativer Diskurse
E-Book, Deutsch, 384 Seiten, eBook
Reihe: Theorie und Praxis der Diskursforschung
ISBN: 978-3-531-93256-9
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Ob in Medien, in der Wissenschaft, in der Politik oder in der Alltagskommunikation - wir sind stets mit einer Fülle an schriftlichen und mündlichen Erzählungen konfrontiert. Sie schaffen gemeinsame Wirklichkeiten und Identitäten, auf die wir uns als soziale Akteure in unseren Handlungen bewusst oder unbewusst beziehen. Erzählungen im öffentlichen Raum prägen Normen und Moralvorstellungen, helfen beim Aufbau sozialer und kultureller Ordnungen und festigen oder verschieben damit bestehende Normen. Es sind Erzählungen, die in öffentlichen Diskursen bestimmen, was in einer Gesellschaft als wahr, normal und für die Gesellschaft als relevant gilt, aber ebenso was als problematisch, außergewöhnlich oder bedrohlich angesehen wird. Aus der Perspektive unterschiedlicher Disziplinen werden in diesem Band die für ein Verständnis der Erzählungen relevanten Formen des Öffentlichen bestimmt, spezifische öffentliche Narrative und deren Wirkungsgeschichten diskursanalytisch untersucht, sowie Akteure identifiziert, die sich bestimmte Narrationen aneignen und deren gesellschaftlichen Wirkungen erfolgreich für sich nutzen.
Markus Arnold ist außerordentlicher Professor für Philosophie und Wissenschaftsforschung an der Universität Klagenfurt.Gert Dressel ist Historiker am Institut für Wissenschaftskommunikation und Hochschulforschung (IFF Wien) der Universität Klagenfurt.Willy Viehöver ist Sozialwissenschaftler am Lehrstuhl für Soziologie der Universität Augsburg.
Zielgruppe
Research
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Inhalt;6
2;Über dieses Buch;8
3;Teil I Einführungen: Theorien der Erzählungen;15
3.1;Erzählen. Die ethisch-politische Funktion narrativer Diskurse;16
3.1.1;1 Narrative Diskurse: Eigenschaften und Funktionen;17
3.1.1.1;1.1 Die narrative Kunst der Begründung;17
3.1.1.2;1.2 Ein semantisches Modell der Erzählung: Algirdas J. Greimas’ Aktantentheorie;19
3.1.1.3;1.3 Narrative Begründungen: Eine semantische Typologie;22
3.1.1.4;1.4 Die Schuld und die Vergebung: Zum Verantwortungsmanagement narrativer Diskurse;24
3.1.1.5;1.5 In medias res: Warum Erzählungen oft mit dem Ende beginnen;31
3.1.1.6;1.6 Die doppelte Referenz: Das Allgemeine und das Einzigartige;35
3.1.2;2 Die Erzähler und ihr Publikum: Zur Öffentlichkeit narrativer Diskurse;39
3.1.2.1;2.1 Öffentliche Urteile: Die Erzähler und ihr Publikum;39
3.1.2.2;2.2 Die zwei Stimmen des Erzählers;42
3.1.2.3;2.3 Die Präsenz des Erzählers in der Erzählung;45
3.1.2.4;2.4 Die Öffentlichkeiten des Erzählers;48
3.1.2.5;2.5 Autobiografisches Erzählen: Der innere Dialog und das Denken;53
3.1.2.6;2.6 Ausblick: Die Öffentlichkeitsregime narrativer Diskurse;56
3.1.3;Literatur;57
3.2;»Menschen lesbarer machen«1: Narration, Diskurs,Referenz;63
3.2.1;1 Narrationen als sozialwissenschaftliches Konzept;63
3.2.1.1;1.1 Erzählungen zwischen Text und Handlung;63
3.2.1.2;1.2 Typen der Erzählung;71
3.2.1.3;1.3 Zur lebensweltlichen Einbettung von Narrativen;76
3.2.2;2 Zum Verhältnis von Narration und Diskurs;80
3.2.2.1;2.1 Brauchen Diskurse Erzählungen?;83
3.2.2.2;2.2 Narrationen als Sprech-Handlungen (über Satzniveau);85
3.2.3;3 Erzählungen: Strukturen, Ereignisse und dieKomposition der Fabel;90
3.2.3.1;3.1 Narration und Fabelkomposition;91
3.2.3.2;3.2 Ebenen der Erzählung;98
3.2.3.3;3.3 Kollektiv-Symbole und ihre Erzählungen;100
3.2.3.4;3.4 Narrative und ihre Bedeutung für die kulturelle Reproduktion und Innovation;102
3.2.4;4 Referenz und Erzählung: Jenseits der Innenwelt von Texten;106
3.2.4.1;4.1 Öffentliche Erzählungen als Mimesis von Handlungen?;108
3.2.4.2;4.2 Die Konfiguration von Charakteren in öffentlichen Erzählungen;111
3.2.4.3;4.3 Re-figuration und die Rolle des Lesers;116
4;Teil II Erzählungen in den Medien;131
4.1;Kollektivsymbolik und die deutsche Krise seit dem Jahr 2000;132
4.2;Heimat, Natur und die gute alte Zeit. Erzählungenüber Nachhaltige Entwicklung im Spannungsfeldöffentlicher und wissenschaftlicher Diskurse1;144
4.2.1;1 Einleitung;144
4.2.2;2 Wissenschaftliche Diskurse über Nachhaltige Entwicklung;147
4.2.3;3 Nachhaltige Ernährung und Ernährungskommunikation;148
4.2.4;4 Erzählungen über Ernährung in den Medien;151
4.2.4.1;4.1 Polarisierende Rhetorik;151
4.2.4.2;4.2 Affirmative Rhetorik;158
4.2.4.3;4.3 Reflektierende Rhetorik;161
4.2.5;5 Conclusio;163
4.2.6;Literatur;165
4.3;Öffentliche Erzählungen und der globale Wandel des Klimas;169
4.3.1;1 Einleitung;169
4.3.2;2 Der Mensch als Klimageschichtenerzähler;172
4.3.2.1;2.1 Was heißt Narrativisierung des Klimas?;174
4.3.2.2;2.2 Narrationen als Geburtshelfer möglicher Welten;177
4.3.2.3;2.3 Klimageschichten sind lebende Geschichten;178
4.3.3;3 Globaler Klimawandel: Geburt eines Konzepts;179
4.3.4;4 Sechs Varianten der Narrativisierung des globalenKlimawandels;185
4.3.4.1;4.1 Das »globale Treibhaus« als anthropogene Katastrophe;186
4.3.4.2;4.2 Anthropogene Eiszeiten: die Katastrophe des;191
4.3.4.3;4.3 Die Geschichte vom »nuklearen Winter«;195
4.3.4.4;4.4 »Paradiesische Warmzeiten«;197
4.3.4.5;4.5 Die ewige Wiederkehr der »Sonnenflecken«: Normalität statt Katastrophe;199
4.3.4.6;4.6 Die globale Klimakatastrophe als Fiktionserzählung;201
4.3.4.7;5 Gibt es eine Wiederverzauberung des Klimasmit den Mitteln der Klimaforschung?;205
4.3.4.8;Literatur;208
5;Teil III Selbsterzählungen: Konstruktionen von Identitäten im Öffentlichen;212
5.1;Erzählungen in einer Region. Erinnerungsdiskurse, Interventionen und Lernprozesse1;213
5.1.1;1 Lebensgeschichtliche Erzählungen und kollektiveErinnerungsdiskurse;213
5.1.2;2 Der sozial-kommunikative Raum: die Region und das Projekt;219
5.1.3;3 Die regionale »Arena« der Erinnerungserzählungen;221
5.1.4;4 Transdisziplinäre Prozesse;228
5.1.5;5 Regionale Lernprozesse und Diskurserweiterungen;236
5.1.6;Literatur;239
5.2;Der Liebesdiskurs in Selbsterzählungen: zwischen Romantik und Ernüchterung;243
5.2.1;1 Prolog;243
5.2.2;2 Narrativer Diskurs und Selbsterzählung;245
5.2.3;3 Narrative der Liebe;248
5.2.4;4 Der Liebesdiskurs in Selbsterzählungen;253
5.2.4.1;4.1 Liebe als gelebte Erzählung;253
5.2.4.2;4.2 Liebe als Illusion der Identität;254
5.2.4.3;4.3 Realistische Narrative: Dauer, Vernunft, Verantwortung;256
5.2.4.4;4.4 (Keine) Liebe auf den ersten Blick;257
5.2.4.5;4.5 Entzauberung und Liebe als Projekt;259
5.2.5;5 Resümee;261
5.2.6;Literatur;262
6;Teil IV Erzählungen in der Wissenschaft;264
6.1;Angst und Schrecken vor der Öffentlichkeit. Der narrative Diskurs der angloamerikanischen;265
6.1.1;1 Prolog;265
6.1.2;2 Das rätselhafte Scheitern eines theoretischen Zwischenraums;266
6.1.3;3 Wissenskulturen: archäologische und genealogischeErkundungen;268
6.1.4;4 Formen von Wissenskulturen;271
6.1.4.1;4.1 Erzählstrukturen;271
6.1.4.2;4.2 Binäre Kodierung und sozialer Naturalismus;272
6.1.4.3;4.3 Wissenskulturen als Metanarrative;273
6.1.5;5 Eine historische Soziologie der Begriffsbildung und historische Epistemologie;275
6.1.5.1;5.1 Reflexivität;275
6.1.5.2;5.2 Relationalität;276
6.1.5.3;5.3 Historische Epistemologie: zur Historizität von Wissenskulturen;277
6.1.5.4;5.4 Bestandsaufnahme;278
6.1.6;6 Das Erzählen und Naturalisieren der angloamerikanischen;278
6.1.7;7 Die angloamerikanische citizenship theory;279
6.1.7.1;7.1 Theoriebildung durch Krisen – was soll erklärt werden?;280
6.1.7.2;7.2 Erzählte Orte: Theoriebildung mithilfe einer politischen Geografie;281
6.1.7.3;7.3 Der Faden der Erzählung: Kausalität durch Zeitreihen;284
6.1.7.4;7.4 Erzählstruktur und Kausalerklärung;285
6.1.7.5;7.5 Die politische Kultur als soziales Bindemittel;286
6.1.8;8 Die epistemologische Infrastruktur des sozialenNaturalismus;287
6.1.9;9 Das Metanarrativ der angloamerikanischen citizenship theory;288
6.2;Theorie als Erzählung. Die Geburt des Konstruktivismus aus dem Geiste der Spätmoderne;302
6.2.1;1 Realistische Mimesis und spätmoderner Konstruktivismus:die Kritik der realistischen Illusion;303
6.2.2;2 Ideologie und Theorie als »Erzählungen«;308
6.2.3;3 Postmoderner »Realismus«;314
6.2.4;Literatur;318
7;Teil V Regierungstechniken: Mit öffentlichen Erzählungen regieren;320
7.1;Öffentlichkeitsregime. Über Macht, Wissen und narrative Diskurse;321
7.1.1;1 Einleitung: Was ist das Öffentliche?;321
7.1.2;2 Das Paradox des Öffentlichen und des Privaten;326
7.1.3;3 Die konkurrierenden Regime des Öffentlichen;329
7.1.3.1;3.1 Das politisch-deliberative Öffentlichkeitsregime;329
7.1.3.2;3.2 Das Öffentlichkeitsregime geheimer Wahlen;331
7.1.3.3;3.3 Machtdemonstrationen: Der Schrecken und die Gnade;334
7.1.3.4;3.4 Das Öffentlichkeitsregime des Marktes;342
7.1.3.5;3.5 Professionalisierung und »Rationalisierung« des Öffentlichen;347
7.1.3.6;3.6 Die kulturelle Öffentlichkeit und die Macht der Rezipienten;363
7.1.3.7;3.7 Psychoanalyse: Die kulturellen Öffentlichkeiten der Lebenden und der Toten;372
7.1.3.8;Literatur;376
8;Autorinnen und Autoren;383
Mit Beiträgen von Markus Arnold.- Willy Viehöver.- Jürgen Link.- Martina Erlemann.- Gert Dressel.- Alexandra Kofler.- Peter V. Zima.- Margaret R. Somers.