E-Book, Deutsch, 300 Seiten
Asprey Super Human
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7453-0893-8
Verlag: riva
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Der Bulletproof-Plan, um Ihr biologisches Alter zu senken und länger zu leben
E-Book, Deutsch, 300 Seiten
ISBN: 978-3-7453-0893-8
Verlag: riva
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Mit Mitte 20 war Dave Asprey erfolgreicher Unternehmer und Multimillionär, wog jedoch 140 Kilo und litt an zahlreichen Symptomen vorzeitigen Alterns. Von da an setzte er alles daran, diesen Prozess umzukehren. Nach über 20 Jahren Forschung ist er seinem Ziel, 180 Jahre zu werden, schon deutlich näher. Mit einfachen Umstellungen in den Bereichen Ernährung, Schlaf, Bewegung und Licht sowie Hacks wie Ozontherapie und richtiger Kieferstellung kann sich der Körper selbst heilen und verjüngen. In seinem neuen Buch stellt er seinen revolutionären Ansatz vor, mit dem die Zellalterung aufgehalten und die biologische Uhr zurückgedreht werden kann.
Dave Asprey ist Silicon-Valley-Investor, Biohacker und Unternehmer, der 20 Jahre, 750.000 US-Dollar und jede verfügbare Technologie verwendet hat, um seine eigene Biologie zu hacken. Er ist der Erfinder des Bulletproof Coffee und Autor mehrerer Bestseller.
Autoren/Hrsg.
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EINLEITUNG: UNSERE VORFAHREN WAREN BIOHACKER
Vor hunderttausend Jahren mühten sich zwei Höhlenmenschen, ihre Familien durch einen besonders harten Winter zu bringen. Während draußen der Wind heulte, hüllte einer der beiden sich in Tierfelle, prüfte noch einmal, ob das Feuer groß genug war, um seine Familie vor dem Erfrieren zu bewahren, und machte sich auf den gefährlichen Weg zu einer benachbarten Höhle. Er zog den Kopf ein, um sich am Eingang nicht seine markante Stirn zu stoßen, und fröstelte, als er bemerkte, dass die dunkle Höhle kaum wärmer war als die eiskalte Luft draußen. Aufgeregt rief er: »Thog, ich habe etwas Unglaubliches entdeckt. Das musst du dir ansehen!« Widerwillig hüllte auch Thog sich in Tierfelle und folgte seinem Nachbarn in dessen warme und hell erleuchtete Höhle, wo er das allererste von Menschen entfachte Feuer der Geschichte erblickte. »Ist das nicht toll?«, fragte der Höhlenmensch. »Damit halte ich meine Höhle warm. Siehst du, wie glücklich meine Kinder sind? Soll ich dir zeigen, wie ich das gemacht habe?« Doch Thog war skeptisch. Er wusste, dass Feuer gefährlich ist. Wenn ein Blitz in einen Baum einschlug, konnte ein Lauffeuer entstehen, das ganze Wälder verbrannte – und alle Menschen, die blöd genug waren, ihm zu nahe zu kommen. Er und all die anderen Höhlenbewohner (zumindest die meisten von ihnen) hatten den Winter bislang auch ohne Feuer überlebt. Sie rückten einfach näher zusammen und teilten ihr Essen, so kam jeder zurecht. Und Feuer ließ sich vermutlich nicht so einfach teilen. Was, wenn nur einige wenige Höhlenmenschen Zugang zu dessen Wärme hätten? »Nein, danke. Kein Bedarf«, grunzte Thog und zog sich schlotternd in seine kalte, dunkle Höhle zurück. Einer dieser beiden ist unser Vorfahre. Und – Achtung: Spoileralarm! – es ist nicht Thog. Feuer war eines der ersten Hilfsmittel, das wir Menschen einsetzten, um unsere Lebensdauer zu verlängern, und seit seiner Entdeckung suchen wir ständig nach neuen und immer komplexeren Hilfsmitteln. Unser Instinkt, dem Tod aus dem Weg zu gehen, ist tief in uns verwurzelt und reicht weiter zurück als das geschriebene Wort, sogar weiter als unsere Fähigkeit zum aufrechten Gang. Das Bewusstsein unserer eigenen Sterblichkeit sorgte dafür, dass wir über die Jahrtausende ständig nach weiteren Innovationen gestrebt haben, die uns dabei helfen sollten, dem Tod ein Schnippchen zu schlagen – und dadurch natürlich länger zu leben. Genau das treibt uns Menschen fundamental an. Es hat uns erlaubt, uns als Spezies zu entwickeln – und wir sind noch lange nicht fertig damit. Wenn wir nun im Schnelldurchlauf von unseren in Höhlen lebenden Vorfahren hin zu den Anfängen der Geschichtsschreibung springen, dann finden wir Belege dafür, dass wir Menschen Unsterblichkeit erlangen wollten, seit wir begannen, Dinge niederzuschreiben. Vor etwa 2400 Jahren wendeten die ägyptischen Pharaonen in Alexandria enorme Teile ihres Vermögens und ihrer Macht für das Streben nach »unendlichem Leben« auf. Auch in China legten taoistische Philosophen besonderen Wert auf die Verlängerung des Lebens. Um dies zu erreichen, richteten sie ihren Fokus auf innere Alchemie (Visualisierungen, Ernährung, Meditation, Selbstkontrolle und sogar sexuelle Übungen) und äußere Alchemie (Atemtechniken, körperliche Übungen, Yoga, medizinische Fähigkeiten und die Herstellung eines »Unsterblichkeitselixiers« mithilfe verschiedener reiner Metalle und komplexer Verbindungen). In Indien brachte der Wunsch nach einem längeren Leben ayurvedische Texte wie die Rasayana hervor, die Wissenschaft von der Verlängerung der Lebensdauer. Nun könnte man all das einfach abtun und sich sagen: »Toll, vor ein paar Tausend Jahren wollten eben ein paar Spinner länger leben. Heute sind sie alle tot.« Allerdings sind diese das Leben verlängernden, selbst ernannten Alchemisten Teil einer Erblinie von Biohackern, zu denen einige der einflussreichsten Vorväter moderner Wissenschaft und Medizin gehören, wie Isaac Newton, Francis Bacon, Paracelsus, Tycho Brahe und Robert Boyle. (Leider weiß man über die meisten weiblichen Alchemisten wenig, weil sie der Hexerei bezichtigt und umgebracht wurden.) Das Streben nach einem längeren Leben war der Motor der wissenschaftlichen Revolution und man kann mit Fug und Recht behaupten, dass die Technologie, auf die wir uns heute stützen, ohne den grundlegenden Antrieb, länger zu leben, nicht existieren würde. In dieser Zeit versuchten Scharlatane und Betrüger, vom blühenden Markt für Lebensverlängerung zu profitieren, indem sie den Menschen die Idee in den Kopf setzten, man könne Blei in Gold verwandeln. Schnell galt die Alchemie als »falsche Magie«. Heute beschwört der Begriff in uns Bilder von Zauberern in spitzen Hüten herauf. Aber in Wirklichkeit suchten die ersten Alchemisten etwas, für das die meisten von uns liebend gern all ihr Gold eintauschen würden: Unsterblichkeit. Wir Menschen versuchen seit buchstäblich Tausenden von Jahren, unsere sterbliche Spezies in eine unsterbliche zu verwandeln. Ich bin einer dieser Menschen und in diesem Buch berichte ich darüber, was ich in den vergangenen 20 Jahren unternommen habe, um mein eigenes Leben zu verlängern. Heutzutage verfügen wir über mehr Wissen und Daten als je zuvor, wodurch sich dieses Spiel von Grund auf verändert hat. Nicht zu sterben, ist nach wie vor der Antrieb Nummer eins für alle Menschen, auch wenn wir uns nicht bewusst dafür entscheiden. Der Drang nach Unsterblichkeit ist auf subzellulärer Ebene derart tief in uns verwurzelt, dass wir automatisch den Tod vermeiden. Bei der Recherche zu meinem letzten wissenschaftlichen Buch, Hirntuning, ist mir bewusst geworden, dass der angeborene Drang, dem Tod zu entgehen, tiefer in uns drinsteckt, als man vielleicht erwarten würde. Unsere Mitochondrien, die Kraftwerke unserer Zellen, die sich einst aus urzeitlichen Bakterien entwickelt haben, verfolgen dasselbe Ziel wie jede erfolgreiche Lebensform: am Leben zu bleiben. Der menschliche Körper besitzt mindestens eine Billiarde Mitochondrien, die in ihm umherschwirren, und in jeder davon läuft dasselbe Programm ab, das besagt: »Stirb nicht!« Ist es dann ein Wunder, dass keiner von uns sterben möchte? Diese urzeitlichen Bakterien zwingen uns zu Verhaltensweisen, die dafür sorgen, dass unser Körper lebendig und fortpflanzungsfähig bleibt. Ich bezeichne diese Verhaltensweisen als die drei F: Furcht (kämpfen oder flüchten, wenn etwas dein Leben bedroht), Futtern (alles essen, was du in die Finger bekommst, um genug Energie zur Verfügung zu haben, in lebensbedrohlichen Situationen zu kämpfen oder zu flüchten) und das andere F-Wort, das die Fortpflanzung der Spezies sichert. Sicher wendest du eine Menge Zeit für diese drei Prioritäten auf, oder etwa nicht? Alle Lebensformen – von Bakterien über Fruchtfliegen bis hin zu Tigern – teilen dieselben Urinstinkte. Doch wir Menschen verfügen als Einzige über Gehirne, die groß genug sind, um langfristige Entscheidungen zu treffen, die uns beim Erreichen unseres Ziels, nicht zu sterben, unterstützen. Ironischerweise lenken uns häufig genau die Instinkte, die uns eigentlich am Leben erhalten sollen, vom Treffen guter, nachhaltiger Entscheidungen in Bezug auf unsere Lebensdauer ab. Beispielsweise lässt uns der Trieb, nicht zu verhungern, zu viel Zucker essen, weil wir davon einen schnellen Energieschub bekommen. Das hält uns auf kurze Sicht am Leben, erhöht auf lange Sicht aber die Wahrscheinlichkeit, dass wir sterben. Damit unser Körper und unser Geist auch noch in einem Alter perfekt funktionieren, in dem wir uns längst nicht mehr fortpflanzen können (weshalb wir für unsere Mitochondrien im Grunde nutzlos geworden sind), müssen wir Strategien entwickeln, die uns davor bewahren, den Urinstinkten zum Opfer zu fallen, die uns nur kurzfristig denken lassen. Wenn wir also seit Jahrhunderten nach Unsterblichkeit streben und dieses Streben tief in unserer Natur verwurzelt ist, warum lachen mich die Leute dann aus, wenn ich ihnen erkläre, dass ich mindestens 180 Jahre alt werden möchte? Einige hören auf zu lachen, sobald sie merken, dass es mir todernst damit ist (Wortspiel nicht beabsichtigt). Die meisten verhalten sich allerdings wie Thog und trotten fröstelnd zurück in ihre kalten Höhlen. Wir wissen bereits, dass es möglich ist, 120 zu werden. Die offiziell älteste Person der Welt schaffte sogar verbriefte 122 Jahre und es existieren vereinzelte, wenn auch unbestätigte Berichte über Menschen, die angeblich sogar 140 geworden sein sollen. In den vergangenen 20 Jahren hat sich die Anti-Aging-Welt gravierend verändert. Mithilfe guter Entscheidungen im Alltag – gepaart mit den neusten Methoden, die Krankheiten und dem Alterungsprozess vorbeugen oder Letzteren sogar umkehren können – ist es heutzutage durchaus möglich, ein Lebensalter erreichen,...