E-Book, Deutsch, Band 35, 1000 Seiten
Reihe: Mami
Autoren E-Book 2068-2077
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-98986-803-8
Verlag: Blattwerk Handel GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Mami Staffel 35 - Familienroman
E-Book, Deutsch, Band 35, 1000 Seiten
Reihe: Mami
ISBN: 978-3-98986-803-8
Verlag: Blattwerk Handel GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Die Familie ist ein Hort der Liebe, Geborgenheit und Zärtlichkeit. Wir alle sehnen uns nach diesem Flucht- und Orientierungspunkt, der unsere persönliche Welt zusammenhält und schön macht. Das wichtigste Bindeglied der Familie ist Mami. In diesen herzenswarmen Romanen wird davon mit meisterhafter Einfühlung erzählt. Die Romanreihe Mami setzt einen unerschütterlichen Wert der Liebe, begeistert die Menschen und lässt sie in unruhigen Zeiten Mut und Hoffnung schöpfen. Kinderglück und Elternfreuden sind durch nichts auf der Welt zu ersetzen. Genau davon kündet Mami. E-Book 1: Julian, der kleine Feuerteufel E-Book 2: Sie wollte ein Kind um jeden Preis E-Book 3: Unser Glück ist unantastbar E-Book 4: Bedrohtes Glück E-Book 5: Wir wollen nicht ins Waisenhaus E-Book 6: Sei nicht traurig, kleine Jenny E-Book 7: ... als wäre es mein eigenes Kind E-Book 8: Neue Heimat auf 'Drei Linden' E-Book 9: Der Papa bin ich! E-Book 10: Kinderaugen voller Leid
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Kira Stahl stand mit ihrem Tablett vor dem Salat-Büfett und starrte mit offenem Mund auf den groß gewachsenen, sehr schlanken Mann, der nur wenige Meter von ihr entfernt einem kleinen Jungen erklärte, wie der Getränkeautomat funktionierte. »Papa«, flüsterte sie. »Papa.« Vater und Sohn trugen ihr Tablett zur Kasse. Kira beobachtete, wie der Mann bezahlte und sich zu den Tischen wandte, die auf der linken Seite des Restaurants standen. Jetzt endlich kam Leben in sie. Sie trug ihr fast leeres Tablett ebenfalls zur Kasse. Ungeduldig wartete sie, bis die Kundin vor ihr bezahlt hatte. Hastig reichte sie der Kassiererin einen Zehn-Euroschein. »Halt, du bekommst noch Geld heraus!«, rief ihr die Kassierin nach, als sie mit ihrem Tablett weiterging. Kira stellte das Tablett auf einem Tisch ab und eilte zur Kasse zurück. »Entschuldigung«, bat sie und nahm das Geld in Empfang. Ohne sich um ihr Tablett zu kümmern, bahnte sie sich einen Weg durch die Tische und Stühle, die auf der linken Seite standen. Der Mann mit dem kle* Während des ganzen Nachmittags sprach Kira kaum von etwas anderem als von ihrem Onkel Justin. Kaum waren sie zuhause, holte sie ihr Fotoalbum und schlug es auf. Sie betrachtete jedes einzelne Bild, das sie mit ihrem Vater zeigte. Sie konnte sich noch gut daran erinnern, wie sie als kleines Kind auf seinen Schultern geritten war, wie sie von ihm durch die Luft gewirbelt worden war und wie er ihr das Schwimmen beigebracht hatte. Cornelia bereitete in der Küche das Abendessen. Auch sie war mit den Gedanken bei Justin und ihrem verstorbenen Mann. »Er ist dir so ähnlich, Arthur«, sagte sie leise vor sich hin, während sie Tomaten für einen Salat schnitt. Sie strich mit dem Handrücken über ihre Augen. Warum hatte Arthur nie von seinem Bruder gesprochen? Dieser lächerliche Streit, wie Justin es nannte, musste ihn zutiefst verletzt haben. Diese Unversöhnlichkeit zeigte ihr eine Seite an Arthur, die sie nie kennen gelernt hatte. Er war so ein gütiger, liebevoller Mann und zärtlicher Vater gewesen. Und dann war es aus* In der Auffahrt des ockerfarben gestrichenen Zweifamilienhauses hielt ein gelb-blau-grün-roter VW-Harlekin. Die junge Frau, die ausstieg, hätte man im ersten Moment für Heidi Klum halten können, und das war auch genau der Eindruck, den Myrna Zeeb anderen Leuten vermitteln wollte. Auf sehr hohen Absätzen stöckelte sie zur Haustür. Noch bevor sie die Tür erreichte, rannte bereits Julian Stahl auf sie zu. Verborgen von einem Apfelbaum hatte er im Garten auf sie gewartet. Jubelnd warf er sich in ihre Arme. Myrna hob ihn hoch und wirbelte ihn herum. »Ich mag es, wenn du der erste bist, der mich begrüßt«, sagte sie zu dem kleinen Jungen und stellte ihn zu Boden. »Es ist gemein, dass wir nicht in die Wilhelma gehen, wie es Papa versprochen hatte«, beschwerte er sich. »Er hat meine Tante und ihre Tochter eingeladen. Wir haben sie im Kaufhaus getroffen. Kira ist blöd.« »Die Wilhelma läuft uns nicht davon, Julian«, erwiderte Myrna. Sie hatte bereits von Justins Schwiegermutter gehört, dass überraschend Verwandte aufge* Auch am nächsten Sonntag fuhren sie nicht nach Rothenburg ob der Tauber. Justin und Cornelia hatten miteinander ausgemacht, mit den Kindern den Nachmittag im Croco Island zu verbringen, einem Kindererlebnispark in Großbottwar. Niels Mofor hatte darauf verzichtet, Cornelia deswegen Vorwürfe zu machen, und sich zu ihrer Überraschung bereit erklärt, sie und Kira zu begleiten. »Eine Fahrt nach Rothenburg hätte sich heute ohnehin nicht gelohnt, da es regnet«, sagte er, als sie in Großbottwar ankamen. Cornelia war noch nie mit ihrer Tochter im Croco Island gewesen, dennoch fand sie die ehemalige Tennishalle auf Anhieb. Eilig rannten sie durch den Regen zum Eingang. Nachdem sie ihren Eintritt bezahlt hatten, suchten sie sich erst einmal einen Tisch, von dem aus sie einen guten Blick auf die Spielgeräte hatten. Von Justin und Julian war weit und breit noch nichts zu sehen. Niels hoffte, dass es sich Cornelias Schwager anders überlegt hatte. »Ich hole uns Latte Macciato«, sagte er und kehrte zum Eingang der Halle zurschlüpfte in Stoppersocken. »Tschüs, Mama!«, rief sie und rannte zur Go-Kart-Bahn, um erst einmal ein paar Runden zu fahren. Als nächstes wollte sie den Vulkan im Angriff nehmen. Sie hoffte, dass sie es schaffen würde, bis zu seinem Gipfel hinaufzuklettern. Niels brachte den Kaffee. »Wenn man die Augen schließt, könnte man denken, man würde sich in einem Schwimmbad befinden, so laut ist es hier«, beschwerte er sich. »Kinder machen eben Krach.« Cornelia blickte zu einem riesigen Gummikrokodil, in dessen Schnauze mindestens sechs Kinder steckten. Ihr Lachen und Schreien wurde noch von den Kindern übertönt, die sich daneben auf dem großen Trampolin vergnügten. Der junge Mann atmete tief durch. »Du hast dich verändert, Liebling«, sagte er. »Vermutlich hast du es noch nicht einmal bemerkt.« »Kinderlärm stört mich nicht.« Niels starrte auf seine Hände. Ruckartig hob er den Kopf. »Deine Bekanntschaft mit Justin Stahl hat dich verändert. Und um ehrlich zu sein, diese Veränderung gefällt mir nicht. Telefoniert ihr oft miteinander?« »Mach dich nicht läch»Warum sollte ich es abstreiten?«, fragte er. »Derartige Unternehmungen sind einfach nichts für mich. Ich bin kein Vatertyp wie dein Schwager. Zwar habe ich nichts gegen Kinder, doch wenn sie in Massen auftreten, wird mir leicht mulmig.« »Du Armer«, scherzte Cornelia, »der Nachmittag muss ja wirklich für dich eine Qual gewesen sein.« Niels ging zum Couchtisch und schenkte Wein ein. Er reichte ihr ein Glas. »Auf diesen Abend und die Nacht.« Mit einem Glitzern in den Augen prostete er ihr zu. »Es ist schön, mit dir allein zu sein.« Er berührte zärtlich ihr Gesicht, dann nahm er ihr das Glas aus den Händen und stellte es ab. Liebevoll küsste er sie. Cornelia erwiderte seine Küsse. Sie wehrte sich nicht, als seine Hand tastend in den Ausschnitt ihres T-Shirts glitt. Auch wenn sie sich oft über Niels ärgerte, sie war von seiner Liebe überzeugt und sie fühlte sich schuldig, weil es von ihrer Seite aus nur Zuneigung war. Arm in Arm gingen sie zur Couch. Als sie sich setzten, zog Niels sie an sich. Ihr Kopf ruhte an »An und für sich wollten wir erst in den Sommerferien nach Straßburg fahren«, erinnerte ihn Cornelia. »Wir hatten vor, dort ein paar Tage zu bleiben und danach weiter in die Bretagne zu reisen.« »Das eine schließt das andere nicht aus.« Er griff nach seinem Glas. Cornelia richtete sich auf. »Du hast diesen zweitägigen Ausflug nur geplant, um nicht mit uns an Justins Geburtstagsparty teilnehmen zu müssen.« »Und wenn es so wäre!« Niels hob die Schultern. »Man kann es mir wohl kaum verübeln, wenn ich etwas gegen diese enge Bindung zwischen deinem Schwager und dir habe. Du merkst nicht einmal, wie abhängig du dich von ihm machst. Dieser Mann …« »Wie du sagst, er ist mein Schwager«, fiel ihm Cornelia ins Wort. »Müssen wir diese Diskussion wirklich alle paar Tage führen? Wir hatten einen gemütlichen Abend geplant. Und wir haben uns nach dem Ausflug ins Croco Island diesen Abend auch verdient.« Niels stand auf. Mit seinem Weinglas in der Hand ging er im Wohnzimmer auf und ab, während er seiner Freundin klarzumachen* Cornelia stand in ihrem Esszimmer am Bügelbrett und legte Wäsche zusammen. Sie bügelte nicht gern, und es wäre auch noch nicht nötig gewesen, doch beim Bügeln konnte sie ihren Gedanken freien Lauf lassen. Niels war am frühen Morgen nach Straßburg gefahren. Sie dachte an den heftigen Streit, den sie am vergangenen Abend wegen dieser Fahrt gehabt hatten. Er hatte sie noch einmal beschworen, ihn zu begleiten. Es hatte ihm viel daran gelegen, dass sie mitkam. War es richtig gewesen, Niels so vor den Kopf zu stoßen? Kira wäre bei Justin und seiner Familie gut aufgehoben gewesen und sie hätten auch einmal ein Wochenende allein verbringen können. Hatte sie sich deswegen so dagegen gewehrt? Sie war sich ihrer Gefühle für ?Niels einfach nicht mehr sicher. Nach wie vor empfand sie eine tiefe Zuneigung zu ihm, und dennoch hatte sie nicht das Bedürfnis, mit ihm allein zu sein. Nacheinander legte sie die Wäschestücke in einen Korb, um sie ins Schlafzimmer hinüberzutragen. Sie hatte sich so auf Justins Geburtstagsfeier ge* Die Sommerferien hatten begonnen. Während der letzten Wochen hatten sich die Wogen zwischen Cornelia und Niels Mofor etwas geglättet, obwohl die junge Frau viel Zeit mit Justin Stahl verbrachte. ?Niels hatte eingesehen, dass er sich nicht zwischen Cornelia und ihren Schwager stellen durfte, zudem hatte sich ihre Beziehung verändert. Niels war sich nicht mehr sicher, ob er Cornelia liebte. Auch wenn sie noch ab und zu miteinander schliefen, er begann, in ihr mehr eine Freundin als eine Geliebte zu sehen. Dazu kam, dass er sich oft mit Myrna traf, die es genoss, von ihm angehimmelt zu werden, und die keinen Hehl daraus machte, wie gern sie einem Mann die Führung überließ. Diesen Nachmittag verbrachte Niels mit Cornelia und Kira im Freibad. Er hatte sich extra freigenommen, weil seine Freundin in drei Tagen nach Frankfurt fuhr und er ihr vorher noch eine Freude machen wollte. Seit er sich zu Myrna hingezogen fühlte, wurde er selbst Kira gegenüber nachsichtiger. Es machte ihm sogar Spaß, mit dem Kind die Riesenr* Mit vereinten Kräften trugen Justin und sein Schwiegervater ein Klappbett in Julians Zimmer. Seine Schwiegermutter folgte mit Decken und Kissen. Um das Bett aufzustellen, mussten sie die Burg ein Stückchen zur Seite schieben. Julian drängte sich an seiner...