Babendererde | Im Schatten des Fuchsmondes | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 400 Seiten

Babendererde Im Schatten des Fuchsmondes

Eine berührende Liebesgeschichte gegen alle Widerstände. DELIA-Literaturpreis Junge Liebe 2023
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-401-81023-2
Verlag: Arena Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Eine berührende Liebesgeschichte gegen alle Widerstände. DELIA-Literaturpreis Junge Liebe 2023

E-Book, Deutsch, 400 Seiten

ISBN: 978-3-401-81023-2
Verlag: Arena Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Der wild-romantische Liebesroman der preisgekrönten Antje Babendererde - wie Urlaub für Herz und Seele! Dieses Jahr ist für Lia auf dem Landsitz ihrer Familie nichts mehr, wie es einmal war - wegen Finn, dem Neffen des Wildhüters. Lia kann sich seiner geheimnisvollen Art nicht entziehen. Obwohl er sie mit seinen spöttischen Sprüchen herausfordert, verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Als Finn ihre Gefühle erwidert, scheint Lias Sommer perfekt. Doch wer ist dieser Junge wirklich, der mit einem wilden Fuchs Ball spielt und ihm Gedichte vorliest? Bald erreichen die Schatten der Vergangenheit die Wildnis von Badfearna. Sie bringen Dinge über Finn ans Licht, die keinen Zweifel lassen: Ein Mädchen wie Lia hat in seinem Leben keinen Platz. Kann man vor der Liebe weglaufen - oder vor sich selbst? Wild und rau wie Schottland: Die privilegierte Lia und Finn aus der Arbeiterklasse verlieben sich gegen alle Widerstände. Eine Geschichte über verletzte Gefühle - und die Kraft der Natur, sie zu heilen. Zum Dahinschmelzen schön und voller kribbelnder Sehnsuchtsmomente! Gedruckt auf Recycling-Umweltschutzpapier, zertifiziert mit dem Blauen Engel. Ausgezeichnet mit dem DELIA-Literaturpreis Junge Liebe 2023

Antje Babendererde, geboren 1963, wuchs in Thüringen auf und arbeitete nach dem Abi als Hortnerin, Arbeitstherapeutin und Töpferin, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Seit vielen Jahren gilt ihr besonderes Interesse der Kultur, Geschichte und heutigen Situation der Indigenen in Nordamerika, ihre einfühlsamen Romane zu diesem Thema für Erwachsene wie für Jugendliche werden von der Kritik hoch gelobt. In weiteren Romanen entführt Antje Babendererde ihre Leser*innen in ihre thüringische Heimat sowie in die schottischen Highlands, an die sie auf ihren Reisen ihr Herz verloren hat. www.antje-babendererde.de
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Kapitel 1


Die unser kleines Boot mit dem schwarzen Rumpf, gesteuert vom alten Duncan, tuckert zwischen und durch die klaren Wasser des Loch Maree, während über den dichten Kiefernkronen ein Fischadler seine Kreise zieht. Kein Wind bewegt die Wasserfläche des Lochs, auf der sich die schlanken, kupferfarbenen Stämme der schottischen Kiefern spiegeln wie ein schwimmender Wald voller dunkler Geheimnisse.

Während der fünfzehnminütigen Überfahrt von Sliochewe zu unserem Landsitz am anderen Ufer kommt es mir jedes Mal vor, als würde ich zwischen den Inseln eine unsichtbare Grenze überschreiten und die wirkliche Welt hinter mir zurückbleiben. Badfearna ruft nach mir. Ein kribbelndes Gefühl der Vorfreude summt in meiner Brust und ich kann es kaum erwarten, mit meinem Kajak durch das Labyrinth der Inseln zu paddeln.

Duncan McGowan, unser Wildhüter, steuert das Boot aus der Passage zwischen den Inseln und am anderen Ufer erhebt sich hoch über dem Waldstreifen und den steilen grünen Hängen der graue Gipfel des Sliochs in den strahlend blauen Himmel. Auf Gälisch bedeutet »Speer«, doch aus dieser Richtung ähnelt die Silhouette des Berges eher einem Backenzahn. Laut Duncan stammt der Name aus einer Zeit, als man eine Rechnung noch mit einem Speer als Zahlungsmittel begleichen konnte.

Der Slioch ist geologisch einer der ältesten Berge Schottlands und von majestätischer Schönheit. Mit seinen schroffen grauen Felswänden wirkt er abweisend, wie jemand, dem man lieber nicht zu nahe kommt. Doch dieser Eindruck täuscht. Der Weg zum Gipfel ist lang, steinig und manchmal auch sehr steil, aber jede Anstrengung wert.

begrüße ich den Berg mit einem Lächeln, während ich gedankenverloren Duncans schwarzen Labrador-Retriever Archie hinter den weichen Ohren streichle.

Auf einmal habe ich das Gefühl, von Eispfeilen getroffen zu werden, und mein Kopf schwenkt automatisch in Kelsis Richtung. Vermutlich hat meine kleine Schwester mich verträumt lächeln sehen und ihr smaragdgrüner Blick straft mich dafür mit tödlicher Verachtung. Sie empfindet unsere Ferien auf Badfearna als Strafe und gibt mir die Schuld daran, dass sie hier sein muss.

Das Thermometer an der Steuerkabine zeigt nur fünfzehn Grad, aber Kelsi trägt ein leichtes geblümtes Kleid, als könne sie den Sommer auf diese Art mit Macht heraufbeschwören. Ihre ellenlangen, sorgfältig rasierten Beine stecken in Stiefeletten von schwarzes Leder mit zarten weißen Blüten. Kelsis dünne Arme und Beine sind von einer Gänsehaut überzogen und ihr ganzer Körper verströmt Trotz.

Meine Schwester würde alles dafür geben, jetzt mit Mum im warmen Kalifornien zu sein, um bei Granny Lou und Grandpa Jack wie geplant die Sommerferien zu verbringen. Doch ein Waldbrand hatte im Juni bei Sacramento fünfzehn Häuser vernichtet, unter anderem auch die Villa unserer amerikanischen Großeltern. Als das Feuer ausbrach und sich rasend schnell verbreitete, waren sie mit Freunden in Alaska zum Angeln und hatten nichts retten können. Ihr ganzes Leben lag in Schutt und Asche, aber sie waren zum Glück mit heiler Haut davongekommen.

Als Grandpa Jack die verkohlten Überreste seines Hauses erblickte, erlitt er einen Herzinfarkt. Inzwischen ist er auf dem Weg der Besserung, allerdings noch schwach, und Granny ist hilflos ohne ihn. Vor zwei Wochen war Mum ohne uns nach Sacramento geflogen, um sich um ihren Vater zu kümmern und ihren Eltern bei der Suche nach einem neuen Haus und der Abwicklung der Versicherungen zu helfen.

Dad muss sich um unsere Ländereien und die Jagdlodge kümmern, deshalb gab es für Kelsi und mich nur zwei Möglichkeiten: unter der Fuchtel von Großtante Heather in Edinburgh bleiben oder unseren Vater nach Badfearna begleiten. Edinburgh und die humorlose Tante waren keine Option für mich – und Dad sichtlich erleichtert, als ich mich entschied, ihn nach Badfearna zu begleiten. Kelsi musste natürlich mit, denn er wollte sie keinesfalls allein bei seiner fast achtzigjährigen Tante in Edinburgh zurücklassen.

Statt im sonnigen Kalifornien am Strand zu liegen oder sich in Edinburgh mit ihren Freundinnen und ihrem heimlichen Liebsten zu treffen, ist Kelsi dazu verdammt, sich auf Badfearna zu Tode zu langweilen. Und sollte sie weiterhin in solchen dünnen Fähnchen herumlaufen, schafft sie es bestimmt vorher noch, sich ihren kleinen Hintern abzufrieren. Denn Sommer in den Highlands bedeuten selten wirklich

Früher hat Kelsi es genauso geliebt, auf unserem Landgut zu sein wie ich. Doch seit sie sich in ein Insta-Sternchen verwandelt hat und hauptsächlich mit Klamotten und Jungs beschäftigt ist, hält meine Schwester unseren alten Clansitz für den ödesten Ort der Welt.

Auf der Website der Jagdlodge hat Dad als letzte große Wildnis Schottlands angepriesen. Das mag unbescheiden klingen, doch es stimmt. Einfach, weil es keine befestigte Straße zu unserem Anwesen gibt. Weil man die Fünf-Sterne-Lodge nur mit dem Boot erreichen kann. Und weil es ein kleines Vermögen kostet, die Lodge für eine Jagd zu mieten. Während des Lockdowns hat Dad das Herrenhaus von Grund auf renovieren lassen, denn mit dem Angebot von Sportjagden will er die Zukunft unserer Ländereien sichern.

Inzwischen nähern wir uns der Anlegestelle am anderen Seeufer, wo, eingebettet in das üppige Grün der Erlen, Kiefern und Eichen, umgeben von bunt blühenden Sträuchern, die leuchtend weiß getünchten Mauern des Herrenhauses auftauchen. Mit seinen vier Seitenflügeln, dem runden Glockenturm, den Sprossenfenstern und den Stufengiebeln samt ihren überhängenden Ecktürmchen wirkt unser vierhundert Jahre alter Familiensitz wie ein kleines Märchenschloss.

Als Kinder haben Kelsi und ich in dem alten viktorianischen Gemäuer mit Begeisterung eingekerkerte Schottenprinzessinnen gespielt. Natürlich wurden wir jedes Mal von einem mutigen Highlander im Kilt befreit und vom Fleck weg geheiratet, um eine Schar Kinder in die Welt zu setzen. Was meinen Helden anging, hatte ich dabei im Gegensatz zu Kelsi nicht unseren Vater, sondern Struan Carrick, den rothaarigen, verträumten Sohn unseres Verwalters vor Augen, der zwei Jahre älter ist als ich. Stru erfüllte seine ihm zugeteilte Rolle mit leidenschaftlicher Begeisterung. Doch sein Dad fand es weibisch, mit zwei kleinen Mädchen in Gardinenkleidern zu spielen, und nahm ihn, sooft es ging, mit auf die Jagd.

Seit er seine Wildhüterausbildung am in Thurso macht, habe ich Struan nur noch selten gesehen, aber wir sind ab und an per WhatsApp in Verbindung und er liked regelmäßig die Tier- und Naturfotos, die ich auf meinem Instagram-Account hochlade. Struan liebt Badfearna genauso sehr wie ich.

Inzwischen bin ich zu alt für Kinderspiele, aber der Gedanke an Struan Carrick lässt mein Herz immer noch höherschlagen. Er ist jetzt neunzehn und definitiv kein Junge mehr, davon konnte ich mich letztes überzeugen, das schottische Silvester, das unsere Familie traditionsgemäß auf Badfearna verbringt. Struan macht zurzeit ein Praktikum auf einem Jagdgut in den Cairngorms, wird aber bald nach Hause kommen, um Duncan als Stalker bei der Jagd zur Hand zu gehen. Insgeheim wünsche ich mir, er wäre längst hier. Dann wäre mein Sommer perfekt.

Dad blickt zum Pier, wo unsere Ankunft bereits erwartet wird. Sein Gesicht ist voller Anspannung. Für die letzte Juliwoche haben sich fünf Jagdgäste aus London in die Lodge eingemietet. Zwei Investmentbanker mit ihren Frauen und einem russischen Geschäftsfreund. Sie sind unsere ersten offiziellen Jagdgäste. Vor der Renovierung der Lodge hat Dad nur private Jagden für Bekannte und seine Geschäftspartner veranstaltet.

Mein Vater Alexander Malcolm MacKenzie ist ein direkter Nachfahre der MacKenzies von Kintail, ein schottischer Laird, und Badfearna ist der Sitz seiner Familie seit fünfhundert Jahren. Mum ist waschechte Amerikanerin und war in ihrem früheren Leben ein gefeiertes Model für Labels wie und Die beiden haben sich in Berkeley kennengelernt, wo Dad ein Jahr lang Ingenieurwesen studiert hat. In letzter Zeit gab es immer häufiger Streit zwischen unseren Eltern, dabei ging es meistens um Geld. Durch Corona und den Brexit war Dads Baufirma haarscharf an einer Pleite vorbeigeschlittert und die Renovierung der Lodge wäre ohne finanzielle Hilfe von Mums Eltern nicht möglich gewesen.

Wenn die Engländer und der Russe anreisen, soll in der Lodge und auf dem Anwesen alles perfekt sein, damit die Gäste die Unterkunft, das Ambiente und den Service in den höchsten Tönen loben und weiterempfehlen unter ihren reichen Geschäftsfreunden. Deshalb wird Dad in den nächsten drei Wochen schwer beschäftigt sein und sich kaum um Kelsi und mich kümmern können. Mir ist das nur recht. Ich liebe meine Freiheit auf Badfearna und es macht mir nichts aus, mich allein zu beschäftigen. Aber meine kleine Schwester braucht viel Aufmerksamkeit und langweilt sich schnell.

Duncan, die schwarze Strickmütze tief ins faltige Gesicht gezogen, steuert die an den gemauerten Pier. Fergus Carrick, der mit einem Quad samt Anhänger bereitsteht, um unsere zahlreichen Gepäckstücke ins Haus zu transportieren, macht sie fest. Carrick, ein stämmiger Mann mit rotem Bart und grüner Sherlock-Holmes-Mütze, begrüßt Dad und erkundigt sich, ob die Anreise aus Edinburgh angenehm war.

»Miss Lia, Miss Kelsi.« Nach einer ritterlichen Verbeugung hilft Carrick erst mir und dann Kelsi aus...



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