Henze, Hans Werner
Hans Werner Henze, geboren 1926 in Gütersloh, zählt zu den bedeutendsten zeitgenössischen Komponisten. Schon in den 50er Jahren vertonte er Ingeborg Bachmanns Lyrik und schrieb Kompositionen zu ihren Libretti, unter anderem »Der junge Lord« und »Der Prinz von Homburg«.
Höller, Hans
Der Herausgeber Hans Höller, geboren 1947, lehrt als Professor für Germanistik an der Universität Salzburg und hat u.a. Ingeborg Bachmanns »Letzte Gedichte« herausgegeben sowie zahlreiche Monographien über sie veröffentlicht. Seit 2014 arbeitet er am Salzburger Literaturarchiv als federführender Gesamtherausgeber an der Ingeborg-Bachmann-Werkausgabe.
Henze, Hans Werner
Hans Werner Henze, geboren 1926 in Gütersloh, zählt zu den bedeutendsten zeitgenössischen Komponisten. Schon in den 50er Jahren vertonte er Ingeborg Bachmanns Lyrik und schrieb Kompositionen zu ihren Libretti, unter anderem »Der junge Lord« und »Der Prinz von Homburg«.
Bachmann, Ingeborg
Ingeborg Bachmann wurde am 25. Juni 1926 als erstes von drei Kindern des Volksschullehrers Matthias Bachmann (1895-1973)und seiner Frau Olga (geb. Haas, 1901-1998)in Klagenfurt (Österreich) geboren. Ihre Mutter stammt aus dem an ›Böhmen‹ und Ungarn grenzenden Niederösterreich, ihr Vater aus Obervellach bei Hermagor im Kärntner Gailtal, wo die Familie in Ingeborg Bachmanns Kindheit oft Ferien verbrachte. Dieser Kärntner Grenzraum im Dreiländereck Österreich-Italien-Slowenien repräsentiert für die Autorin später »ein Stück wenig realisiertes Österreich (...), eine Welt, in der viele Sprachen gesprochen werden und viele Grenzen verlaufen» (WIV, 302), und damit die Utopie eines gewaltfreien Miteinanders der Völker, die bereits der ebenfalls in Klagenfurt geborene Autor Robert Musil (1880-1942),Bachmanns wohl wichtigster Bezugspunkt in der literarischen Moderne Österreichs, mythisierend auf das Kaiserreich Österreich-Ungarn als Vielvölkerstaat projiziert hatte. Noch in dem RomanMalinasteht dieses »Haus Österreich« als literarische Utopie für eine »geistige Formation«, die kritisch gegen die Verkrustungen der österreichischen Nachkriegsgesellschaft und gegen die Verdrängung des österreichischen Anteils an der Katastrophe des Nationalsozialismus gewendet wird, um zugleich gegen die wachsende kulturelle Dominanz Westdeutschlands einen spezifisch österreichischen »Erfahrungsfundus, Empfindungsfundus» zu behaupten.Rückblickend nach dem Erscheinen des RomansMalina(1971)hat die Autorin den »Einmarsch von Hitlers Truppen in Klagenfurt« (im Rahmen des ›Anschlusses‹ Österreichs an das Deutsche Reich am12.März 1938) symbolisch zum biographischen Ausgangspunkt ihres Schreibens erklärt und als »einen zu frühen Schmerz« bezeichnet, mit dem ihre »Erinnerung« anfange. Mit dieser Pointierung unterstreicht sie die moralische Verpflichtung und zeitkritische Ausrichtung ihres literarischen Werks als ein »Schreiben gegen den Krieg« (Höller 2004),das seine »Problemkonstanten« in der Auseinandersetzung mit den Verflechtungen von ›kleiner‹ und »großer GESCHICHTE« (TKA 1, 53), Individual- und Zeitgeschichte im Zeichen gesellschaftlicher Gewalt findet.Bachmann beginnt schon als Schülerin in Klagenfurt zu schreiben, bis ihr nach ihrem ersten, in Innsbruck und Graz verbrachten Studienjahr (1945/46) mit der ErzählungDie Fähreschließlich die erste Veröffentlichung gelingt. Im September 1946 vollzieht sie den eigentlichen Aufbruch aus der Provinz, indem sie ihr Studium der ...
Ingeborg Bachmann, (1926-1973) und Hans Werner Henze (1926- 2012) lernten sich auf einer Tagung der Gruppe 47 kennen. Es begann eine tiefe Freundschaft, in der die Künste wieder zusammenfanden. Gemeinsam erarbeiteten sie die großen Opern »Der Prinz von Homburg« (1958/59) und »Der junge Lord« (1964). Ihren einzigen zu Lebzeiten erschienenen Roman, »Malina« (1971) nannte der Komponist »die Elfte von Mahler«.
Der Herausgeber Hans Höller, geboren 1947, lehrt als Professor für Germanistik an der Universität Salzburg. Er ist Verfasser zahlreicher Bücher zur zeitgenössischen Literatur, u.a. zu Ingeborg Bachmann, Thomas Bernhard und Peter Handkes »Wunschloses Glück«. Ferner ist er Herausgeber von Teilbänden der Thomas-Bernhard-Werkausgabe und der Jean-Améry-Ausgabe.