Baird | So berauschend wie die Liebe | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2050, 144 Seiten

Reihe: Julia

Baird So berauschend wie die Liebe


1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-95446-137-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 2050, 144 Seiten

Reihe: Julia

ISBN: 978-3-95446-137-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Lucy ist noch ganz berauscht von dem leidenschaftlichen Kuss, mit dem Lorenzo Zanelli sie überrascht hat. Da behauptet der faszinierende Milliardär plötzlich, sie nie wiedersehen zu wollen - nur um ihr dann vom italienischen Verona bis in ihre englische Heimat zu folgen. Selbst auf der Hochzeit ihrer besten Freundin in Cornwall taucht er auf und versucht sie erneut mit seinem feurigen Charme zu verführen. Ehe Lucy sich versieht, steckt sie tatsächlich mitten in einer heißen Affäre mit dem glutäugigen Italiener. Doch noch ahnt sie nicht, dass er nur mit ihr spielt ...



Wenn Jacqueline Baird nicht gerade an einer Romance schreibt, dann liest sie viel und spielt gern Karten. Falls das Wetter es erlaubt, schwimmt sie häufig im Meer und bedauert, dass sie seit einer schweren Knieverletzung nicht mehr Segeln kann. Zwar ist sie dadurch zu einem 'Leben an Land' verurteilt, aber sie kompensiert es, indem sie drei Mal in der Woche ins Fitnessstudio geht und sich dort sportlich betätigt. Zu ihrer eigenen Überraschung hat sie festgestellt, dass ihr gerade bei den langweiligsten Übungen an den Maschinen die besten Einfälle für ihre Romane kommen! Unsere Autorin lebt mit ihrem Ehemann Jim und den beiden erwachsenen Söhnen im englischen Northumberland, ihr großes Hobby ist reisen.
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1. KAPITEL

Lorenzo Zanelli, Eigentümer der jahrhundertealten Zanelli Merchant Bank, trat mit nachdenklicher Miene aus dem Aufzug seiner Bürosuite im obersten Stock des prächtigen Altbaus im Herzen Veronas.

Obwohl sein Geschäftsessen an diesem Mittag mit Manuel Cervantes, dem Kopf eines argentinischen Konzerns, positiv verlaufen war, befand sich Lorenzo nicht in guter Stimmung. Denn als das Formale zwischen ihnen erledigt war, kam Manuel auf ein persönliches Thema zu sprechen: die Notwendigkeit, dass er seine Karriere als leidenschaftlicher Bergsteiger und Fotograf hatte aufgeben müssen, um nach dem unerwarteten Tod seines Vaters vor fünf Jahren die Leitung des Konzerns zu übernehmen. Inzwischen war er verheiratet, hatte zwei Kinder und endlich Zeit gefunden, die Fotos von seinem letzten Trip in die Alpen zu sichten. Er zeigte Lorenzo einige der Aufnahmen.

Die Bilder waren im Basiscamp der Expedition zum Mont Blanc aufgenommen worden, an der Manuel teilgenommen hatte, und zeigten rein zufällig auch einige Schnappschüsse von Lorenzos Bruder Antonio und dessen bestem Freund Damien Steadman, beide in leuchtend roten Jacken und breit grinsend, wie sie gerade im Camp eintrafen, als Manuels Team zum Aufstieg aufbrach. Am nächsten Tag hatte Manuel im letzten Abschnitt des Aufstiegs zum Gipfel die Nachricht vom Herzinfarkt seines Vaters erreicht. Er war mit dem Hubschrauber vom Berg geholt worden, und das letzte Foto zeigte noch den Ausblick auf den Mont Blanc aus der Kabine des Helikopters, der ihn zum Basiscamp zurückbrachte. Manuel hatte die nächste Maschine nach Argentinien genommen und erst viel später von Antonios tragischem Tod am Berg erfahren. Deshalb hatte er jetzt Lorenzo die vermutlich letzten Aufnahmen von seinem jüngeren Bruder mitgebracht, und Lorenzo war ihm sehr dankbar dafür. Aber es weckte Erinnerungen, die er in den vergangenen Jahren zu vergessen versucht hatte.

Auf dem Rückweg zu seinem Büro war ihm dann noch Olivia Paglia, eine alte Freundin, über den Weg gelaufen, was ihn weiter aufgehalten hatte. Und seine Laune hob sich nicht gerade, als er nun im Empfangsbereich eine blonde Frau sah, die offensichtlich auf ihn wartete. Miss Steadman – er hatte den Termin fast vergessen, und es war kein günstiger Zeitpunkt, sich mit ihr zu befassen.

„Lucy Steadman?“ Er warf ihr einen flüchtigen Blick zu. Vor Jahren war er ihr schon einmal in London begegnet, als er auf einer Geschäftsreise kurz in der Wohngemeinschaft seines kleinen Bruders vorbeigeschaut hatte. Damals war sie ein nichtssagendes Schulmädchen mit langen blonden Zöpfen in einem übergroßen Sweatshirt gewesen, das seinen Bruder offenbar besucht hatte und gerade aufbrach, als Lorenzo eintraf. Antonio und ihr Bruder Damien hatten sich an der Londoner Universität kennengelernt und waren schnell beste Freunde geworden. Eine Freundschaft, die tragisch endete – und an die Lorenzo an diesem Tag nicht zum zweiten Mal erinnert werden wollte.

„Entschuldigen Sie die Verspätung. Es ist etwas Wichtiges dazwischengekommen …“

Sie erhob sich, und Lorenzo stellte fest, dass sie sich kaum verändert hatte: so klein, dass sie ihm gerade mal bis zur Schulter reichte, das blonde Haar streng zusammengebunden, keine Spur von Make-up in dem zarten Gesicht. Das weite Sweatshirt war einem ebenfalls zu großen schwarzen Kostüm gewichen, dessen langer Rock ihrer Figur nicht gerade schmeichelte. Zierliche Fesseln und kleine Füße, wie Lorenzo bemerkte, aber die flachen schwarzen Pumps hatten auch schon bessere Zeiten gesehen. Offensichtlich nahm sie ihr Aussehen nicht so wichtig – eine Eigenheit, die er bei Frauen wenig anziehend fand.

Lucy Steadman blickte den Mann an, der vor ihr stehen geblieben war. Antonio hatte ihr einmal erzählt, dass sein Bruder viel älter sei als er – ein seriöser langweiliger Bankier, der nicht wisse, wie man das Leben genießt. Als sie Lorenzo Zanelli jetzt gegenüberstand, begriff sie, was Antonio gemeint hatte.

Schätzungsweise einen Meter neunzig groß, trug er einen konservativen dunklen Anzug, kombiniert mit einem weißen Hemd und einer dunklen Seidenkrawatte. Lucys Blick glitt unwillkürlich über seine breitschultrige athletische Figur, die das maßgeschneiderte Sakko eindrucksvoll betonte, zu seinen schmalen Hüften, doch dann riss sie sich zusammen und schaute ihm rasch wieder ins Gesicht, das genauso ernst und humorlos wirkte, wie sein jüngerer Bruder ihn damals beschrieben hatte. Doch Antonio hatte ein Merkmal vergessen, das sogar Lucy trotz ihrer begrenzten Erfahrung mit Männern auffiel.

Lorenzo Zanelli war ein wahrhaft atemberaubender Mann mit einer unterschwelligen erotischen Ausstrahlung, die keine Frau ignorieren konnte. In Anbetracht seiner konservativen Kleidung trug er das dichte pechschwarze Haar eher lang, was seinem Aussehen eine verwegene Note verlieh. Samtbraune unergründliche Augen unter schwarzen Brauen dominierten das markante Gesicht mit der geraden römischen Nase und überraschend vollen Lippen, die er jedoch mühsam beherrscht zusammenpresste.

„Sie müssen Lorenzo Zanelli sein.“ Ein wenig verspätet streckte Lucy ihm die Rechte hin.

„Korrekt, Miss Steadman“, erwiderte er und nahm ihre Hand.

Obwohl es nur ein kurzer kräftiger Händedruck war, durchzuckte es Lucy als hätte sie einen Stromschlag bekommen. Stumm schaute sie den Bankier an, von dem unbestimmten Gefühl beschlichen, ihn zu kennen – obwohl sie sich nicht erinnern konnte, ihm schon einmal begegnet zu sein. Und er hatte keinerlei Ähnlichkeit mit seinem Bruder. Sein Gesicht war nicht schön im klassischen Sinn, aber faszinierend. Es verriet unbestreitbare Charakterstärke und – um den Mund – einen sinnlichen Zug, der Lucy auf Anhieb ansprach. Unwillkürlich verweilte ihr Blick auf seinen Lippen, und sie ertappte sich dabei, sich auszumalen, wie es wohl wäre, von ihm geküsst zu werden. Ein heißer Schauer durchflutete sie – und brachte sie unsanft in die Wirklichkeit zurück. Erschrocken blickte sie auf und verbot sich energisch derartige Gedanken in Bezug auf einen Mann, den sie aus vielen Gründen nicht leiden können sollte.

Lucy entschuldigte ihren ungewöhnlichen Fehltritt insgeheim damit, dass Lorenzo Zanelli tatsächlich ein Mann war, der die Aufmerksamkeit auf sich zog. Ja, wirklich, es juckte sie buchstäblich in den Fingern, ein Porträt von seinem Charakterkopf zu malen.

„Ich weiß, warum Sie hier sind, Miss Steadman.“

Seine tiefe Stimme mit dem leichten Akzent riss sie aus ihren Gedanken. Errötend bemerkte sie das geringschätzige Aufleuchten in seinen braunen Augen. „Ach ja?“ Natürlich kannte er den Grund. Schließlich hatte sie ihm ja geschrieben.

Ursprünglich hatte sie diese Reise nach Italien geplant, um das Porträt eines kürzlich verstorbenen italienischen Conte, das sie für dessen Witwe gemalt hatte, persönlich auszuliefern. Die Contessa hatte das Bild in Auftrag gegeben, als sie bei einem Besuch in England mit ihrer Freundin Lucys Kunst- und Handwerksgalerie besucht hatte. Die Witwe hatte Lucy Dutzende von Fotos von ihrem verstorbenen Mann zukommen lassen, und Lucy hatte sich mit Feuereifer ans Werk gemacht.

Nicht, dass sie Ruhm anstrebte – so vermessen war sie nicht. Aber es war doch ein gutes Gefühl, dass auch andere Menschen sie wegen ihres Talents schätzten. Sie besaß die natürliche Gabe, das Ebenbild und den Charakter jeglichen Motivs mit Pinsel und Farbe auf die Leinwand zu bannen, ob es sich dabei um ein Kuscheltier – ihr erster Auftrag überhaupt – oder um eine Person handelte. Ihre Ölgemälde, Porträts oder ganzfigurigen Darstellungen, auf großformatiger Leinwand oder als Miniatur, waren wirklich gut.

Sie hatte ihren Besuch in Verona bereits mit der Contessa abgesprochen, als es ihr endlich gelang, einen Termin bei Signor Zanelli zu bekommen. Nach einem erfolglosen Anruf hatte sie zunächst an die Zanelli Bank geschrieben und um Hilfe bei dem Versuch gebeten, die erzwungene Übernahme von Steadman Industrial Plastics durch Richard Johnson abzuwehren, der einer der Anteilseigner an dem Unternehmen ihrer Familie war. Als Antwort hatte sie ein kurzes Schreiben von irgendeinem Manager erhalten, in dem ihr mitgeteilt wurde, die Bank würde ihre individuellen Investitionen nicht diskutieren.

Widerstrebend und als allerletzten Versuch hatte Lucy daraufhin einen weiteren Brief, „persönlich und privat“ adressiert, an Lorenzo Zanelli geschrieben. Nach allem, was sie über ihn gehört hatte, war er ein typischer Macho, skrupellos in Bezug auf die Gefühle anderer und der arroganten Überzeugung, dass er immer recht habe. Soweit sie wusste, wich er nie von seiner einmal gefassten Meinung ab – und Lucy hegte noch aus anderen Gründen eine tiefe Abneigung gegen ihn.

Lorenzo Zanelli hatte sich nach der gerichtlichen Untersuchung über den Bergunfall, bei dem Antonio gestorben war, geradezu furchtbar gegenüber Damien verhalten. Unmittelbar vor dem Gerichtsgebäude hatte er ihn zur Rede gestellt und ihm eiskalt mitgeteilt, dass er ihn für schuldig am Tod seines Bruders hielt, auch wenn das Gericht ihn freigesprochen habe … Er hätte anstelle des Seils genauso gut Antonios Kehle durchschneiden können. Und Damien, der sowieso durch den Tod des besten Freundes völlig am Boden zerstört gewesen war, hatte sich von diesen Vorwürfen nie richtig erholt.

Lucys Informationen zufolge hatte es seitdem keinerlei Kontakt mehr zwischen den Familien gegeben, weshalb es sie nach Damiens Tod wie ein Schock getroffen hatte, festzustellen, dass ausgerechnet die Zanelli Bank dritter stiller...



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