Bashuisen | Enso | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 251 Seiten

Bashuisen Enso

Der Kreis schließt sich
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-7549-9127-5
Verlag: neobooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Der Kreis schließt sich

E-Book, Deutsch, 251 Seiten

ISBN: 978-3-7549-9127-5
Verlag: neobooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



'Es werde Licht', sagte vor Zeiten der Herr des Himmels, bevor er die Menschheit schuf, die leider ihren Glanz verloren hat. Das Königreich der Unterwelt erwacht und legt seinen wohltuenden Schatten über den erschöpften Planeten Erde, der unter der Menschheit nur noch leidet. Die Autorin beteuert in ihrem letzten Roman der Ens? Trilogie die notwendige Transformation zum höheren Bewusstsein und mehr an Symbiose mit dem Planeten und der Natur.

Radka van Bashuisen, geboren 1972 in der Tschechischen Republik, seit 1992 überwiegend in Bad Nauheim lebend, Mutter von 2 erwachsenen Kindern, geschieden, seit 30 Jahren im Gesundheitswesen tätig, vom ersten Beruf her Maschinenbautechnikerin. Sie ist Kunstliebhaberin und selbst Künstlerin, bevorzugt die abstrakte Kunst. Ens? - Der Kreis schließt sich ist ihre dritte Buchveröffentlichung.

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** 2 **
Mein Studium ist abgeschlossen und ich hoffe bald auf eine sichere Anstellung, um endlich mein eigenes Geld verdienen zu können. Nach vielen Bewerbungen, die ich verschickt habe, bekomme ich gerade von dem Arbeitgeber eine positive Antwort, auf die ich am wenigsten geglaubt habe. Ein namhafter Schmuck und Uhrenhersteller lädt mich zum Vorstellungsgespräch ein und wir werden uns tatsächlich einig. Mein Arbeitsvertrag ist ein Traum, das Gehalt ebenso, nur noch die Büroräume stellen ein kleines Problem dar. Meine Stelle wurde nämlich neu geschaffen, da neuen Märkte erschlossen werden sollen und gerade ich mich dieser Aufgabe annehmen soll. Ich bin also keine Nachfolgerin von jemandem, der aus der Firma ausgetreten ist, sondern beginne von der Pike an einen weiteren Bereich aufzubauen und zu betreuen. Ich habe auch keinerlei Vorgaben, wie und was gemacht werden soll. Jung, dynamisch und engagiert, ebenso, wie es in der Stellenausschreibung stand. So jemand arbeitet selbständig und weiß intuitiv, was zu tun ist. Der Firmenchef hat volles Vertrauen in meine Fähigkeiten und das weiß ich zu schätzen. Ich werde ihn sicherlich nicht enttäuschen. Ein fabelhaftes Gebäude, geradezu ein Schmuckstück der Stadt, wo mein Arbeitgeber seinen Sitz hat. Ein altes, eingesessenes Familienunternehmen ist es mal gewesen, welches zum Weltkonzern expandiert ist. Auf der ganzen Welt bekannt und sehr geschätzt sind alle, hier hergestellten Produkte. Basierend auf Tradition und vor allem aber Präzision werden die Familiengrundsätze weiter gepflegt und auf einen vornehmen Umgang penibel genau geachtet. Es geht nichts über die Firmenhierarchie und die korrekte Etikette. Absolut meine Art, da ich ebenso aus einer Familie herstamme, wo das Thema Manieren, Achtung und Wertschätzung der erfahrenen Familienmitglieder einen sehr hohen Stellenwert hat. Nicht nur ich bin sehr stolz darauf, solch eine Anstellung bekommen zu haben. Und so bereiten wir ein Fest vor, wo ich allen meinen Freunden und Verwandten diese erfreuliche Neuigkeit mitteilen werde.
Alles läuft auf Hochtouren, die Tische glänzen im Kerzenlicht, die ersten Gäste sind schon da. Mein Kleid ist die perfekte Abbildung der strahlenden Sonne an einem heißen Sommertag und übertrifft mit seinem Glanz um weites das Licht der Kerzenleuchter auf den Tischen. Der passende Schmuck und die Schuhe ergänzen mein goldenes Outfit, welches einen starken Kontrast zu meinem ebenholzschwarzen, langen Haar bietet. Hochgesteckt natürlich, damit der prächtige Ohrschmuck zur Geltung kommt. Ich fühle mich so wohl, so wunderschön, so prächtig. Die Feier ist fabelhaft, alle beglückwünschen mich, ich stehe im Mittelpunkt, wie so oft und genieße es natürlich auch. Ein unvergesslicher Abend wieder mal. An den vielen Blumen und Geschenken erfreue ich mich noch tagelang, obwohl ich bereits mit meiner Bürotätigkeit begonnen habe. Jeder Anfang ist schwer. Vor allem, wenn man noch nicht ein eigenes Büro hat und sich immer mit einem Arbeitsplatz zufrieden stellen muss, der gerade frei ist. Ich sitze immer dort, wo jemand im Urlaub, oder Krankenstand ist. Ich wechsele oft und obwohl es auf eine gewisse Art auch stressig ist, lerne ich zumindest sehr schnell, sehr viele Mitarbeiter näher kennen. Manchmal frage ich mich, ob es doch kein Zufall ist, dass ich nicht sofort mein eigenes Büro beziehen kann und so über die ganze Firma pilgern muss. Da ich aber eben erst ganz frisch angefangen habe, traue ich mich nicht ständig nachzufragen. Es wird sich sicherlich bald eine zufriedenstellende Lösung finden.  Und so ist es auch. Eines Morgens, auf dem Weg in den 8-ten Stock, wo ich aktuell arbeite, begegnet mir im Aufzug ein etwas korpulenter Mann mittleren Alters. Der Vollbart betont noch mehr sein rundliches Gesicht, das aber außerordentlich sympathisch wirkt. Erscheinungsbild eines Knuddelbären, der in Harmonie nicht nur mit sich selbst lebt. Wir schauen uns intensiv an und lächeln uns entgegen. „Zimmermann ist mein Name“, sagt er freundlich und redet weiter. „Ihrem Äußeren nach würde ich meinen, Sie sind die Frau auf Bürowanderschaft, von der das ganze Haus spricht. Es freut mich sehr Ihnen endlich begegnet zu sein.“ „Ebenfalls, ich habe von Ihnen zwar noch nichts gehört, sollte es aber der Fall sein, weiß ich wenigstens, von wem die Rede ist“, antworte ich ihm freundlich. Ich fühle mich zwar etwas unwohl in meiner Haut, weil ich ausgerechnet heute Morgen zu knapp in der Zeit gewesen bin und meine frisch gewaschenen und noch feuchten Haare nicht ordentlich zum Zopf gebunden habe. Das wilde Erscheinungsbild passt eher zu Partys und privaten Veranstaltungen, nicht aber gerade in den Büroalltag. Ihn scheint es aber keineswegs zu stören und er setzt unsere Unterhaltung fort: „Sie sind noch viel sympathischer und hübscher, als Ihr Ruf Ihnen vorauseilt. Ich wurde nämlich vor kurzem gefragt, ob ich bereit wäre mein Büro mit Ihnen dauerhaft zu teilen, weil es aus Platzgründen für Sie keinen adäquaten Arbeitsplatz gibt. Da ich aber eher der Einzelgänger Typ bin, hielt sich meine Begeisterung in Grenzen. Jetzt aber, wo ich Sie sehe, würde ich sagen, wir könnten uns ganz gut vertragen.“ Er lacht zaghaft und es stört ihn gar nicht, dass unsere Konversation ständig durch Begrüßungen und Verabschiedungen der ein und aussteigenden Fahrgäste unterbrochen wird. Ich bin etwas verlegen und überlege was, beziehungsweise, ob ich ihm antworten soll. Muss ich aber gar nicht. Der Gong ertönt, die automatische Tür des Aufzugs öffnet sich und über ihr leuchtet die Zahl 7. „Also vielleicht bis bald“, sagt er noch schnell und steigt aus. Die Tür schließt wieder und der Aufzug fährt abwärts. In dem Moment fällt mir ein, dass ich vor lauter Unterhaltung vergessen habe den Knopf mit der Zahl 8 zu drücken. Bis ich die weitere Aufzugsrunde beende, sind meine Haare durch die Lüftungsluft auch schon trocken und bevor ich mein, für diese Woche zugeteiltes Büro betrete, ist meine Frisur ganz der formellen Arbeitswelt gerecht. Die beiden Kolleginnen, den ich diese Woche beiwohnen soll, sind nicht so ganz mein Fall. Anpassung ist hier wohl die Devise, meinerseits versteht sich. Wir unterhalten uns zwar, aber man spürt, dass die beiden sich in meiner Anwesenheit eher unwohl fühlen. Warum verstehe ich zwar nicht, ist aber auch nicht von Bedeutung. Jede von uns bearbeitet den zugeteilten Aufgabenbereich und so können wir uns zumindest nicht in die Quere kommen. Ich telefoniere viel mit der Konkurrenz, um herauszufinden, was die anderen Uhren und Schmuckhersteller so planen und wie sich die Trends entwickeln werden. Dies bedarf sehr viel Fingerspitzengefühl, damit der andere gegenüber, unser Gespräch nicht als Spionage empfindet. Es gelingt mir aber sehr gut die Konkurrenzhersteller in ein scheinbar völlig neutrales Thema einzuwickeln, um ein paar interessante Informationen herauszubekommen. Es macht mir auch außerordentlich viel Spaß, im Gegenteil von meinen Kolleginnen. Diese beschweren sich beim Chef, dass sie durch meine Telefonate zu sehr abgelenkt werden und nicht wirklich konzentriert arbeiten können. Ich wäre zu kokett, nicht professionell genug ist deren weitere Anmerkung. Auf die Antwort meines Chefs, dass es vollkommen unwichtig sei, auf welche Weise ich an die gewünschten Informationen herankomme, reagieren sie etwas verstört und wollen schon gar nicht hören, dass der Chef mit mir und meinen Ergebnissen sogar sehr zufrieden ist. „Daran könnten sich einige ein Beispiel nehmen, was das Thema Kommunikation angeht“, betont er verschmitzt und signalisiert mir, dass seinerseits keine Anwende meiner Arbeitsweise gegenüber vorliegt. Seit diesem Gespräch, hängt das ‚Bürosegen‘ gänzlich schief und die Arbeitsatmosphäre lässt mehr als zu wünschen übrig. Es soll aber nicht für immer so bleiben. Herr Zimmermann steht eines Morgens in der Tür, begrüßt auf seine sympathische Art erst die beiden Damen, dann gesondert mich und eröffnet freundlich das Gespräch: „Es ist mir zu Ohren gekommen, dass die junge Dame hier für Missstimmung am Arbeitsplatz sorgt und da ich außerordentlich auf Harmonie aus bin, sehe ich es als meine Pflicht, hier für Abhilfe zu sorgen. Ihre, sich immer noch auf Bürowanderschaft befindende Kollegin bekommt ab der nächsten Woche einen festen Arbeitsplatz in meinem geräumigen Büro eingerichtet, damit die beiden Damen hier wieder hochkonzentriert arbeiten können. Ich nehme ihre ‚störende Art‘ gerne in Kauf und werde mich mit ihr zusammen versuchen zu arrangieren. Gibt es irgendwelche Einwände, oder Fragen an dieser Stelle?“ Er schaut mir lächelnd zu, ich versuche ernst zu bleiben und mir erst gar nicht anmerken zu lassen, wie erfreut ich bin, aus diesem Zicken Theater befreit zu werden. Die leicht pikierten Gesichter meiner beiden Kolleginnen besagen nur eins: Begrüßt werde ich von ihnen im Treppenhaus, oder Aufzug definitiv nicht mehr. Nicht schlimm, es gibt noch etliche andere Kollegen in der Firma, deren Haltung meiner auffallenden Person gegenüber positiver ausfallen. Die Monate vergehen, wir verstehen uns mit Herrn Zimmermann prächtig, eine Harmonie zwischen uns zu erreichen ist gar nicht schwer gewesen. Eigentlich ist dies schon an dem aller ersten Morgen, damals im Aufzug geschehen. Wir unterhalten uns auch privat viel, ob in der Kantine beim Mittagessen, oder auf dem Nachhauseweg. Er ist für mich einfach der perfekte Arbeitskollege, von dem ich in der kurzen Zeit, in der wir uns sein Büro geteilt haben, sehr viel gelernt habe. Umso schwerer fällt mir der Abschied. Ich bin nämlich befördert worden und da mein Chef mit meiner Leistung außerordentlich zufrieden ist,...



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