E-Book, Deutsch, Band 178, 324 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 240 mm
Reihe: Image
Bauer-Zhao »Moderne Kunst« in Taiwan
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-8394-5256-1
Verlag: transcript
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Betrachtung eines Topos im Kontext der Globalisierung des Kunstdiskurses
E-Book, Deutsch, Band 178, 324 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 240 mm
Reihe: Image
ISBN: 978-3-8394-5256-1
Verlag: transcript
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
1. Warum ein Buch zu diesem Thema?
Spätestens seit den 1990er Jahren präsentiert sich der Kunstdiskurs global. Jedoch bezeichnet ›moderne Kunst‹ ohne weiteren Zusatz nach wie vor fast ausnahmslos die als ›klassische Moderne‹ kanonisierte westliche Kunst oder die Kunst, die an diese Erzählung stilistisch und in Bezug auf das Kunstverständnis anschließt. An diesem Widerspruch setze ich an und analysiere durch die Eröffnung eines in Europa bisher nahezu unsichtbaren Diskurses kritisch den zeitgenössischen globalen Diskurs um moderne Kunst.
2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?
Dass die Erzählung dessen, was ›moderne Kunst‹ ist, anderen Mustern folgt, wenn sie von außerhalb des westlichen Kanons erzählt wird, zeigt mein Buch. Ausgehend von konkreten Texten der Kunstkritik Taiwans, die als Übersetzungen aus dem Chinesischen Teil des Buches sind, werden Problematiken und Perspektiven aufgezeigt, die von Europa aus kaum in den Blick treten, jedoch von großer Bedeutung sind, um Kunst global zu denken und den Rezeptionshorizont zu weiten.
3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?
E. Hayot und R. Walkowitz schreiben im 2016 erschienenen Band 'A New Vocabulary for Global Modernism', dass jenes Buch zehn Jahre zuvor noch nicht hätte geschrieben werden können. Dies verweist darauf, dass die Auseinandersetzung mit Moderne als globales Phänomen höchste Aktualität besitzt. Auch in der Neuausrichtung kunsthistorischer Institute und den Diskussionen um die Sammlungsausrichtung in Museen – insbesondere im Projekt ›museum global‹ der Kulturstiftung des Bundes – spiegelt sich das wider.
4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?
Mit Monica Juneja, die die Professur für Global Art History des Heidelberg Center for Transcultural Studies innehat, würde ich mein Buch gerne diskutieren. Ihre Texte und Vorträge waren schon zu einem frühen Zeitpunkt der Auseinandersetzung mit der globalen Moderne für mich richtungsweisend.
Außerdem mit Chen Kuan-hsing, dem Autor des Buches Asia as Method: Toward Deimperialization, mit dem ich schon während meiner Feldforschung in Taiwan meine Ansätze diskutieren konnte.
5. Ihr Buch in einem Satz:
Vom Standpunkt des taiwanischen Kunstdiskurses wird der Topos ›Moderne Kunst‹ als globales Paradigma anstatt als europäisch-westlicher Kanon betrachtet.